Erfahrungsberichte: Bachelor Kulturwissenschaften
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Johanna - Ein unverstellter Blick
Johanna ist gerade 18 Jahre alt geworden, als sie von ihrem Zuhause auf Rügen nach Lüneburg zog. Sie hatte einen Platz für ein Freiwilliges Soziales Jahr bekommen und sollte für die nächsten zwölf Monate mit psychisch kranken Erwachsenen arbeiten. „Ich wollte gern wissen, ob der Beruf und damit auch mein Studienwunsch Soziale Arbeit das Richtige für mich ist“, sagt sie. Nach wenigen Monaten musste sich Johanna diese Frage mit ,Nein‘ beantworten. Viele Krankheitsbilder waren zu belastend für die junge Frau, diesen Beruf ein Leben lang auszuüben zu herausfordernd. „Ich habe mich nach dieser Erkenntnis für ein intensives Orientierungsjahr entschieden“, sagt die Studentin. Sie ging zu Studienberatungen, besuchte Bildungsmessen und absolvierte Praktika bei der Volkshochschule und in einer Waldorfschule. Mehr und mehr entdeckte sie ihr großes Interesse für Kultur und Bildung. Sie bewarb sich an mehreren Universitäten um einen Studienplatz und wurde überall angenommen. „Ich habe mich wegen des Studienmodells sehr bewusst für die Leuphana entschieden. Ich gehe in meinem Hauptfach einen geraden Weg, kann aber dank des Minors, Komplementärstudiums und Leuphana Semesters auch rechts und links schauen.“ Johanna studiert im ersten Semester den Major Kulturwissenschaften mit der Vertiefung Kommunikation und Organisation und hat im Minor das Studienfach Bildungswissenschaft gewählt.
Das Leuphana Semester bietet für alle Erstsemester-Studierenden den gemeinsamen Einstieg in die Wissenschaft. In den meist fächerübergreifenden Modulen erarbeiten sie sich die Grundlagen eines Studiums: Die Studierenden erfahren etwa wie sie von einer Beobachtung zur Hypothese gelangen, wie sie wissenschaftlich belastbare Daten erheben und wie aktuelle Ereignisse historisch in Zusammenhang gebracht werden. In Seminaren lernen die Erstsemester, wie sie eine wissenschaftliche Hausarbeit verfassen und ihre Ergebnisse gegenüber der Wissenschaftsgemeinde präsentieren.
„Wir werden ernst genommen“
Johanna beschäftigt sich im Modul „Forschungsmethoden der Kulturwissenschaften“ mit Besucher*innen-Forschung. Welche Menschen gehen wann und warum in welche kulturellen Einrichtungen? „Konkret möchten wir wissen, was Museen tun, um Migrant*innen als Gäste zu gewinnen“, berichtet die Studentin. Dazu sollen Interviews ausgewertet werden. „Ich fühle mich durch das Leuphana Semester sehr gut auf mein Studium vorbereitet. Schon in der Startwoche habe ich gemerkt: „Wir sind nicht nur die Neuen, wir werden ernst genommen“, sagt sie. Während der Startwoche arbeiten die Erstsemester-Studierenden gemeinsam an einem gesellschaftlich relevanten Thema. Zuletzt hieß die Überschrift „Sharing in a globalized World“. „Es waren internationale Expert*innen etwa zum Thema Klimawandel oder Wirtschaftsfragen zu Gast. Die Woche war herausfordernd, aber ich fand es auch gut und spannend“, urteilt Johanna.
Sie hat sich auch wegen der Nachhaltigkeit für die Leuphana entschieden. „Ich demonstriere bei ,Fridays for Future‘“, sagt Johanna. Im Modul „Wissenschaft trägt Verantwortung“ des Leuphana Semesters beschäftigt sie sich mit dem Thema „Nachhaltige Entwicklung mit Kindern und Jugendlichen“. „Wir planen einen Aktionstag basierend auf dem theoretischen Konzept ,Bildung für nachhaltige Entwicklung‘. Das schließt sich inhaltlich gut an meinen Minor an“, sagt die Studentin.
