Deutsch-Tunesische Forschungsgruppe

Im Mit­tel­punkt des Pro­jekts steht der Auf­bau und die Zu­sam­men­ar­beit ei­ner in­ter­dis­zi­plinären kul­tur­wis­sen­schaft­li­chen tu­ne­sisch-deut­schen Nach­wuchs­for­schungs­grup­pe, die Nach­wuchs­wis­sen­schaft­ler*in­nen un­ter­schied­li­cher Qua­li­fi­zie­rungs­stu­fen aus den Be­rei­chen Kul­tur­wis­sen­schaf­ten, Phi­lo­so­phie, deut­scher Sprach- und Li­te­ra­tur­wis­sen­schaft, Eth­no­lo­gie, So­zio­lo­gie, Po­li­tik­wis­sen­schaf­ten, gen­der stu­dies und Me­di­en­wis­sen­schaf­ten zu­sam­men­brin­gen wird. Die­se wur­de durch eine Aus­schrei­bung und Aus­wahl­gespräche ge­bil­det und wird bei den Ar­beits­tref­fen, Work­shops und der sum­mer school durch as­so­zi­ier­te Pro­fes­sor*in­nen je nach dem the­ma­ti­schen Schwer­punkt er­wei­tert.

Forschungsgruppe

  • Tassadit-Nabila Abbas, M.A.
  • Anna Antonakis-Nashif, M.A.
  • Dr. Bettina Bock
  • Lina Brink, M.A.
  • Majdi Chaouachi, M.A.
  • Dr. Idris Chouk
  • Dr. Franziska Dübgen
  • Nadia El Ouerghemmi, M.A.
  • Prof. Dr. Elke Grittmann
  • Dr. Steffi Hobuß
  • Ina Khiari-Loch, M.A.
  • Dr. Moez Maataoui
  • Raja Machfar, M.A.
  • Dr. Lotfi Mathlouthi
  • Dr. Brahim Moussa
  • Dr. Mohamed Adel Mtimet
  • Dr. Malek Ouakaoui
  • Charlotte Schmidt, M.A.
  • Imen Taleb, M.A.
  • Abir Tarssim, M.A.
  • Hedia Askri, M.A.
  • Imke Horstmannshoff
  • Katharina Alexi, M.A.
  • Iwona Kocjan, M.A.
  • Nina Glaab, M.A.
  • Kaouther Karoui, M.A.

Forschungsgruppe

Tassadit-Nabila Abbas, M.A.

 

Justus-Liebig-Universität Gießen, Université de Paris

nabilaabbas@hotmail.de

Forschungsvorhaben:

In meiner Forschung analysiere ich die Imaginationen, welche die Legitimitätskrise und die daraus resultierende Erosion des Ancien Régimes Tunesiens in seinem symbolischen Fundament eingeleitet haben. Imaginationen sagen uns etwas über gesellschaftliche Repräsentationen, soziale Bedeutungen und Vorstellungen aus, welche die jeweilige Gesellschaft in ihrer Einzigartigkeit ausmachen. Durch die Analyse der revolutionären Imaginationen Tunesiens werden zum einen die Ideen und politischen Referenzen, die zum Aufstand gegen Ben Ali geführt haben, identifiziert: Welche Ideen, Diskurse, historische Ereignisse oder revolutionären Erfahrungen bilden die Rechtfertigungsgrundlage und imaginäre Referenz der Akteure für ihre Protestakte? Zum anderen wird ebenfalls herausgestellt, welche Vorstellungen hinsichtlich der (Neu-)Gründung der tunesischen Gesellschaft zirkulieren: Wie sieht das „neue“ Tunesien aus, von dem die Akteure träumen und für welches sie kämpfen?

Eine Imagination, die aus meiner Untersuchung hervorgeht, bezieht sich auf eine gendergerechte Gesellschaftsordnung, in welcher Frauen die gleichen Rechte wie Männer haben und diese vor allem selbst mit bestimmen können. In meinen Interviews gehe ich u. a. der Frage nach, in welchem Verhältnis Feminist*innen und Menschenrechtler*innen zum „Staatsfeminismus“ stehen, der maßgeblich das Narrativ der tunesischen Moderne prägt und eine neue Projektionsfläche für den postkolonialen Nationalismus schafft. Ihre Implikation in den revolutionären Entwicklungen sowie ihr Bestreben, Frauenrechte der staatlichen Definitionsmacht zu entziehen, stehen ebenfalls im Zentrum meines Interesses. Die empirische Grundlage meiner Forschung basiert auf Interviews, die ich im Laufe meiner Forschungsaufenthalte im März 2013, August/September 2014 und März 2015 in Tunis und Sidi Bouzid mit Feminist*innen, Menschenrechtler*innen, Gewerkschaftler*innen, Blogger*innen (Cyberdissendenten), Arbeitslosen, Jugendlichen und Islamist*innen in arabischer und französischer Sprache geführt habe. Zur Erforschung der revolutionären Imaginationen greife ich zudem auf einen Textkorpus zurück, der aus Manifesten, Blogeinträgen, Artikeln und Büchern von Tunesier*innen besteht.

Meine bisherigen Forschungen haben gezeigt, dass sich vor allem ein starkes Gleichheitsverständnis und ein Drang nach Emanzipation in der Revolutionsbewegung feststellen lassen. Die Imaginationen der Gleichheit und Emanzipation lassen sich ebenfalls in den Schriften und theoretischen Auseinandersetzungen mit der politischen Praxis von Jacques Rancière und Claude Lefort wiederfinden. Die tunesischen Imaginationen sollen durch den Vergleich mit denen von Vertretern radikaler Demokratietheorie, Rancière und Lefort, gekreuzt werden.

Katharina Alexi, M.A.

 

Leuphana Universität Lüneburg

katharina.alexi@leuphana.de

Werdegang:

Katharina Alexi studierte Angewandte Kulturwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften sowie Culture, Arts & Media. Sie ist seit 2016 im DAAD-Forschungsprojekt „Transformation-Kultur-Geschlecht“ tätig.

Forschungsvorhaben:

Im Projekt forscht sie aus kulturgeschichtlicher, sozial- und medienwissenschaftlicher Perspektive zu Staatsfeminismen im tunesisch-ostdeutschen Vergleich sowie zu (post-)revolutionärer Musik und ihren politischen Verortungen im Spiegel deutschsprachiger Online-Berichterstattung.

Anna Antonakis-Nashif, M.A.

Freie Universität Berlin

aantonakis@zedat.fu-berlin.de

Werdegang:

Anna Antonakis-Nashif is a doctoral candidate at the Freie Universität Berlin, where she has been teaching classes on Gender in the MENA region. She holds a Master’s degree in Political Sciences and has acquired regional expertise on Tunisia via various fieldworks since 2009. She was granted a fellowship in the project “Elite Change and New Social Mobilization in the Arab World” at the Institute for Foreign and Security Studies SWP in Berlin. She has worked as a consultant for NGOs working on media developments in the MENA region. Her research revolves around mobilization dynamics in gender politics and includes intersectional theories. She furthermore critically engages with theories on (counter)public spheres and new Information and Communication Technologies. In her PhD, she explores how gender relations are being renegotiated and challenged in Tunisia after the uprisings 2010/2011 until 2014.


Forschungsvorhaben:

In her talk, she presents parts of her methodological and theoretical approach to analyze the various forms of gender renegotiations taking place between 2011 and 2014 in Tunisia. They reach from lobbying political institutions to bodily comportment targeting different domains of power and depending on the women’s resources for participation. The “Matrix of Domination” elaborated by Prof. Patricia Hill Collins serving as the major analytical framework, is defined by “a particular organization of its domains of power, e.g., structural, disciplinary, hegemonic, and interpersonal” (Collins, 2000, p. 299). In national uprisings, revolution and turmoil, the structural dimensions of power can be renegotiated but do not necessarily lead to changes in in the other domains. The framework can help to explain the centrality of gender politics in the transformation, where important legislative reforms have been made on the one hand, while marginalizations of women, especially from outside de capital, persist.

Hedia Askri, M.A.

- askrihadou@yahoo.fr

-Universität La Manouba

Werdegang:

Hedia Askri hat ihren Master in "Deutsche Landeskunde" an der Universität Manouba abgeschlossen und arbeitete danach als Lehrerin am Institut supérieur der études appliquées en sciences humaines de tunis und an der Universitӓt la Manouba. Sie ist als assoziierte tunesische Nachwuchswissenschaftlerin Teil des Forschungsprojekts "Transformation-Kultur-Geschlecht".

Forschungsvorhaben:

Das Anliegen meiner Dokterarbeit ist die Untersuchung der Frauenbilder in der deutschsprachigen Erzählliteratur von Autorinnen arabischer Herkunft.

Die Untersuchungen zum Bild der Frau in der Literaturwissenschaft sind nicht neu. Im Laufe der Zeit hat sich eine Vielzahl von Forschungen entwickelt, die sich mit der deutschsprachigen Literatur von Autorinnen nicht deutscher Herkunft beschäftigen.

Meine Recherche zeigt aber, dass es kaum wissenschaftliche Forschungen in Bezug auf die deutschsprachige Literatur von Autorinnen arabischer Herkunft gibt.

Im Gegensatz zu zahlreichen Schriftstellerinnen in den arabischen Ländern und anders als heute in Frankreich un Groβbritannien gibt es in Deutschland nur wenige arabischestämmige Autorinnen. Die in Deutschland lebenden arabischen Schriftstellerinnen sind drei Dichterinnen, diese schreiben ihre Gedichte  aber nur ins Englisch oder in arabischer Sprache. Die Prosa schreibenden Schriftstellerinnen sind vier Frauen; aus Palästina sind dies Halima Alaiyan und Sumaya Farhat-Naser, aus dem Irak Huda Al-Hilali und aus Tunesien Kaouther Tabai.Diese vier ausgewählten Autorinnen und ihre literarischen Werke kӧnnen als exemplarisch für die Darstellung des Bildes der arabischen Frau betrachtet werden. Diese Autorinnen haben gemeinsam, dass sie ihre Kindheit und Jugend in einer arabisch islamischen  Gesellschaft verbracht haben und dann später nach Deutschland immigriert sind.

