Kulturwissenschaften Studium in Lüneburg
Major am Leuphana College
Das Kulturwissenschaften Studium in Lüneburg verbindet systematisch verschiedene Studienfächer in Theorie und Praxis, um die Herausforderungen der Gegenwart aus unterschiedlichen Blickwinkeln analysieren und einordnen zu können. Durch die Verschränkung von Literaturwissenschaft, Medienwissenschaft, Kunstwissenschaft, Musikwissenschaft, Geschichtswissenschaft, Kulturtheorie, Philosophie und Soziologie lernen Sie, vernetzt zu denken und komplexe Zusammenhänge kritisch zu hinterfragen, um in verschiedenen kulturwissenschaftlichen Handlungsfeldern lösungsorientiert handeln zu können.
Bachelor Kulturwissenschaften: Studium in Lüneburg
Digitale Transformation, Globalisierung, Migration, Postkolonialität, ökologische Krisen, Ungleichheit oder Geschlechterverhältnisse – es gibt eine Vielzahl sozialer und kultureller Phänomene, die dazu auffordern, über Gesellschaft sowie ihre Konstitution und Transformation nachzudenken.
Das Kulturwissenschaften Studium in Lüneburg bietet seit mehr als 40 Jahren einen interdisziplinären Rahmen für ein kritisches Verständnis gegenwärtiger Gesellschaften. Bei der Wahl der thematischen Schwerpunkte und theoretischen Zugänge mit denen Sie sich im Laufe Ihres Bachelor Kulturwissenschaften auseinandersetzen, können Sie Ihren Interessen folgen und eigene Schwerpunkte setzen.
Folgende Vertiefungsfächer können Sie im Kulturwissenschaften Studium verbinden:
- Literarische Kulturen
- Medienkulturwissenschaft
- Kunst und visuelle Kultur
- Musik und auditive Kultur
- Kultur- und Sozialtheorie
- Kulturorganisation und Gesellschaft
Literarische Kulturen – Vertiefungsfach
Studienprofil
Die Bezeichnung Literarische Kulturen betont den kulturwissenschaftlichen Charakter der im Fächerensemble der Lüneburger Kulturwissenschaften praktizierten Literaturwissenschaft.
Sie widmet sich im Wesentlichen – ganz wie die traditionell orientierten literaturwissenschaftlichen Studiengänge – zunächst und vor allem den literarischen Werken: ihrer Ästhetik, den Umständen ihrer Produktion im historischen Kontext, ihrer Überlieferungsgeschichte sowie den Lektüren, die sie hervorgerufen haben und bis heute hervorrufen.
Die Literarischen Kulturen reichen aber in doppelter Weise über das einzelne literarische Werk hinaus. Erstens in intrakultureller Sicht, indem unterschiedliche Produktions- und Rezeptionskulturen innerhalb einer Gesellschaft beleuchtet werden, ferner in interkultureller Sicht, indem die Prozesse des sich im globalen Maßstab vollziehenden kulturellen Austausches in Bezug auf die Literatur thematisiert werden.
Die kulturwissenschaftlich orientierte Literaturwissenschaft ist der Interdisziplinarität verpflichtet. Ihr Standbein hat sie zwar nach wie vor in den traditionellen Philologien und deren Theoriebildungen, jedoch sind ihre Fragestellungen in Forschung und Lehre transdisziplinär und genuin kulturwissenschaftlich ausgerichtet.
Themen, die sinnvoll nur im Fächerverbund bearbeitet werden können, haben deshalb für sie eine besondere Relevanz. Zu solchen Querschnittsthemen gehören: Interkulturalität, Medialität und Intermedialität, kulturelles Gedächtnis, Übersetzen sowie Geschlechter- und Gewaltverhältnisse.
