Dissertationspreise 2025

Würdigung herausragender Dissertationen der Leuphana

Zur Ehrung bemerkenswerter akademischer Leistungen im Bereich Promotion vergibt die Leuphana Universität Lüneburg jährlich bis zu fünf Dissertationspreise. Mit diesen werden herausragende Forschungsarbeiten ausgezeichnet, die von Promovierenden an einer der fünf Fakultäten der Leuphana innerhalb eines akademischen Jahres eingereicht und verteidigt wurden. Die Dissertationspreise geben den Prämierten eine sichtbare Anerkennung mit auf ihren weiteren beruflichen Weg.

Verleihung der Dissertationspreise

©Johann Floeter / Marvin Sokolis
Vizepräsidentin Simone Abels bei der Dissertationspreisverleihung

Die Verleihung der Dissertationspreise 2025 fand in feierlichem Rahmen der Graduiertenfeier am 8. November 2025 im Audimax des Zentralgebäudes der Leuphana statt.

Im Anschluss an die Verleihung lud die Graduate School die Preisträger*innen, ihre Begleitpersonen und Betreuungspersonen zu einem informellen Get-Together mit weiteren Vertreter*innen der Universität ein, in dessen Rahmen die Preisträger*innen die Gelegenheit hatten, einen kurzen Einblick in ihre Forschungsthemen zu geben.

Dr. Mats Petter Kahl

©Mats Kahl
Dissertationspreisträger Dr. Mats Petter Kahl

Dr. Mats Petter Kahl

Die Leuphana Universität Lüneburg verleiht den Leuphana Dissertationspreis an Dr. Mats Petter Kahl für seine Dissertation mit dem Titel "Competition in the German Market for Gasoline Retailing".

Dr. Mats Kahl legt mit seiner Dissertation eine herausragende wissenschaftliche Leistung vor. Zwei Artikel seiner kumulativen Dissertation sind im Top-Journal des Forschungsfeldes erschienen. Thematisch hat Herr Kahl sich mit den besonderen Preismustern des deutschen Tankstellenmarktes befasst. Seine Arbeit zeichnet sich durch methodische Präzision und die innovative Nutzung einer Datenbasis der Markttransparenzstelle des Bundeskartellamts aus. Zentrale Fragen sind, ob Tankrabatte bei Verbrauchern ankommen, warum Preise nach Fallphasen wieder steigen und wie Tankstellen in Grenzregionen agieren – mit differenzierten, praxisrelevanten Ergebnissen.

Was hat Sie dazu bewogen, sich für eine Promotion zu entscheiden und warum haben Sie sich für die Leuphana entschieden?

Die Entscheidung zur Promotion fiel bei mir erst spät im Masterstudium. Die exzellente Betreuung durch das Institut für Volkswirtschaftslehre (IVWL) der Leuphana Universität Lüneburg, insbesondere durch meinen Erstbetreuer für Master- und Doktorarbeit, Prof. Dr. Thomas Wein, war entscheidend. Mein Zweitbetreuer, Prof. Dr. Boris Hirsch, ebenfalls im Mast- und Promotionsstudium, war eine unschätzbare Unterstützung auf meinem Weg zur Promotion. Durch den Austausch mit dem forschungsstarken IVWL wurde mein Interesse an der Wissenschaft geweckt. Darüber hinaus hat mich meine Begeisterung für das Lernen motiviert, in vielen weiteren Doktorandenkursen innerhalb und außerhalb der Leuphana Universität meine methodischen und fachlichen Kenntnisse zu vertiefen. Für die hervorragenden Bedingungen an der Leuphana Universität Lüneburg bin ich sehr dankbar.

Welche besonderen Erinnerungen verbinden Sie mit Ihrer Promotionszeit?

Neben zahlreichen stillen Stunden der Forschung im eigenen Büro stechen insbesondere die gleichermaßen konzentrierten und lebhaften Debatten im Zuge der Forschungskolloquien und des jährlichen Microeconomics Workshops des IVWL heraus. Für die Einbindung in den interuniversitären Forschungsaustausch, der schließlich zum Aufbau des Wissenschaftsraums Verhaltensökonomik und Gesellschaftliche Transformation führte, bin ich insbesondere Prof. Dr. Mario Mechtel sehr dankbar.

Weitere unvergessliche Erinnerungen nehme ich von internationalen Konferenzen und Doktorandenkursen in Italien und Spanien mit. Für immer in Erinnerung bleibt mir der Austausch mit den Professoren, den anderen Doktoranden, dem Sekretariat des Instituts und der Verwaltung der Fakultät Staatswissenschaften. Es bleiben nicht nur schöne Erinnerungen, sondern auch Freundschaften fürs Leben.