Der Gegenstand dieser Arbeit sind das Erzählband „Von Bagdad nach Basra“(1992) von Huda Al- Hilali, der Roman „Verwurzelt im Land der Olivenbäume“ von Sumaya Farhat-Naser, der Roman „ Die Vertreibung aus dem Paradies“ von Halima Alaiyan und das Erzählband „ Das kleine Dienstmädchen.Aus dem Leben tunesischer Frauen“   . Der Schwerpunkt liegt auf der literaturwissenschaftlichen Analyse der Prosatexte im Hinblick auf die Darstellung von arabischer Frauenfiguren.  Die Geschichte wird auch in diesen Werken aus der Perspektive einer Frau erzählt. Diese Frauenfiguren befinden sich alle zwischen zwei verschiedenen Kulturen, verarbeiten diese Situation aber sehr unterschiedlich und stellen sie auf vielfältige Weise dar. Das Bild der Frau in der Literatur verfügt über eine sehr große Spannweite. Ich versuche bei dieser Arbeit mit dem Fokus auf die interkulturellen, feministischen und erzähltheoretischen Aspekte auf folgende Fragen eine Antwort zu finden: • Mit welchen Problemen der Frauen beschäftigen sich die Autorinnen?

• Wie gestalten die Autorinnen die Identitäten ihrer weiblichen Figuren? Welche Gründe führen bei den Frauenfiguren zu einem Identitätsverlust? Welche Rolle spielen dabei Heimat, Fremde, Familie, Religion und Tradition?

• Wie gehen die dargestellten Figuren mit dem Konflikt zwischen der deutschen Umwelt und der arabischen Tradition um?

Dr. Bettina Bock


Institut für Germanistik/Institut für Förderpädagogik der Universität Leipzig

bettina.bock@uni-leipzig.de

Werdegang:

Studium der Germanistik, Psychologie und Komparatistik an den Universitäten Leipzig und Oslo (Norwegen). 2008-2011 Promotionsstudium an der Universität Leipzig. 2013 Promotion an der Universität Halle-Wittenberg mit einer text- und diskurslinguistischen Arbeit. Derzeit wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Germanistik/Institut für Förderpädagogik der Universität Leipzig.

Forschungsschwerpunkte: Sprache und Politik, Diskurslinguistik, Spracheinstellungen.

Lina Brink, M.A.


Eberhard-Karls Universität Tübingen

lina.brink@uni-tuebingen.de

Forschungsvorhaben:

Normen der Anerkennung – der deutsche Printmediendiskurs um Frauen(rechte) im Kontext ägyptischer Protestbewegungen. (Arbeitstitel)

Seit den ersten Protesten in Tunis und Kairo vor fünf Jahren richtet sich das Interesse von deutschen Medien immer wieder auf Proteste im arabischen Raum, oftmals verbunden mit Fragen nach einer möglichen Transformation von Geschlechterverhältnissen vor Ort. Das Dissertationsprojektt nähert sich den Begriffen 'Transformation, Kultur, Geschlecht' aus einer translokalen Perspektive, die die Verhandlung von Geschlechterverhältnissen in kosmopolitisierten Öffentlichkeiten untersucht. Die Arbeit geht dabei der Frage nach, wie Geschlecht und Geschlechterverhältnisse im Rahmen der Berichterstattung über die ägyptischen Protestbewegungen zwischen 2011 und 2014 in deutschen Printmedien diskursiv verhandelt werden, welche Problematisierungen und Positionierungen in diesem Kontext wie konstruiert werden und welche Aussagen sich damit über die Regelhaftigkeiten und Transformationen von mediatisierter Anerkennung im Kontext einer Kosmopolitisierung von Medienkulturen treffen lassen.
Ziel ist es, eine kritische Perspektive auf medien- und kommunikationswissenschaftliche Arbeiten zu werfen, die – gerade im Kontext der Protestbewegungen in Ägypten – eine Transformation globaler Konnektivität mit entfernten Anderen und eine daraus entstehende Anerkennung der 'Andersheit der Anderen' betonen. Ein Blick auf die Repräsentation von Frauen im Kontext der Ereignisse zeigt ein heterogeneres Bild auf: Frauen werden meist dann anerkannt, wenn sie 'unseren' Aufmerksamkeitsräumen für Frauen entsprechen, Geschlechterverhältnisse nur dann kritisiert, wenn sie die Rückständigkeit der 'Anderen' betonen, während die 'eigenen' Geschlechterverhältnisse als globales Vorbild gedeutet werden. Hier zeigt sich, dass ein Blick aus geschlechtertheoretischer Perspektive die Komplexität sozio-kultureller Phänomene aufzeigen kann und Machtstrukturen in den Fokus rückt. Anerkennung ist demnach immer auch mit einer Unterwerfung unter die Regeln 'des Eigenen' verbunden. Damit stehen nicht nur diskursive Aushandlungen zu den Geschlechterverhältnissen 'der Anderen', sondern auch globale und 'eigene' diskursive Normen der Deutung von Geschlechterverhältnissen im Blickpunkt der Analyse.
Trotz dieses kritischen Blickes betont das Projekt die Bedeutung mediatisierter Anerkennung als Vorraussetzung für Sichtbarkeit in einer globalisierten Welt und damit als Basis für die Transformation ebenfalls globalisierter Geschlechterverhältnissen, wodurch sich der analytische Blick nicht nur auf Begrenzungen, sondern auch auf Möglichkeiten der Anerkennung und Transformationen in der Berichterstattung über Frauen und Geschlechterverhältnisse im Kontext der Proteste fokussiert.
Der Datenkorpus setzt sich aus Artikeln deutscher Printmedien zusammen (Frankfurter Allgemeine Zeitung, Der Spiegel, Süddeutsche Zeitung, die tageszeitung, Die Zeit,), die zwischen Anfang 2011 und Ende 2014 Frauen und Frauenrechte im ägyptischen Kontext thematisieren. Als methodischer Zugang wurde die Wissenssoziologische Diskursanalyse nach Reiner Keller gewählt, die mit Elementen der Bildanalyse kombiniert wird. Die Ergebnisse der bild-diskursanalytischen Untersuchung werden anschließend mit ägyptischen Akteurinnen diskutiert, um den Blick auf die diskursiven Regeln, Begrenzungen und Verschiebungen des deutschen Diskurses zu schärfen.

Majdi Chaouachi, M.A.

 

Assistant à ISSH Médenine

majdichawachi@gmail.com

Werdegang:

Enseignant de la langue française à l’ISSH de Médenine, il a poursuivit ses études universitaires à l’Institut supérieur des sciences humaines de Tunis afin d’obtenir en 2006 une maitrise en langues et civilisations anciennes puis un mastère en 2009 en langue et civilisation et littérature française à la Faculté des sciences humaines et sociales de Tunis.  En 2012 il a été inscrit en thèse en linguistique générale à l’Institut supérieur des langues de Tunis avec un travail intitulé « Désignations et représentations des extrémistes salafistes dans la presse écrite tunisienne d’expression française ». Sa carrière professionnelle s’étend sur six ans en tant qu’assistant contractuel à l’Université de Jendouba avant de réussir en 2015 le concours d’assistanat et devenir un assistant permanent à l’Université de Gabes.

Forschungsvorhaben:

Le discours journalistique est le milieu où coïncident l’opinion publique et l’opinion publiée. Étudier le langage d’une communauté c’est mettre en lumière son idéologie dominante ainsi que les représentations sociales qu’elle transmet. La révolution tunisienne, comme tout bouleversement, a entrainé un changement radical sur les différentes représentations sociales et leur emplacement dans la société, donnant ainsi un libre cours à un processus dynamique de réaménagement du paysage socioculturel. En ce sens, nous assistons comme toute phase postrévolutionnaire à une redistribution des cartes entre les différents blocs sociaux. Une vraie quête identitaire s’est déclenchée notamment autour du statut de la femme qui va de pair avec d’autres questions à caractère idéologique à savoir, l’ancrage ou le refus des salafistes. Le corpus donne comme thématique principale le sujet du salafisme parce que c’est là que le statut de la femme acquiert son authenticité comme question sensible.

Les questions avancées dans la présente contribution visent notamment à montrer comment les outils d’analyse linguistique auxquels nous avons recours permettent de rendre compte de la manière dont les différentes variations sociales du statut de la femme apparaissent au niveau de la matérialité linguistique du discours de presse et cela à travers le choix de vocabulaire et les divers modes de désignation de la femme dans les articles relatifs au salafisme.  Cette évolution est conjuguée sur différentes périodes (le lendemain de la révolution, après la victoire des islamistes, …) et dans des événements qui ont fait couler beaucoup d’encre en l’occurrence, l’Affaire du drapeau, l’Affaire du Niquab de la Manouba.

