Ausnahmslos gegen sexualisierte Gewalt und Rassismus - eine Debatte auf dünnem Eis?

Podiumsgespräch mit Stefanie Lohaus

Donnerstag, 25. Februar 2016 | 13:00-14:30 Uhr | Hörsaal 1

Rund 60 Prozent der Frauen in Deutschland werden mindestens einmal in ihrem Leben Opfer sexualisierter Gewalt. Nicht erst seit den Angriffen an Silvester brauchen wir eine Debatte über Sexismus. Viele der vermeintlichen Täter der Silvesternacht stammen laut Ermittlungen aus dem "arabischen" und "nordafrikanischen" Raum. Kritik am Frauenbild des Islam wird lauter.
Alice Schwarzers Kommentar zur Silvesternacht über die „Folgen der falschen Toleranz“ polarisiert. Kritiker sagen, sie befeuere die Diskussion über die vermeintliche Gefahr, die von Migration ausgehe. Spielt die Argumentation von Deutschlands berühmtester Feministin Rechtspopulisten und Konservativen in die Hände?

Mit der Angst vor sexualisierter Gewalt entsteht auch Angst vor neuen Vorurteilen gegenüber Geflüchteten und arabisch stämmigen Männern. Netzfeministinnen der Initiative hashtag_ausnahmslos fordern eine Grundsatzdebatte über sexualisierte Gewalt und werfen der deutschen Öffentlichkeit Doppelmoral vor: Plötzlich, da muslimische Männer vermeintliche Täter seien, interessiere sich eine breite Masse für das Thema.

Spielen das Frauenbild in der arabischen Welt und die Rolle des „arabischen Mannes“ in der Debatte über sexualisierte Gewalt eine besondere Rolle? Oder messen wir mit zweierlei Maß? Wie können wir Probleme benennen und analysieren, ohne Vorurteilen und Stereotypen aufzuliegen?

Gast: Stefanie Lohaus