Ein Diskurs über die Relevanz von Wasser für Mensch - Umwelt - und Planet

Von Lale Popal

Trinkwasser als wichtigstes Lebensmittel bildet die Grundlage allen Lebens. Gleichzeitig wird genau dieses Wasser immer knapper. Wie kann die Verschwendung dieser wichtigen Ressource verhindert werden? Das Seminar “Trinkwasser - Voraussetzung allen Essens” hat darauf eine Antwort.

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Trinkbares Leitungswasser ist hierzulande eine Selbstverständlichkeit


Birgitt Brinkmann befasst sich mit Schutzmaßnahmen sandiger Küsten und weiteren wasserbaulichen Fragestellungen. Im Seminar “Trinkwasser - Voraussetzung allen Essens” spricht sie mit den Studierenden über Wasser als Leben bedingende Ressource. Zwar herrscht in Deutschland bislang kein Mangel an Trinkwasser, aber am bewussten Umgang damit, so Brinkmann.  Die Studierenden debattieren über den individuellen Umgang mit dieser wichtigen Ressource Wasser. In einer Plenumsphase äußern Teilnehmende eigene Ideen und Vorschläge für einen nachhaltigen Umgang mit Wasser. “Regionale und Saisonale Produkte sind eine gute Möglichkeit den Wasserverbrauch zu verbessern. Ein bewusster und langfristiger Umgang, macht den größten Teil aus”, stellt eine Studentin dar.


„Wie lange können wir das Wasser nutzen ?“ fragt Birgitt Brinkmann in die Runde.

Die Gesamtwassermenge besteht zum größten Teil aus Salzwasser, das Süßwasservorkommen macht 3 Prozent aus, legt Birgitt Brinkmann dar und erklärt die grundlegenden Zusammenhänge: Wasser findet auf unterschiedlichen Wegen immer wieder in die Weltmeere zurück. Als Regen gelangt es ins Grundwasser oder füllt die Oberflächengewässer auf. Wasser kommt in unterschiedlichen Aggregatzuständen vor, nämlich als Eis, Flüssigkeit und Dampf.

Wir haben nicht überall die Qualität, was uns als Grundwasser nutzen lässt, so Birgitt Brinkmann. „Die steigende Weltbevölkerung und der Klimawandel, der extreme Temperaturereignisse mit sich bringt, sind verantwortlich für unseren Wasserverbrauch. Eines der ausschlaggebenden Probleme in Bezug auf Wasser ist auch, dass es immer mehr verunreinigt ist“, fügen die Studierenden in der Diskussionsrunde hinzu.

In Mexiko beispielsweise gibt es jede Menge aufstrebende Gebiete, in denen durch die Industrialisierung geschäftsmäßiger Profit oftmals nachhaltigen Entscheidungen vorgezogen wird, so Birgitt Brinkmann. Dadurch, dass beispielsweise der Avocado-Anbau hektarweise industrialisiert worden ist, nehmen die Agrar-Konzerne den eingesessenen Bauern das Wasser weg, erklärt Birgitt Brinkmann. 
 

“Was hindert uns an den schonenden Umgang mit der Ressource Wasser?”

Mit dieser Frage weckt Birgitt Brinkmann die Diskussionsrunde weiter auf.

„In meinem Verhalten hat sich nicht viel verändert. Bei meinen Lebensmitteln achte ich darauf, wenig Fleisch zu essen, aber mit direkten Maßnahmen, um Wasser einzusparen, habe ich mich noch nicht auseinandergesetzt“, schildert ein Student während der Plenumsphase.

Das Grundproblem liegt darin, dass ältere Menschen aus der Generation vor uns, durch die heiklen Bedingungen des Krieges lernten, eine eingeschränkte Lebensweise zu führen. Die recht schwierig und nicht leicht zu behandelnden Umstände zwingen uns, ressourcenschonend zu handeln. Wir hingegen leben in einer privilegierten Welt, in der immer mehr möglich wird und es demnach immer schwerer wird, sich bewusst gegen etwas zu entscheiden, erklärt eine Studierende.


Was können wir als Konsumenten tun, um schonender mit Wasser umzugehen?

Wasser gibt es überall - in uns, in unseren Lebensmittel sogar in unserer Kleidung steckt Wasser. „Man müsste zukünftig die Trinkwasserquellen stärker schonen und den Verbrauch überall da senken, wo es möglich ist. Dazu müsste es stärkere Diskussionen darüber geben und gerade in Bildungseinrichtungen sollte das Thema frühzeitig angesprochen werden“, fügen Studierende nacheinander hinzu.

“Um Versorgungsengpässe zu verhindern, müsste die Ressource Wasser weltweit besser eingesetzt werden. Als Einzelne haben wir unseren individuellen Wasserverbrauch in der Hand. Zum einen nutzen wir Wasser täglich beim Waschen, Kochen und Spülen zum anderen ist es auch in allen Produkten enthalten, die wir nutzen, wie beispielsweise in Nahrungsmitteln oder Kleidung”, fügt Birgitt Brinkmann hinzu. 

So nimmt der  Avocado-Trend mittlerweile bedenkliche Ausmaße an. Die grüne Frucht wandert in immer mehr Einkaufskörbe. Die Wasserproblematik entsteht schon beim Anbau der Bäume. Denn dabei werden Pflanzenschutzmittel eingesetzt, die einen negativen Einfluss auf das Trinkwasser der Bevölkerung haben. Außerdem wird für die Pflanzen viel Wasser benötigt, wodurch der Wasserverbrauch in den ohnehin wasserarmen Anbau-Regionen steigt. 

„Der Aufwand einer Avocado ist ziemlich hart, allerdings esse ich Avocado auch nicht gerne, daher auch meine Ansicht. Dennoch bin ich der Meinung, dass man einen Ersatz für die gesunde grüne Frucht findet. Für mich ist der Anbau eine reine Wasserverschwendung. Wenn man auf die Ressource des Trinkwassers achtgeben möchte, dann kann man auch gerne mal auf eine Avocado verzichten“, erklärt ein Student.  

Das Bewusstsein des Einflusses durch das eigene Konsumverhalten könnte einem geringeren Wasserfußabdruck dienlich sein. Dieser kann sowohl durch die Auswahl der Produkte im Supermarkt als auch mit unserem individuellen Verhalten beeinflusst werden, indem wir ihn beispielsweise beim Duschen, Waschen oder Zähneputzen reduzieren.

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