Rückblick der Konferenzwoche 2015
Die Mischung macht’s!
„Ich habe noch nie mit einem so bunt gemischten Team ein so großes Event auf die Beine gestellt“, so eine Stimme aus dem Konferenzseminar 2015, das die Konferenz maßgeblich mitgestaltet hat. Rund 1500 Menschen für eine Sache zu begeistern, kostet Kraft. Dass der unermüdliche Einsatz des Seminars und des Modulteams Früchte getragen hat, zeigte die Stimmung während der Konferenz. Ob Klimapolitik, Poetry-Slam oder Friedensförderung in Südafrika – die Mischung macht’s.
„Endlich stehen mal Studierende selbst auf der Bühne!“ Eine Leuphana-Mitarbeiterin erlebte den Slam of Change 2015 als ihr persönliches Highlight. Der Slam, Ergebnis eines Schreibwettbewerbs, bestach durch sein einzigartiges Format und drei wortgewandte Preisträger. Diese sprühten vor Kreativität und genossen sowohl die Darbietung ihrer Texte, als auch die Diskussion mit dem Postwachstumsökonom Niko Paech. Zwei Gedichte sowie die Neuinterpretation einer Rede Ciceros überzeugten nicht nur Paech, sondern auch das Publikum: „Die Texte waren grandios! Fesselnd, originell und gehaltvoll.“
Einen Blick über den Tellerrand bot Simanga Sithebe aus Südafrika. In seinem Workshop zeigte er Methoden der Friedensförderung und Konfliktbearbeitung. Der Sozialarbeiter leitet eine NGO nahe Durban und erlebt die Auswirkungen der Apartheid tagtäglich. Soziale Arbeit habe in Südafrika einen hohen Stellenwert, so Simanga: „Politik allein reicht nicht. Gesellschaftlicher Wandel beginnt auf der Straße, in den Familien. Dort setzen wir an.“ Die Studierenden arbeiteten interaktiv und planen nun, das Gelernte selbst anzuwenden: „Es hilft mir sehr bei meiner zukünftigen Arbeit als Lehrerin und auch im Alltag. Auf jeden Fall bleiben wir mit Simanga in Kontakt“, berichtete eine Teilnehmerin.
Gescheiterte Klimakonferenzen treiben Klimaexperten Sorgenfalten auf die Stirn. Dass Klimafragen nicht nur staatliche Akteure angehen, bewies die hochkarätig besetzte Veranstaltung „Klimaschutz als Weltbürgerbewegung“. Ob Yale-Philosoph, BUND-Expertin oder Landesumweltminister: einig waren sich die Experten darin, dass zivilgesellschaftliche Bewegungen in Klimafragen besser eingebunden werden müssen. Dies stoße jedoch auf Schwierigkeiten, zumal vielen Staaten eine „echte demokratische Öffentlichkeit fehlt“, so Stefan Wenzel, Umweltminister Niedersachsens. Ohne diese mangele es der Zivilgesellschaft an Einfluss.

„Kunst schafft Wissen“ - Hildegard Kurt bezeichnet Kunst als zentrales Medium, um Menschen für Themen einer nachhaltigen Entwicklung zu gewinnen. Die Begeisterung der Kulturwissenschaftlerin übertrug sich schnell auf das Publikum, das ihrem Vortrag wie gebannt folgte: „Im Hörsaal war es so still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören.“, so eine Zuschauerin, die den Vortrag als „inspirierend und mitreißend“ erlebt hat: „Hildegard Kurt hat mir das Gefühl gegeben, dass es tatsächlich möglich ist, Wandel zu gestalten. Und dass das auch Spaß machen kann!“
Das Konferenzseminar belebte die Konferenzwoche auf besondere Weise, auch und gerade weil hauptsächlich Erstsemester im Seminar vertreten waren. „Der Zusammenhalt des Teams und das Arbeiten mit den Menschen - das hat mehr Spaß gemacht als alles andere“, bemerkte ein Seminarteilnehmer. Stark beeindruckt haben den Studenten auch die Interview-Workshops und die Möglichkeit, eigene Projekte ins Leben zu rufen: „Das erlebt man ja nicht alle Tage. Mal sehen, ob mein Hauptfach mir das auch bieten kann.“