Erfahrungsberichte: Bachelor Kulturwissenschaften

Auf die­ser Sei­te fin­den Sie Er­fah­rungs­be­rich­te zum Ba­che­lor Kul­tur­wis­sen­schaf­ten.

Johanna - Ein unverstellter Blick

©Patrizia Jäger
Nach ei­nem in­ten­si­ven Ori­en­tie­rungs­jahr hat sich die 19-Jähri­ge für ein Stu­di­um an der Leu­pha­na ent­schie­den. Hier sieht sie die größten Möglich­kei­ten, ihr Po­ten­ti­al zu ent­fal­ten.

Jo­han­na ist ge­ra­de 18 Jah­re alt ge­wor­den, als sie von ih­rem Zu­hau­se auf Rügen nach Lüne­burg zog. Sie hat­te ei­nen Platz für ein Frei­wil­li­ges So­zia­les Jahr be­kom­men und soll­te für die nächs­ten zwölf Mo­na­te mit psy­chisch kran­ken Er­wach­se­nen ar­bei­ten. „Ich woll­te gern wis­sen, ob der Be­ruf und da­mit auch mein Stu­di­en­wunsch So­zia­le Ar­beit das Rich­ti­ge für mich ist“, sagt sie. Nach we­ni­gen Mo­na­ten muss­te sich Jo­han­na die­se Fra­ge mit ,Nein‘ be­ant­wor­ten. Vie­le Krank­heits­bil­der wa­ren zu be­las­tend für die jun­ge Frau, die­sen Be­ruf ein Le­ben lang aus­zuüben zu her­aus­for­dernd. „Ich habe mich nach die­ser Er­kennt­nis für ein in­ten­si­ves Ori­en­tie­rungs­jahr ent­schie­den“, sagt die Stu­den­tin. Sie ging zu Stu­di­en­be­ra­tun­gen, be­such­te Bil­dungs­mes­sen und ab­sol­vier­te Prak­ti­ka bei der Volks­hoch­schu­le und in ei­ner Wal­dorf­schu­le. Mehr und mehr ent­deck­te sie ihr großes In­ter­es­se für Kul­tur und Bil­dung. Sie be­warb sich an meh­re­ren Uni­ver­sitäten um ei­nen Stu­di­en­platz und wur­de übe­r­all an­ge­nom­men. „Ich habe mich we­gen des Stu­di­en­mo­dells sehr be­wusst für die Leu­pha­na ent­schie­den. Ich gehe in mei­nem Haupt­fach ei­nen ge­ra­den Weg, kann aber dank des Mi­nors, Kom­ple­mentärstu­di­ums und Leu­pha­na Se­mes­ters auch rechts und links schau­en.“ Jo­han­na stu­diert im ers­ten Se­mes­ter den Ma­jor Kul­tur­wis­sen­schaf­ten mit der Ver­tie­fung Kom­mu­ni­ka­ti­on und Or­ga­ni­sa­ti­on und hat im Mi­nor das Stu­di­en­fach Bil­dungs­wis­sen­schaft gewählt.

Das Leu­pha­na Se­mes­ter bie­tet für alle Erst­se­mes­ter-Stu­die­ren­den den ge­mein­sa­men Ein­stieg in die Wis­sen­schaft. In den meist fächerüberg­rei­fen­den Mo­du­len er­ar­bei­ten sie sich die Grund­la­gen ei­nes Stu­di­ums: Die Stu­die­ren­den er­fah­ren etwa wie sie von ei­ner Be­ob­ach­tung zur Hy­po­the­se ge­lan­gen, wie sie wis­sen­schaft­lich be­last­ba­re Da­ten er­he­ben und wie ak­tu­el­le Er­eig­nis­se his­to­risch in Zu­sam­men­hang ge­bracht wer­den. In Se­mi­na­ren ler­nen die Erst­se­mes­ter, wie sie eine wis­sen­schaft­li­che Haus­ar­beit ver­fas­sen und ihre Er­geb­nis­se ge­genüber der Wis­sen­schafts­ge­mein­de präsen­tie­ren. 

