Suspended Coffee

Neapolitanische Tradition als nachhaltige Initiative

Von Leoni Wienströer

„Zwei Cappucchino für hier und einen zum Aufschieben, bitte!" So oder ähnlich könnten die Bestellungen im Lohascoffee in Hamburg oder 59 anderen Coffee Shops in Deutschland aussehen. 60 Cafés sind es nämlich, die sich in Deutschland bereits an der "suspendedcoffee"-Initiative beteiligen.
Das Prinzip dahinter ist simpel. Jedes Mal, wenn man in einem teilnehmenden Café etwas bestellt, hat man die Möglichkeit etwas „zum Aufschieben" mitzubestellen. Die aufgeschobenen Heißgetränke, Schokoriegel und Ähnliches können dann von Obdachlosen, Rentnern und anderen Menschen mit weniger finanziellen Mitteln verzehrt werden.

Die Idee des aufgeschobenen Kaffees geht auf eine Tradition in Neapel zurück. Dort ist diese Tradition schon seit den Anfängen des 20. Jahrhunderts unter dem Namen „CafèSopeso" bekannt. Nach dem ersten Weltkrieg konnten sich viele Italiener den täglichen Espresso nicht mehr leisten und so wurde es zum Brauch, dass Reiche einen Kaffee extra bezahlten. Nach und nach verbreitete sich die Idee,  in den letzten Jahren vor allem via Internet, über die gesamte Welt. Bisher gibt es rund 170 Cafés in 19 Ländern und täglich kommen neue hinzu.

Weitere Informationen, welche Cafés sich noch an der "SuspendedCoffee"-Initiative beteiligen, findet man unter www.suspendedcoffee.de/index.php und www.facebook.com/SuspendedCoffeesGermany