Erfahrungsberichte: Bachelor International Business Administration
Tertia - Ich kann etwas bewirken

„Es waren die Stühle“, erinnert sich Tertia Teschke und schmunzelt. Vor gut zwei Jahren besuchte sie erstmals die Leuphana. Die Potsdamerin war gerade von ihrem Au-Pair-Jahr aus Kalifornien zurückgekehrt. Eine Freundin berichtete von der Leuphana: den vielen Möglichkeiten, sich einbringen zu können; dem einzigartigen Studienmodell. Tertia Teschke informierte sich und wurde beim Studienprogramm „International Business Administration and Entrepreneurship“ hellhörig. „Ich möchte später gern im Marketing arbeiten, interessiere mich seit der Schulzeit für wirtschaftliche Themen. Der Studiengang ist englischsprachig, damit könnte ich sogar im Ausland arbeiten, habe aber auch Vorteile auf dem deutschen Arbeitsmarkt“, sagt die Potsdamerin.
Mittlerweile studiert Tertia Teschke im vierten Semester: „Ich engagiere mich seit gut einem Jahr in als Fachgruppenvertretung und in der Fachschaft von IBAE. Gerade weil die Uni nicht so groß ist, werden studentische Stimmen gehört. Ich kann etwas bewirken; das motiviert mich ungemein“, berichtet sie.
Aber Tertia Teschke bewegt sich nicht nur im eigenen Fach: Im Leuphana Semester, dem gemeinsamen Start aller Erstsemesterstudierenden, hat sie an der ganzen Uni Freunde gefunden: „Ich mag den interdisziplinären Ansatz der Leuphana. Der Austausch mit Studierenden aus anderen Fächern weitet meinen eigenen Blick“, sagt die Studentin.
Deswegen wollte Tertia Teschke gern an einer Universität mit zentralem Campus studieren: „Wir lernen alle gemeinsam an einem Ort und jeder findet seinen Platz, um sich zu entfalten. In den USA habe ich nahe der Stanford Universität gewohnt. Dieses College-Leben wünschte ich mir damals auch für mein eigenes Studium.“ Der grüne Campus der Leuphana mit dem Zentralgebäude entworfen von Architekt Daniel Libeskind, die Bibliothek mit zahlreichen Lernplätzen oder die Möglichkeit, beim Hochschulsport einen Cheerleading-Kurs geben zu können, gefallen Tertia Teschke: „Sogar während der Klausurenphasen bin ich gern auf dem Campus.“
Ein Detail wertete Tertia Teschke bei ihrem ersten Besuch vor zwei Jahren als besonders gutes Omen: Überall auf den Wiesen des Campus laden amerikanische Gartensessel zum Verweilen ein. Es sind die gleichen wie in Stanford.
Annabelle – Climate Reporting. In der Wirtschaft etwas bewirken

Die Studienwahl fiel Annabelle Braasch leicht. Schon in der Schule wählte sie in der Oberstufe das Nachhaltigkeitsprofil, interessierte sich für Biologie und absolvierte zwei Praktika in der Wirtschaft: „Dort sollte man den Hebel ansetzen. Alle Akteure müssen die gesellschaftlichen Herausforderungen angehen, aber wir haben keine Zeit, auf strengere politische Maßnahmen zu warten. Unternehmen müssen proaktiv handeln.“ Mit der Leuphana fand sie den passenden Studienort: „In Lüneburg hatte ich die Möglichkeit, das Programm International Business Administration & Entrepreneurship mit Sustainability Sciences zu kombinieren.“ Annabelle Braasch entschied sich für den Schwerpunkt Ecological Restoration, um die naturwissenschaftliche Perspektive besser verstehen zu können. Gerade in der Wirtschaft sei der Bezug zur Natur verloren gegangen: „In Vorständen bleiben Klimabelange deshalb oft unberücksichtigt. Die kurzfristige finanzielle Performance steht im Vordergrund und ein nachhaltiger Wandel bleibt aus“, erklärt Annabelle Braasch.
Sie blickt bei dieser Aussage auf die Ergebnisse ihrer Bachelorarbeit und gleichzeitig ersten wissenschaftlichen Publikation zurück: „Climate Reporting Quality Following the Recommendations of the Task Force on Climate-related Financial Disclosures: A Focus on the German Capital Market”. Die Studentin beschäftigte sich mit der Qualität der Klimaberichterstattung auf dem deutschen Kapitalmarkt. Sie untersuchte 25 im DAX-30 gelistete Unternehmen im Zeitraum 2018-2020. Das Bewertungsmodell basierte auf den Empfehlungen der „Task-Force on Climate-related Financial Disclosures“ (TCFD), welche in den vergangenen Jahren als Rahmenwerk für die Klimaberichterstattung immer mehr an Bedeutung gewonnen hat und in einigen Staaten sogar bindend ist.
