Das Finale und der Abschluss der Konferenzwoche 2022
Bericht von Lale Popal
Der letzte Check ist auch nach dieser finalen Sendezeit erledigt. Zum Abschluss der Konferenzwoche begrüßt Moderator Cornelius Gesing den heutigen Gast Carolin Stüdemann, die Geschäftsführerin von Viva con Agua, die sich weltweit für sauberes Trinkwasser einsetzt.

„Insgesamt ist es so, dass immer noch 489 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Für uns ist Wasser selbstverständlich, doch in anderen Ländern können Kinder aufgrund dieser Lage nicht die Schule besuchen, da sie den ganzen Tag über damit beschäftigt sind, das Wasser über viele Kilometer für die Familie zu holen. Frauen können häufig berufliche Tätigkeiten nicht nachgehen und natürlich ist insgesamt die Gesundheit von vielen Menschen dadurch gefährdet. Es ist dringend notwendig, dass sich da was verändert“, erklärt Carolin Stüdemann von Viva con Agua.
Cornelius Gesing: „Was habt ihr bisher schon dazu beitragen können als Viva con Agua?“
Die Organisation will genau diese Veränderung bewirken. Seit 16 Jahren hat sich das Projekt weiterentwickelt und immer mehr erweitert. Innerhalb dieser Zeit wurden 3,6 Millionen Menschen den Zugang zu Wasser ermöglicht gemeinsam mit Partnerorganisationen, erzählt Carolin Stüdemann: „Wir wollen ein internationales Netzwerk werden, bei dem alle die gleiche Vision teilen.“
Ein kurzer Einblick in ein Video zeigt, was Viva con Agua in Äthiopien in der Amhara Region bereits geschafft und erreicht hat.

Für Carolin Stüdemann sind die Szenen aus dem Video ein Beweis dafür, was sie bisher erreicht haben und eine totale Motivation, da der Effekt des Projekts ersichtlich ist. Der Einblick in dieses Video berührt sie immer wieder und zeigt die Wirkung ihrer Arbeit.
Cornelius Gesing: „Wo finden überall Projekte statt?“
Man richte sich ganz nach den Gegebenheiten vor Ort und passe das Projektdesign ganz danach an, erklärt Carolin Stüdemann und setzt ein Statement: „Der Kern von Viva con Agua ist: Wir machen dieses Engagement nicht aus dem schlechten Gewissen heraus, sondern, weil wir etwas positiv verändern wollen, weil wir daran glauben dass wir was ändern können und diese Energie auch positiv nutzen wollen.“
„Wir sind total aktivistisch, wir glauben, dass jede einzelne Person ein riesen Effekt haben kann, vor allem wenn sich das summiert. Dann kann auch aus vielen kleinen Aktivitäten etwas Großes werden. Und deshalb wollen wir alle einzelnen Menschen ansprechen“, führt Carolin Stüdemann fort.
Was ist die Vision für die nächsten 20 Jahre?
Stüdemann glaubt nicht nur, dass alle Menschen Zugang zu Wasser haben sollten, sondern auch, dass man eine riesige Gemeinschaft an Menschen sei, die gemeinsam für Wasser einsteht. Das heißt auch Wasserressourcen zu schützen und ein sehr hohes Bewusstsein dafür zu haben, was Wasser für ein Luxusgut ist, meint Carolin Stüdemann.
Phillip Zitterbart ist ebenfalls Unterstützer bei Viva con Agua und hat darüber hinaus ein Händchen fürs Kochen. Zum Abschluss der Konferenzwoche verzaubert er das Studio mit Ravioli.
Währenddessen stellen Annika Weiser, die Koordinatorin des Moduls „Wissenschaft transformiert: Verantwortliches Handeln“ und Daniel Lang, Professor für Transdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung, die ersten Gewinner der Konferenzwoche vor:
Ein Salzkristall-Anhänger, eine Urkunde und ein jährliches digitales Abo der Zeitschrift “Enorm” gehen an die Projekte:
- „Verbrechen gegen die Menschlichkeit - der philippinische Präsident vor dem internationalen Strafgerichtshof“
- „Go Green or Go Home“
- „Algorithmen und soziale Ungleichheit im digitalen Zeitalter“
Ein besonderer Salzkristall geht an das Seminar, das die Theater-Performance in Form des Films “Up And Away” produziert, eingeübt und unter Leitung von Friedrich von Manzberg umgesetzt hat.

Zum Abschluss wird es dann noch einmal ernst: Steffi Hobuß ist Akademische Leiterin des Leuphana College und erklärt, dass wir alle unsere Verantwortung wahrnehmen können, um zu einer besseren Welt beizutragen. Diese Konferenzwoche sei für sie durch die aktuelle politische Lage sehr viel intensiver und präsenter als sonst.
Sven Prien-Ribcke, Leiter der Konferenzwoche, erklärt, dass es unsere Aufgabe sei, unsere Freiheiten wahrzunehmen, vor allem aber auch weiter an Gerechtigkeitsfragen zu arbeiten.
Abgeschlossen wird die Runde mit der Frage „Wo wollen wir eigentlich hin, für was wollen wir kämpfen“. Diese Frage soll mit den Studierenden im Sommer genauerer behandelt und besprochen werden.
Konferenzwochen-Blog
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