Dinge, die man erst lernt wenn man von zuhause ausgezogen ist

Ein Kommentar von Lina Rüterbories

Wie schon manchmal die kleinsten alltäglichen Aufgaben zur Meisterleistung werden, bemerkt man meistens erst, wenn Mama es eben nicht mehr macht. Jetzt heißt es: selber kochen, selber waschen, selber putzen und vor allem sich selber sein Geld einteilen! In ihren eher spartanisch eingerichteten WGs werden Studenten zur Kreativität gezwungen. Nicht nur dass Tiefkühlpizzen fast auf jedem studentischen Speiseplan stehen, nein,  der offen gelassene Ofen wärmt nun mal auch den Raum und spart auch noch Heizkosten. Falls man tatsächlich mal in eine Situation gerät, in der ein gebügeltes Hemd angebracht wäre, ersetzt ein Glätteisen auch gerne mal das fehlende Bügeleisen.

Das gefürchtete, aber dennoch gewohnte Problem: am Ende des Geldes ist noch viel zu viel Monat übrig. Besonders in den letzten Tagen vor der Monatswende sind der Kreativität der kleinen Haushaltswunder keine Grenzen gesetzt.  So  dient der Werbeprospekt von Penny umfunktioniert auch als Backpapier und Tiefkühlgemüse kann nach einer ausgearteten Partynacht  jedes Kühlpad ersetzen. Die Briefe, die uns daran erinnern, dass es Deutschland tatsächlich Rundfunkgebühren anfallen, werden souverän ignoriert. Vieles ist nun mal auch genauso gut mit wenig Geld und Aufwand zu bewältigen.
Worüber Eltern vermutlich nur ein Kopfschütteln verlieren würden, freuen sich Freunde umso mehr, wenn sie sich nach einem Besuch in der geliebten Studentenwohnung ein paar Tipps abgucken konnten. Wir bewältigen unseren Alltag jetzt auf unsere eigene Art und Weise und jeder von uns macht sich schließlich sein Studentenleben so gut wie möglich.