Berufsfelder
- Buchverlage mit entsprechender Ausrichtung (Lektorat)
- Zeitungen und Zeitschriften
- Hörfunk- oder Fernsehsender (Redaktion, Kritik, Moderation)
- Literaturmuseen
- Literaturhäuser (Konzeption, Durchführung von Ausstellungen und Literaturveranstaltungen)
- Literaturevents, -messen und -festivals (Organisation)
- In Kombination mit anderen Schwerpunkten und Nebenfächern ergibt sich eine große Zahl weiterer Möglichkeiten
- Wissenschaftliche Tätigkeiten in Forschung und Lehre nach Weiterqualifikation im Master
Medienkulturwissenschaft – Vertiefungsfach
Studienprofil
Im Vertiefungsfach Medienkulturwissenschaft erwerben Sie die analytischen, theoretischen, praktischen und intellektuellen Kompetenzen, um die technischen und medialen Dimensionen von Kultur zu erforschen und deren grundsätzlichen Stellenwert für Kultur zu verstehen.
Die unterrichteten Methoden und Ansätze ermöglichen dabei ein kritisches Verständnis von Kultur als Technik, worauf der Begriff der Kulturtechnik paradigmatisch verweist. Für einen kulturtechnischen Zugriff auf Kultur bedarf es zunächst einer insgesamt veränderten Wahrnehmung von Kulturgeschichte als Mediengeschichte, als Geschichte kultureller Produktion und der diversen sie ausmachenden Operationsweisen, schließlich als Geschichte der Möglichkeitsbedingungen unseres Wissens.
Ins Zentrum der Betrachtung rücken so die mannigfaltigen Erscheinungen von Kultur. Die Fokussierung entsprechender Zäsuren in der Geschichte eröffnet dabei auch eine neue Perspektive auf die Evolution von Technik und ihren Einfluss auf die Organisation und Verflechtung von Medien und kulturellen Praktiken.
Einerseits machen Medienumbrüche die technische Infrastruktur einer Kultur wie Buchdruckmaschinen, Kinematographen, Kameras, Institutionen, Labore, Kommunikationsnetzwerke, Computer und sensorische Umwelten überhaupt erst sichtbar. Andererseits treten durch sie Kultur- und Medienpraktiken wie das Schreiben, das Projizieren, das Überwachen, das Regeln, das Gestalten, das Programmieren, das Simulieren oder das Spielen allererst deutlich hervor.
Das Vertiefungsfach befasst sich insbesondere mit den macht- und wissensgeschichtlich relevanten Praktiken, Techniken und Diskursen, Kräften und Institutionen, die sich aus dem digitalen Medienumbruch ergeben, wobei zu deren Kontextualisierung historisch weit aus- und zurückgegriffen wird.
Im Vertiefungsfach sollen Sie insbesondere zur Beschäftigung mit weiterführenden Ansätzen angeregt werden, die sich mit der Verschränkung von Medien, Technologien, Kultur und Techniken befassen.
Berufsfelder
Potentielle Berufsfelder finden sich vor allem im Bereich der Kultur- und Kreativwirtschaft: So qualifiziert Sie das Studium des Vertiefungsfachs insbesondere für Tätigkeiten in Presse-, Marketing- und PR-Abteilungen von Unternehmen. Darüber hinaus können Sie auch als Journalistin oder Journalist für Digital- und Printmedien arbeiten.
Das Vertiefungsfach Medienkulturwissenschaft eignet sich darüber hinaus als Grundlage für eine Karriere in der medien- und kulturwissenschaftlichen Forschung sowie in der Entwicklung und Gestaltung von digitalen und sozialen Medienumgebungen.
Kunst und visuelle Kultur – Vertiefungsfach
Studienprofil
Das Vertiefungsfach Kunst und visuelle Kultur am College der Leuphana Universität Lüneburg zu studieren, heißt, moderne und zeitgenössische Künste, ihre Verfahren, ihre theoretischen Rahmungen und ihre Institutionen aus kulturwissenschaftlicher, problemorientierter Perspektive zu erforschen. Damit hat die Kunstwissenschaft in Lüneburg einen starken Aktualitätsbezug, sowohl in kunstwissenschaftlicher als auch in gesellschaftlicher Hinsicht. Grundlegende Fragen sind: Was ist Kunst? Welcher Formen und Medien bedient sie sich? Welche Funktionen hat sie? Wie wirkt sie in die Gesellschaft? Wie hat sich Kunst verändert? Wem gehört die Kunst? Was bedeutet Kunst in einer globalisierten Welt?
