Die digitale Leuphana Konferenzwoche 2022 geht los!

New Deal: Green & Peaceful

Der Startschuss für die Leuphana Konferenzwoche 2022 ist gefallen. Das Motto dieses Jahr lautet "New Deal: Green & Peaceful". Ein Titel, der aufgrund der Entwicklungen in der Ukraine angepasst wurde. Die Farben Gelb und Blau und das Wort Peace sind im Hintergrund der Moderatoren zu erkennen. So soll die zweite digitale Konferenzwoche nicht nur die Themen der Nachhaltigkeit und des Klimawandels beleuchten, sondern auch den Krieg in der Ukraine und Frieden in Europa. Dafür präsentiert die Konferenzwoche ein große Auswahl an Veranstaltungen.

©Jannik Sander
Das Planungsteam hat viel für dieses Jahr vorbereitet.

Wie jedes Jahr hat Universitätspräsident Professor Dr. Sascha Spoun die Eröffnungsworte gesprochen, in denen er auf die Bedenken vieler junger Studierenden eingeht. Wie können wir eine Konferenzwoche halten, wenn in der Ukraine Bomben fallen und Menschen sterben?

In seiner Rede erklärt Präsident Spoun inwiefern die Konferenzwoche "sinnvoll und richtig ist". Dafür betont er, dass es "nicht selbstverständlich ist, dass wir in Europa nicht wieder alte Gräben aufreißen". Mit Aufklärung und dem kritischen und wissenschaftlichen Auseinandersetzen mit Themen könne man zu einer gemeinsamen Erkenntnis streben.

Die Universität möchte die Studierenden lehren, bei Ereignissen und Nachrichten "genauer hinzusehen" und sich auf die kommende Herausforderung des Klimawandels vorzubereiten. Man wolle eine sachliche Herangehensweise an Probleme der Zukunft lehren und den Studierenden Vertrauen in ihr Wissen und Umfeld geben, um Ängste zu lindern. Denn, so Spoun: "Angst war schon immer ein schlechter Ratgeber." Demnach sei die Konferenzwochein "angesichts der derzeitigen Ereignisse nicht sinnlos" – ganz im Gegenteil.

 

Unsicherheiten durch Corona-Maßnahmen

Mit diesen Worten zeigt sich bereits, dass diese Konferenzwoche nochmal ganz anders ablaufen wird als die vorherige. Das ständige Wanken, ob die Konferenzwoche aufgrund der Corona-Maßnahmen digital oder vor Ort stattfinden kann, hat bereits viel schnelles Denken von Seiten des Konferenzwochen-Teams erfordert, doch könne es auch immer wieder zu Programmänderungen kommen, erklärt Moderator Cornelius Gesing. So sei zum Beispiel der Vizepräsident der Europäischen Kommision, Frans Timmermans, fest eingeplant gewesen, doch hat dieser aufgrund der Kriegszustände in der Ukraine absagen müssen.

Stattdessen haben Moderator Gesing und der Leiter der Konferenzwoche, Sven Prien-Ribcke, mit der Friedensforscherin Ursula Schröder Ersatz gefunden. Sie ist wissenschaftliche Direktorin des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik und hat sich zu der Sicherheitssituation in Europa geäußert. Auch in diesem Gespräch betonte Schröder erneut, dass Frieden keine Selbstverständlichkeit ist. So müsse man für Frieden arbeiten und die Bevölkerung müsse in Fragen von Frieden und Sicherheit mitreden.

Ähnlich verhält es sich mit Sanktionen. Schröder betont, dass Sanktionen "aus der Forschung betrachtet in der Hälfte der Fälle zu gewünschten Erfolgen führen können, wenn sie gut gemacht sind und multilateral durchgehalten werden." Allerdings seien die dafür anfallenden Kosten hoch und die wirtschaftlichen Schäden in Deutschland müsse die Bevölkerung mittragen.

Auf die Frage nach "Zuversicht" in dieser angespannten Situation antwortete Schröder mit einem Hauch nüchternen Galgenhumor im Ton: "Zuversicht ist Mangelware in diesen Tagen." Nichtsdestotrotz biete besonders die große Solidarität der europäischen Gemeinschaft Zuversicht, da Teil Putins Plan eher die Spaltung eben dieser gewesen sein könnte. Allerdings hebt die Wissenschaftlerin hervor, dass es "keinen Frieden in Europa ohne Russland" gebe, weswegen die Länder unweigerlich wieder zu Gesprächen zurückkehren müssen. Die Gesprächskanäle dafür seien etabliert.

 

Künstlerisch und vielseitig

Die Konferenzwoche zeichnet sich aber nicht nur durch ernste Gespräche und Ansprachen aus. Auch Witz, Kunst und Theater sind erlaubt, weswegen zwei besonders künstlerische Projekte in der einstündigen Eröffnungsveranstaltung vorgestellt wurden. Zum einen das zum Film gemachte Theaterstück "Up & away – Nichts wie weg". Das Theaterstück dreht sich um Menschen, die die Erde verlassen, um den Mond zu besiedeln. Allerdings sollen gesellschaftliche Probleme mit auf den Trabanten gekommen sein. Viel mehr wollte Mitglied des Projektes, Nico Doßmann, allerdings erst einmal nicht verraten.

Die Produktion war zunächst als Theaterstück für ein Live-Publikum angedacht, doch die Corona-Einschränkungen haben die Studierenden zu einer Aufnahme gedrängt. Jedoch habe man versucht filmmacherische Kniffs anzuwenden und das Medium auszunutzen, sagt Benjamin Lehmann, der noch bis früh morgens den letzten Schnitt am Film gesetzt hat. Allerdings ist bei diesem Hybrid aus Film und Bühne klar: Gespielt wird "genauso wie es im Theater auch ist."

Die komplette Eröffnungsveranstaltung findet ihre auf dem Youtube-Kanal der Leuphana Universität.

 

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