LAND MACHT WANDEL
Ein Bericht von Mila Schachtschneider
Ein Putzmittel selber herstellen? Na klar! Das Seminar „LAND MACHT WANDEL“ erklärt am Donnerstagnachmittag, wie es geht, wozu es gut ist und gibt Tipps, wie du deinen Alltag nachhaltiger gestalten kannst

MACHT LAND WANDEL? Diese drei Wörter können sowohl eine Frage, als auch eine Antwort sein: LAND MACHT WANDEL. Ausschlaggebend ist also das Land, genauer gesagt die Landnutzung. Seminarleiterin Annegret Kühne erklärt, dass sowohl die Landnutzung als auch die Macht, die wir haben, eine immense Wandlung bewirken könne. Sie sagt: “Macht schafft und Macht regiert”. Mit dem richtigen Einsatz von Macht und einer richtigen Landnutzung könne ein Wandel in Richtung Nachhaltigkeit erzielt werden. Ihr Seminar sei eine “kreative Annäherung“ an dieses Ziel. Die Studierenden zeigen in dem Kreativ-Workshop des Seminars Möglichkeiten, wie Haushaltsgegenstände nachhaltig eingesetzt werden können und dadurch die Umweltverschmutzung verringern. So stellen sie ein eigenes Putzmittel her und bauen einen eigenen Minikomposter. Ziel der Studierenden ist es, den eigenen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und Wege zu finden, Nachhaltigkeit in den eigenen Alltag zu integrieren. Sie zeigen, wie es geht.
Ein selbstgemachtes Putzmittel
Viele Putzmittel enthalten chemische Substanzen, die kaum abbaubar und gesundheitsschädlich sind. So wird zum Beispiel das Risiko an Asthma zu erkranken, durch die enthaltenen Chemikalien erhöht. Für ein wiederverwendbares und ungefährliches Putzmittel braucht man 3 TL Natron, 3 TL Kernseife, 700 ml warmes Wasser, ein Sprühflasche und optional ätherische Öle für einen angenehmen Duft. Die Kernseife muss klein gerieben und mit den anderen Komponenten vermischt werden. Fertig ist der Allzweckreiniger.
Die Wunderwaffe: Natron
Auch Natron ist für das Putzen des Haushalts eine kleine Wunderwaffe! Den Ofen, das Waschbecken, die Dusche oder die Badewanne kann man ganz einfach mit Hilfe von Natron reinigen. Es befreit die Gegenstände von einem Schmutzfilm und zusammen mit Essig kann man sogar verstopfte Rohre sauber kriegen. Essig ist nämlich ein natürliches Konservierung- und Desinfektionsmittel. Mischt man Zitronensäure mit Natron, kann es sogar Kalk auflösen. Wie man sehen kann, können Haushaltsmittel ganz einfach bedenkenlos in die Putzroutine integriert werden.
Rezept für einen Minikomposter: Müll verwenden und Dünger sparen
Um einen eigenen Minikomposter herzustellen, braucht man ein Einwegglas, Zeitungspapier, etwas Komposterde, eine Nylonstrumpfhose, etwas Wasser, ein Gummiband und zu guter Letzt: Küchenabfälle.
Als erstes legt man feuchtes, zusammengeknülltes Zeitungspapier in das Glas. Darauf kommt eine Schicht Komposterde. In die nächste Schicht kommen die Küchenabfälle, die mit einer zweiten Schicht Komposterde abgedeckt werden. Für die letzte Schicht verwendet man wieder feuchtes, zusammengeknülltes Zeitungspapier. Zuletzt wird das Glas mit einem Stück einer alten Strumpfhose verschlossen und mit einem Gummi am Glasrand befestigt. Fertig ist der Minikomposter! Nach etwa drei Monaten sollten alle Küchenabfälle kompostiert sein. Kleiner Tipp: Man kann sogar Kresse darauf anbauen.
Weitere Tipps, um nachhaltig zu leben
Die Studierenden des Seminars geben drei weitere Alltagstipps, um nachhaltig zu handeln. Erstens: Lieber weniger Klamotten kaufen, die dafür eine bessere Qualität haben und lange halten. Somit kann der Fast-Fashion-Industrie und der einhergehenden Verschwendung entgegengewirkt werden. Jährlich geben die Deutschen nämlich 66 Milliarden Euro für Klamotten aus und werfen 2 Milliarden Kleidungsstücke weg. Der zweite Tipp bezieht sich auf das Essverhalten. Die Studierenden empfehlen, zumindest ab und an vegetarisch zu essen und regional sowie saisonal einzukaufen. Dadurch können der Fleischkonsum und der Transport von Lebensmitteln verringert werden. Avocados aus Mexiko beispielsweise müssen erst einmal nach Deutschland geflogen werden, wobei die Flugzeuge Treibhausgase ausstoßen. Dies führt zum dritten Tipp: Um ökologisch zu handeln, ist es sinnvoll, die Bahn zu nehmen, radzufahren oder zu Fuß zu gehen, statt zu fliegen oder mit dem Auto zu fahren. Die Abgase sind dabei geringer, beziehungsweise gleich null.
Diese und viele weitere Möglichkeiten gibt es, die Erde nachhaltig zu gestalten, um eine Wandlung hervorzurufen. Der Workshop zeigt auf, dass eine gewisse Macht in unserem alltäglichen Handeln steckt, die darüber bestimmt, wie stark unser ökologischer Fußabdruck ist.
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