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Chemie des Glücks
Glücksforschung liefert interessante Antworten
Von Stepahnie Benze
Wenn es um die Frage nach dem guten Leben geht, gibt es einen Nenner, auf den wir uns alle einigen können. Ein gutes Leben ist im Idealfall ein glückliches.
Was Glück eigentlich ist und wie man es erreichen kann, ist schon seit Jahrtausenden eine Frage der Philosophie. Lao Tse sagte, dass man Glück in der Untätigkeit fände ihm zu folgen. Aristoteles war der Ansicht, dass ein tugendhaftes Leben glücklich mache und Nietzsche benennt Moralität, Schönheit und Unsinn als die drei Säulen des Glücks.
Was sich in unseren Körpern abspielt, wenn wir glücklich sind, beantworten die Philosophen jedoch nicht.
Der Glückscocktail
Ende der 1950er Jahre fand der Psychologe James Olds darauf die Antwort, als er bei Experimenten mit Ratten das Lustzentrum des Gehirns entdeckte. Dieses befindet sich im Mittelhirn und wird aktiv, wenn etwas besser als erwartet abläuft. Die Neuronen des Mittelhirns senden den Botenstoff Dopamin ins Frontal- und Vorderhirn, wodurch zum einen die Gehirnfunktionen geschärft werden um die glückliche Situation wahrzunehmen und zum anderen Neuronen im Vorderhirn dazu verleitet werden, opiumähnliche Stoffe zu produzieren. Das Gefühl der Euphorie entsteht - wir fühlen uns glücklich. Weitere Zutaten unseres chemischen Glückscocktails sind unter anderem auch die Botenstoffe Serotonin und Endorphin.
Das Happy-Gen
Mit der Frage, warum es generelle Frohnaturen und ewige Griesgräme gibt, beschäftigen sich einige Studien der Glücksforschung. Interviews zum Glücksempfinden mit nach der Geburt getrennten eineiigen Zwillingen ergaben, dass sich ihr Empfinden kaum voneinander unterschied. Die Hälfte unseres Glücksempfindens ist uns demnach in die Wiege gelegt. Doch auch alle Unglücklichen, denen das Happy-Gen anscheinend fehlt, können aufatmen. Die andere Hälfte unseres Glücksempfindens wird durch unser Umfeld beeinflusst. Glücklich sein kann erlernt werden. Und zwar indem wir uns bewusst Erlebnisse und Situationen suchen, die wir als schön und positiv empfinden. Ein abwechslungsreicher und aktiver Alltag und auch menschliche Beziehungen tragen nachweislich zu unserem Glück bei. Die Glückshormone Serotonin und Endorphin werden auch durch Sport, Tanzen und Meditation ausgestoßen.
„Tue das, wodurch du würdig wirst, glücklich zu sein“ findet Kant. Auch Felix Dollase schreibt in einem Blog-Eintrag auf der Internet Plattform Plista, dass „Das Bewusstsein, in Bezug auf eine bestimmte Sache alles zu tun, wozu man selbst im Stande ist […] ein wesentlicher Faktor zum Lebensglück“ ist - eine unmissverständliche Botschaft. Gutes tun macht glücklich. Eine Botschaft, die passender nicht sein könnte beim Motto Nachhaltigkeit und Gutes Leben der Konferenzwoche der Leuphana Universität Lüneburg.