Eine Arbeit ohne Menschen – Machen Roboter und Künstliche Intelligenz das Unmögliche möglich ?
Ein Beitrag von Lisa Regehl
Abitur, Bachelor und Master, um am Ende dann doch von einer besser qualifizierten Software oder eine durch Künstliche Intelligenz gestützte Maschine ersetzt zu werden? Diese und weitere Fragen kommen im Zuge der voranschreitenden Entwicklung im Bereich der Künstlichen Intelligenz und Robotisierung zwangsläufig auf. Eine Podiumsdiskussion auf der Konferenzwoche soll nun Licht ins Dunkel bringen.

Herausforderungen und auch Chancen
„Woran denkst du, wenn du an die Zukunft der Arbeit mit Künstlicher Intelligenz und Robotern denkst?”
Mit dieser Frage in die Runde startet die Podiumsdiskussion zum Thema ,,Robotopia 2.0. – Arbeit ohne Mensch”, welche vom Policy Lab am Mittwochmorgen im Rahmen der Konferenzwoche eröffnet wird. Häufig werden als Antworten Ängste um Arbeitsplätze und Herausforderungen in der Arbeitswelt genannt. Jedoch verbinden noch mehr der Teilnehmer des Plenums vor allem Chancen und einen schnell voranschreitenden Fortschritt.
„In dieser Runde herrschen viel weniger Ängste vor der Zukunft mit Künstlicher Intelligenz und dem Einsatz von Robotern, als wenn man Ergebnisse deutschlandweiter Befragungen damit vergleicht”, so die Politikwissenschaftlerin Alice Greschkow, die als Expertin in die Diskussionsrunde eingeladen wurde. Denn in der Gesellschaft herrschen in Bezug auf Künstliche Intelligenz und den Einsatz von Robotern noch immer große Ängste und Unwissenheit.
Angst vor Verlust der Arbeitsplätze
Vor allem die Angst vor dem möglichen Verlust eines vermeintlich sicheren Arbeitsplatzes zeichnet sich deutlich ab. Dadurch, dass Maschinen und Software immer intelligenter werden und viele Arbeiten autonom erledigen können, fürchten Menschen vermehrt um ihre Arbeit.
Doch Alice Greschkow ist der Auffassung, dass nicht zwangsläufig Arbeitsplätze verschwinden werden. „Natürlich gibt es Risiken, aber zu Massenarbeitslosigkeit muss es nicht kommen.” Dabei kommt es ihr zufolge darauf an, wie man die Menschen in allen Entwicklungen mit einbezieht und vor allem wie man die Qualifizierung und Weiterentwicklung der Arbeiter fördert. Die Politik und auch Unternehmen sind daher gefragt und müssen Maßnahmen ergreifen, um diese Förderung der Menschen erst möglich zu machen. Nur so könne sichergestellt werden, dass Arbeitnehmer angemessen auf den künftigen Arbeitsmarkt vorbereitet sind.
Auch Alois Krtil, Geschäftsführer vom Artificial Intelligence Center Hamburg (ARIC), der ebenfalls als Experte vom Policy Lab eingeladen wurde, sagt, er habe eher die Erfahrungen gemacht, dass durch Künstliche Intelligenz neue Arbeitsplätze geschaffen werden als verloren gehen. Denn vor allem in der Entwicklung, dem Einsatz und der Zusammenarbeit mit Künstlicher Intelligenz werden neue Berufsbilder und somit ein komplett neuer Arbeitsmarkt entstehen. Außerdem gebe es auch ein gewisses Substitutionspotenzial in der Arbeitswelt. Es ist demnach möglich, bestimmte Tätigkeiten durch Softwares zu ersetzen. Jedoch ist die Angst, Berufe könnten vollständig automatisiert und durch Maschinen ersetzt werden, laut Krtil unbegründet.
Können wir den Menschen hinter dem Fortschritt vertrauen?
Laut den beiden Experten soll also in der Gesellschaft keine Angst vor Künstlicher Intelligenz oder der Robotisierung an sich entstehen, sondern es sollte sich eher die Frage gestellt werden, ob den Menschen dahinter vertraut werden kann. Denn sie sind diejenigen, die die Datensätze in die Programme und Maschinen einpflegen. Und vor allem mit diesen Datensätzen muss vorsichtig umgegangen werden. Denn sie sind die Informationsgrundlage, aus der die Künstliche Intelligenz ihre Informationen zieht und Neues erlernt.
„Wenn eine Künstliche Intelligenz zu dem Schluss kommt, dass Frauen im Arbeitsmarkt schlechter vermittelbar sind, dann ist das keine vorsätzliche Diskriminierung. Es stellt eher ein Abbild unserer jetzigen Ungleichheiten und vorherrschenden Diskriminierungen in der Gesellschaft dar.”, so Greschkow. Unternehmen müssen also besser reguliert werden, damit diese Ungleichheiten unserer heutigen Gesellschaft in Zukunft gemindert oder sogar verhindert werden können.
Um diese Prozesse und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz und Robotertechnik jetzt und auch in der Zukunft kontrollieren und regulieren zu können, wurden europaweite Regelungen und Grundsätze, wie die DSGVO und den AI Act, beschlossen. Dies sorgt dafür, dass diese neuartigen Technologien und die Daten, die dafür gebraucht werden nicht missbraucht werden.
Keine Angst vor der Zukunft
In der Podiumsdiskussion wird durch die Experten deutlich, dass innerhalb der Gesellschaft Ängste über den zukünftigen Arbeitsmarkt unbegründet sind und Arbeit ohne Mensch einfach nicht denkbar und möglich ist. Die Zusammenarbeit von Mensch und Künstlicher Intelligenz birgt also eher Chancen und spannende Entwicklungen für unseren zukünftigen Arbeitsmarkt als Gefahren und wir sind diejenigen, die diese Zukunft der Arbeit aktiv mitgestalten dürfen.
Mehr Informationen und Tipps der Experten:
Informationen zum ARIC: https://www.nordakademie.de/news/artificial-intelligence-center-hamburg-aric-eroeffnet-showroom-fuer-kuenstliche-intelligenz
Kostenloser Online-Kurs: https://www.elementsofai.de
Literatur von Daniel Susskind: https://www.amazon.de/World-Without-Work-Technology-Automation/dp/1250173515
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