Eine Besonderheit der Kunstwissenschaft an der Leuphana ist ein international etablierter eigener Kunstraum, in dem Sie aktiv an Projekten und der Realisierung von Ausstellungen zeitgenössischer Künstler*innen beteiligt sind. Vertieft wird der forschungsorientierte Praxisbezug durch Projektseminare in Kooperation mit Museen und Archiven. In Seminaren zur Kunstkritik verbinden wir Schreibpraktiken mit theoretischen Reflexionen. Regelmäßig veranstalten wir Exkursionen zu internationalen Ausstellungen (documenta, Biennalen u.a.). Um kunstwissenschaftliche Fragen aus einer transkulturellen Perspektive weiterzudenken, tauschen wir uns mit Künstler*innen, Wissenschaftler*innen und Aktivist*innen aus der ganzen Welt aus. Unsere regelmäßigen Exkursionen haben uns zum Beispiel nach Havanna, Dakar, Jerusalem/Tel Aviv/Ramallah oder Mumbai geführt.
Im Bachelor bildet die Einführung in die Kunstgeschichte als Kulturwissenschaft den Auftakt in die Vertiefung Kunst und visuelle Kultur. Mit Modulen wie Kunst und Ästhetische Verfahren, Kunst und ihre Institutionen“, „Kunst und Zeitgeschichte“, „Kunsttheorie, Kunstkritik und Ästhetik“, „Transkulturalität“ adressieren wir zentrale Fragestellungen der bildenden Kunst und des Gebrauchs von Bildern bis in die unmittelbare Gegenwart. Die Projektmodule “Kunst im Kontext” und “Projektmodul Kunstraum” ermöglichen schon im B.A.-Studium die Zusammenarbeit mit Künstler*innen sowie mit anderen Akteur*innen und Institutionen des Kunstfeldes.
Berufsfelder
- Galerien, Kunsthallen und Kunstvereine
- Großausstellungen beziehungsweise Biennalen
- Museen
- Verlage und Kunstjournalismus
- Kunstmessen
- Auktionshäuser
- Unternehmen mit Kunstsammlungen
- Einrichtungen der Kultur- und Kreativwirtschaft und des öffentlichen kulturellen Sektors
- Stiftungen
- Wissenschaftliche Tätigkeiten in Forschung und Lehre nach Weiterqualifikation im Master
Musik und auditive Kultur – Vertiefungsfach
Studienprofil
Die Vertiefung Musik und auditive Kultur vermittelt Grundlagen sowie Einzelaspekte einer medien- und kulturwissenschaftlich erweiterten Musikwissenschaft. Insbesondere die kulturelle Aneignung der elektronischen und digitalen Medien sowie interkulturelle Fragen bilden den Hintergrund der erweiterten Sicht auf aktuelle auditive Prozesse und Phänomene.
Grundlagen medienbezogener Gestaltung werden in den Modulen Musiktheorie und Auditive Gestaltung thematisiert, ergänzt um eine historische Perspektive auf Gattungen und Stile im Modul Musikgeschichte. Gegenstand sind dabei Stile der ernsten Musik ebenso wie die Entwicklungslinien populärer Musik.
Eine Reihe weiterer Module erlaubt eine individuelle Schwerpunktbildung, sowohl im Bereich theoretischer Diskurse (Musikästhetik, Musik und auditive Kultur, Musikkulturen der Gegenwart) als auch in ökonomischen und gestalterischen Praxisfeldern (Studiopraxis, Musikwirtschaft).
Damit können Sie sich unter dem Dach einer kulturwissenschaftlichen Orientierung eine breite Palette theoretischer, gestalterischer und wirtschaftlicher Aspekte auditiver Kultur erschließen.