Die Studentin investierte für die Erhebung viel Zeit: „Ich habe die klima-relevanten Daten händisch aus den Berichten gezogen und dabei die vier Bereiche der TCFD-Empfehlungen also Governance, Strategie, Risikomanagement sowie Kennzahlen und Ziele unterschieden“, erklärt sie. Die Qualität der Informationen wurde dann auf der Grundlage ihrer Spezifität und des Vorhandenseins quantitativer Indikatoren bewertet. Die Ergebnisse der empirischen Analysen waren so aussagekräftig, dass Annabelle Braasch noch nach ihrem Abschluss gemeinsam mit ihrem Betreuer der Bachelorarbeit Prof. Dr. Patrick Velte, Professor für Accounting, Auditing & Corporate Governance, an einer wissenschaftlichen Publikation in einem internationalen Nachhaltigkeitsjournal mit einem double-blind-Peer Review-Verfahren zu dieser Thematik arbeitete: „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass einige börsennotierte Unternehmen Greenwashing betreiben könnten. Viele Firmen haben sich zwar Klimaneutralität als Ziel gesetzt, allerdings sind die Ziele und Maßnahmen einiger Unternehmen noch sehr intransparent. Es ist nicht klar, ob und wie die Unternehmen wirklich Netto-Null-Emissionen anstreben“, sagt die Alumna.
Außerdem habe fast kein Unternehmen Klimaszenarien bei der Bewertung ihrer Risiken und Chancen berücksichtigt, berichtet Annabelle Braasch: „Dies zeigt, dass die meisten Unternehmen den Klimawandel noch nicht in ihre strategische Ausrichtung einbeziehen oder wenn sie es tun, dann berichten sie wahrscheinlich nicht darüber, weil ihre derzeitige Strategie langfristig nicht tragfähig ist. Es reicht nicht aus, dass die Unternehmen Ziele setzen und Berichte erstellen. Sie müssen ihre Strategie anpassen und zukunftsorientiert handeln.“
Bereits während ihres Studiums hat Annabelle Braasch ein Praktikum bei einer Big-Four-Wirtschaftsprüfungsgesellschaft im Nachhaltigkeitsbereich absolviert: „Das Thema Climate Reporting hat mich gleich fasziniert. Ich bin froh, dass ich meine Abschlussarbeit dazu schreiben konnte und so gut betreut wurde, dass ich meine Ergebnisse sogar publizieren durfte.“
Mittlerweile studiert Annabelle Braasch im zweiten Jahr an der Universität Kopenhagen das Masterprogramm „Climate Change - Impacts, Mitigation and Adaptation“: „Es ist ein sehr interdisziplinäres und internationales Studium. Meine Kommilitonen kommen aus aller Welt und haben verschiedene Hintergründe wie Management, Politik, Psychologie, Geologie, Geographie, Biologie und Physik. Insgesamt hat mich mein Studium an der Leuphana gut auf meinen Master und meine Arbeit vorbereitet, wofür ich sehr dankbar bin.“
Preziosa – Online in Pantoffeln

Ihre Familie hat Preziosa zuletzt an Weihnachten gesehen. Wegen der Corona-Krise konnte sie bis jetzt nicht nach Italien reisen. „Aber meinen Eltern und Geschwistern geht es gut. Sie leben in Kalabrien. In Süditalien ist das Virus bisher noch nicht sehr verbreitet“, sagt die 20-Jährige. Preziosa war schon immer begierig darauf, die Welt zu bereisen. Sie wurde in Kanada in eine italienisch-kanadische Familie geboren, wuchs in Italien auf und kam vor zwei Jahren zum Studium nach Deutschland. „Aber ich war bereits zweimal als Schülerin in Eutin. Dort habe ich an den Sitzungen des Europäischen Jugendparlaments teilgenommen“, erinnert sich Preziosa. In der politischen Organisation treffen sich Jugendliche aus verschiedenen Ländern, um das EU-Parlament zu simulieren und so ihre Debattierfähigkeiten zu verbessern. Die Schülerin mochte Norddeutschland auf Anhieb. Über die Website des Deutschen Akademischen Austauschdienstes erfuhr sie von der Leuphana. „Das Studienmodell hat mich gereizt. Major und Minor gibt es auch in den USA. Durch das Studium an der Leuphana ist man international breit aufgestellt.“
Preziosa studiert im vierten Semester IBAE. Als sie vor zwei Jahren nach Lüneburg kam, war das International Office für sie eine sehr wichtige Anlaufstelle: „Die Mitarbeiter*innen unterstützen uns sehr, beantworten Fragen und nennen Anlaufstellen“, berichtet die Studentin. Preziosa hat eine Leidenschaft für andere Sprachen und Kulturen. Mittlerweile spricht die Studentin auch sehr gut Deutsch: „In Niedersachsen gibt es keinen starken Dialekt. Deshalb war es hier leichter Deutsch zu lernen, als in anderen Regionen.“