Außerdem engagiert sie sich bereits im ersten Semester in der Arbeitsgruppe zur Reform der Kulturwissenschaften initiiert vom Fakultätsrat. Gemeinsam diskutiert sie dort unter anderem mit Professor*innen über die Zukunft des Studiengangs. Zusätzlich ist Johanna Leuphana-Botschafterin, das heißt sie berichtet Studieninteressierten auf Messen von ihren Erfahrungen an der Leuphana. „Als ich auf der Suche war, haben mir die Gespräche mit Studierenden sehr geholfen. Jetzt kann ich anderen berichten, wie viele Möglichkeiten man an der Leuphana hat.“
Caroline berichtet
Mein Studium
Ich studiere im Major Kulturwissenschaften mit den Vertiefungen Musik und auditive Kultur und Kulturorganisation und –kommunikation. Mein Minor ist BWL.
Für diese Kombination habe ich mich entschieden, weil ich vor dem Studium noch nicht so genau wusste, wo ich später einmal arbeiten möchte und welche Berufe es im Kulturbereich gibt. Ich hatte das Gefühl, dass ich mich im Bereich der Klassischen Musik ganz zuhause fühle. BWL habe ich dazu gewählt, weil ich dachte, es ist auch gut noch eine Art „klassisches Handwerkszeug“ zu lernen. Was das dann beruflich wird, hat sich erst im Laufe des Studiums ergeben. Ich studiere nicht 6 Semester, wie es die Regelstudienzeit ist, sondern bin jetzt schon im 8. Semester. Das liegt daran, dass ich ein Jahr in Frankreich verbracht habe, um dort zu studieren Außerdem habe ich als Kulturwissenschaftlerin keinen festen Modulplan und muss nicht jedes Semester einen vorgegebenen Stundenplan erfüllen, wie in der Schule und ich kann problemlos mehr Seminare besuchen, als es der Pflichtbereich vorgibt. Ich eigne mir damit im Laufe meines Studiums einen bestimmten Fachbereich an. So hat sich auch mein individueller Schwerpunkt „Kulturmanagement mit Spezialisierung auf klassische Musik“ herauskristallisiert.
Wieso die Leuphana?
Ich studiere nicht nur mit meinen Kulturwissenschaftlern zusammen, sondern mit allen Bachelor-Studierenden an der Leuphana. Es gibt fachübergreifende Studienbereiche, wie das Komplementärstudium und das Leuphana Semester. Dadurch komme ich mit anderen Meinungen und anderen Leuten, wie ich sie aus meinem Fachstudium so nicht kenne, in Kontakt. Das wirft oft ein neues Licht auf die Dinge und das finde ich sehr interessant.
Das Leuphana Semester
Das Leuphana Semester hat mir sehr gut gefallen. Ich habe Seminare gewählt, die mich interessierten aber nicht zwingend etwas mit meiner Major-Richtung zu tun hatten. Mein Lieblingsseminar war „Die Familie in der Neuzeit“. Dort ging es um Familiengeschichte, Familienpolitik – ein Thema, dass gar nichts mit Klassischer Musik zu tun hat.
Ein weiterer Vorteil am Leuphana Semester sehe ich darin, dass man das wissenschaftliche Arbeiten richtig beigebracht bekommt. Wir haben eine Hausarbeite geschrieben, einen Essay, eine Klausur, also die meisten Prüfungsleistungen einmal gelernt. Danach hatte ich das Gefühl, jetzt kann ich gut ins zweite Semester starten.
Praktikum und Ausland
Ich habe ein Jahr Erasmus mit Praktikum in Südfrankreich gemacht. Da die Uni eine Partneruniversität der Leuphana ist, war die Organisation sehr einfach und unkompliziert. Einen Auslandsaufenthalt kann ich jedem nur empfehlen.
Studienfinanzierung
Ich arbeite für die Universität und bekomme kein Bafög und kein Stipendium. Ich habe als Tutorin gearbeitet, fürs Marketing und in der Verwaltung. Auch außerhalb der Uni gibt es viel Arbeit in Lüneburg, da findet jeder was Außerdem werde ich zu einem kleinen Teil von meinen Eltern unterstützt.