Dr. Idris Chouk

Philosophische Fakultät an der Universität La Manouba

Forschungsvorhaben:

In meiner beabsichtigten Studie wird der Versuch unternommen, drei ausgewählte Romane der tunesischen Schriftstellerin Amal Mokhtar aus einer geschlechterkritischen Perspektive zu untersuchen. Eine der Zielsetzungen dieser Studie besteht darin, die formalen und inhaltlichen Besonderheiten der Erzählkunst tunesischer Frauen am Beispiel der Erzählwerke Mokhtars auszuloten und ausgehend von den Ansätzen und Fragestellungen der Genderforschung ihre kulturell bedingten und geschlechterbezogenen Eigenarten auf die Spur zu kommen.  Die Auswahl der zu untersuchenden Erzählwerke richtet sich im wesentlichen nach dem historischen Kontext, in dem diese Texte verfasst wurden, denn es werden drei Romane ausgesucht, die in zwei unterschiedlichen Phasen der modernen tunesischen Geschichte verfasst wurden. Der erste Roman „Im Rausch des Lebens“ (Nakhb Al-Hayat) ist im Jahre  1994 erschienen und der zweite wurde im Jahr 2002 verfasst und 2008 zur Publikation freigegeben und trägt den Titel „Der Schaukelstuhl“ (Al-Korsi Al-Hasas). Der dritte Roman wurde in der postrevolutionären Phase verfasst und publiziert (2013) und hat zum Titel „Rauch aus Palast“ (Dokhan Al-Kassr).

Es ist sicherlich lohnend im Hinblick auf das hier anvisierte Forschungsziel, das „weibliche“ Erzählen in zeitlich unterschiedlichen Phasen der soziopolitischen Geschichte des Landes zu verfolgen und dabei die Formen und die Intensität der Wechselwirkung zwischen literarischem Schaffen und außerliterarischer Wirklichkeit aus femininer Schicht zu beschreiben.

Im Vordergrund dieser Studie steht der Frage, ob die ausgewählten Werke besondere Charakteristika im Hinblick auf die in ihnen behandelten Themen und die dabei eingesetzten sprachlichen und erzähltechnischen Gestaltungsformen aufweisen, die eine Art Typologisierung der tunesischen Frauenliteratur ermöglichen. Handelt es sich in den zu studierenden Romanen um die Literarisierung einer Perspektive der Welterfahrung, die im Kontext der soziokulturellen Geschlechterdifferenzierung als typisch „weiblich“ bezeichnet werden kann und  somit  geschlechterspezifische Prägung kundtut? Wie steht die fiktive Wirklichkeit der jeweiligen Werke zu den kulturell festgeschriebenen Geschlechterkonstruktionen und den geschlechtertypischen Rollenzuschreibungen? 

Welche Fragen bewegen die Schriftstellerin aus Tunesien und welche Bezüge zu den klassisch feministischen Haltungen und Zielsetzungen (Antagonismus gegen die männlich definierten Geschlechterverhältnisse, Emanzipation von der männlichen Dominanz und das Aufbegehren gegen die patriarchalisch geprägten Struktur der arabisch-islamischen Gesellschaften) treten hier zutage? Kann man diesen narrativen Werken eine Form von literarisierter Selbstreflexivität und somit Zeugnisse eines dezidierten „weiblichen“ Selbstverständnisses abgewinnen, anhand derer biographisch bedingte Bezüge  problematisiert oder soziokulturelle Problemstellungen angedeutet oder explizit thematisiert und werden?

Wie sind diese „weiblich“ literarisierten Welterfahrungen im Verhältnis zu den Grundfragen der feministisch orientierten Literaturkritik im Westen und im deutschsprachigen Raum zu charakterisieren? ist hier eine über die Grenzen der Monokultur hinausreichende trans- oder interkulturelle Dimension zu verzeichnen, die Analogien zu den  von  mehreren westlichen Frauen postulierten Ansätzen des literarischen Schreibens und der literaturwissenschaftlichen Kritik offenbart. Ferner könnte die sorgfältige Erforschung ausgewählter Romane eine angemessene Grundlage für eine intraktulturell differenzierte Betrachtung der Frauenlage und der kulturellen Heterogenität innerhalb des arabisch-islamischen Kulturraums liefern, der in westlichen Diskussionen über Frauen im Orient oft undifferenziert betrachtet wird.

Die Auseinandersetzung mit den erwähnten Romanen Mokhtaris lehnt sich in methodischer Hinsicht an die Grundfragen und Hauptstrategien der gender-orientierten Erzähltheorie an, die eine solide Basis für eine präzise und ausdifferenzierte Untersuchung narrativer Texte unter besonderer Berücksichtigung der Kategoerie „Geschlecht“ bietet. Auf inhaltlicher Ebene soll zuerst die Frage nach den Selektionsmotiven der im Rahmen der Romane gewählten Themen und problematisierten Fragestellungen einen besonderen Stellenwert bei der Ergründung der Relation zwischen der geschlechtsspezifischen Autorschaft und der Gestaltung fiktionaler Wirklichkeiten innehaben. Worauf wird in den beiden Roman der Fokus der narrativen Darstellung gelegt und wie lässt sich diese Fokussierung aus geschlechterkritischer Perspektive erklären? 

In Anlehnung an die mimetisch realistische Prägung der fiktional dargelegten Geschichten von Amal Mokhtar drängt sich die unumgängliche Frage nach den Umgangsformen mit den außerliterarischen soziokulturellen und politischen Gegebenheiten der Wirklichkeit im Zuge der narrativen Bearbeitung und Inszenierung auf. Um die Besonderheiten und Tendenzen des weiblichen Schreibens näher zu definieren, sollen die Kennzeichen der Figurengestaltung näher betrachtet werden. Hat man hier mit einer frauenzentrierten Figurenkonstellation zu tun? Wie werden die  an den Figuren veranschaulichten Geschlechterkonstruktionen sprachlich und handlungsmäßig angepeilt?  Wie können die Figuren im Hinblick auf ihre Geschlechtszugehörigkeit charakterisiert werden und wie wird ihr Verhältnis zueinander konzipiert und gestaltet. Wie stehen sie zu der vorherrschenden Geschlechterordnung und den tradierten stereotypischen Vorstellungen von Weiblichkeit und Männlichkeit der alltäglichen Realität?

Auf der formal-erzähltechnischen Ebene sollen weitere wesentliche Bauelemente der Narrative in den Blick genommen und ihre Funktion beim Vorgang der erzählerischen Vermittlung beschrieben und bestimmt werden. Von der Raum- und Zeitdarstellung ist hier die Rede. Inwiefern werden Raum und Zeit im Sinne einer geschlechtersensiblen Inszenierung und Artikulation funktionalisiert. Mit anderen Worten wollen wir der Frage nachgehen, ob eine gewisse  geschlechterrelevante Semantierung, Symbolisierung oder geschlechtlich konnotierte Implikationen von Räumlichkeiten und Zeitdimensionen in diesen Romanen festzustellen sind. Werden die Zeiterfahrungen und Raumwahrnehmungen als chiffrierte Erzählmittel, welche die Optik des Lesers mit steuern und den Erzählvorgang zugunsten einer literarisch ausgetragenen Botschaft oder Intention lenken. Zur Herausarbeitung der eingesetzten Erzähltechnik in den jeweiligen Romanen gehört die eingehende Analyse der Erzählhaltung und der Artung der Erzählinstanz bzw. Erzählinstanzen. Für die Charakterisierung der erzählerischen Vermittlung ist von einem geschlechterorientierten Standpunkt aus von enormer Bedeutung, die Geschlechtsspezifik an der Anordnung der Erzählinstanz(en) abzulesen. Wie wirkt diese Anordnung auf die Erzählstruktur insgesamt?

Jede Auseinandersetzung mit der Erzählstruktur  eines Werkes setzt auch eine intensive Beschäftigung mit den Besonderheiten der sprachlichen Gestaltung voraus und aus einer geschlechterkritischen Sicht wird dieses Unterfangen von der Frage geleitet, wie sich die verwendete Sprache zu dem etablierten und konventionellen Geschlechterdiskurs verhält.   

Am Ende muss darauf hingewiesen werden, dass die hier kurz beschriebenen Untersuchungen einen Bestandteil einer umfangreicheren Studie bilden werden, die von einem interkulturellen Vergleich zwischen deutschsprachiger und tunesischer Frauenliteratur im 20. Jahrhundert handeln soll. Nach der oben dargelegten Verfahrensweise sollen zwei Romane von Elfriede Jelinek („Die Liebhaberinnen“ 1975 und „Die Klavierspielerin“ 1983) auch aus gender-orientierter Perspektive analysiert werden und dabei die Parallelen und Unterschiede zum literarischen Schaffen tunesischer Frauen bei der narrativen Bearbeitung der Geschlechterproblematik definiert und erörtert werden. Lassen sich bei einem solchen Vergleich transkulturelle und über die Grenzen der Nationalliteraturen gemeinsame Formen und Mechanismen der weiblichen Selbstartikulation im Medium der narrativen Kunst erschließen und auf welchen Ebenen offenbart sich die kulturell bedingte Andersartigkeit beim literarischen Umgang mit der Geschlechterthematik, falls sie existiere?

Zum Schluss muss erwähnt werden, dass die hier kurz vorgestellte Studie aufgrund des  in ihr zu behandelnden Stoffs und der Fülle der zahlreichen Fragen einen relativ großen Zeitaufwand erfordert und daher die gewonnenen Untersuchungsergebnisse in unterschiedlichen Zeitpunkten und in zeitlicher Korrespondenz mit den Tagungsterminen der laufenden Kooperation präsentiert werden.

 

Dr. Franziska Dübgen

Universität Kassel

fduebgen@uni-muenster.de

Werdegang:

Franziska Dübgen studierte Philosophie, Politikwissenschaften und Literatur in Berlin und Italien. Sie promovierte am Exzellenzcluster 'Die Herausbildung normativer Ordnungen'  zu zeitgenössischen Gerechtigkeitstheorien der Kritischen Theorie im Spiegel postkolonialer Ansätze. Derzeit ist sie Nachwuchsgruppenleiterin einer rechts- und sozialphilosophisch ausgerichteten Nachwuchsgruppe 'Jenseits einer Politik des Strafens' an der Universität Kassel. Zudem ist sie Ko-Leiterin des DFG-Forschungsprojekts 'Diversität, Macht und Gerechtigkeit. Transkulturelle Perspektiven' über transkulturelle Genealogien von Gerechtigkeit im südlichen Afrika und im Maghreb.