„Wir werden ernst genommen“

Jo­han­na beschäftigt sich im Mo­dul „For­schungs­me­tho­den der Kul­tur­wis­sen­schaf­ten“ mit Be­su­cher*in­nen-For­schung. Wel­che Men­schen ge­hen wann und war­um in wel­che kul­tu­rel­len Ein­rich­tun­gen? „Kon­kret möch­ten wir wis­sen, was Mu­se­en tun, um Mi­grant*in­nen als Gäste zu ge­win­nen“, be­rich­tet die Stu­den­tin. Dazu sol­len In­ter­views aus­ge­wer­tet wer­den. „Ich fühle mich durch das Leu­pha­na Se­mes­ter sehr gut auf mein Stu­di­um vor­be­rei­tet. Schon in der Start­wo­che habe ich ge­merkt: „Wir sind nicht nur die Neu­en, wir wer­den ernst ge­nom­men“, sagt sie. Während der Start­wo­che ar­bei­ten die Erst­se­mes­ter-Stu­die­ren­den ge­mein­sam an ei­nem ge­sell­schaft­lich re­le­van­ten The­ma. Zu­letzt hieß die Über­schrift „Sharing in a glo­ba­li­zed World“. „Es wa­ren in­ter­na­tio­na­le Ex­pert*in­nen etwa zum The­ma Kli­ma­wan­del oder Wirt­schafts­fra­gen zu Gast. Die Wo­che war her­aus­for­dernd, aber ich fand es auch gut und span­nend“, ur­teilt Jo­han­na. 
Sie hat sich auch we­gen der Nach­hal­tig­keit für die Leu­pha­na ent­schie­den. „Ich de­mons­trie­re bei ,Fri­days for Fu­ture‘“, sagt Jo­han­na. Im Mo­dul „Wis­sen­schaft trägt Ver­ant­wor­tung“ des Leu­pha­na Se­mes­ters beschäftigt sie sich mit dem The­ma „Nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung mit Kin­dern und Ju­gend­li­chen“. „Wir pla­nen ei­nen Ak­ti­ons­tag ba­sie­rend auf dem theo­re­ti­schen Kon­zept ,Bil­dung für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung‘. Das schließt sich in­halt­lich gut an mei­nen Mi­nor an“, sagt die Stu­den­tin.
 
Außer­dem en­ga­giert sie sich be­reits im ers­ten Se­mes­ter in der Ar­beits­grup­pe zur Re­form der Kul­tur­wis­sen­schaf­ten in­iti­iert vom Fa­kultäts­rat. Ge­mein­sam dis­ku­tiert sie dort un­ter an­de­rem mit Pro­fes­sor*in­nen über die Zu­kunft des Stu­di­en­gangs. Zusätz­lich ist Jo­han­na Leu­pha­na-Bot­schaf­te­rin, das heißt sie be­rich­tet Stu­di­en­in­ter­es­sier­ten auf Mes­sen von ih­ren Er­fah­run­gen an der Leu­pha­na. „Als ich auf der Su­che war, ha­ben mir die Gespräche mit Stu­die­ren­den sehr ge­hol­fen. Jetzt kann ich an­de­ren be­rich­ten, wie vie­le Möglich­kei­ten man an der Leu­pha­na hat.“

Caroline berichtet

©Leuphana
Caroline studiert Kulturwissenschaften mit dem Minor BWL. Statt ihr Studium in der Regelzeit zu beenden, nimmt sie sich bewusst etwas mehr Zeit für ihr Studium. Dadurch bleibt neben einem Auslandsjahr in Südfrankreich noch genug Zeit für zustätzliche Seminare in ihrem Fachbereich. So hat sich für Caroline der Berufswunsch "Kulturmanegement mit Spezialisierung auf klassische Musik" während dem Studium herauskristallisiert. 
  • Mein Studium
  • Wieso die Leuphana?
  • Das Leuphana Semester
  • Praktikum und Ausland
  • Studienfinanzierung
  • Engagement neben dem Studium
  • Lüneburg als Studienstadt
  • Wie geht es nach dem Bachelor weiter?
  • Wem würdest du ein Studium an der Leuphana empfehlen?