Berufsfelder
- Management in Musikverlagen, Labels, Webagenturen, Mobile und Internet-Dienstleister
- Veranstaltungsmanagement, -beratung und -betreuung in klassischer, zeitgenössischer und populärer Musik
- Musikmarketing
- Medien- und Musikjournalismus im TV, Hörfunk und Printbereich
- Selbständige Tätigkeiten im Bereich Audioproduktion und -vermittlung (Hörbücher, Webradio)
- Wissenschaftliche Berufe nach Weiterqualifikation im Master
Kultur- und Sozialtheorie – Vertiefungsfach
Studienprofil
Nicht nur Kunst, Musik, Literatur oder Wissenschaft, sondern alle sozialen Phänomene sind als „Kultur“ historisch geworden und unterliegen in dieser Form einem stetigen sozio-kulturellen Wandel. Kultur beginnt mit der Art und Weise sich zu bewegen, zu denken, wahrzunehmen, aber auch damit, wie komplexe Beziehungen zwischen Dingen, Menschen und der Umwelt ausgestaltet sind (z.B. von Handy, User und Minen zur Metallgewinnung). Der Gegenstandsbereich der Kulturwissenschaften ist daher so vielfältig, wie die kulturellen Phänomene es sind. Er umfasst die Alltags-, die Hoch- und die Populärkultur und interessiert sich darin etwa für (digitale) Medien, für Arbeit, Migration, Subjektivität, Macht, Gewalt, Protest, soziale Kontrolle, Staatlichkeit, (post-)koloniale und Geschlechterverhältnisse, befasst sich mit der Herstellung und gesellschaftlichen Reflexion sozialer Ordnung und sozialen Wandels.
Das Vertiefungsfach Kultur- und Sozialtheorie zielt auf die Kompetenz, theoretische Perspektiven der Kulturwissenschaften nachvollziehen und anwenden sowie selbst unterschiedliche Perspektiven einnehmen zu können. Dies gelingt durch die Aneignung und Verbindung soziologischer und philosophischer Konzepte der Kulturanalyse sowie die Umsetzung kleinerer (empirischer) Forschungsprojekte.
Aus kultursoziologischer Perspektive steht dabei das gesellschaftliche Zusammenleben im Mittelpunkt. Wie können soziale Akteur:innen soziale Strukturen deuten, beeinflussen oder verändern – und wie bringen soziale Strukturen gerade bestimmte Subjekte und Rollen hervor (den „Unternehmer seines Selbst“?, die „Mutter und Hausfrau“? den „underdog“?). Welche Entwicklungslinien ermöglichen erst bestimmte gesellschaftliche Rahmenbedingungen (die Ökonomisierung, Urbanisierung, Verrechtlichung, Vergesellschaftung, Kulturalisierung, Verwissenschaftlichung, aber auch Demokratisierung der Gesellschaft)? Wie entstehen quasi-objektive gesellschaftliche Sinnstrukturen (die über Sprachregelungen, Rituale und Symbole soziale Verhältnisse reproduzieren) und in welchem Verhältnis stehen sie zur Materialität der Gesellschaft (zum Beispiel zu Eigentumsverhältnissen und kulturellen Artefakten, zu Infrastrukturen und Technologien, zu gegenwärtigen Prozessen globalisierter Zirkulation, oder zur Stadtentwicklung und zur Natur)?
Aus kulturphilosophischer Perspektive ist das Verhältnis von kritischem Denken und kultureller Praxis der Ausgangspunkt. Die Kulturphilosophie fragt nach den Entstehungsbedingungen der kulturellen Formen und entwickelt einen reflektierenden Zugang zu kulturellen Phänomenen. In diesem Sinne ist Kulturphilosophie immer in Verbindung mit den kulturellen Gegenständen, die sie untersucht zu verstehen, sprich einer aktiven Arbeit an und mit Begriffen. Im Fokus steht die historische, sowie auf aktuelle Debatten der Philosophie eingehende Hinterfragung des Menschen im Verhältnis zu Natur und Kultur, die Kritik des Naturalismus, die Ausprägungen und Kritik von Macht als Teil von Kultur und die sich hier anschließende Unterwerfung unter kulturelle Imperative (z.B. der Begriff Leitkultur). Kulturphilosophie erfasst auf begrifflicher Ebene Phänomene wie die Entwicklung von Gesellschaftsformen und deren Strukturen, mediale Dimensionen von Kommunikation und Wahrnehmung, die Kultur- und Kreativitätsindustrie, Ästhetik und die Produktion von Subjektivität.
