FoodLabHome-Abschlusskonferenz

Die Konferenzwoche bietet in diesem Jahr Einblicke in die Abschlusskonferenz eines Forschungsprojekts der Leuphana und der Technischen Universität Berlin. Die Forschungsergebnisse und Bildungsangebote des Projekts „FoodLabHome – Klimabildung zur Reduktion häuslicher Lebensmittelabfälle“ werden vom 23.-25. Februar dem Fachpublikum vorgestellt. Geöffnet sind die Veranstaltungen auch für interessierte Studierende. Eine Fishbowl-Diskussion, ein World Café und ein Multiplikator*innen-Training laden zum Mitmachen ein. Mit dabei ist der Filmemacher und Foodsharing-Mitgründer Valentin Thurn („Taste the Waste“).

Veranstaltungen

  • Lebensmittelabfälle reduzieren und Klima schützen. Die FoodLabHome-Bildungsangebote zur Vermeidung häuslicher Lebensmittelabfälle
  • Auf den Teller, nicht in die Tonne!
  • Projektvorstellung: FoodLabHome – Klimabildung zur Reduktion häuslicher Lebensmittelabfälle
  • Containern vielseitig betrachtet – Was spricht für oder gegen eine Legalisierung in Deutschland?

Veranstaltungen

Lebensmittelabfälle reduzieren und Klima schützen. Die FoodLabHome-Bildungsangebote zur Vermeidung häuslicher Lebensmittelabfälle

Dienstag, 23.02.2021, 17:30-19:30 Uhr

Workshop des Klimabildungsprojekts FoodLabHome, moderiert von Svea Blieffert und Fabian Bendisch

Du willst dich gegen Lebensmittelverschwendung und für mehr Klimaschutz einsetzen? Und hast Lust im Bildungsbereich aktiv zu werden? Die Bildungsangebote des Forschungsprojekts „FoodLabHome – Klimabildung zur Reduktion häuslicher Lebensmittelabfälle“ setzen genau hier an. Mithilfe eines im Projekt entwickelten Food Waste Trackers kannst du die Klimarelevanz von Lebensmittelabfällen ermitteln und damit effektive Lebensmittelabfall-Reduktionsstrategien für deinen Haushalt ableiten. In dieser Veranstaltung lernst du die verschiedenen FoodLabHome-Bildungsangebote kennen, um sie dann selbst im Bildungsbereich einsetzen zu können.

Svea Blieffert (M. Sc.) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt „FoodLabHome – Klimabildung zur Reduktion häuslicher Lebensmittelabfälle“. Seit 2012 ist sie selbstständig tätig als Bildungsreferentin zu den Themen Degrowth, Suffizienz, Umweltpsychologie und Leitung von Gruppen. Sie ist Gründungsmitglied der Lüneburger Foodsharing-Initiative.

Fabian Bendisch (M. Sc.) ist im Projekt „FoodLabHome – Klimabildung zur Reduktion häuslicher Lebensmittelabfälle“ tätig und promoviert parallel an der Fakultät Nachhaltigkeit im Bereich Bildung für Nachhaltige Entwicklung.

Auf den Teller, nicht in die Tonne!

Mittwoch, 24.02.2021, 18:00-19:30 Uhr

Vortrag von Valentin Thurn mit Q&A, moderiert von Samira Iran und Alina Günther

Ein Drittel der weltweit produzierten Lebensmittel landet auf dem Müll, große Teile davon sind nicht einmal verdorben. Krumme Gurken und zu kleine Äpfel werden schon bei der Ernte aussortiert, weil sie einer bestimmten Norm nicht entsprechen. Anstatt auf Qualität und Geschmack zu achten, spielen Optik und Preis eine verstärkte Rolle. Wenn Verpackungen beschädigt oder verschmutzt sind, wird oft das ganze Produkt weggeschmissen. Jeden Tag fällt in Backstuben und im Lebensmittelhandel tonnenweise unverkauftes Brot an. Andere Lebensmittel werden sofort weggeschmissen, wenn das Haltbarkeitsdatum überschritten ist. Diesen Irrsinn wollen wir gemeinsam mit Valentin Thurn beleuchten. Er will der unglaublichen Lebensmittelverschwendung entgegenwirken und berichtet über die Idee und den Dreh zum Film „Taste the Waste“, und wie er die Graswurzel-Bewegung Foodsharing mitgegründet hat. Und was er von den Leuten hält, die Lebensmittel aus den Abfallcontainern der Supermärkte fischen. „Containert“ (Mülltauchen) wird oft nicht aus finanzieller Not, sondern aus Protest gegen die Wegwerfgesellschaft, gegen die Massen- und Überproduktion von Lebensmittelbetrieben. 