Nadia El Ouerghemmi, M.A.

Technische Universität Darmstadt

ouerghemmi@pg.tu-darmstadt.de

Forschungsvorhaben:

Mein Forschungsvorhaben im Rahmen der Arabisch-Deutschen Forschungspartnerschaft „Transformation, Kultur, Geschlecht“ widmet sich der Frage nach der Transformation des tunesischen Feminismus seit 2011. Im Mittelpunkt steht dabei die Auseinandersetzung mit dem Erbe des Staatfeminismus unter den beiden Präsidenten Habib Bourguiba und Zine El Abidine Ben Ali und ihre Stellung in aktuellen politischen und gesellschaftlichen Debatten. Im regionalen Vergleich galten die Geschlechterverhältnisse in Tunesien bereits seit der Unabhängigkeit des Landes im Jahre 1956 als fortschrittlich. Insbesondere die rechtliche Stellung der Frauen wurde über die Jahre zu einem wichtigen Element der Rhetorik des Staates aber auch der (Selbst)-Wahrnehmung des Landes und eines Großteils seiner Bürger_Innen. Die politischen und gesellschaftlichen Veränderungen seit 2011 führten nicht nur zu einem Aufbrechen politischer Strukturen. Vielmehr entstand allmählich auch ein Raum, in dem neue Akteure in Erscheinung treten und somit auch eine größere Bandbreite von Themen aufgeworfen werden konnte. In diesem Zusammenhang wurden jedoch auch zunehmend vermeintliche Gewissheiten zur Diskussion gestellt werden. Auch das Bild der ‚befreiten tunesischen Frau‘ wird dabei problematisiert und um neue Perspektiven auf die Geschlechterverhältnisse im Land ergänzt. Diese sich herausbildende Auseinandersetzung mit dem Erbe des Staatsfeminismus gilt es näher zu beleuchten.

Nina Glaab, M.A.

 

Prof. Dr. Elke Grittmann

Hochschule Magdeburg

elke.grittmann@hs-madgeburg.de

Werdegang:

Elke Gritt­mann ist Gast­pro­fes­so­rin für Kom­mu­ni­ka­ti­ons­wis­sen­schaft am In­sti­tut für Kul­tur und Ästhe­tik Di­gi­ta­ler Me­di­en (ICAM). Ihre For­schungs­schwer­punk­te um­fas­sen die Theo­rie und Ana­ly­se Vi­su­el­ler Kom­mu­ni­ka­ti­on/​Vi­su­el­ler Kul­tur, (Foto-)Jour­na­lis­mus, Trans­kul­tu­rel­le Kom­mu­ni­ka­ti­on/​Kos­mo­po­li­tis­mus und Me­di­en­ana­ly­se,  Cri­ti­cal Cos­mo­po­li­tan Me­dia Me­mo­ry Stu­dies, Gen­der Me­dia Stu­dies, Quan­ti­ta­ti­ve und Qua­li­ta­ti­ve Me­tho­den der Bild­ana­ly­se, Bild-/​Dis­kurs­ana­ly­se.

Elke Gritt­mann hat Kunst­ge­schich­te, Jour­na­lis­tik und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­wis­sen­schaft und Po­li­ti­sche Wis­sen­schaft stu­diert. Ihre Pro­mo­ti­on mit dem Ti­tel "Po­li­tik im Bild. Fo­to­jour­na­lis­mus und Pres­se­fo­to­gra­fie in Theo­rie und Em­pi­rie" hat sie an der Uni­ver­sität Ham­burg am In­sti­tut für Jour­na­lis­tik und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­wis­sen­schaft (IJK) im Jahr 2006 ab­ge­schlos­sen. Nach ih­rem Ab­schluss war sie zunächst als wis­sen­schaft­li­che Mit­ar­bei­te­rin an der Leu­pha­na Uni­ver­sität Lüne­burg und an­sch­ließend am IJK tätig. Von 2009 bis 2011 ver­trat sie Pro­fes­su­ren für Kom­mu­ni­ka­ti­ons­wis­sen­schaft mit un­ter­schied­li­chen Schwer­punk­ten, bei­spiels­wei­se Me­di­en­kul­tur, Jour­na­lis­tik, Re­zep­ti­on und Wir­kung an den Uni­ver­sitäten in Lüne­burg, Augs­burg und Müns­ter. Elke Gritt­mann ist Fach­grup­pen­spre­che­rin der Fach­grup­pe Me­di­en, Öffent­lich­keit und Ge­schlecht der Deut­schen Ge­sell­schaft für Pu­bli­zis­tik und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­wis­sen­schaft. Sie ist als Gut­ach­te­rin für For­schungs- und Fach­ge­sell­schaf­ten, so­wie di­ver­se na­tio­na­le und in­ter­na­tio­na­le Fach­zeit­schrif­ten tätig.

 

 

Der­zeit ar­bei­tet sie an ei­ner Theo­rie des Kri­ti­schen Kos­mo­po­li­tis­mus in der trans­na­tio­na­len und trans­kul­tu­rel­len Kom­mu­ni­ka­ti­on und Me­di­en­ana­ly­se so­wie zum Bild-/​Dis­kurs über Flucht und Mi­gra­ti­on (Pu­bli­ka­ti­on i. Vorb.). Ge­mein­sam mit Prof. Dr. Tan­ja Tho­mas (Bre­men) und Prof. Dr. Fa­bi­an Vir­chow (Düssel­dorf) hat sie die Stu­die 'Das Un­wort erklärt die Un­tat' – Die Be­richt­er­stat­tung über die NSU-Mor­de – eine Me­di­en­kri­tik" (Frank­furt 2015) veröffent­licht. Das Pro­jekt wur­de von der Otto Bren­ner Stif­tung gefördert. 

Dr. Steffi Hobuß

  • Leuphana Universität Lüneburg
  • hobuss@uni.leuphana.de

Werdegang:

Seit 1.10.2017 Akademische Leiterin des Leuphana College.

1996 -2017 Mitarbeiterin im wissenschaftlichen Dienst an der Universität Lüneburg.

2014-2017 Prodekanin für Internationalisierung an der Fakultät Kulturwissenschaften. Abschluss der Habilitation 2017 mit einer Arbeit über die "Theorie der visuellen Wahrnehmung bei Platon und Aristoteles".

1994 Promotion in Bielefeld mit der Arbeit "Expressivität bei Wittgenstein. Der Ausdruck in Körpersprache und Kunst".

Nach Studium der Philosophie, Germanistik, Geschichte und Sozialpsychologie an der Universität Hannover wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bielefeld bei Eike von Savigny.

-    Vertrauensdozentin der Studienstiftung des Deutschen Volkes

Seit 1.10.2017 Akademische Leiterin des Leuphana College.

1996 -2017 Mitarbeiterin im wissenschaftlichen Dienst an der Universität Lüneburg.

2014-2017 Prodekanin für Internationalisierung an der Fakultät Kulturwissenschaften. Abschluss der Habilitation 2017 mit einer Arbeit über die "Theorie der visuellen Wahrnehmung bei Platon und Aristoteles".

1994 Promotion in Bielefeld mit der Arbeit "Expressivität bei Wittgenstein. Der Ausdruck in Körpersprache und Kunst".

Nach Studium der Philosophie, Germanistik, Geschichte und Sozialpsychologie an der Universität Hannover wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bielefeld bei Eike von Savigny.

-    Vertrauensdozentin der Studienstiftung des Deutschen Volkes

 

Seit 1.10.2017 Akademische Leiterin des Leuphana College.

1996 -2017 Mitarbeiterin im wissenschaftlichen Dienst an der Universität Lüneburg.

2014-2017 Prodekanin für Internationalisierung an der Fakultät Kulturwissenschaften. Abschluss der Habilitation 2017 mit einer Arbeit über die "Theorie der visuellen Wahrnehmung bei Platon und Aristoteles".

1994 Promotion in Bielefeld mit der Arbeit "Expressivität bei Wittgenstein. Der Ausdruck in Körpersprache und Kunst".

Nach Studium der Philosophie, Germanistik, Geschichte und Sozialpsychologie an der Universität Hannover wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bielefeld bei Eike von Savigny.

-    Vertrauensdozentin der Studienstiftung des Deutschen Volkes

Imke Horstmannshoff

Leuphana Universität Lüneburg

Imke.Horstmannshoff@gmx.de

Werdegang:

Studium der Kulturwissenschaften an der Leuphana Universität in Lüneburg, mit Schwerpunkten in den Bereichen Kulturtheorie und –analyse und Literarische Kulturen. 2015 Auslandssemester an der Linnaeus University Växjö (Schweden) und Studium im Programm 'Global Issues'. Studentische Mitarbeit u.a. im Projekt "Migration als Zentralperspektive" (2016), als Schreibberaterin im Schreibzentrum/Writing Center (2014-17) sowie als Tutorin im Modul "Wissenschaft macht Geschichte" (2013/14). Niedersächsisches Landesstipendium 2014/15. Mitglied der Forschungsgruppe im DAAD-Projekt "Transformation, Kultur, Geschlecht" seit 2017.

Forschungsvorhaben:

Arbeitstitel: "Die Tunesische Revolution aus der Perspektive der Performativen Demokratie

Die Protestierenden und ihre (gewaltlosen) Praktiken des Protests, die während der Tunesischen Revolution 2010/11 sichtbar geworden sind, bilden den Gegenstand meines Forschungsvorhabens. Ziel ist es, die spezifischen Erfahrungen dieser lokalen Akteur*innen in den Mittelpunkt zu rücken und in ihren performativen Dimensionen zu untersuchen.

