Lehren im Transformationsmodul

Informationen für Lehrende

Unsere Welt ist geprägt von multiplen Krisen, die das menschliche (Zusammen)Leben auf unterschiedlichen Ebenen gefährden. Hinzu kommt eine auch durch die Digitalisierung getriebene Beschleunigung von Veränderungen, die beständig neue Handlungsoptionen öffnet, gleichzeitig aber die Vorhersagbarkeit von Entwicklungen verringert. Informationen sind leichter verfügbar, müssen aber auch stärker interpretiert und nach ihrer Gültigkeit bzw. damit verbundenen Intention befragt und eingeordnet werden. Durch die stärkere Vernetzung der Welt werden Zusammenhänge komplexer, Probleme müssen systemisch gedacht und verstanden werden. 

Das neue Transformationsmodul beschäftigt sich im Kontext einer nachhaltigen Entwicklung mit grundlegenden Fragen gesellschaftlicher Veränderungsprozesse und verantwortlichen Handelns im 21. Jahrhundert. Durch eine kritische Betrachtung sowohl historischer Entwicklungen als auch heutiger gesellschaftlicher Verhältnisse erörtern die Studierenden Fragen nach den Bedingungen gesellschaftlichen Zusammenlebens und erforschen Lösungsansätze für die Gestaltung heutiger und zukünftiger Gesellschaften.

In inter- und transdisziplinären Forschungsprojekten analysieren sie hierzu eigenständig Fragestellungen zu Transformationsherausforderungen und stellen die Ergebnisse im Rahmen der abschließenden Konferenzwoche vor.

Die Bewerbungsfrist ist abgelaufen. Wenn Sie im Wintersemester 2025/26 eine ÜBUNG im Transformationsmodul anbieten möchten, freuen wir uns über Ihr Lehrangebot. Bitte senden Sie Ihr Angebot an Dr. Laura Picht-Wiggering per E-Mail.

Zentrale Themenbereiche

Transformation Was verstehen wir unter Transformation? Welche Beispiele gibt es und was können wir daraus lernen? Wie sollte eine zukunftsgerichtete und nachhaltigkeitsorientierte Transformation aussehen und welche Transformationsprozesse führen dort hin?
Werte Wie entstehen Werte? Wer bestimmt die Gültigkeit von Werten? Wie beeinflussen Werte unser Handeln? Wie gehen wir mit Wertkonflikten um, insbesondere im Kontext von Transformationen?
Gerechtigkeit Was ist Gerechtigkeit? Welche Typen von Gerechtigkeit gibt es? Welche Rolle spielen inter- und intragenerationelle Gerechtigkeit? Zu welchen Zielkonflikten kann es kommen und welche Lösungsansätze gibt es?
Verantwortung Wer hat wofür Verantwortung und wem gegenüber gilt die Verantwortung? Wer übernimmt Verantwortung für Vergangenes, wer für Zukünftiges? Welche Verantwortung tragen welche Teile einer Gesellschaft für eine gelingende Transformation?

Lehr-/Lernziele des Transformationsmoduls

  • Die Studierenden kennen theoretische Konzepte der Transformationsforschung aus geistes- und sozialwissenschaftlicher sowie nachhaltigkeitswissenschaftlicher Perspektive.
  • In der Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftlichen Diskursen innerhalb der Transformationsforschung und deren historischer Verortung können sie verschiedene Positionen überprüfen, kontextualisieren und interpretieren.
  • Sie entwickeln akademische Lese- und Schreibfähigkeit und lernen, themenspezifische Literatur zu recherchieren und gemäß ihrem Kenntnisstand kritisch zu bewerten sowie selbständig in eigenen wissenschaftlichen Texten zu diskutieren.
  • Sie können die eigene Position, aber auch die Positionen anderer reflektieren und vor dem jeweiligen Hintergrund verorten und kritisch hinterfragen. Dabei stärken sie auch ihre Ambiguitätstoleranz.
  • Sie können die Bedeutung und möglichen Ausgestaltungswege gesellschaftlicher und individueller Verantwortung in unterschiedlichen Handlungsfeldern beschreiben und analysieren.
  • Sie sind in der Lage, eine im Themenfeld Nachhaltigkeit & Transformation (auch für Dritte) relevante Fragestellung zu entwickeln und zu bearbeiten.
  • Sie können gezielt Wissensbestände aus unterschiedlichen Disziplinen und bei Bedarf außerwissenschaftlichen Berufsfeldern, die für den Gegenstand sowie die Ziele und Fragen ihres Projekts relevant sind, aufarbeiten und zusammenführen. Sie wissen dabei um den Wert von Multiperspektivität.