In diesem Semester fand das Studium online statt: „Die Leuphana hat sehr gute Arbeit geleistet. Es ist reibungslos gelaufen.“ Auch in Italien konnte nur im Homeoffice studiert werden: „Der Corona-Ausbruch war dort sehr stark, so dass es zu Verzögerungen kam“, berichtet die Studentin. Trotzdem konnte eine Freundin von Preziosa ihre Bachelorarbeit verteidigen – „online und in Pantoffeln“. Nach ihrem eigenen Abschluss in voraussichtlich einem Jahr möchte die Studentin entweder ein Masterstudium absolvieren, ein Praktikum im Bereich Marketing oder Personalwesen absolvieren oder eine Beratungsfirma zu gründen. Sie möchte in Unternehmen Probleme identifizieren und lösen. „Im Nebenfach studiere ich 'Psychology and Society'. Damit habe ich eine breite fachliche Basis für dieses Berufsfeld.“
Die inhaltlichen Perspektiven im Studiengang IBAE reichen von Kernkompetenzen in Management und Entrepreneurship bis hin zu Nachhaltigkeit und Ethik: „Dadurch fühle ich mich gut vorbereitet, meine Pläne umzusetzen. Das Komplementärstudium ist auch hilfreich, um die fachliche Thematik in einen breiteren Rahmen zu stellen“, so die Studentin. Wenn möglich, möchte sie dazu beitragen, die Wirtschaft in ihrem Heimatland wieder zu stärken: „Die Situation ist fragil, denn Italien ist stark vom Tourismus abhängig. Ich möchte meinem schönen Land helfen.“ Preziosa selbst hofft, ihre Familie Ende Juli wieder besuchen zu können: „Wenn die Situation bis dahin stabil bleibt.“
Marius – Nicht Entweder Oder

Marius war bereits in der Oberstufe Vorstandsvorsitzender. An seinem Gymnasium gab es die Möglichkeit eine Schülerfirma zu gründen. Sein Unternehmen stellte aus defekten Glühbirnen Öllampen her. Er und seine Mitschüler*innen übernahmen nicht nur Produktion, Marketing und Vertrieb, sie wurden für ihre erfolgreiche Arbeit auch vom Land Baden-Württemberg ausgezeichnet.
Wirtschaft war einer seiner beiden Leistungskurse in der Oberstufe. „Mein zweites Fach Englisch interessierte mich genauso“, sagt der 22-Jährige. Im Studium wollte er sich nicht zwischen beiden Fächern entscheiden. „Ich habe dann eine Uni gesucht, an der ich beides kombinieren kann.“ Übers Internet stieß er auf die Leuphana. „Für mich klang das Studienmodell gleich spannend“, erinnert er sich. Studierende wählen zunächst einen Major, also ihr Hauptfach. Marius entschied sich für „International Business Administration and Entrepreneurship“. Der Studiengang wird komplett auf Englisch gelehrt. Hinzu kommt der Minor. „In der Oberstufe wählte ich zusätzlich das Fach Psychologie. Ich bin sehr interessiert am menschlichen Verhalten und mag es Probleme zu lösen.“ Deswegen wählte er Wirtschaftspsychologie, eine Schnittstelle zwischen den Fachbereichen Wirtschaft und Psychologie. Die Fachkombination war maßgeblich für die Entscheidung nach Lüneburg zu kommen.
Gleich nach dem Abi absolvierte Marius ein Praktikum in der Personalabteilung eines großen mittelständischen Unternehmens. Er erlebte, wie Personalentscheidungen getroffen werden, war bei Vorstellungsgesprächen dabei und kümmerte sich um Administratives. „Ich kann mir eine berufliche Laufbahn in diesem Bereich sehr gut vorstellen“, sagt Marius. Schon heute arbeitet er in der Studienberatung der Leuphana und als Botschafter für die Bachelorstudiengänge. Nicht nur die Vorteile des Studienmodells kann er dabei an Studieninteressierte bei Messeveranstaltungen weitergeben, sondern auch vor Ort Schüler*innen von den eigenen Erfahrungen als Student berichten.
Während seines Studiums entdeckte er ebenfalls das Interesse am Bereich Marketing. Er nutzt den Minor sowie das Komplementärstudium, um in diese und die psychologische Richtung weitere, vertiefende Akzente zu setzen: „Gerade schließe ich das Modul Werbepsychologie ab.“
Um noch mehr Praxiserfahrung zu sammeln, wird er im April für ein halbes Jahr nach München ziehen, um ein Praktikum im Bereich „Digital Transformation & Enablement“ zu absolvieren. „Wenn alles klappt, kann ich mir auch vorstellen, dort eine unternehmensbezogene Bachelorarbeit zu schreiben“, fügt er hinzu. Danach möchte er gern ein Masterstudium anschließen.
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