Dies geschieht ausgehend von einer Systematisierung des Konzepts der "Performativen Demokratie" (E. Matynia) und auf der Grundlage seiner drei zentralen Bezugsgrößen – Austins Theorie der Sprechakte, Arendts Überlegungen zum Öffentlichen Raum sowie Bakthins 'Karneval'. Zentrale Fragestellungen können somit sein: Wie wurden demokratische Werte und Strukturen mittels performativer Initiativen von lokalen Akteur*innen formuliert gefördert und umgesetzt? Auf welche Weise wirkten diese performativ? Wie wurde ein Öffentlicher Raum (im Sinne Arendts) geschaffen? Inwiefern spielte eine karnevalistische Dimension dabei eine Rolle? Sprache und Körper, aber auch Gemeinschaftsbildungen, Zusammenkünfte und Debattenkulturen, die Schaffung bzw. Nutzung digitaler und physischer öffentlicher Räume sowie humoristische Praktiken und karnevalistische 'Ausnahmezustände' können dabei von Bedeutung sein.

Schlussendlich soll aufgezeigt werden, auf welche Weise lokale, gewaltlose und demokratisch orientierte Praktiken im Rahmen der Tunesischen Revolution performativ wirkten. Zugleich wird das Konzept der 'Performativen Demokratie' selbst zum Gegenstand kritischer Prüfung.

Kaouther Karoui, M.A.

Ina Khiari-Loch, M.A.

Assistentin am ISSH de Medenine/ Universität Gabes ikhiariloch@yahoo.de

Werdegang:

Magisterstudium der Ethnologie, Arabistik und Islamwissenschaft an der Universität Bayreuth. Seit 2002 Lehrbeauftragte für das Fach Deutsch am Institut supérieur des études technologiques (ISET) Djerba/ Tunesien. Ab 2008 Assistentin am Institut supérieur des sciences humaines (ISSH) Medenine/ Tunesien im Fachbereich: Angewandtes Deutsch und Deutsche Sprache und Literatur. Seit 2010 Promotionsstudium an der Georg-August-Universität Göttingen (Göttinger Graduiertenschule Geisteswissenschaften). Arbeitstitel des Dissertationsprojektes: „Weibliche Identität im gesellschaftlichen Wandel - Vergleichende Interpretation biographischer Texte aus Südtunesien“.


Publikationen zum Thema:

•    „Die tunesische ‚Revolution für Freiheit und Würde’. Ein Hintergrund- und Erfahrungsbericht zu den Gründen des Volksaufstandes“, in: Periplus. Jahrbuch für außereuropäische Geschichte, Jahrgang 22 Wandel in der Arabischen Welt, 2012, S. 13-31.

•    „Frauen in Tunesien zwischen Staatsfeminismus und neuem islamischen Bewusstsein – Das Kopftuch als Symbol des Islamismus oder der Freiheit?“, in: Human Law. Actes du colloque sur la pédagogie et la culture des droits de l’homme. Cottbus-Medenine 2013, Medenine, 2013, S. 104-122.
•    „’Kīfāš lbistī?’ – Über den Umgang mit Tabuthemen“, in: Sarhan Dhouib (Hg.), Formen des Sprechens, Modi des Schweigens – Sprache und Diktatur. Velbrück, 2016.

Forschungsvorhaben:

Mein Thema befasst sich mit dem Wandel der Rollenbilder von Frauen in Tunesien. Rollenbilder von Frauen haben in Tunesien eine starke Symbolwirkung mit ideologischem Charakter. So wurden Frauen schon in der Zeit der Unabhängigkeitsbewegung als die Bewahrerinnen von Familie und Tradition symbolisiert oder etwa im modernistischen Staatsfeminismus unter Bourguiba als aktive und gleichberechtigte Staatsbürgerinnen. Im System Ben Alis galt die Gewährleistung der Rechte der Frauen vor allem für die europäischen Staaten und die USA als ein Garant bzw. der Indikator für die Wahrung der Menschenrechte und der Demokratie im Land. Diese Symbolik wirkt bis in die heutige Zeit fort, die geprägt ist von den Kontroversen zwischen den verschiedenen modernistisch und islamistisch geprägten Strömungen. Das Thema Frauen im muslimischen Land Tunesien, das oft als Land, in dem der „arabische Frühling“ begann, benannt wird, ist von außerordentlichem nationalem und internationalem Interesse.
Da die Rollenbilder von Frauen über die Geschichte des Landes hinweg derartig stark instrumentalisiert wurden und auch immer Teil des internationalen Ansehens Tunesiens waren, findet man kaum unabhängige Arbeiten oder regimekritische Texte zu dem Thema. Der Diskurs über die Frauen ist vorrangig ideologisch dominiert.
Das Ziel meiner Arbeit ist es, diesen Diskurs in den jeweiligen Epochen auszuarbeiten. Dabei geht es um Fragen, wie: Welche Rollenbilder werden im Korpus dargestellt? Welche davon dienen als Idealbild und welche werden kritisiert? Welche Bilder werden als Normalfall im jeweiligen Kontext gewertet? Findet ein Wandel oder eine Kontinuität bzgl. dieser Rollenbilder statt? Welche Kontexte können diesen Wandel bzw. diese Kontinuität verursachen?
Als Korpus meiner Arbeit dient mir das Archiv der staatlichen tunesischen Organisation CREDIF (Centre des recherches, d’étude de documentation et d’information sur la femme). Dort finden sich zahlreiche historische und aktuelle Dokumente bzw. quantitative und qualitative Forschungsarbeiten zum Thema Frauen in Tunesien, von denen mich v.a. die interessieren, die laut CREDIF die Lebensbedingungen, die „Entwicklung“, die Bildung, die Arbeit, die Gesundheit, das kulturelle, öffentliche und politische Leben der Frauen oder z.B. das Frauenbild in den Medien bzw. das soziale Geschlecht thematisieren.
   

Iwona Kocjan, M.A.

Universität Koblenz-Landau

kocjan@uni-koblenz.de 

Iwona Kocjan studierte Germanistik, Politikwissenschaft und interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung an der Universität Kassel. Ihre Masterarbeit verfasste Sie zum Thema: „Das Konzept des guten Lebens Vivir Bien im Zuge des Staatstransformationsprozesses in Bolivien - eine Analyse aus der Perspektive lateinamerikanischer kritischer Kriminologie“.

Sie war studentische Mitarbeiterin in der Nachwuchsgruppe 'Jenseits einer Politik des Strafens' an der Universität Kassel unter der Leitung von Dr. Franziska Dübgen sowie studentische Mitarbeiterin im DFG-Forschungsprojekts „Diversität, Macht und Gerechtigkeit. Transkulturelle Perspektiven“ unter der Leitung von Prof. Dr. Ina Kerner und Dr. Franziska Dübgen.

Seit November 2017 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kulturwissenschaft im Seminar Politische Wissenschaft an der Universität Koblenz-Landau und beschäftigt sich in ihrem Promotionsvorhaben mit globalisierungs- und entwicklungskritischen Perspektiven sowie mit postkolonialen und genderspezifischen Ansätzen in Bezug auf globale Ungleichheit.

 

Raja Machfar, M.A.

hallo.raja@yahoo.com

Werdegang:

Raja Machfar hat 2016 ihren Master in Linguistik an der Universität La Manouba abgeschlossen und arbeitet seitdem als Deutschlehrerin in Mahdia. Sie ist Forschungsmitglied der Gruppe „Transformation-Kultur-Geschlecht“.

Forschungsvorhaben:

Der Wert der Frau nach der Revolution. Eine Diskriminierung durch die Sprache.

Die tunesische Revolution, auch der arabische Frühling genannt, stellt eine politische und ideologische Wende in Tunesien dar. Werden Frauen nach der Revolution besser behandelt als vorher? Auf diese Frage lässt sich antworten, indem man z.B. Äußerungen von Politikern und Journalisten analysiert.

Die Analyse von Politiker- und Journalistengesprächen zeigt auf, dass Frauen in diesen auf die Führung des Haushaltes und die Kinderbetreuung reduziert wurden bzw. werden. Genderverhältnisse als gesellschaftliche bzw. kulturelle Konstruktionen sollen in Tunesien zwar demokratisiert werden, anhand von Gesprächen des Präsidenten Beji Caid Essebsi lässt sich jedoch nachvollziehen, inwieweit Frauen mehrmals in verschiedenen Gesprächssituationen öffentlich von einer lauten politischen Stimme abgewertet wurden.

Beji Caid Essebsi ist seit 31. Dezember 2014 (dank Tausenden von Frauenstimmen) Präsident der Tunesischen Republik. Bei seinen Gesprächen zeigt er Ernsthaftigkeit und Selbstvertrauen, gleichzeitig jedoch Aggressivität und Ironie, wenn er auf die Rolle von Frauen angesprochen wird. Er ist Frauen gegenüber distanziert höflich und verwendet Ausdrücke, mit denen er den Wert der Frau herabstuft. Typische Sätze zu/über Frauen sind etwa „Danke mein Kind! Möge das Glück immer auf deiner Seite sein!“oder „Sie ist einfach nur eine Frau“, die er etwa gegenüber einer Journalistin und der Politikerin Meherzia Laabidi äußerte.