Veranstaltungsformate im Modul

Die Studierenden besuchen im Modul alle gemeinsam die große Vorlesung und wählen außerdem ein Seminar aus. Die Übungen sind an die Seminare gekoppelt, sodass immer dieselben Studierendengruppen (max. 35 Personen) in beiden Veranstaltungen sitzen. Dadurch wird nicht nur in der Vorlesung, sondern auch in den Seminaren und Übungen ein multiperspektivischer Blick auf bestimmte Aspekte von Transformation ermöglicht.

Vorlesung

Die Vorlesung spannt den großen Bogen und setzt die vier Themenbereiche, denen die einzelnen Seminare und Übungen zugeordnet werden. Die Betrachtung einzelner Themen erfolgt dabei sowohl durch eine stärker ideengeschichtliche als auch durch eine eher gestaltungsorientierte Perspektive, um Zusammenhänge für die Studierenden sichtbar zu machen. Das Ziel ist dabei eher ein Überblick über gesellschaftliche Transformationen, Vertiefungen haben in den Seminaren und Übungen ihren Raum.

Inhalte der Vorlesung

DatumThema
14.10.2025Nachhaltigkeit und nachhaltige Entwicklung
21.10.2025Transformation
28.10.2025Transformation und Transition
04.11.2025Wissensarten I
11.11.2025Wissensarten II
18.11.2025Gesellschaft
25.11.2025Werte I
02.12.2025Werte II
09.12.2025Gerechtigkeit I
16.12.2025Gerechtigkeit II
06.01.2026Verantwortung I
13.01.2026Verantwortung II
20.01.2026Wrap-Up / Ausblick Konferenzwoche
27.01.2026tbd

Seminar

In den gestaltungsorientierten auf Problemlösekompetenzen ausgerichteten Projektseminaren zu jeweils einem der vier Themenbereiche des Moduls betrachten je max. 35 Studierende einen oder mehrere spezifische Aspekte aktueller gesellschaftlicher Transformationsherausforderungen mit dem Ziel, zukunftsorientierte Lösungsansätze für diese zu entwickeln. Unter Nutzung inter- und transdisziplinärer Arbeitsweisen entwickeln und analysieren die Studierenden im Modus des Forschenden Lernens eigenständig Fragestellungen und stellen die Ergebnisse im Rahmen einer wissenschaftlichen Konferenz (Konferenzwoche Ende Februar) vor. 

Sie sollen also: 

  1. erkennen, welche gesellschaftlichen Transformationsherausforderungen in dem entsprechenden Themenfeld bestehen.
  2. auf Grundlage dieser Erkenntnisse eine eigene relevante und bearbeitbare Fragestellung entwickeln sowie ein passendes Forschungsdesign erstellen, um diese Frage wissenschaftlich zu beantworten.
  3. ihr selbstentwickeltes Forschungsprojekt als Gruppe durchführen sowie die Ergebnisse kritisch reflektieren und auf geeignete Weise auf der Konferenzwoche und im Rahmen einer Seminararbeit als wissenschaftliches Paper präsentieren.

Lehr- / Lernziele des Seminars

Die Studierenden:

  • kennen zentrale Konzepte des jeweiligen Themenbereiches.
  • sind in der Lage, eine für das Themenfeld des Moduls (auch für Dritte) relevante Fragestellung zu entwickeln und zu bearbeiten.
  • können gezielt Wissensbestände aus unterschiedlichen Disziplinen und bei Bedarf außerwissenschaftlichen Praxisfeldern, die für den Gegenstand sowie die Ziele und Fragen ihres Projekts relevant sind, aufarbeiten und zusammenführen.
  • können mit Blick auf die Fragestellung ihres Projekts geeignete Methoden auswählen und anwenden sowie die Vor- und Nachteile dieser Methoden diskutieren. 
  • können ihre Ergebnisse zielorientiert aufbereiten und einem breiten Publikum präsentieren.
  • erlangen die Fähigkeit, einzelne Ergebnisse in einen größeren Zusammenhang zu stellen und vor dem Hintergrund des erworbenen Wissens kritisch zu reflektieren.

Didaktische Ausgestaltung des Seminars

Durchgeführt wird das Seminar im Modus des Forschenden Lernens, d. h. die Studierenden durchlaufen in Gruppen erste eigene Forschungsprojekte von der Entwicklung einer Fragestellung, dem Verfassen eines Exposés hin zur Durchführung des Projektes und der anschließenden Präsentation der Ergebnisse auf der Konferenzwoche sowie der schriftlichen Darstellung ihres Forschungsprojekts in einer Seminararbeit als wissenschaftliches Paper.

