Herausforderung der Stadt der Zukunft: Warum wohne ich hier?

Ein Beitrag von Emilia Matz und Markus Schmidt

Die Digitalisierung des Alltags wirkt sich auf das Zusammenleben im städtischen Raum aus. Vielfältige Aspekte der Stadtentwicklung finden in den neuen Technologien nachhaltiger Strategien zusammen. Entstehende Smart Cities: Verliert der Standort Stadt als physischer Interaktionsraum an Bedeutung? 

Die Konferenzwoche 2021 findet zum ersten Mal online statt. Gäste, die normalerweise aus aller Welt anreisen, werden virtuell zugeschaltet. Die räumliche Anwesenheit ist bei vielen Arten des Zusammentreffens keine Voraussetzung mehr.

Herausforderung der Stadt der Zukunft: Warum wohne ich hier? ©Pixabay
Herausforderung der Stadt der Zukunft: Warum wohne ich hier?

Die Stadt der Zukunft steht vor vielfältigen Herausforderungen. Eine davon ist die Digitalisierung. Zuletzt auch vorangetrieben durch die aktuellen Bedingungen. Die Leuphana war deutschlandweit eine der ersten Universitäten, die ein funktionierendes Konzept zur digitalen Lehre anbieten konnte. Studieren und lehren geht jetzt bequem von zuhause aus.

Dieses Tätigkeitsfeld hat es ermöglicht: Dienstleister des tertiären Sektors sind standortunabhängig. Während Produktion und Rohstoffgewinnung noch standort- und stadtgebunden sind, da sie sowohl physische als auch digitale Infrastruktur benötigen (Wolfsburg und Volkswagen, Stuttgart und Daimler, Leverkusen und Bayer etc. als Beispiele für Produktionsstandorte), können so manche Dienstleistungen mittlerweile von zuhause erledigt werden. Für sie ist nur ein schneller Internetanschluss, vielleicht noch ein VPN und eine fördernde Arbeitsatmosphäre vonnöten. Sobald diese Bedingungen geschaffen sind, steht der Arbeit von zuhause nichts mehr im Weg; der funktionale Wohnort verliert an Bedeutung. 

Von wo wirst du arbeiten, wenn Du nicht ortsgebunden bist? Was muss die Stadt dir bieten, damit Du gerne dort wohnst?

Die anderen Facetten des Wohnorts gewinnen an Bedeutung. Wird der Wohnort unabhängig des Arbeitsplatzes in der Dienstleistung gewählt, stehen Städte in hoher Konkurrenz zueinander. Der Faktor Lebensqualität ist nicht mehr durch den Standort des Arbeitsplatzes vorgegeben, sondern kann eigenständig nach individuellen Bedürfnissen gewählt werden.  Eine Stadt der Zukunft muss dem Menschen mehr als nur den funktionalen Charakter bieten können.

Die Stadt der Zukunft muss sich den Bedürfnissen der Menschen anpassen. Sie wird weniger funktionalen Charakter durch die Nähe zum Arbeitsplatz haben und wird mehr persönliche Anreize und Entfaltungsmöglichkeiten bieten müssen, wenn sie weiterhin Menschen anziehen möchte.