Engagement neben dem Studium
Ich war bei Kulturrausch e.V. als Vorstand aktiv. Kulturrausch ist eine Initiative, in der man selbstständig Konzerte und Kulturveranstaltungen konzipiert und organisiert. Diese Tätigkeit hat auch sehr gut zu der inhaltlichen Ausrichtung meines Studiums gepasst. Außerdem war ich im Orchester an der Universität und im Chor der Stadt Lüneburg.
Lüneburg als Studienstadt
Ich find Lüneburg super. Es ist nah zu Hamburg und hat dieses schöne nordische Flair, alle sind entspannt. Man kennt sich und weiß wo man hingeht. Stadt und Uni sehr gut vernetzt, wenn man will, trifft man überall jemanden zum Quatschen oder Kaffee trinken gehen.
Wie geht es nach dem Bachelor weiter?
Ich werde in Weimar weiter studieren und dort einen Master in Kulturmanagement machen. Ich möchte mich weitere im Bereich Kulturmanagement spezialisieren und danach arbeiten, vielleicht auf Festivals oder in einem Konzerthaus.
Wem würdest du ein Studium an der Leuphana empfehlen?
Ich glaube, ich würde eigentlich jedem empfehlen an der Leuphana zu studieren. Der handelsübliche Abiturient kann hier doch noch über den Tellerrand hinausblicken und Sachen sehen und erleben, die man vielleicht so an einer anderen Uni nicht mitbekommet und viele Leute kennenlernen. Ich kenne auch Leute, die vor ihrem Studium gearbeitet oder eine Ausbildung gemacht haben, das ließ sich hier sehr gut vereinbaren.
Anna berichtet
Kulturwissenschaften studieren
Ich fand das Studienmodell der Leuphana mit den zwei wählbaren Fächern und dem Komplementärstudium, in dem man sich außerhalb seiner Fächer weiterbilden kann, sehr ansprechend. So denkt man in verschiedene Richtungen und wird später nicht zu einem „Fachidioten“. Das Studium am Leuphana College würde ich deshalb allen empfehlen, die Spaß daran haben, auch in andere Gebiete hereinzuschnuppern. Am Bachelor Kulturwissenschaften an der Leuphana hat mir vor allem die Vielfalt gefallen. Den Minor Digitale Medien habe ich dazu gewählt, weil ich das als gute Vorbereitung für eine mögliche Tätigkeit als Online-Redakteurin sehe.
Studiengestaltung
Am Leuphana College kann ich das Studium an meine eigene Lebensplanung anpassen und nicht umgekehrt. Leben und Studium sind durch die flexibel wählbaren Bausteine gut miteinander kombinierbar. Egal, ob man schnell studieren oder sich lieber Zeit lassen möchte: man muss keine Abstriche machen.
Leuphana Semester & Komplementärstudium
Ich habe vorher in Kiel studiert und da wurde ich ins kalte Wasser geschmissen. An der Leuphana werde ich im Leuphana Semester an die Hand genommen, damit ich ab dem zweiten Semester selbständig studieren kann. Außerdem ermöglicht das Leuphana Semester Kontakte zu Studierenden anderer Fächer und gibt Zeit zur Orientierung. Das Komplementärstudium empfinde ich als zusätzliche Bereicherung. Anderen Studierenden empfehle ich, sich nicht zu scheuen, auch mal ein Mathe- oder Gesundheitsseminar zu belegen, denn ein Blick über den Tellerrand kann die gesamte Perspektive auf den Kopf stellen.
Zulassungstest
Zulassungstests sind in anderen Ländern gang und gäbe und geben auch Bewerbern mit schlechteren Abiturnoten die Chance zu zeigen, was sie können. Deshalb ist es gut, dass auch andere Fähigkeiten wie zum Beispiel besondere Sprachkenntnisse berücksichtigt werden.
Zukunftsperspektiven nach dem Bachelor Kulturwissenschaften
Ich habe mein Berufsziel bereits klar vor Augen: ich möchte Journalistin werden. Um mich auf meine journalistische Karriere vorzubereiten, möchte ich während des Studiums möglichst viele Praktika in Redaktionen machen und bin deshalb auch bei dem Hochschulmagazin „Univativ“ aktiv. Nach meinem Bachelor-Abschluss möchte ich mich dann für journalistische Volontariate bewerben.
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- Prof. Dr. Serhat Karakayali