Wir alle sind daran beteiligt, aber wir alle können auch etwas dagegen tun, damit Lebensmittel wieder mehr Wertschätzung bekommen.

Der Regisseur Valentin Thurn wurde international bekannt mit „Taste the Waste – die globale Lebensmittelverschwendung“ und „10 Milliarden – Wie werden wir alle satt?“ Beide Kino-Dokumentarfilme waren Publikums-Renner und gewannen zahlreiche Preise im In- und Ausland. Darüber hinaus gründete er 2012 den „Foodsharing e.V.“ und 2014 den „Taste of Heimat e.V.“ und inspirierte über 30 Städte im deutschsprachigen Raum, einen Ernährungsrat zu gründen.

Dr. Samira Iran arbeitet als Post-Doc in transdisziplinär angelegten Forschungsprojekten an der Technische Universität Berlin, u.a. im DBU-Reallabor-Projekt „BNTextillabor“ und im NKI-Citizen-Science-Projekt „FoodLabHome“.

Alina Günther (M. Sc.) ist Psychologin und seit Dezember 2020 als wissenschaftliche Mitarbeiterin an „FoodLabHome“ beteiligt. Sie arbeitet an der TU Berlin und forscht zu dem Thema „Zeitwohlstand und nachhaltiger Konsum“.

Projektvorstellung: FoodLabHome – Klimabildung zur Reduktion häuslicher Lebensmittelabfälle

Donnerstag, 25.02.2021, 14:00-15:30 Uhr

Präsentation und World Café

Das Forschungsprojekt FoodLabHome hat in den vergangenen zweieinhalb Jahren ein Bildungsangebot zur Reduktion häuslicher Lebensmittelabfälle geschaffen, das auf den Prinzipien des Forschenden Lernens basierend Schüler*innen der 9. bis 12. Klasse zu Forschenden und ihre Haushalte zum Labor werden lässt.  Die Schüler*innen untersuchen Lebensmittelabfälle, erforschen deren Gründe und erproben Reduktionsstrategien. Im Rahmen dieser Projektvorstellung wollen wir dieses Bildungskonzept vorstellen, die Evaluation unserer Erprobung dieses Konzepts diskutieren und unsere Erfahrungen gemeinsam mit euch reflektieren. Im Format eines World Cafés soll es dabei jedoch nicht nur um unsere Perspektive gehen, sondern auch um eure Erfahrungen und Ideen, wenn wir uns zu verschiedenen Fragen (z.B. Wie kann ich das Thema Lebensmittelabfall in Schulen thematisieren?) austauschen.

Containern vielseitig betrachtet – Was spricht für oder gegen eine Legalisierung in Deutschland?

Mittwoch, 24.02.2021, 14:00-15:30 Uhr

Fishbowl-Diskussion

Containern beschreibt die Mitnahme entsorgter Waren aus Abfallcontainern von bspw. Supermärkten. Was auf den ersten Blick harmlos scheint, entfacht in Deutschland hitzige Debatten – nicht nur politischer Natur. Spätestens mit dem Urteil einer Geldstrafe, die 2018 gegen zwei Studentinnen verhängt wurde und der folgenden Gegenklage vor dem Bundesverfassungsgericht ist Containern vielen Menschen ein Begriff. Wie kann es sein, dass die Mitnahme von entsorgten und vor allem häufig noch einwandfreien Lebensmitteln strafbar ist?

Wie argumentieren verschiedene Interessensgruppen dafür oder dagegen? Wir wollen in eine Diskussion einsteigen, die diverse Perspektiven zu diesem Thema beleuchtet und diese Fragen versucht, zu klären.

Gäste: Valentin Thurn und Prof. Dr. Thomas Schomerus