Welche Herausforderungen haben Sie während Ihrer Promotion erlebt und wie sind Sie damit umgegangen?

Zu Beginn der Promotion gibt es sehr viele Herausforderungen, weil alles neu ist. Man muss sich fachlich gleichzeitig in Lehre und Forschung einarbeiten. Das Schöne ist, dass man schnell an den Aufgaben wächst und sein Wissen täglich vertiefen darf. Für mich war diese fordernde Zeit eine große Erfüllung, für die ich sehr dankbar bin.

Mit meiner Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Leuphana Universität Lüneburg war zugleich die Studiengangs-Koordination verbunden, die meine Aufmerksamkeit unaufschiebbar forderte. Dabei entwickelte sich eine bereichernde Zusammenarbeit mit anderen Koordinatoren, den Studiengangsverantwortlichen sowie dem Studiendekanat der Fakultät Staatswissenschaften. Die freudig produktive Zusammenarbeit habe ich sehr geschätzt.

Welche Ratschläge oder Tipps würden Sie neuen Promovierenden mitgeben?

Sucht euch ein Promotionsthema, für das ihr wirklich brennt, denn ihr werdet viel Zeit damit verbringen. Haltet durch, wenn es eine Durststrecke gibt. Es hilft oft mehr, ein bisschen Abstand zu gewinnen, als sich in Details zu verbeißen. Feiert jeden noch so kleinen Erfolg, denn das motiviert weiterzumachen. Für mich war neben dem Austausch im Institut die stetige Teilnahme an Doktorandenkursen, Workshops und Konferenzen eine fruchtvolle Ergänzung, die neue Methoden, Sichtweisen und Ideen mit sich brachte, was meine Forschung maßgeblich vorangebracht hat.

Dr. Thorsten Schneider

©Dr. Thorsten Schneider
Dissertationspreisträger Dr. Thorsten Schneider

Dr. Thorsten Schneider

Die Leuphana Universität Lüneburg verleiht den Leuphana Dissertationspreis an Dr. Thorsten Schneider für seine Dissertation mit dem Titel "Ideologiekritik in der deutschsprachigen Kunstgeschichte um 1968 und ihr Potenzial für eine aktuelle Kunstkritik".

Dr. Thorsten Schneiders Dissertation untersucht das große Thema der Ideologiekritik in einem sehr konkreten Kontext, der deutschsprachigen Kunstgeschichte um 1968. Er zeichnet die Entstehung Kunstwissenschaft nach, die sich als kritische Kunstgeschichte versteht. Zudem trägt er zum Verständnis jener Debatten um 1968 bei, die unsere Gegenwartsgesellschaft bis heute prägen. Dabei geht es um wissenschaftliche Kategorien, die Zeitlichkeit von Kritik, die Aufgabe von Wissenschaft oder um Arbeitsbedingungen an Universitäten. Durch umfangreiche Archivrecherchen und methodische Konsequenz gelingt eine tiefgründige, materialreiche Analyse, die nicht nur die Vergangenheit, sondern auch die Gegenwart der Kunstkritik neu erschließt. 

Was hat Sie dazu bewogen, sich für eine Promotion zu entscheiden und warum haben Sie sich für die Leuphana entschieden? 

Als Kind eines alleinerziehenden Vaters war mein Weg von der Realschule an die Universität sicher nicht vorgezeichnet. Das Studium habe ich dann als unglaubliche Freiheit erlebt, den selbst gesetzten Interessen nachzugehen und alles aufzusaugen, was irgendwie interessant sein könnte, egal aus welcher Richtung oder welchem Fach. Die Promotion war dann schlicht die Möglichkeit dies weiterzumachen. Dass ich schließlich an der Leuphana Universität im Graduiertenkolleg Kulturen der Kritik gelandet bin, war großes Glück. An einem Punkt, wo ich nicht wusste, wie es weiter gehen soll, traf ich Beate Söntgen und Susanne Leeb, die mich ermutigten, mich für das Kolleg zu bewerben. So hat es sich gefügt. Der interdisziplinäre Austausch, die Offenheit sich auf unvertraute Fragestellungen einzulassen und nicht zuletzt der kollegiale und unprätentiöse Umgang aller beteiligten Wissenschaftler:innen und Mitarbeiter:innen ist einzigartig. 

Welche besonderen Erinnerungen verbinden Sie mit Ihrer Promotionszeit? 

