Solidarity Cities – Sichere Häfen

Ein Beitrag von Inga Dröge und Andrea Richardsen 

Wie können Städte der Zuflucht aussehen? In dem Seminar “Städte des Willkommens, der Zuflucht und der Solidarität: Wie auf der kommunalen Ebene globale Verantwortung übernommen wird”, das von Leonie Jantzer geleitet wird, beschäftigten sich die Studierenden mit genau dieser Frage und entwickelten gemeinsam spannende Projekte zu den Netzwerken solidarischer Städte. 

Schwimmreifen ©Pixabay
Solidarity Cities – Sichere Häfen

Solidarische Städte zielen auf eine liberale und humanitäre Aufnahmepolitik von Flüchtlingen ab. Sie lassen sich als „sichere Häfen“ für geflüchtete Menschen beschreiben und setzen sich u.a. für eine direkte Aufnahme von Flüchtlingen ein und fordern ein Ende von Abschiebungen. In den letzten Jahren entstanden viele Bewegungen aus der Zivilgesellschaft und immer mehr Städte haben sich zu solidarischen Netzwerken als „sichere Häfen“, als Solidarity City oder Städte für Alle zusammengeschlossen.

Die Studierenden beschäftigten sich auch mit der nationalen und lokalen Migrationspolitikforschung innerhalb Deutschlands. Im Vergleich zu anderen Staaten – insbesondere zu den Vereinigten Staaten – ist aufgefallen, dass zahlreiche Städte dort deutlich selbstbestimmter handeln können und wollen, als es in Deutschland möglich ist. Über 200 Städte und Gemeinden bezeichnen sich in den USA als Sanctuary Cities.

Bereits in der dritten Seminarstunde teilten sich die Studierenden in sechs verschiedene Arbeitsgruppen ein und starteten motiviert in ihre Projekte. Einige Studierende beschäftigen sich mit dem Brand im Camp Moria auf der Insel Lesbos im September 2020 und der Frage, inwieweit die Städte hätten reagieren können und wo ihre Grenzen lagen. Eine weitere Gruppe befragte Seebrückenaktivist:innen zu ihrer Arbeit in verschiedenen Städten. Eine andere Gruppe beschäftigte sich mit der Idee der City-ID, also einem Ausweispapier für alle Bewohner:innen einer Stadt, welche eine moderne und gerechte Lösung für Geflüchtete bieten würde. Zwei weitere Gruppen beschäftigten sich mit den Möglichkeiten der Partizipation der geflüchteten Jugendlichen sowie mit möglichen Anlaufstellen zur psychologischen Beratung.

Wir sind gespannt auf das Seminarplenum von diesem engagierten, zukunftsorientierten Seminar. Es findet am Donnerstag, den 25.02. zwischen 14:00 bis 15:30 Uhr statt.