Engagement für Lüneburg: Austausch als Schlüssel zum Erfolg

Ein Workshop, wenig Teilnehmer*innen und ein Plan, der verworfen werden muss. Kann unter diesen Voraussetzungen ein Engagement für Lüneburg entwickelt werden? 

Eine Reportage von Louisa Wölk.

Die Teilnehmer*innen des Workshops „Entwickle dein Engagement für Lüneburg“. ©Rika Schäding
Die Teilnehmer*innen des Workshops „Entwickle dein Engagement für Lüneburg“

Es ist 09:58 Uhr am zweiten Tag der Konferenzwoche. Die Galerie im Obergeschoss von Gebäude 14 ist wie leergefegt. Der im Semester so belebte Ort wirkt wie ausgestorben. Ein Blick in die Programmübersicht der Konferenzwoche bestätigt jedoch: richtige Zeit, richtiger Ort. Aber wo sind die TeilnehmerInnen des Workshops „Entwickle dein Engagement für Lüneburg“? 

Aller Anfang ist schwer

Nach und nach trudeln einige Interessiert ein. Nachdem um kurz nach zehn sechs Studierende ihren Platz in dem viel zu großen Stuhlkreis gefunden haben, rücken sie ihre Stühle näher zusammen. Der kurze Moment des Schweigens wird gebrochen und die beiden Workshopleiterinnen Ricarda Hille und Alexa Böckel stellen sich vor. Die 24-jährige Ricarda ist Sprecherin des Dachverbandes der Studierendeninitiative Lüneburg (DSI). Seit vielen Jahren engagiert sie sich im DSI und unterstützt mit ihrer Arbeit die vielen und vielfältigen Initiativen in Lüneburg. Alexa hat mit ihren 26 Jahren bereits in einigen Initiativen mitgewirkt und gemeinsam mit anderen Studierenden vor einiger Zeit die Lokalgruppe der “DigitalChangeMaker” {https://hochschulforumdigitalisierung.de/de/themen/digitale-changemaker-studentische-zukunfts-ag-zu-hochschulbildung-im-digitalen-zeitalter} in Lüneburg gegründet. Die Worte der beiden Nachhaltigkeitswissenschaftlerinnen machen deutlich, was sie sich von dem Workshop erhoffen: Austausch! Die nächsten zwei Stunden sollen vor allem Zeit geben, in der „Spinnereien“, aber auch konkrete Ideen durch einen regen Wissens- und Interessenaustausch in eine Initiative umgesetzt werden können. All dies soll mithilfe der Open Space Methode geschehen. 

Die vier Gesetze der „Open Space“ Methode ©Rika Schäding
Die vier Gesetze der „Open Space“ Methode

Diese Methode folgt vier Gesetzen:

  1. Das Gesetz der zwei Füße
  2. Genau die richtigen Teilnehmer*innen
  3. Genau der richtige Anfang
  4. Wenn es vorbei ist, ist es vorbei

Ein Blick in die Menge zeigt, über zwei Füße verfügt jede*r Seminarteilnehmer*in. Der Rest ist Logik.

Mehr Unsicherheit und Überforderung als konkrete Ideen

Ricardas Frage: „Warum besucht ihr diesen Workshop?“, soll als Schlüssel dienen und die Diskussion anheizen. Doch die Seminarteilnehmer*innen fassen sich in ihren Antworten kurz. Die Gründe den Workshop zu besuchen sind ähnlich; Überforderung, Unsicherheit und vor allem der Wunsch nach Informationen über bereits bestehende Initiativen. Fazit: Es existiert noch keine konkrete Idee für eine Initiative. Ein Blick in das Gesicht der Workshopleitung zeigt, dass der eigentliche Plan verworfen werden muss. Anstatt reger Diskussionen herrscht Schweigen. Es ist nahezu hörbar, wie Ricarda in ihrem Kopf nach einer Alternativmethode sucht. 

Der Schlüssel zum Erfolg

Diese ist schnell gefunden: Die Gruppe versammelt sich an einem der Tische. Ausgestattet mit einem weißen Blatt und einem farbigen Edding soll jede*r Teilnehmer*in vier Ideen für eine Initiative notieren. Auch wenn diese noch so utopisch sind. Die Blätter werden weitergereicht und die Ideen durch die anderen Gruppenmitglieder weitergesponnen, ergänzt oder mit Verweisen auf bereits bestehende Initiativen versehen. Plötzlich geht es schnell: Die weißen Blätter werden farbig und die anfängliche Stille entwickelt sich zu einer hitzigen Diskussion. 

Offensichtlich haben sich genau die richtigen Teilnehmer*innen und Ricarda den richtigen Anfang gefunden. Es werden gemeinsame Ideen entwickelt und weitergedacht. Ricarda und Alexa unterstützen mit ihrem Wissen, geben Tipps und nennen mögliche Ansprechpartner*innen für potentielle Vorhaben. An den funkelnden Augen und lächelnden Gesichtern ist zu erkennen, dass jede*r zufrieden ist. Vom Debattierclub bis zum Musical -  die Ideen für Initiativen werden von Minute zu Minute immer konkreter. Es werden Nummern ausgetauscht und mögliche Initiativen geplant.

Wenn es vorbei ist, ist es vorbei

Um 11:50 Uhr lichtet sich die Galerie wieder. Mit zufriedenen Gesichtern verlassen die Teilnehmer*innen das Gebäude. In ihren Köpfen haben sie viele Ideen und Pläne für die nächsten Wochen. 

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