 

Dr. Moez Maataoui

  • Université La Manouba
  • moezmaataoui@yahoo.de

Werdegang:

Geboren 1975 in Tunis. Nach einem Studium der germanistischen Sprach –und Literaturwissenschaft und der Islamwissenschaft in Tunis und Heidelberg Promotion mit einer Dissertation über den Wortakzenterwerb bei tunesischen Lernern des Deutschen (2008). Von 2002 bis 2007 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Deutsch als Fremdsprachenphilologie der Universität Heidelberg. Seit 2008 Lehrtätigkeit in Tunesien an den Universitäten Tunis, Gafsa und Manouba.
Von 2014 bis 2015 Koordinator des  interdisziplinären DAAD-Projekts „Verantwortung, Gerechtigkeit und Erinnerungskultur“ mit der Universität Kassel. Seit 2016 Koordinator des interdisziplinären DAAD-Projekts „Transformation, Kultur, Geschlecht“ mit der Universität Lüneburg.
Forschungsschwerpunkte: Politolinguistik, Phraseologie, Kontrastive Linguistik (Arabisch/Deutsch).

Forschungsvorhaben:

Im heutigen Tunesien ist die Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen in der neuen Verfassung verankert und durch die relativ hohe Präsenz von Frauen an Universitäten, in Wirtschaft und Politik bekräftigt. Doch manche Diskurse verbreiten nicht selten  traditionelle  Geschlechterbilder, die die Haushaltsarbeit in erster Linie den Pflichten der Frauen zuschreiben.  Hersteller von zu den Konsumartikeln des täglichen Gebrauchs gehörenden Haushaltswaren, wie etwa Putz- und Waschmittel richten sich häufig auf den Verpackungsaufschriften ihrer Ware ausschließlich an Frauen. Auf Verpackungen liest man u.a. Empfehlungen für die richtige Anwendung eines Produktes. Diese Tipps haben oft die Form von Texten, die aus kurzen aneinandergereihten Sätzen im Modus Imperativ mit einer direktiven Sprachhandlung  bestehen und  explizit Frauen als Adressatinnen ansprechen. Im Sprachsystem des Arabischen ist eine solche Differenzierung möglich, weil die zweite grammatische Person nicht nur nach Numerus, Singular, Dual und Plural, sondern auch nach Genus, Maskulin und Feminin, unterschieden wird.  Nur im Dual gibt es eine einheitliche Form für Maskulin und Feminin. Ansonsten zeigen der Singular und der Plural jeweils eine Form für Maskulin und eine andere für Feminin.  
Ziel dieser diskurslinguistischen Studie ist es, die Häufigkeit von solchen im öffentlichen ökonomischen Diskurs vorkommenden Handlungsmustern im Vergleich zu eventuellen anderen neutralen Handlungsmustern durch das Sammeln und Auswerten derartiger Texte empirisch zu erkunden. 

Dr. Lotfi Mathlouthi

  • l’ Association Tunisienne d’Esthétique et de Poïétique
  • mlotfitn@yahoo.fr

Forschungsvorhaben:

Les événements qui se sont déroulés en décembre 2010 et janvier 2011 en Tunisie, et qui se sont précédés par un long processus de revendications politiques et sociales, étaient porteurs de plein d’attentes et d’aspirations à la liberté, à la dignité et à la justice sociale. Toutefois, le contexte suivant ces évènements, et comme tout contexte postrévolutionnaire, a généré ses propres paradoxes. Un parmi ces paradoxes, qui va éventuellement intéresser notre étude, est celui qui oppose la revendication de l’institution et la garantie des libertés individuelles à l’émergence d’une tendance qui va essayer d’imposer une interprétation conservatrice et rigoriste à ces libertés, surtout en ce qui concerne la liberté de la femme à choisir sa tenue vestimentaire.

Se décider de sa tenue vestimentaire fait partie des libertés individuelles. Hors la revendication des ces libertés se situe généralement dans un contexte de lutte  pour l’émancipation vis à vis des pratiques répressives et liberticides. Paradoxalement, le contexte postrévolutionnaire avait permis à des courants religieux ultraconservateurs, qui ne cachent pas leurs prétentions politiques, à suggérer le droit à la liberté vestimentaire mais d‘une autre manière, à savoir le droit de la femme pour opter à un mode vestimentaire conforme à une certaine interprétation du texte religieux. Allant du « hijab » au « nikab », la question n’est plus le droit de la femme à se libérer du joug de la tradition. Tout au contraire, il s’agit de reprendre une certaine tradition qui met l’être et le paraître de la femme au centre des interdictions morales et sociales. 

Les questions que la présente étude se propose de traiter sont essentiellement les suivantes : Comment situer la question de la liberté vestimentaire dans le cadre général des libertés individuelles ? Entre liberté et conservatisme, comment peut-on appréhender le débat actuel sur la question de la liberté vestimentaire ? Placer la femme au centre du débat qui concerne les libertés individuelles : de quelle stratégie et de quelles finalités s’agit-il ?

Il en est question, bien entendu, d’un essai de conceptualisation  et de problématisation tout en faisant référence à un état de lieu historique, celui de la Tunisie postrévolutionnaire.

Dr. Brahim Moussa

Universität Carthage, Tunis

br_moussa@yahoo.de

Werdegang:

Geboren 1977 in Zaghouan (Tunesien). Studium der Germanistik und der Allgemeinen Sprachwissenschaft in Tunis und in Münster. Promotion 2011 in Münster zum Thema: Heterotopien im poetischen Realismus. Andere Räume, Andere Texte. Aktuell Assistentprofessor für Germanistik an der Universität Carthage in Tunis. Forschungsschwerpunkte: Literatur des 19. Jahrhunderts; historische und parahistorische Literatur; interkulturelle Literaturwissenschaft.

Publikationen:

Monographie: Heterotopien im poetischen Realismus. Andere Räume, Andere Texte. Aisthesis Verlag. Bielefeld 2012. Aufsätze: Funktionen ikonischer Zeichen in Romanverfilmungen. Das Parfum und Der Vorleser. In: Germanica (53) 2013. S. 29-43; Erzählte Traum und Vorstellungswelten. Postmoderne Realitätsmöglichkeiten bei Bossong, Mora und Kronauer. In: Texte & Kontext (35) 2013. S. 195-125; Enthistorisierung der Geschichte in Jenny Erpenbecks Heimsuchung und Helmut Kraussers Eros. In: Jasmin Marjam Rezai Dubiel (Hrsg.): „Indignez-vous“. Geschichte schreiben im 21. Jahrhundert. Berlin 2014. S. 59-78.

Forschungsvorhaben:

Im Rahmen des Projekts möchte ich mich mit zwei maghrebinischen Autorinnen auseinandersetzen: Assia Djebar und Fatma Mernissi. Diese beiden Autorinnen gehen in ihren Büchern Loin de Médine (Assia Djebar) und Les Sultanes oubliées (Fatma Mernissi) auf verschwiegene Kapitel in der islamischen Geschichte ein, die Frauen in der Rolle von Stammsführerinnen, Phrophetinnen, Königinnen, Politikerinnen usw. geschrieben haben. Beide Autorinnen kehren diese verschüttete Seite der islamischen Geschichte hervor und hinterfragen die diskursiven und kulturgeschichtlichen Bedingungen, die die Minimierung dieser weiblichen Figuren oder gar ihre Eliminierung aus dem Geschichtsdiskurs begünstigt haben. Sie problematisieren damit die islamische Geschichtswahrnehmung unter Ausschluss all der wirkenden Frauen; ein Umstand, der seine Schatten auf die heutige islamische Gesellschaft wirft. Am Beispiel dieser beiden Texte werde ich die Rekonstruktion dieser anderen Geschichte untersuchen, die nur marginal in den historischen Quellen auftaucht. Welche Wege gehen die Autorinnen, um die ausgelöschten Biographien bedeutender Frauen wiederherzustellen und für sie möglicherweise einen zentralen Platz in der Geschichte zurückzugewinnen? Können die Autorinnen damit der institutionalisierten islamischen Geschichte eine Gegengeschichte vorhalten, die dazu einlädt, stereotype Geschichtsmuster zu überdenken und das maskulinen Geschichtsbild zu revidieren.

 

Dr. Mohamed Adel Mtimet

  • Institut Supérieur des sciences Humaines, Médenine, Université de Gabès
  • adel_mt@yahoo.fr

Werdegang:

Maitre-assistant de l’enseignement supérieur à l’Institut supérieur des sciences humaines de Médenine, Université de Gabes. Après une Maitrise en philosophie à la Faculté des sciences humaines et sociales de Tunis (1989), il a entamé un parcours d’enseignant dans les écoles secondaires tunisiennes comme professeur d’enseignement secondaire et, ensuite, comme professeur principal de l’enseignement secondaire jusqu’à 2006. En 1998, il obtient son diplôme des études approfondies en philosophie à l’Université de Paris VIII, France, sur un thème de Mémoire : Le Principe d’inertie, ses formulations et ses conséquences philosophiques et littéraires. En 2007, il soutient sa thèse de docteur en philosophie à l’Ecole normale supérieure de Paris avec la mention "très honorable avec félicitations" sur le thème : Les Fondements physiques de la philosophie politique moderne (Hobbes & Spinoza). Il regagne aussitôt l’université tunisienne pour exercer à la Faculté des Lettres et sciences humaines de Sfax (Tunisie), au sein du département de philosophie, pour donner des cours d’histoire de philosophie, de philosophie politique et d’épistémologie. Ainsi par exemple un cours sur la philosophie biologique de Georges Canguilhem, sur la pensée mathématique de Jean Cavaillès ou sur la notion du mouvement en physique moderne, aussi sur les thèmes du Totalitarisme, la théorie de l’Etat, La citoyenneté, les droits de l’homme…. Etc. Dès 2011, Mohamed Adel Mtimet est Assistant, puis Maitre-assistant de l’enseignement supérieur au département de français de l’Institut supérieur des sciences humaines de Médenine pour donner des cours en Histoire des idées politiques sur des thèmes comme la laïcité et la tolérance, la Tyrannie, la dictature et le despotisme, Lumières et Anti-Lumières… etc. Il est membre actif du groupe de recherche tuniso-Allemand sur le Human Law, membre consultant de l’Institut allemand du Dialogue Transnational de Berlin et co-auteur avec Martinas Johannes et Tobias Hartkemeyer du livre Dialogische Intelligenz, Aus dem Käfig des Gedachten in den Kosmos des gemeinsamen Denkens, Frankfurt im November 2015.  Actuellement membre du groupe de recherche tuniso allemand sur le genre, sous la direction du professeur Steffi Hobuß (Université Lüneburg, Allemagne).