Ich kann keine besonderen Highlights herausheben. Für mich sind es eher diese kostbaren Momente, wenn in einer Diskussion auf einmal jemand – egal wer – etwas sagt, das einen Unterschied macht. Wenn eine Dynamik entsteht, in der ungeschützt gedacht werden kann. Das hat sehr viel mit Vertrauen zu tun, weniger mit Geistesblitzen. Wissenschaft ist eine soziale Praxis. Ich liebe es, wenn diese besondere Energie entsteht, durch die alles infrage gestellt werden kann. Manchmal ist es furchtbar zäh und dann plötzlich wunderbar einfach. Am Schreibtisch ist es nicht viel anders, auch da dauert es schon mal etwas länger, bis ein Satz einen Satz macht. Aber wenn es passiert, ist es sehr beglückend. Viele Texte lese ich immer wieder und entdecke darin jedes Mal wieder etwas Neues. Und dann gibt es noch diese vielen Begegnungen mit bekannten oder unbekannten Personen, die ihr Wissen teilen, alltäglichen Nonsens erzählen oder sonst irgendwie Eindruck hinterlassen.

Welche Herausforderungen haben Sie während Ihrer Promotion erlebt und wie sind Sie damit umgegangen? 

Die Covid-19 Pandemie war ein tiefer Einschnitt. Die Gemeinschaft und der Austausch im Kolleg waren plötzlich nur noch unter erschwerten Bedingungen möglich. Schnell mussten neue Wege gefunden werden, um miteinander in Verbindung zu bleiben. Der Alltag musste neu erfunden werden und Probleme tauchten auf, an die vorher nicht zu denken war. Einige Kolleg:innen und Freund:innen hat es viel schwerer getroffen als mich. In solchen Momenten geht es dann um existenzielle Fragen, Krankheit und Tod. In dieser Situation war ich erstmal nur froh ein regelmäßiges Einkommen und Zeit zum Arbeiten zu haben. Als die Pandemie dann allmählich überstanden war, ist mein Vater gestorben. Ich erwähne all dies hier, weil die Promotion nicht nur allein am Schreibtisch geschrieben wird, es braucht viele gute Beziehungen damit es überhaupt Raum dafür gibt im Leben. Das ist nicht immer leicht. Wenn sehr gute Leute die Wissenschaft verlassen, versetzt mir das immer einen kleinen Stich, aber ich kann es auch nachvollziehen. Wissenschaft kann viele Freiheiten bieten, ist aber unter den gegebenen Bedingungen auch an viele Unsicherheiten geknüpft, das macht sie zu einer besonderen Lebensform.

Welche Ratschläge oder Tipps würden Sie neuen Promovierenden mitgeben?

Ratschläge kann ich leider keine geben. Jede:r muss selbst herausfinden, was gut und richtig ist, das ist das Schöne daran, aber oft auch das Quälende. Deshalb sind Freund:innen, Kolleg:innen und Vertraute sehr wichtig, die einem dabei helfen, zu zweifeln, die einem Hoffnung geben und auch für die vielen Herausforderungen des Lebens da sind. Ob es Sinn macht, wird sich zeigen.

Dr. Lennart Seitz

©Dr. Lennart Seitz
Dissertationspreisträger Dr. Lennart Seitz

Dr. Lennart Seitz

Die Leuphana Universität Lüneburg verleiht den Leuphana Dissertationspreis an Dr. Lennart Seitz für seine Dissertation mit dem Titel "Social Actor or Technology? Experimental Studies on the Perception of Chatbots Versus Humans and their Implications for Anthropomorphic Chatbot Design".

Dr. Lennart Seitz’ Dissertation untersucht die Interaktion zwischen Menschen und Chatbots mit Fokus auf Vertrauen, Authentizität und Empathie – ein zukunftsrelevantes Thema mit hoher gesellschaftlicher Tragweite. Praxisrelevante Schlussfolgerungen lassen sich beispielsweise für den Einsatz generativer KI im Gesundheitswesen ziehen. Auf der Grundlage von zehn sorgfältig konzipierten experimentellen Studien liefert Herr Seitz belastbare Erkenntnisse über die Bedingungen für glaubwürdige KI-Interaktionen, etwa die Rolle von Antwortzeiten und anthropomorphen Gestaltungselementen. Damit leistet er einen substanziellen Beitrag zum Verständnis KI-gestützter Kommunikationsprozesse und entwickelt zudem bestehende theoretische Konzepte weiter.

Was hat Sie dazu bewogen, sich für eine Promotion zu entscheiden und warum haben Sie sich für die Leuphana entschieden? 