Übung

Die Übung bezieht sich auf einen der vier Themenbereiche des Moduls, indem sie sich mit Denkfiguren und Ideen auseinandersetzt, die helfen die kulturelle, gesellschaftliche und historische Bedingtheit aktueller Zustände und Herausforderungen gesellschaftlichen Zusammenlebens zu verstehen. Zu diesem inhaltlichen Schwerpunkt kommt eine vertiefte Auseinandersetzung mit Aspekten des wissenschaftlichen Arbeitens, die ebenfalls vor allem ein Verständnis für Zusammenhänge und Herkünfte von Konzepten, Meinungen und Theorien ermöglichen soll. So sollen die Studierenden lernen, im Sinne des kritischen Denkens, die eigenen Annahmen zu hinterfragen und auf zugrundeliegende Konzepte und Ideologien zu überprüfen. 

Sie sollen also: 

  1. erkennen, welche Annahmen sie und andere haben und diese auf ihre Gültigkeit überprüfen, auch, indem sie die Perspektive wechseln.
  2. erkennen, welche Werte und Intentionen diesen Annahmen und ihrer Bewertung zugrunde liegen.
  3. erkennen, unter welchen Bedingungen die Bewertung der Annahme stattfindet und diese mit einbeziehen.

Lehr- / Lernziele der Übung

Die Studierenden: 

  • kennen zentrale Konzepte des jeweiligen Themenbereiches.
  • können das eigene Denken reflektieren. Sie können eigene Theorien, Haltungen und Meinungen kritisch hinterfragen.
  • können (kritische) Fragen entwickeln.
  • können die Struktur von Argumentationen erkennen und nachvollziehen. Sie können Texte kontextualisieren und damit verbundene Intentionen herausarbeiten.
  • können ihre Gedanken in eine verständliche schriftliche Form bringen und dabei die Regeln guter wissenschaftlicher Praxis beachten.
  • kennen die Gründe für gegenseitiges Zitieren.

Didaktische Ausgestaltung der Übung

Didaktisch ist die Übung an Prinzipien der schreibintensiven Lehre ausgerichtet und soll die Studierenden zum selbständigen und kritischen Denken und Reflektieren ermutigen und es ihnen so erlauben, einen entsprechenden Habitus zu entwickeln. Es braucht also geeignete Austauschformate, die Raum für eigene Überlegungen und den Diskurs untereinander lassen.
Während Sie die Inhalte im Rahmen des von Ihnen gewählten Themenbereichs frei wählen können, sind die Einheiten zum wissenschaftlichen Arbeiten und kritischen Denken zentral vorgegeben und müssen in allen Übungen gleichermaßen umgesetzt werden.

Prüfungsleistung im Modul

Die Prüfungsleistung besteht aus einer kombinierten wissenschaftlichen Arbeit, die aus den drei Teilen Portfolio, Präsentation auf der Konferenzwoche und Seminararbeit als wissenschaftliches Paper besteht. 

Das Portfolio wird in der Übung verfasst und umfasst neben Elementen aus dem Bereich des wissenschaftlichen Arbeitens vor allem inhaltliche Reflexionen. Hinzu kommen Studienreflexionen, die sich sowohl als Metareflexion auf das wissenschaftliche Arbeiten als auch auf die eigene Weiterentwicklung und die Verbindung der Modulinhalte mit dem weiteren Studium beziehen können. Diese reflexiven Elemente binden dabei auch das Projektseminar und die Vorlesung mit ein. Die Ausgestaltung dieser Artefakte wird von Modulseite vorgegeben und ist somit für alle Studierenden gleich.

Die Ergebnisse des im Seminar durchgeführten Projektes werden auf der Konferenzwoche präsentiert und im Rahmen einer Seminararbeit in Anlehnung an ein wissenschaftliches Paper verschriftlicht.

Zeiten

  • Dienstag 08:15 – 09:45 Uhr
  • Dienstag 12:15 - 13:45 Uhr
  • Dienstag 18:15 – 19:45 Uhr
  • Dienstag 20:15 – 21:45 Uhr
  • Freitag 12:15 – 13:45 Uhr
  • Freitag 14:15 – 15:45 Uhr
  • Freitag 18:15 – 19:45 Uhr
  • Freitag 20:15 – 21:45 Uhr

Seminare und Übungen können auch 14-tägig angeboten werden, Blockseminare sind aus didaktischen Gründen nicht vorgesehen.

Die Vorlesung findet dienstags von 10:15 – 11:45 Uhr statt.

Weitere Anforderungen

Der Lehrauftrag umfasst:

  • die Vor- und Nachbereitung der Lehrveranstaltung
  • die Unterstützung der Studierenden durch das Angebot von Sprechstunden
  • die Abnahme und Korrektur der Prüfungsleistung und ein entsprechendes Feedback an die Studierenden
  • die verpflichtende Teilnahme an der Weiterbildung.

Für die SEMINARE gehört dazu auch die Teilnahme an der Konferenzwoche.

