Religion trennt. Religion verbindet. Religiöse Identität in pluralisierter Gesellschaft

Eine Veranstaltung mit der Islamwissenschaftlerin Lamya Kaddor und Bischof Heiner Wilmer
Donnerstag, 27. Februar 2020 | 15:30 - 18:00 | Auditorium

„Ich bin Jude, ich bin Christ, ich bin Muslim, ich bin normal." Wer das sagt, grenzt sich ab – oder? Verbindet die Aussage oder schließt sie eher aus? Religiöse Identität ist gleichermaßen Quelle von Abgrenzung wie von Verbundenheit unter Menschen. Religionen sind nicht einfach gut oder schlecht, sondern ambivalent: Mit ihnen lassen sich Handlungsweisen begründen, die zum friedlichen Zusammenleben wie auch zu Ausgrenzungen und Gewalttätigkeiten führen können. 

Die Islamwissenschaftlerin Lamya Kaddor und der katholische Bischof Heiner Wilmer stellen sich diesen Fragen im Vortrag, an Dialoginseln und auf dem Podium. Weitere Gäste sind der evangelische Regionalbischof Dieter Rathing, der Chefredakteur der Landeszeitung Marc Rath und Johann Bronstein, PhD Research Fellow and Lecturer sowie Studierende des Leuphana Semesters. Für die Musik sind Axel Jankowski am Saxophon und Jens Balzereit am Kontrabass dabei.

Gäste

Moderation: Dr. Barbara Hanusa (Mentorin für Lehramtsstudiernde ev. Theologie) und Michael Hasenauer(kath. Hochschulseelsorger)

Bischof Heiner Wilmer:

„Bischof Heiner Wilmer“
Bischof Heiner Wilmer ©Heiner Wilmer

seit 2019 Vorsitzender der Deutschen Kommission Justitia et Pax
2018 Ernennung zum Bischof von Hildesheim
Schulseelsorger und Lehrer für Religion, Politik und Geschichte 
anschließend Studium der Geschichte auf Lehramt
1991 Promotion der Theologie 
1981 bis 1986 Studium der Theologie in Freiburg sowie Romanistik in Paris
„Hunger nach Freiheit. Mose – Wüstenlektionen zum Aufbrechen". Herder, Freiburg im Breisgau 2018.
"Gott ist nicht nett. Ein Priester auf der Suche nach dem Sinn". Herder, Freiburg im Breisgau 2013,
"Wer leben will, muss aufbrechen. Spirituell lernen von Brasilien". Don Bosco, München 2010

Lamya Kaddor:

„Lamya Kaddor, Lehrerin, muslimische Religionspädagogin, Islamwissenschaftlerin und Publizistin“
Lamya Kaddor ©Dominik Asbach

seit Mai 2017 Leitung des Forschungsprojekt zur „Islamfeindlichkeit im Jugendalter“ an der Universität Duisburg-Essen
2015-2018 Leitung des vom BAMF geförderten Projekts „Extrem out – Empowerment statt Antisemitismus“
2010 Gründerin des Liberal-Islamischen Bunds e.V.
2007-2008 Vertretungsprofessur „Islamische Religionspädagogik“
2004-2008 Ausbildung islamischer Religionslehrer an der Universität Münster  
Magisterstudium der Arabistik und Islamwissenschaft, Allgemeinen Erziehungswissenschaft und Komparatistik
"Koran für Kinder und Erwachsene" (2019) C.H.Beck
"Muslimisch Weiblich Deutsch" (2018) Piper Verlag
"Zum Töten bereit" (2015) Piper

Regionalbischof Dieter Rathing:

„Regionalbischof Dieter Rathing“
Dieter Rathing ©Dieter Rathing

seit 2020 - mit Inkrafttreten der neuen Kirchenverfassung - führt Dieter Rathing den Titel "Regionalbischof"
seit 2011 Landessuperintendent für den Sprengel Lüneburg
1976 bis 1983 Studium Evangelische Theologie in Tübingen und Göttingen

Marc Rath:

„Marc Rath, Chefredakteur der Landeszeitung für die Lüneburger Heide“
Marc Rath ©Landeszeitung für die Lüneburger Heide

Marc Rath, Jahrgang 1966, führt ein bewegtes Journalistenleben: Ausbildung zum Verlagskaufmann, Kölner Journalistenschule,  Chefredakteur der "Allgemeinen Zeitung" in Uelzen , Redaktionsleiter des "Ruppiner Anzeiger" in Brandenburg, Pressesprecher zweier Ministerien in Sachsen-Anhalt und beim "Verband Forschender Arzneimittelhersteller" in Berlin, zuletzt Mitglied der Chefredaktion für die 18 Lokalausgaben der "Volksstimme" in Magdeburg. Seit 2018 ist er Chefredakteur der Landeszeitung für die Lüneburger Heide.

Mehrfach ausgezeichnet wurde er für seine investigative Recherche zur  Kommunalwahl-Fälschung in Stendal, die zum Rücktritt des Landtagspräsidenten von Sachsen-Anhalt führte. 2017 wird er vom "Medium Magazin" als "Journalist des Jahres" in der Kategorie "Reporter regional" ausgezeichnet; zudem war er Mitglied im Projektteam Lokaljournalisten der "Bundeszentrale für politische Bildung".

Johann Bronstein:

„Johann Bronstein, Dozent an der Leuphana Professional School“
Johann Bronstein ©Johann Bronstein

Johann Bronstein ist Dozent an der Leuphana Professional School und promoviert am Institut für Management und Organisation der Leuphana Universität. Er hat ein MBA in Internationalem Management (Universität Stuttgart) und ein BWL Studium in Management und Marketing (Universidad Metropolitana in Caracas).  Herr Bronstein hat mehrjährige Praxiserfahrung in Deutschland, Spanien und Venezuela im Marketing und Brand Management mit großen internationalen Konzernen des Konsumsektors. Sein Interesse als Forscher ist interdisziplinär geprägt und liegt in den Bereichen Innovation, Entrepreneurship und Strategie in Organisationen. Johann Bronstein stammt aus einer jüdischen Familie mit deutschen und spanischen Wurzeln. Er ist in Caracas, Venezuela geboren, wohnt seit 13 Jahren in Deutschland und spricht vier Sprachen. Er ist praktizierender Jude und gehört zur liberalen Jüdischen Gemeinde in Hamburg.