DAAD-Preisträger William Radford: Nachhaltige Klänge
17.12.2024 Um endlich Sustainability Science studieren zu können, zog der Amerikaner nach Deutschland. Heute engagiert sich der studierte Musikpädagoge in der Fachschaft, ist Tutor im Schreibzentrum/Writing Center und in der Foodsharing-Community vernetzt. Neben dem Studium arbeitet er bei einem Hamburger Familienunternehmen als Werkstudent für Nachhaltigkeit. Seine Professor*innen nehmen ihn als mitdenkenden und diskussionsfreudigen Student wahr und nominierten ihn deshalb für den DAAD-Preis.
Schon in den USA wollte William Radford mehr über Nachhaltigkeit erfahren. „Nach meinem ersten Nachhaltigkeitswissenschaft-Kurs habe ich mir überlegt, ob ich ein Nachhaltigkeitswissenschaft-Studium an mein laufendes Musikpädagogikstudium anhänge“, erinnert sich der 29-Jährige. Damals studierte er an der Pacific Lutheran University, Tacoma, Washington. Das Fulbright Teaching Exchange Programm führte ihn als Lehrer zunächst nach Österreich, wo er zwei Jahre lang Englisch in Liezen und Salzburg unterrichtete. Um sich auf ein künftiges Nachhaltigkeits-Studium vorzubereiten, belegte er über zwei Semester Kurse in Biologie and der Universität Salzburg. „Schon als Kind habe ich mich bei den Pfadfindern mit Umweltschutz und Nachhaltigkeit befasst, indem ich die Prinzipien von ‚Leave No Trace‘ verinnerlichte und im Alltag umsetze. Meine Nachhaltigkeits-Philosophie stammt aus den Kreisläufen der Natur,“ sagt William Radford.
Der Gedanke sich endlich auch auf wissenschaftlicher Ebene mit diesem Thema zu beschäftigten, ließ den Amerikaner nicht los. Gemeinsam mit seiner Partnerin, einer Fulbright-Sprachassistentin, begab er sich auf die Suche nach Studienprogrammen und stieß auf die Leuphana: „Mich überzeugte der internationale und interdisziplinäre Ansatz“, sagt der Student. Das Paar bewarb sich erfolgreich für das Master-Programm Sustainability Science und William Radford engagiert sich seit seinem Studienstart an der Universität: Er spielte zwei Jahre lang in der Big Band Saxophon und war Übungsleiter für Ultimate Frisbee für den Hochschulsport. In der Fachschaft der Fakultät Nachhaltigkeit organisiert er beispielsweise Ersti-Fahrten und ist in der Food-Sharing-Community vernetzt: „Wir retten Lebensmittel, die nicht mehr an die Tafel gehen“, berichtet William Radford.
Er unterstützt außerdem als peer-Tutor im Writing Center: „Zuletzt haben wir Video-Tutorials für die Erstsemester-Studierenden erstellt. Ich mag es, meinen pädagogischen Hintergrund in einem neuen Kontext anzuwenden.“ Mittlerweile spricht er fließend Deutsch auf C1-Niveau: „Für mich bedeutet der Preis eine große Anerkennung und zeigt mir auch, dass mein Schritt, nach Deutschland zu kommen, richtig war.“ William Radford und seine Verlobte schließen demnächst beide ihr Studium ab. Der Amerikaner arbeitet schon jetzt bei einem Hamburger Familienunternehmen als Werkstudent für Nachhaltigkeit. Nach seinem Master-Abschluss an der Leuphana planen William Radford und seine Verlobte nach Bayern zu ziehen und sich beruflich für noch mehr Nachhaltigkeit einzusetzen.
Mit der Vergabe des DAAD-Preises für hervorragende Studienleistungen und soziales/gesellschaftliches Engagement, dotiert mit einem Preisgeld von 1.000 Euro, soll der Öffentlichkeit die Bereicherung, die die Hochschulen und die Gesellschaft durch ausländische Studierende erfahren, bekannt gemacht werden. Der Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes wird seit mehr als zehn Jahren alljährlich auch an der Leuphana Universität Lüneburg vergeben. Das Preisgeld wird vom International Center eingeworben und die Preisträger*innen von Lehrenden oder anderen Personen nominiert.