Weiterbildung

Für die Gestaltung der Lehre im Transformationsmoduls benötigen die Lehrenden umfassende Kenntnisse in Bezug auf die inhaltliche Ausgestaltung (u.a. die Verknüpfung zu den Vorlesungsinhalte und den vier Themenbereiche jeweils in Übung bzw. Seminar, die Kopplung von Übungen und Seminaren, das Konferenzwochenthema) sowie die didaktischen Anforderungen (u.a. wiss. Arbeiten bzw. Forschendes Lernen und Erreichen der Lernziele wie insbesondere kritisches Denken, Reflexionskompetenz, Nachhaltigkeitskompetenzen). 

Daher bieten wir für unsere Lehrenden eine Kombination einer blended-Learning Einheit über Moodle und eines Lehrenden-Workshops in Präsenz auf dem Campus der Leuphana an. Die blended-Learning Einheit vermittelt grundlegende Informationen zur Lehre im Leuphana Semester und im Transformationsmodul. Der Lehrenden-Workshop bietet insbesondere Raum für eine (Weiter-)Entwicklung der Lehrkonzepte sowie den Austausch der Lehrenden zur Arbeit im Modul – sowohl innerhalb der Übungen bzw. Seminare als auch darüber hinweg (für eine zielgerichtete Gestaltung der Kopplung).

Neben der Verpflegung während der Präsenzveranstaltung und der Übernahme von ggf. anfallenden Reisekosten erhalten die Lehrbeauftragten eine Aufwandsentschädigung. Die blended-learning Einheit mit einem zeitlichen Umfang von etwa 3 Stunden wird im Zeitraum Juli/August zu absolvieren sein, der Lehrenden-Workshop findet am 4. und 5. September 2025 an der Leuphana Universität statt. Er beginnt und endet jeweils gegen Mittag. Beide Elemente sind verpflichtend für alle Lehrenden, bitte merken Sie sich diese Daten bereits jetzt vor.

Honorare & Kosten

Übung

Der Lehrauftrag umfasst die Vor- und Nachbereitung der Übung sowie die Korrektur der Prüfungsleistung (Portfolio).

  • Lehrbeauftragte mit einem abgeschlossenen Hochschulstudium: 40,00 Euro/SWS
  • Habilitierte Lehrbeauftragte und promovierte Lehrbeauftragte: 55,00 Euro/SWS
  • Professor*innen: 70,00 Euro/SWS

Ein Lehrauftrag umfasst dabei 14 Sitzungen x 2 SWS (1 Semesterwochenstunde entspricht 45 Minuten)

Externen Lehrbeauftragten können bei Einreichung der Originalbelege Reise- und Unterkunftskosten auf Antrag bis max. 350 Euro pro Übung pro Semester erstattet werden. 

Ausführliche Informationen dazu finden Sie unter Lehrauftrag.

Seminar

Aufgrund des erhöhten Betreuungsaufwands werden Lehraufträge in den Seminaren im Wert von 3 SWS vergütet, während die eigentliche Präsenzzeit 2 SWS umfasst. Der Lehrauftrag umfasst die Vor- und Nachbereitung des Seminars inklusive der Gestaltung der Beiträge zur Konferenzwoche sowie die Korrektur der Prüfungsleistung (Präsentation und Seminararbeit). 

  • Lehrbeauftragte mit einem abgeschlossenen Hochschulstudium: 60,00 Euro/SWS
  • Habilitierte Lehrbeauftragte und promovierte Lehrbeauftragte: 82,50 Euro/SWS
  • Professor*innen: 105,00 Euro/SWS

Ein Lehrauftrag umfasst dabei 14 Sitzungen x 2 SWS (1 Semesterwochenstunde entspricht 45 Minuten)

Externen Lehrbeauftragten können bei Einreichung der Originalbelege Reise- und Unterkunftskosten auf Antrag bis max. 500 Euro pro Seminar pro Semester erstattet werden. Bitte kalkulieren Sie bei den Reise- und Hotelkosten auch die Konferenzwoche Ende Februar 2026 ein. In der Regel fallen hier An- und Abreise sowie ein bis zwei Übernachtungen an. 

Ausführliche Informationen finden Sie unter Lehrauftrag.

Bewerbungsunterlagen

Sollten Sie zum ersten Mal einen Lehrauftrag anbieten, benötigen wir: 

  • Personalbogen
  • Kurzlebenslauf
  • Publikationsliste
  • Nachweis über Ihre Lehrbefähigung

Kontakt

Bitte zögern Sie nicht, uns bei konkreten Fragen oder mit ersten Ideen für ein Lehrangebot anzusprechen – wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme!

 

Allgemeine Fragen

transformationsmodul@leuphana.de

Übung

uebung.t-modul@leuphana.de 
Ansprechpartnerin: Dr. Laura Picht-Wiggering

Seminar

seminar.t-modul@leuphana.de 
Ansprechpartnerin: Dr. Lina Bürgener