Publikationen:

-          Thèse : Les Fondements physiques de e philosophie politique moderne (Hobbes et Spinoza), Université Paris VIII, 2007.

-          « Les Fondements cosmologiques de l’Autonomie » (Colloque Autonomie, Tozeur, 2009)

-           Traduction vers l’arabe de : Jan Marejko, « Les Conséquences philosophiques de la formulation moderne du principe d’inertie (Espace euclidien et espace absolu) », Revue Diogène, 123, 1983., rev.Tropiques (Tunisie)

-          Article : Les fondements philosophiques du totalitarisme, in rev des recherches universitaires, F.L.SC.H., Sfax, 2007.

-          Traduction vers l’arabe de / Daniel Louet, « Critique de l’absolutisme newtonien (Chez Leibniz et Berkeley) », Revue de Métaphysique et de Morale 93 (4):447-468 (1988), rev. Tropiques (Tunisie).

-           Traduction vers l’arabe en cours : Françoise Balibar : Galilée, Newton, lus par Einstein, PUF, 2007.

-           « la Thèse du silence chez Wittgenstein : (Le paradoxe de la coexistence des extrêmes) », in Discours et analyses, sous la direction de Malika Ouelbeni, Université de Tunis, 2015.

-          Traduction vers l’arabe de : Georges Bataille, L’Erotisme (1957) (à publier prochainement)

-          « Droits de l’homme en terre d’islam : la Sharia face aux conventions internationales», in Ouvrage collectif, Institut supérieur des sciences humaines de Médenine, Tunisie+ Université de Cottbus, Allemagne.

-          «  "Ûmma" ou "classe paradoxale" : L’islam, peut-il intégrer la laïcité ? », in Les Observateurs, Suisse, 2015

-          Article : « L’hypothèse de l’annihilatio mundi », in Ouvrage collectif, Tunisie.

-          Article : « La ville au temps des espaces ouverts », in Ouvrage collectif, Tunisie.

Forschungsvorhaben:

La grande question qui anime aujourd’hui le débat sur le Genre est celle d’une « critique interne du féminisme ». Dans cette critique, le cible ne serait plus la vision selon laquelle il y a toujours différences normatives entre les femmes et les hommes au niveau social et politique: sexisme, mais la sexualité normative au niveau des choix sexuels immédiats des hommes et des femmes : hétérosexisme. Dans cette filiation, les penseurs gays et lesbiens vont œuvrer à « défaire le genre » et vont mettre en jeu l’idée de l’éclatement de l’identité sexuelle de l’individu. Selon ces penseurs, ce rejet d’un savoir et d’une vision du monde basés sur la recherche de stéréotypes ne répond plus aux exigences éthiques d’une société qui se devait être tolérante, respectueuse de ses membres et conformes aux droit fondamentaux des êtres humains. Nous entrons ainsi dans le cadre le plus sensible et le plus complexe de la pensée du genre : un cadre qui requiert  d’en penser l’histoire, la portée épistémologique et critique en sociologie comme en philosophie, et, surtout, de discerner la perspective éthique dans laquelle il achève – ou devrait achever - d’opérer de nos jours.

Pour ce faire, nous développerons notre réflexion selon les axes suivants : I. Statut épistémologique et valeur combative du concept du genre en sociologie féministe. II. Vers une philosophie éthique du genre : "du monde clos à l’univers infini".

Dr. Malek Ouakaoui

- URLDC de l’Université de Sfax et LITT&ARTS de l’Université de Grenoble

- cyber.mlk@hotmail.fr

Werdegang:

Chercheur à l’Université de Grenoble III et auteur de courts métrages, j’ai suivi un double cursus en arts du spectacle (axé sur le cinéma) et en médiation inter-méditerranéenne (axé sur le droit de l’immigration). Cette double compétence m’a mené à entamer un mémoire de master sur « le traitement télévisuel et cinématographique de la question de l’immigration » puis une thèse de doctorat à l’université de Grenoble III sur « l’esthétique du spleen dans le cinéma de l’immigration ». Assistant de l’enseignement supérieur, et anciennement coordinateur du département de français à l’Institut Supérieur des Sciences Humaines de Médenine, je m’intéresse beaucoup aux rapports entre la littérature et le cinéma. J’expérimente aussi bien dans mes cours que dans les unités de recherche auxquelles je suis rattaché - URLDC de l’Université de Sfax et LITT&ARTS de l’Université de Grenoble -  les liens devenus très étroits dans l’offre pédagogique entre la littérature et le cinéma et qu’on appelle parfois « citation littéraire dans les films ».

Publications:

-            Février 2015 : Direction d’unouvrage collectifintitulé : Actes de la journée doctorale Traverses 19-21, « Espaces et esthétiques », avec comité de lecture.

-            2013: Publication d’un article intitulé : « Les Droits humains à leur apogée » dans les actes du colloque tuniso-allemand sur la pédagogie et la culture des droits de l’homme (Université de Cottbus/ ISSH de Médenine) – ouvrage codirigé par Malek Ouakaoui et Ina Khiari Loch.

 

 

Charlotte Schmidt, M.A.

  • Universität Leipzig, Orientalisches Institut
  • charlotte.schmidt@uni-leipzig.de

Forschungsvorhaben:

Als Doktorandin in der Arabistik arbeite ich derzeit an meiner Dissertation zum Thema „Höflichkeit in der Alltagssprache“. Dabei bildet die Sprache von Akteuren der arabischen Öffentlichkeit, verschiedener gesellschaftlicher Bereiche, in deren Facebook Postings den Korpus. Die Dissertation untersucht Äußerungen verschiedener Sprechanlässe methodisch durch eine linguistische Diskursanalyse. Schließlich soll auch die Rolle des nichtmuttersprachlichen Rezipienten in den Fokus gerückt und ausgemacht werden, inwiefern eine pragmatische Kompetenz und kulturelles Hintergrundwissen bei der Kommunikation in einer Fremdsprache hilfreich sind, um sich angemessen auszudrücken und alltägliche Äußerungen/ Floskeln zu verstehen und gegebenenfalls adäquat in eine andere Sprache zu übertragen.

Im Rahmen meiner Magisterarbeit arbeitete ich ebenfalls zu situativen Sprechhandlungen, jedoch auf der Basis von Feldforschungen in Ägypten. Die gesammelten Daten wertete ich inhaltsanalytisch aus und kategorisierte sie (z.B. Geschlecht, archaisiert, Neurologismen, Jugendsprache etc.).

Für die Ausschreibung der Nachwuchsforschungsgruppe interessiert es mich, als Arabistin, die Transformationsprozesse von Wertvorstellungen aus sprachwissenschaftlicher Perspektive nach 2011 zu untersuchen. Die arabischen Texte tunesischer Bloggerinnen wie z.B. von der Wissenschaftlerin und Bloggerin Lina ben Mhenni in ihrem Blog „atunisiangirl/بنيّة تونسية“, stehen im Zentrum der Arbeit.

Die Sprecherethnografien der Frauen sollen ebenso Beachtung finden und möglichst unterschiedliche Stimmen tunesischer Frauen gegenübergestellt werden (moderne und konservative).

Kernfragen dabei sind, inwieweit sich ethisch moralische traditionelle Wertvorstellungen verändern, und inwieweit sie sich mit liberalen Ideen und Konzepten wie Emanzipation, Selbstbestimmtheit, Menschenrechte, Gleichberechtigung etc., auseinandersetzen.

Methodisch bietet sich einerseits eine (qualitative) Inhaltsanalyse an, bei der anhand von Schlagwörtern Wertqualitäten bestimmt und ausgewertet werden. Zur Unterstützung bietet sich die Analysesoftware „Max QDA“ zur qualitativen Analyse an, um Frequenzanalysen (z.B. von Worthäufigkeiten) zu erarbeiten und den Wortschatz zu werten.

Ebenso ist in diesem Kontext die linguistische Diskursanalyse als methodischer Ansatz möglich, d.h. sprachliche Formen werden analysiert in Hinblick auf ihre Wirkung auf Handeln und Gesellschaft. Die Perspektive der Sprecher und deren sprachliche Darstellung stehen zu Beginn und werden durch Themenstrukturanalysen der Texte ergänzt. Die Aussagen sind nach deren Modalität, Evaluation und Argumentation zu analysieren, woraus ferner Deutungsmuster ermittelt werden.

Die arabischen Texte sollen bei der Untersuchung grundlegend sein, die Rezeption französischer Sekundärliteratur ist möglich.

Imen Taleb, M.A.

  • FLAH La Manouba, Leuphana Universität Lüneburg
  •  imen.taleb@stud.leuphana.de

Werdegang:

Imen Taleb studierte an Sprachinstitut (ISL) der Universität Gabes  Germanistik, was sie 2008 mit dem Hochschulabschluss « Maîtrise » beendete. Das ausschließende Masterstudium an der La Manouba Universität schloss sie 2012 mit der Masterarbeit zum Thema „Die Figur des Versagers in der Szene „Der Spitzel“ aus Bertolt Brechts Drama „Furcht und Elend des Dritten Reiches“ ab. Sie ist zurzeit Doktorandin an der Leuphana Universität Lüneburg.

