Vier Fragen an: Kathleen Evers, Studentin im Master Programm „International Economic Law" (IEL)

21.01.2022 Kathleen Evers, Masterstudentin IEL „Der richtige Schritt zur richtigen Zeit“

Kathleen Evers ©Kathleen Evers
Kathleen Evers ist 21 Jahre alt, stammt aus Buxtehude und hat sich nach dem Abitur für ein Studium an der Leuphana entschieden.
Mathias Paulokat: Kathleen, Du hast vor Kurzem Deinen Bachelor-Abschluss, LL.B., an der Leuphana Universität Lüneburg mit Bravour bestanden. Als besondere Anerkennung konntest Du nun gemeinsam mit Deinem Professor aus dem Schwerpunkt Haftungs- und Versicherungsrecht einen Aufsatz in der Fachzeitschrift für Versicherungswesen (ZfV) veröffentlichen. Worum geht es dabei?

Kathleen Evers: Es geht um haftungsrechtliche Abgrenzungsfragen. Etwas griffiger formuliert: um die Frage, ob es neben dem allgemeinen Lebensrisiko, das von allen Menschen klaglos hinzunehmen ist, eine gewisse Bandbreite für ein berufsspezifisch erhöhtes Lebensrisiko für exponierte Berufsträger gibt; zum Beispiel für Polizeibeamte. Das war in etwa auch das Thema meiner BA-Abschlussarbeit. Ich habe mich in die Materie richtig hineingekniet und Prof. Dr. Hohlbein bewertete das Ergebnis als so gelungen, dass er mir einen darauf aufbauenden gemeinsamen Fachartikel für die Zeitschrift für Versicherungswesen (ZfV) vorschlug. Dort stehen wir nun beide als Autoren nebeneinander. Das ist natürlich toll und fühlt sich für mich wie ein kleiner zusätzlicher Ritterschlag an.

Paulokat: Auf den Du stolz sein kannst. Warum hast Du Dich überhaupt für die Leuphana und den Schwerpunkt Haftungs- und Versicherungsrecht entschieden?

Evers: Die Leuphana hat einen innovativen Ruf, und das Studium ist interdisziplinär und international ausgerichtet. Zugleich ist die Leuphana keine Massen-Universität. Der Zugang zu den meisten Professoren ist, das hörte ich schon vor dem Studium, unkompliziert und von Engagement und Hilfsbereitschaft geprägt – einfach ein prima Lernumfeld. Und Lüneburg hat natürlich als Stadt einen ganz besonderen Charme, da fiel die grundsätzliche Entscheidung leicht.

Das Haftungs- und Versicherungsrecht ist mir nach den ersten Rechtsvorlesungen förmlich zugefallen. Anders als man vielfach denkt, ist das ein Rechtsbereich mit dynamischen Entwicklungen. Ein Bereich, der praktisch täglich für Privatpersonen und Unternehmen relevant ist. Haftungsfragen können existenzbedrohend sein. Zudem fasziniert mich die Wirkung von Recht und Rechtsanwendung.

Paulokat: Schätze, daher rührt wohl auch Dein besonderes Interesse am Strafrecht?

Evers: Ja, ich finde die Abgrenzung zwischen deliktischer Haftung und staatlicher Strafandrohung spannend – zum Beispiel im gesamten Compliance-Bereich in Unternehmen. Für mich war Strafrecht eine gut passende Ergänzung.

Paulokat: Und wie geht es jetzt für Dich weiter?

Evers: In jedem Fall erkenntnisreich. Ich habe mich für „International Economic Law“ entschieden. Das ist ein Double Degree Master Programm der Leuphana. Dabei werde ich auch ein Jahr in Glasgow studieren. Am Ende gibt es den Abschluss beider Universitäten. Das finde ich super. Englisch ist meine beste Fremdsprache. Zudem hatte ich schon im Bachelorstudium an den englischen Veranstaltungen – auch im Haftungsschwerpunkt – große Freude. Dies alles nun international ausbauen zu können, fühlt sich wie der richtige Schritt zur richtigen Zeit an.

Paulokat: Klingt überzeugend. Dafür wünsche ich Dir viel Erfolg, Kathleen. Danke Dir für das Gespräch.

Die Fragen stellte Mathias Paulokat, MBA. Selbst auch Dipl. Wirtschaftsjurist (FH) zählt er zu den Lüneburger Alumni. Er ist Pressesprecher im Bankgewerbe und der Leuphana als Gastredner verbunden.

Anm.: Der Artikel erschien in ZfV 2/2022, 44 ff.