Der endgültige Wunsch zur Promotion hat sich bei mir spätestens gegen Mitte des Masterstudiums während eines spannenden Lehrforschungsprojekts ergeben, als ich wieder einmal bis spät abends Datensätze analysiert habe. Aber auch schon im Bachelor habe ich gemerkt, wie viel Freude mir das empirische Arbeiten und Statistik bereiten. Die Entscheidung für die Leuphana fiel mir dann leicht: Als ehemaliger Masterstudent waren mir die Universität und die schöne Altstadt Lüneburgs bereits ans Herz gewachsen. Zusätzlich bereitet die Leuphana Nachwuchswissenschaftler*innen durch das strukturierte Promotionsverfahren und die interdisziplinäre Vernetzung mit ambitionierten Kolleg*innen optimal auf eine wissenschaftliche Karriere vor.

Welche besonderen Erinnerungen verbinden Sie mit Ihrer Promotionszeit? 

Mit meiner Promotionszeit verbinde ich ein sehr familiäres und kollegiales Arbeitsumfeld sowie jede Menge Freiheit und Gestaltungsspielraum. Als Wissenschaftlicher Mitarbeiter hatte ich das Glück, mein Wissen und meine Begeisterung für die Forschung und die Wirtschaftspsychologie an den Nachwuchs weiterzugeben. An dieser Stelle daher ein großes Dankeschön an alle meine ehemaligen Studierenden, die motiviert an meinen Seminaren teilgenommen haben und die ich in der Erstellung ihrer Abschlussarbeiten betreuen durfte.

Welche Herausforderungen haben Sie während Ihrer Promotion erlebt und wie sind Sie damit umgegangen? 

Eine große Herausforderung war sicherlich die Pandemie, die direkt zu Beginn meiner Promotionszeit ausgebrochen ist und die das ein oder andere Forschungsprojekt erheblich beeinträchtigt hat. Da half dann oft nur Kreativität und Improvisation. Wenn Studie A und Datenerhebung B nicht möglich waren, mussten andere Wege gefunden werden. Gleiches galt auch für Studien, deren Hypothesen sich trotz sorgfältiger Vorbereitung nicht bestätigen ließen, was im Übrigen gar nicht so selten vorkam.

Welche Ratschläge oder Tipps würden Sie neuen Promovierenden mitgeben? 

Trotz all der schönen Seiten bedeutet Promovieren auch Durchhalten und Eigenverantwortung übernehmen. Früher oder später wird es Durststrecken und Rückschläge geben, sei es aufgrund eines frustrierenden Review-Prozesses, weil Dinge nicht wie geplant funktionieren oder man einfach nicht mehr weiterweiß. Hier hilft es dann, mit anderen Doktorand*innen in den Austausch zu gehen und regelmäßige Realitätschecks zu machen. Oft können andere Promovierende die eigenen Herausforderungen besser verstehen als Außenstehende. Um Zeit und Nerven zu schonen, rate ich außerdem allen frisch Promovierenden, sich vor einem übereifrigen Start in die eigene Forschung intensiv mit den Top-Publikationen des Forschungsfeldes vertraut zu machen und auch nicht zu lange an Ideen festzuhalten, die nicht funktionieren – es gibt schließlich noch genug Spannendes zu entdecken!

Dr. Fabio Weiß

©Dr. Fabio Weiß
Dissertationsträger Dr. Fabio Weiß

Dr. Fabio Weiß

Die Leuphana Universität Lüneburg verleiht den Leuphana Dissertationspreis an für seine Dissertation mit dem Titel "Long-term trends in carabid communities of old low-landbeech forests in the context of severe drought".

Fabio Weiß’ Dissertation untersucht das sogenannte Insektensterben mit hoher methodischer und ökologischer Exzellenz. Durch die Kombination eigener Datenerhebungen mit einem langjährigen Datensatz seines Zweitbetreuers Andreas Linde erstellte er präzise Modelle zur Auswirkung des Klimawandels und anderer menschlicher Einflüsse auf Insektenpopulationen. Die Arbeit liefert nicht nur neue Erkenntnisse zur Populationsschwankungen, sondern auch methodische Innovationen für die Modellierung derart dynamischer Phänomene. Herr Weiß konnte bereits mehrere peer-reviewed Artikel in renommierten Zeitschriften veröffentlichen, darunter auch ein Systematic Review in Zusammenarbeit mit zahlreichen Kolleg:innen. Damit beweist er neben exzellenter ökologischer Expertise interdisziplinäres Forschungsinteresse.