Ab 2009 unterrichtete Frau Taleb an der Universität Gafsa im Fach Germanistik. Sie unterrichtete 2010-2013 an dem ISSH  Tunis. Seit 2013 unterrichtet sie an der FLAH Manouba/ Uni La Manouba. 2014 Schatzmeisterin des Tunesischen Germanisten- und Deutschlehrerverbands (TGDV). 2013-2015 war sie tätig im Rahmen des DAAD-Projekts „VerantwortungGerechtigkeit und Erinnerungskultur“.

2016 ist sie ein Mitglied des DAAD-Projekts „Transformation – Kultur – Geschlecht“.

Forschungsvorhaben:

Das Thema des Forschungsvorhabens im Rahmen des Projekts lautet:

„Geschlechterverhältnisse in Shukri El- Mabkhouts Debütroman »Ettalyani« (Der Italiener).“

In diesem Beitrag möchte ich eine erste ausführliche Untersuchung zum Geschlechterverhältnis in El-Mabkhouts Werk vorlegen. Der Roman findet ein großes Echo nicht nur in Tunesien, sondern auch in den arabischen und westlichen Ländern, zuletzt ging der Arabische Booker-Preis 2015 an den tunesischen Autor Shukri El-Mabkhout. Zwischen Fiktion und Realität schreibt Shukri El-Mabkhout seinen 2014 erschienenen Debütroman »Ettalyani« (Ü: Der Italiener.Thema sind Traum, Freiheit und die Liebe der Hauptfigur  Abdel Nasser zu Zina und die Liebe Zina zu ihrer Freiheit.

Der Autor beleuchtet hauptsächlich die politische, soziale und kulturelle Situation sowohl der weiblichen als auch der männlichen Figuren. Im Mittelpunkt steht das Verhältnis der Geschlechter. Hauptfigur ist Abdel Nasser, genannt »Der Italiener«, denn er hat in der Erzählung eine besondere Schönheit, die andalusische und türkische Gesichtszügen vermischt. Diese Persönlichkeit ist ein Bild für die tunesischen Jugendlichen seit der Präsidentschaft Bourguiba. Zina ist eine hervorragende weibliche Figur, sie gilt als  ein Wendepunkt in seinem Leben. Sie ist eine Studentin, die vom Land kommt und in der Hauptstadt Philosophie studiert. Sie erschien plötzlich im Leben von Abdel Nasser und gehört zu keiner politischen Partei, sie ist vielmehr eine politische philosophische Aktivistin, die stets innerhalb der Universität steht und mit ihrer revolutionären, kritischen Stimme eine Brandrede hält. Sie ist eine emanzipierte Frau, die gegen die Struktur der männlichen Geschlechterideologie kämpft.  In der Gestalt Zina appelliert der Autor an die Verwirklichung der Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen. Interessant ist, dass die Verwirklichung der Freiheit der tunesischen Frau einen Bezug zum männlichen gesellschaftlichen Bewusstsein hat. Der tunesische Mann muss die weibliche Rolle unterstützen und nicht vernachlässigen oder verkleinern, weil die aktive Anwesenheit der Frau in der Gesellschaft zu ihrer sozialen, politischen und kulturellen Entwicklung beigetragen hat. Zina ist eine außerordentlich hartnäckige Frau, die nach der Herausforderung und dem Abenteuer strebt. Die Figur Zina ist ein Muster für die tunesische Frau, die um ihre Emanzipation innerhalb männlicher Kultur kämpft, obwohl die Ideen der Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen schon im Zuge der Unabhängigkeitsbewegung hervorgerufen wurden. Damals diskutierte man die Frage der Gerechtigkeit und Selbstbestimmung. Tahar Haddad[1], einer der Vordenker, kämpfte für die Gleichberechtigung der Frauen in allen Bereichen des Lebens. Die Ideen der Gleichberechtigung danach zwischen Männern und Frauen finden ein breites Echo, die der erste Präsident Tunesiens Habib Bourguiba nach der Unabhängigkeit umsetzte.

 Zina ist in Abdel Nasser verliebt, sie hat in ihm ihre freien Gedanken gefunden. Abdel Nasser ist von ihrer berberischen Schönheit und von ihrer logischen vernunftbegabten Kritik fasziniert. 

Zwischen Liebe und Freiheit schwanken die weiblichen Figuren. Zina, als eine der bedeutendsten weiblichen Gestalten im Roman, ist ihre Freiheit und Selbstbehauptung wichtiger als ihre Liebe zu Abdel Nasser. Aber der Weg ihrer Emanzipation innerhalb einer patriarchalischen Gesellschaft ist keineswegs leicht, sie ist vielen Hindernissen in ihrem akademischen Leben begegnet. In mehreren Stellen im Roman attackiert Zina die Tyrannei des arabisch-tunesischen Mannes. Es zeigt sich ein Wandlungsprozess von einer Form des Widerstandes der Frau gegen die bestehende Moral bis hin zur Verweigerung.

Neben den Hauptfiguren gibt es andere weibliche und männliche Nebenfiguren, die vor allem die tunesische Gesellschaft in jener Periode thematisieren. Das ist eine realistische tunesische Frauenzeichnung am Ende der achtziger und am Anfang der neunziger Jahre. Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass verschiedene Arten von weiblichen Stereotypen vorherrschend sind:

·         Konservative autoritäre Frau: Zaineb die Mutter von Abdel Nasser: sie verkörpert die konservativen bürgerlichen Werte der tunesischen Frau

·         Geistige freie Frau: Zina die Trägerin der revolutionären philosophischen Erkenntnisfähigkeit

·         Traditionelle Frau: Djnayna

·         Sexuelle körperliche Frau: Nadjla/ Rim: sie sind als Sexobjekt dargestellt

Für El-Mabkhout, der in seinem Werk politisch- gesellschaftskritische Aspekte zum Ausgangspunkt der Gestaltung nimmt, ist es eine Darstellung von einer Generation, die zwischen dem Traum von der Freiheit und dem Scheitern geschwankt hat.

Obwohl die weiblichen Figuren im Roman als gescheiterte Figuren gestaltet werden, haben sie dennoch kraftvollen Spuren hinterlassen, und der Leser begreift, dass sie ihr Ich und Nicht-Ich herausfordern.

Abir Tarssim, M.A.

Universität Bielefeld, Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft

abir.tarssim@gmail.com

Forschungsvorhaben:

Die Entwicklung der Zivilgesellschaft nach dem Ende des autokratischen Regimes unter Zine- Elabidine Benali und der Beitrag deutscher Stiftungen und Organisationen zur Förderung der Zivilgesellschaft, die einen erheblichen Motor beim  bisherigen Transitionsprozess darstellte, soll Gegenstand meiner Untersuchung sein.

In meinem Beitrag werde ich die Arbeit einiger Stiftungen, wie z.B der Friedrich- Ebert Stiftung, der Heinrich Böll und der Konrad Adenauer Stiftung, darstellen.

Dies stets mit einem besonderen Fokus auf die Förderung von Frauen der tunesischen Zivilgesellschaft.

Inwiefern differenzieren sich die verschiedenen Stiftungen in ihren Projekten zur Unterstützung der Frauen der tunesischen Zivilgesellschaft?

Gibt es spezifische Zielgruppen der Zivilgesellschaft, die besonders von den Stiftungen gefördert werden?

Interessant wäre es auch zu untersuchen, wie dezentralisiert die Arbeit der Stiftungen ist.

Die politische, wirtschaftliche, infrastrukturelle und kulturelle Vernachlässigung und Benachteiligung des Südens und des Inlands Tunesiens waren ausschlaggebende Faktoren, die zum Ausbruch der Aufstände im Dezember 2010 führten.

Ein weiterer Aspekt, auf den ich versuchen werde mein Augenmerk zu richten, wäre der, der kulturellen Grenzen, die sich den Stiftungen bei ihrer Arbeit offenbarten.

Für eine Weiterführung in einer größeren Forschungsarbeit, würde sich eine vergleichende Studie zwischen den Frauen in der Zivilgesellschaft in der BRD in den 50ern und 60er Jahren und den Frauen der Zivilgesellschaft Tunesiens nach 2011 anbieten.

Assoziierte Tunesische Nachwuchswissenschaftler*innen

  • Anouaar Cherif, M.A.
  • Bechir Laouar, M.A.

Assoziierte Tunesische Nachwuchswissenschaftler*innen

Anouaar Cherif, M.A.

Bechir Laouar, M.A.

Assoziierte Professor*innen

  • Prof. Dr. Zeineb Ben Said Cherni, Tunis
  • Prof. Dr. Heidrun Friese, TU Chemnitz
  • Prof. Dr. Amel Grami, Université La Manouba-Tunis
  • Prof. Dr. Sven Kramer, Leuphana Universität Lüneburg
  • Prof. Dr. Dalenda Bouzgarrou-Larguèche, Université La Manouba-Tunis
  • Prof. Dr. Emer O’Sullivan, Lüneburg
  • Prof. em. Dr. Hermann Harder, Paris
  • Prof. Dr. Khadija Ben Hassine, Tunis

Assoziierte Professor*innen

Prof. Dr. Khadija Ben Hassine, Tunis

Prof. Dr. Zeineb Ben Said Cherni, Tunis

Prof. Dr. Heidrun Friese, TU Chemnitz

Prof. Dr. Amel Grami, Université La Manouba-Tunis

Prof. em. Dr. Hermann Harder, Paris

Prof. Dr. Sven Kramer, Leuphana Universität Lüneburg

Prof. Dr. Dalenda Bouzgarrou-Larguèche, Université La Manouba-Tunis

und Leiterin des CREDIF (Centre de Recherches, d´Etudes de Documentation et d´Information sur la Femme)

Prof. Dr. Emer O’Sullivan, Lüneburg

Weitere Kooperationen

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