Die Lektüre klassischer Texte und Positionen ist dabei hilfreich, um zentrale Argumentationsfiguren der Kulturwissenschaften kennen- und identifizieren zu lernen, um das historische Gewordensein aktueller kulturwissenschaftlicher Positionen zu verstehen und eigenes wissenschaftliches Wissen zu reflektieren. Damit fördert die Vertiefung Kultur- und Sozialtheorie komplexe Sachverhalte zu verstehen, sie sich systematisch anzueignen, diese zu kommunizieren sowie die in der Vertiefung erörterten wissenschaftlichen Erkenntnisse aktiv in unterschiedliche kulturelle Felder einzubringen. Analytische und sprachliche Kompetenzen, interkulturelles Verstehen, Kritik- und Handlungsfähigkeit werden gestärkt.
Die Erarbeitung und Anwendung kulturtheoretischer Ansätze befähigt zur kritischen Analyse kultureller Zusammenhänge. Sowohl das Verstehen als auch ein versierter Umgang mit komplexen kulturellen Sachverhalten bildet eine der Schlüsselkompetenzen des Vertiefungsfachs, die sich in vielfältigen Arbeits- und Produktionszusammenhängen einbringen lässt. Knapp gesagt: man lernt kritisch zu denken, komplexe Verhältnisse zu erkennen, zu lesen und zu hinterfragen sowie mit Sprache, Text und Bild versiert und pointiert umzugehen. Die Vertiefung Kultur- und Sozialtheorie eignet sich als eigenständiger inhaltlicher Schwerpunkt ebenso wie als Meta-Kompetenz zur Kombination mit anderen kulturwissenschaftlichen Gegenständen wie Medien, Management, Kunstorganisation oder Bildung.
Berufsfelder
- Einrichtungen der Kultur- und Kreativwirtschaft
- öffentlicher Kultursektor
- Stiftungen und NGOs
- Organisations- und Kommunikationsarbeit
- traditionelle und neue Medien
- Management, Kommunikationsarbeit in kulturellen Institutionen (Verlage, Medien, Internet-Dienstleister, Werbeagenturen, Museen, Theater, Festivals etc.)
- Mitarbeit in Kulturverwaltungen und in der Kulturpolitik
- Wissenschaftliche Tätigkeiten in Forschung und Lehre nach Weiterqualifikation im Master.
Kulturorganisation und Gesellschaft – Vertiefungsfach
Studienprofil
Die Vertiefung Kulturorganisation und Gesellschaft lehrt und forscht zu den Strukturen und Prozessen, die Kunst und Kultur produzieren, kommunizieren und zu unterschiedlichen Rezeptionen führen. Im Mittelpunkt dieser soziologischen und ökonomischen Perspektiven stehen Modelle einer interdependenten Kulturproduktion, Kulturdistribution und Kulturrezeption.
Kultur ist das Ergebnis von Kooperationen, das Produkt der Kultur ist niemals das Produkt eines einzelnen Künstlers oder einer einzelnen Künstlerin. Kultur ist ein kollektiver Prozess: Soziale, politische und ökonomische Bedingungen gestalten ihn, und er gestaltet wiederum Märkte, Politik, kommunale und soziale Netzwerke und andere gesellschaftliche und wirtschaftliche Organisationsstrukturen.
Kulturorganisationen ist auf lokaler, nationaler und globaler Ebene zu finden. Ihr Publikum kann nach Klasse, Lebensstil oder demographischen Merkmalen differenziert werden. Kommunikation und Organisation gehen Hand in Hand. Die Analyse der Kulturkommunikation verlangt die Analyse der Kulturorganisation und vice versa.
Berufsfelder
- Tätigkeiten in Einrichtungen der Kultur- und Kreativwirtschaft sowie in der weiteren kulturell orientierten Wirtschaft
- Tätigkeiten im öffentlichen und gemeinnützigen kulturellen Sektor (Kulturdezernate, Stiftungen, Interessensverbände)
- Tätigkeiten im Management und in der Öffentlichkeitsarbeit in kulturellen Institutionen (Museen, Theater, Orchester, Verlage, Medien)
- Wissenschaftliche Tätigkeiten in Forschung und Lehre nach Weiterqualifikation im Master.