Mein Studium

Ich studiere im Major Kulturwissenschaften mit den Vertiefungen Musik und auditive Kultur und Kulturorganisation und –kommunikation. Mein Minor ist BWL.
Für diese Kombination habe ich mich entschieden, weil ich vor dem Studium noch nicht so genau wusste, wo ich später einmal arbeiten möchte und welche Berufe es im Kulturbereich gibt. Ich hatte das Gefühl, dass ich mich im Bereich der Klassischen Musik ganz zuhause fühle. BWL habe ich dazu gewählt, weil ich dachte, es ist auch gut noch eine Art „klassisches Handwerkszeug“ zu lernen. Was das dann beruflich wird, hat sich erst im Laufe des Studiums ergeben. Ich studiere nicht 6 Semester, wie es die Regelstudienzeit ist, sondern bin jetzt schon im 8. Semester. Das liegt daran, dass ich ein Jahr in Frankreich verbracht habe, um dort zu studieren Außerdem habe ich als Kulturwissenschaftlerin keinen festen Modulplan und muss nicht jedes Semester einen vorgegebenen Stundenplan erfüllen, wie in der Schule und ich kann problemlos mehr Seminare besuchen, als es der Pflichtbereich vorgibt. Ich eigne mir  damit im Laufe meines Studiums einen bestimmten Fachbereich an. So hat sich auch mein individueller Schwerpunkt „Kulturmanagement mit Spezialisierung auf klassische Musik“ herauskristallisiert. 

Wieso die Leuphana?

Ich studiere nicht nur mit meinen Kulturwissenschaftlern zusammen, sondern mit allen Bachelor-Studierenden an der Leuphana. Es gibt fachübergreifende Studienbereiche, wie das Komplementärstudium und das Leuphana Semester. Dadurch komme ich mit anderen Meinungen und anderen Leuten, wie ich sie aus meinem Fachstudium so nicht kenne, in Kontakt. Das wirft oft ein neues Licht auf die Dinge und das finde ich sehr interessant.

Das Leuphana Semester

Das Leuphana Semester hat mir sehr gut gefallen. Ich habe Seminare gewählt, die mich interessierten aber nicht zwingend etwas mit meiner Major-Richtung zu tun hatten. Mein Lieblingsseminar war „Die Familie in der Neuzeit“. Dort ging es um Familiengeschichte, Familienpolitik – ein Thema, dass gar nichts mit Klassischer Musik zu tun hat.

Ein weiterer Vorteil am Leuphana Semester sehe ich darin, dass man das wissenschaftliche Arbeiten richtig beigebracht bekommt. Wir haben eine Hausarbeite geschrieben, einen Essay, eine Klausur, also die meisten Prüfungsleistungen einmal gelernt. Danach hatte ich das Gefühl, jetzt kann ich gut ins zweite Semester starten.

Praktikum und Ausland

Ich habe ein Jahr Erasmus mit Praktikum in Südfrankreich gemacht. Da die Uni eine Partneruniversität der Leuphana ist, war die Organisation sehr einfach und unkompliziert. Einen Auslandsaufenthalt kann ich jedem nur empfehlen.

Studienfinanzierung

Ich arbeite für die Universität und bekomme kein Bafög und kein Stipendium. Ich habe als Tutorin gearbeitet, fürs Marketing und in der Verwaltung. Auch außerhalb der Uni gibt es viel Arbeit in Lüneburg, da findet jeder was Außerdem werde ich zu einem kleinen Teil von meinen Eltern unterstützt.

Engagement neben dem Studium

Ich war bei Kulturrausch e.V. als Vorstand aktiv. Kulturrausch ist eine Initiative, in der man selbstständig Konzerte und Kulturveranstaltungen konzipiert und organisiert. Diese Tätigkeit hat auch sehr gut zu der inhaltlichen Ausrichtung meines Studiums gepasst. Außerdem war ich im Orchester an der Universität und im Chor der Stadt Lüneburg.

Lüneburg als Studienstadt

Ich find Lüneburg super. Es ist nah zu Hamburg und hat dieses schöne nordische Flair, alle sind entspannt. Man kennt sich und weiß wo man hingeht. Stadt und Uni sehr gut vernetzt, wenn man will, trifft man überall jemanden zum Quatschen oder Kaffee trinken gehen.

