Studierende im Porträt – Jhan Araja: Einmal um die ganze Welt

06.05.2019 Der Fi­li­pi­no stu­diert am Col­le­ge In­ter­na­tio­nal Busi­ness Ad­mi­nis­tra­ti­on & En­tre­pre­neurship (IBAE), ar­bei­tet er­folg­reich in ei­nem So­ci­al-Me­dia-Team und schreibt dank des Kom­ple­mentärstu­di­ums ei­nen Ro­man.

Jhan Araja ©Leuphana/Patrizia Jäger

Jhan Ara­ja er­hielt eine un­gewöhn­li­che Stu­di­en­be­ra­tung: Er hörte im aus­tra­li­schen Bris­bane zum ers­ten Mal von der Leu­pha­na. „Ich stu­dier­te da­mals Rechts­wis­sen­schaf­ten. Aber das Fach war zu tro­cken für mich“, er­in­nert sich der 24-Jähri­ge. Back­pa­cker aus Nord­deutsch­land erzähl­ten ihm von Lüne­burg und der Leu­pha­na. Ara­ja war sehr in­ter­es­siert: Er konn­te nicht nur auf Eng­lisch stu­die­ren, son­dern auch sei­ne un­ter­schied­li­chen In­ter­es­sen ein­brin­gen. „Wirt­schaft ist ein sehr wich­ti­ges Fach und stellt mich be­ruf­lich auf fes­te Füße. An der Leu­pha­na habe ich durch das Kom­ple­mentärstu­di­um aber auch vie­le Möglich­kei­ten mein krea­ti­ves Po­ten­ti­al aus­zuschöpfen.“

Der Schritt nach Deutsch­land zu ge­hen, fiel Ara­ja nicht schwer. Ge­bo­ren auf den Phil­ip­pi­nen zo­gen sei­ne El­tern mit ihm und sei­nen Ge­schwis­tern bald nach Eng­land. Ara­jas Mut­ter ist eine ge­frag­te Kran­ken­schwes­ter und fand in Lon­don eine sehr gute An­stel­lung. Ei­ni­ge Jah­re später ging die Fa­mi­lie nach Aus­tra­li­en. Doch bald merk­te Ara­ja, dass es ihn wie­der in die Fer­ne zog: „Ich woll­te un­abhängig sein.“ Als er nach Deutsch­land ging, wa­ren sei­ne El­tern be­son­ders stolz. „Deut­sche Uni­ver­sitäten ha­ben ei­nen sehr gu­ten Ruf in der Welt“, sagt Ara­ja.

Mitt­ler­wei­le stu­diert er im sechs­ten Se­mes­ter IBAE und setzt die er­lern­ten Kennt­nis­se be­reits be­ruf­lich ein. Der Stu­dent be­treibt er­folg­reich Mar­ke­ting. Sein Mode- und Rei­se-Blog bei Ins­ta­gram hat über 11 000 Fol­lo­wer. Außer­dem ist er Teil des So­ci­al-Me­dia-Teams ei­nes Ham­bur­ger Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten. „Das Stu­di­um be­rei­tet mich sehr gut auf den Be­ruf vor. Vor­le­sun­gen und Se­mi­na­re the­ma­ti­sie­ren nicht nur Wirt­schaft, son­dern bei­spiels­wei­se auch Ethik und Psy­cho­lo­gie. Das Wis­sen kann ich im Mar­ke­ting gut ge­brau­chen. PR ist eine Zu­kunfts­per­spek­ti­ve für mich“, sagt Ara­ja. Ins­be­son­de­re schätzt er die in­ter­na­tio­na­le Aus­rich­tung des Stu­di­en­gangs: „Wir ler­nen viel über ausländi­sche Märkte und sind des­halb später räum­lich über­haupt nicht li­mi­tiert“, sagt Ara­ja.

Er kann sich vor­stel­len, noch in vie­len Ländern zu le­ben und an­de­re Spra­chen zu ler­nen. Seit gut drei Jah­ren lebt er in der Bun­des­re­pu­blik. Deutsch spricht er mitt­ler­wei­le fließend. Im­mer wie­der be­legt er Kur­se: „Wenn du die Spra­che nicht kannst, ver­passt du zu viel von der Kul­tur ei­nes Lan­des.“ Jhan geht gern mit Wor­ten um. Ne­ben dem Stu­di­um und sei­ner Ar­beit schreibt er ein Buch über ei­nen Freund, der mit Be­ein­träch­ti­gun­gen lebt: „Ich bin froh, dass mir die Uni so vie­le Möglich­kei­ten bie­tet, mich zu ent­fal­ten. Im Kom­ple­mentärstu­di­um habe ich sehr viel über Crea­ti­ve Wri­ting ge­lernt.“

Ara­ja hat­te von An­fang an ei­nen gu­ten Start an der Leu­pha­na: „Das In­ter­na­tio­nal Of­fice un­terstützt sehr. Ich war nicht ein­mal ver­wirrt“, er­in­nert er sich. Trotz Er­fol­gen und vie­len deut­schen Freun­den: Jhan ver­misst die El­tern und Ge­schwis­ter. Min­des­tens ein­mal im Jahr fliegt er des­halb nach Aus­tra­li­en und ge­nießt Son­ne, Kul­tur und sei­ne Fa­mi­lie. Zu­letzt fei­er­ten alle ge­mein­sam das Neu­jahrs­fest auf den Phil­ip­pi­nen. Da­nach be­such­te Ara­ja noch eine Wo­che lang Ja­pan. Rund zwölf Stun­den dau­ert der Flug von To­kio nach Ham­burg. Wel­ten­bumm­ler Jhan nutz­te die Zeit fürs Ler­nen.