Theorie und Praxis verbinden im Kulturwissenschaften Studium
Das Kulturwissenschaften Studium am Leuphana College setzt sich aus drei Bausteinen zusammen:
Kernbereich
Im Kernbereich setzen Sie sich mit den zentralen Begriffen der Kulturwissenschaften auseinander. Darüber hinaus lernen Sie historische und aktuelle kulturwissenschaftliche Ansätze für die Analyse von Kultur und Gesellschaft zu verwenden sowie die unterschiedlichen Ansätze in Beziehung zueinander zu setzen, sprich zu analysieren, was sie miteinander verbindet, was sie voneinander unterscheidet oder wie sie kombiniert werden könnten.
Beispiele für Module im Kernbereich
- Paradigmen der Kulturwissenschaften
- Methoden der Kulturwissenschaften
- Kontroversen der Kulturwissenschaften
Vertiefungsbereich
Im Vertiefungsbereich können Sie Lehrangebote aus unterschiedlichen Vertiefungsfächern miteinander kombinieren. Dabei entscheiden Sie selbst, wie breit Sie Ihr Studium aufspannen möchten. Sie haben die Freiheit, sich auf ein Vertiefungsfach oder auch auf zwei Vertiefungsfächer zu konzentrieren und entscheiden selbst, wie stark Sie aus dem gesamten Spektrum wählen möchten.
Beispiele für Module im Vertiefungsbereich
Vertiefungsfach Literarische Kulturen
- Literatur in Geschichte und Gesellschaft
- Literarische Grenzüberschreitungen
Vertiefungsfach Medienkulturwissenschaft
- Medienästhetik
- Mediengeschichte
Vertiefungsfach Kunst und visuelle Kultur
- Kunst und Zeitgeschichte
- Kunsttheorie, Kunstkritik und Ästhetik
Vertiefungsfach Musik und auditive Kultur
- Musikgeschichte
- Sound Studies
Vertiefungsfach Kultur- und Sozialtheorie
- Philosophische und Soziologische Gegenwartsdiagnosen
- Migration und Dekolonialität
Vertiefungsfach Kulturorganisation und Gesellschaft
- Grundlagen des Kulturmanagements
- Kultur und Stadt
Praxisbereich
Der Praxisbereich zeigt Ihnen, wie Sie das erlangte Wissen in unterschiedlichen kulturwissenschaftlichen Handlungsfeldern fruchtbar machen können. In praxis- und projektorientierten Lehrveranstaltungen geht es darum, die Perspektiven und Ansätze praktisch einzusetzen in Handlungsfeldern wie Kulturorganisationen, Medien, künstlerischen und kuratorischen Kontexten, NGOs.
Beispiele für Module im Praxisbereich
- Praxis der Kulturorganisation
- Medienpraxis
- Musikproduktion
- Projektmodul Baukultur
Kulturwissenschaften Studium am Leuphana College: Passt das zu mir?
Wollen Sie in Lüneburg Kulturwissenschaften studieren, dann sollten idealerweise die nachfolgenden Aussagen auf Sie zutreffen:
- Interesse an kulturellen und gesellschaftlichen Konstellationen sowie deren Geschichte
- Bereitschaft zur intensiven Lektüre und zum Verfassen von Texten
- Fähigkeit zur theoretischen Analyse und zum Verständnis komplexer Zusammenhänge
- Freude am Philosophieren und Diskutieren
- Wunsch nach einem anspruchsvollen Studium, das zu Ihrer persönlichen Entwicklung beiträgt
- auf der Suche nach einem Bachelor-Programm, in dem Sie immer wieder neue Wege ausprobieren können
Ob das Kulturwissenschaften Studium am Leuphana College zu Ihren Interessen und Erwartungen passt, können Sie bei einem Video-Gespräch herausfinden. Neugierig auf ein innovatives Kulturwissenschaften Studium? Dann Ask a student.
Studium und dann? Karriere Podcasts von Absolventen*innen
Im Podcast Karriere leupht geben ehemalige Studierende Einblicke in ihre Zeit am Leuphana College. Erfahren Sie, weshalb sie sich für das Bachelor-Studium in Lüneburg entschieden haben, welche Vorlesungen ihnen besonders in Erinnerung geblieben sind und was sie aus dem Kulturwissenschaften Studium für ihren heutigen Beruf mitgenommen haben.
Alle Folgen zum Download finden Sie auf podcast.leuphana.de/uebersicht/