Wie geht es nach dem Bachelor weiter?

Ich werde in Weimar weiter studieren und dort einen Master in Kulturmanagement machen. Ich möchte mich weitere im Bereich Kulturmanagement spezialisieren und danach arbeiten, vielleicht auf Festivals oder in einem Konzerthaus.

Wem würdest du ein Studium an der Leuphana empfehlen?

Ich glaube, ich würde eigentlich jedem empfehlen an der Leuphana zu studieren. Der handelsübliche Abiturient kann hier doch noch über den Tellerrand hinausblicken und Sachen sehen und erleben, die man vielleicht so an einer anderen Uni nicht mitbekommet und viele Leute kennenlernen. Ich kenne auch Leute, die vor ihrem Studium gearbeitet oder eine Ausbildung gemacht haben, das ließ sich hier sehr gut vereinbaren.

Anna berichtet

©Torsten Kollmer
Anna hat ihren Major Kulturwissenschaften mit dem Minor Digitale Medien / Kulturinformatik kombiniert, denn sie hat ihr berufliche Ziel klar vor Augen: Journalistin.
  • Kulturwissenschaften studieren
  • Studiengestaltung
  • Leuphana Semester & Komplementärstudium
  • Zulassungstest
  • Zukunftsperspektiven nach dem Bachelor Kulturwissenschaften

Kulturwissenschaften studieren

Ich fand das Studienmodell der Leuphana mit den zwei wählbaren Fächern und dem Komplementärstudium, in dem man sich außerhalb seiner Fächer weiterbilden kann, sehr ansprechend. So denkt man in verschiedene Richtungen und wird später nicht zu einem „Fachidioten“. Das Studium am Leuphana College würde ich deshalb allen empfehlen, die Spaß daran haben, auch in andere Gebiete hereinzuschnuppern. Am Bachelor Kulturwissenschaften an der Leuphana hat mir vor allem die Vielfalt gefallen. Den Minor Digitale Medien habe ich dazu gewählt, weil ich das als gute Vorbereitung für eine mögliche Tätigkeit als Online-Redakteurin sehe. 

Studiengestaltung

Am Leuphana College kann ich das Studium an meine eigene Lebensplanung anpassen und nicht umgekehrt. Leben und Studium sind durch die flexibel wählbaren Bausteine gut miteinander kombinierbar. Egal, ob man schnell studieren oder sich lieber Zeit lassen möchte: man muss keine Abstriche machen. 

Leuphana Semester & Komplementärstudium

Ich habe vorher in Kiel studiert und da wurde ich ins kalte Wasser geschmissen. An der Leuphana werde ich im Leuphana Semester an die Hand genommen, damit ich ab dem zweiten Semester selbständig studieren kann. Außerdem ermöglicht das Leuphana Semester Kontakte zu Studierenden anderer Fächer und gibt Zeit zur Orientierung. Das Komplementärstudium empfinde ich als zusätzliche Bereicherung. Anderen Studierenden empfehle ich, sich nicht zu scheuen, auch mal ein Mathe- oder Gesundheitsseminar zu belegen, denn ein Blick über den Tellerrand kann die gesamte Perspektive auf den Kopf stellen.

Zulassungstest

Zulassungstests sind in anderen Ländern gang und gäbe und geben auch Bewerbern mit schlechteren Abiturnoten die Chance zu zeigen, was sie können. Deshalb ist es gut, dass auch andere Fähigkeiten wie zum Beispiel besondere Sprachkenntnisse berücksichtigt werden.

Zukunftsperspektiven nach dem Bachelor Kulturwissenschaften

Ich habe mein Berufsziel bereits klar vor Augen: ich möchte Journalistin werden. Um mich auf meine journalistische Karriere vorzubereiten, möchte ich während des Studiums möglichst viele Praktika in Redaktionen machen und bin deshalb auch bei dem Hochschulmagazin „Univativ“ aktiv. Nach meinem Bachelor-Abschluss möchte ich mich dann für journalistische Volontariate bewerben.

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  • Prof. Dr. Serhat Karakayali