Was hat Sie dazu bewogen, sich für eine Promotion zu entscheiden und warum haben Sie sich für die Leuphana entschieden?

Was das angeht, war ich tatsächlich recht opportunistisch. Ich hatte eigentlich nie vor, zu promovieren. Mir war es immer wichtig, Spaß an meiner Arbeit zu haben, fair bezahlt zu werden and in einem familienfreundlichen Umfeld zu arbeiten. Ich hatte immer den Eindruck, dass dies unrealistische Erwartungen an eine Promotion sind.

2019 war ich von meiner Arbeit in der Umweltberatung ziemlich desillusioniert und es zog mich wieder in die Forschung. Etwa zur gleichen Zeit hatte die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) in Kooperation mit der Leuphana Universität eine Doktorandenstelle mit 4,5-jähriger Finanzierung ausgeschrieben, die sich mit dem Insektensterben befassen sollte – ein Thema, das mich sehr interessierte. Ich beschloss, mich dafür zu bewerben.

Welche besonderen Erinnerungen verbinden Sie mit Ihrer Promotionszeit?

Nach der Geburt meiner Tochter konnte ich unkompliziert für viele Monate in Elternzeit gehen. Das war sowohl für meine Betreuer als auch die HNEE  völlig selbstverständlich. Später begann meine Partnerin ein Studium in Neuseeland und wir zogen mit den Kindern dort hin. Wieder habe ich von meinen Betreuern, HNEE und Leuphana volle Unterstützung und Vertrauen erfahren. Sie haben es ermöglicht, dass ich meine Promotion von Neuseeland aus abschließen konnte.

Welche Herausforderungen haben Sie während Ihrer Promotion erlebt und wie sind Sie damit umgegangen?

Vier Monate nach dem Start meiner Doktorandenstelle war plötzlich COVID da. Das war herausfordernd für die Planung and die Durchführung meiner Datenaufnahme. Auch führte es dazu, dass ich die ersten Monate meist völlig alleine im Buro saß und auch nie an einer Lehrveranstaltung der Leuphana in Person teilnehmen konnte. Ohne meine Familie und meine großartigen Kollegen*innen und Betreuer wäre es viel schwieriger gewesen.

Welche Ratschläge oder Tipps würden Sie neuen Promovierenden mitgeben?

Auch wenn es toll ist, wenn man für seine Promotion brennt, ist sie es niemals wert sich fuer sie mental oder finanziell aufzuopfern. Es ist wichtig, dass die Arbeitsbedingungen fair sind und das Arbeitsumfeld untestützend und respektvoll ist. Auch wenn mal viel zu tun ist, sollte man nie Familie, Freunde und Hobbys vernachlässigen. Im Notfall ist es immer eine Option die Promotion abzubrechen. Viele Karrierewege sind auch ohne Doktortitel möglich.

Dr.in Laura Wenzel

©Leuphana / Tengo Tabatadze
Dissertationspreisträgerin Dr.in Laura Wenzel

Dr.in Laura Wenzel

Die Leuphana Universität Lüneburg verleiht den Leuphana Dissertationspreis an Dr.in Laura Wenzel für ihre Dissertation mit dem Titel "Auf dem Weg zu einer heterogenitätsbewussten Flucht-Familien-Forschung am Beispiel elterlichen Vertrauens gegenüber frühpädagogischen Angeboten".

Dr.in Laura Wenzel entwickelt mit ihrer Dissertation eine eigenständige methodologische Perspektive und eröffnet damit die Konturen eines umfassenden Forschungsprogramms, das über die Dissertation hinausweist. Sie verbindet hohe wissenschaftliche Relevanz mit gesellschaftspolitischer Bedeutung. Geschickt und nachvollziehbar verknüpft Frau Wenzel interdisziplinäre Forschungsstände zu den Themen Vertrauen, Flucht/Migration, Familie und Diversität. Hervorzuheben ist zudem der epistemische Ansatz der Arbeit und die gelungene Reflexion über die Bedingungen der Möglichkeit von Erkenntnis, die Frau Wenzel ihrer Dissertation voranstellt. Dem folgen konsistente empirische Ergebnisse. Frau Wenzel hat darüber hinaus bereits ein Forschungsportfolio vorgelegt, in das sich die Dissertation einfügt und das ein außergewöhnlich starkes wissenschaftliches Fundament für ihre weitere wissenschaftliche Arbeit darstellt.

Dr.in Laura Wenzel berichtet von ihren Erfahrungen und Einsichten.

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