Mittendrin in der Zukunftsstadt
Ein Beitrag von Lisa Regehl
17 Nachhaltigkeitsziele, 15 Experimente, 1 Leitbild: Lüneburg konkret verändern und weiterdenken! Der Moderator Daniel Lang begrüßt die Zuschauer zum inzwischen sechsten Zukunftsstadt-Magazin, in welchem auch in diesem Jahr wieder über konkrete Projekte gesprochen wird. Der aktuellen Situation geschuldet dieses Jahr wieder im Livestream statt im Auditorium.

Nicht nur mittendrin in der Zukunftsstadt, sondern auch mittendrin in der Konferenzwoche 2022 stellt Daniel Lang zusammen mit seinen zahlreich eingeladenen Gästen den aktuellen Stand des Projekts Zukunftsstadt Lüneburg 2030 vor. Es ist ein Projekt, dass 2015 von der Hansestadt Lüneburg, der Verwaltung der Hansestadt Lüneburg, der in ihr lebenden Gesellschaft und auch der Leuphana Universität ins Leben gerufen wurde und sich inzwischen fest etabliert hat.
Durch das Projekt wird die Stadt Lüneburg zum Reallabor, denn vor Ort wird experimentiert, wie ein städtisches Zusammenleben in Zukunft aussehen kann. Und genau über diese Experimente gibt Daniel Lang zusammen mit seinen Gästen im diesjährigen Zukunftsstadt-Magazin einen Einblick.
Jetzt ist die richtige Zeit über Zukunft zu sprechen
Den Einstieg in das Magazin macht die Psychologin und Demokratie-Aktivistin, Marina Weisband. Sie setzt sich für gesellschaftliche Teilhabe vor allem auch im digitalen Bereich ein und ist der Meinung, Demokratie, Bildung und Digitalisierung können Hand in Hand gehen.
Deutlich wird direkt zu Beginn, dass der Konflikt in der Ukraine auch die Zukunftsfrage, um die es in dem Zukunftsstadt-Magazin gehen soll, deutlich mitgestaltet. Die Zukunftsfrage beinhaltet konkret, wie wir uns unsere Zukunft vorstellen und anpassen wollen. In Zeiten wie diesen stellt sich die Frage, ob es sich für die Jugend überhaupt noch lohnt, eine Zukunft mitgestalten zu wollen. Die Antwort ist für die in Kiew geborene Weisband ein ganz klares Ja. Denn nichts helfe uns so sehr dabei, wie zu wissen, warum wir das alles machen. Demnach hören auch die Ukrainer nicht auf zu kämpfen, auch wenn sie unterlegen scheinen.
Marina Weisband sagt außerdem, dass es weiterhin eine Priorität sei, die Jugend in die Gestaltung der Zukunft zu integrieren. Denn vor allem sie seien es, die unter den jetzigen Entscheidungen in Zukunft leben müssen. „Sehen wir uns als Opfer der Umgebung oder als Gestalter?” Wir sollten uns laut Weisband als Gestalter sehen, denn wir lernen schon früh, dass unsere Umgebung veränderbar ist und wir mit unserem Einsatz etwas erreichen, sei es in der Kommune, der Schule oder im Kindergarten.
Dass diese Partizipation junger Menschen auch digital möglich ist, zeigt das Projekt AULA. Das Projekt von Marina Weisband ist ein innovatives Beteiligungskonzept für Jugendliche. Auf der dazugehörigen Online-Plattform, dessen Zugang Schulen oder andere Organisationen, die AULA umsetzen wollen, erwerben können, können umsetzbare Verbesserungsvorschläge oder Anmerkungen veröffentlicht werden. Auf diese können andere Jugendliche wiederum reagieren. So werde schon früh gelernt, dass mit Engagement und Verantwortung Dinge im Alltag verändert werden können.
Verschiedene Experimente - ein Ziel
Nach dem spannenden Einstieg von Marina Weisband gibt der Moderator Daniel Lang konkrete Einblicke in einige der insgesamt 15 Experimente des Projekt Zukunftsstadt Lüneburg 2030.
Die nächsten Gäste sind dabei die Studierenden Nele Tiessen und Demian Werner, die sich im Rahmen eines Seminars mit dem Thema Kinder- und Jugendkonferenz in Lüneburg beschäftigt haben. Diese Konferenz findet jährlich in einem verschiedenen Stadtteil in Lüneburg statt und bietet Kindern und Jugendlichen eine Möglichkeit zur Entwicklung und Umsetzung von konkreten Projektideen. Nach der Konferenz werden die Kinder und Jugendlichen weiter darüber in Kenntnis gesetzt, was die lokale Politik aus ihren Projektvorschlägen gemacht hat. Im Rahmen des Seminars wurden die Ergebnisse der vergangenen Konferenzen analysiert und es konnte herausgearbeitet werden, was in Zukunft noch verbessert werden kann. Das Experiment ist also ein toller Ansatz, um schon die Jüngsten in die Zukunftsgestaltung mit einzubeziehen, wie auch Marina Weisband erläuterte.

Lokales Wirtschaften für eine nachhaltigere Zukunft
Abgesehen davon, dass eine aktive Partizipation der Jugend in der Zukunftsgestaltung wichtig ist, ist ein weiteres relevantes Thema das lokale Wirtschaften. Dabei gibt Daniel Lang einen Einblick in das Experiment „Lokal Investieren”. Dazu sind der Geschäftsführer von Lünebuch, Jan Orthey, und die Chefin der Lüneburg Marketing-Agentur, Melanie-Gitte Lansmann, zu Gast.
Die aktuelle Herausforderung, die sich für die lokale Wirtschaft in Lüneburg ergibt, ist laut Hansmann die Innenstadtentwicklung. Vor allem nach der Pandemie hätten sich viele Menschen angeeignet alles von zuhause aus zu machen. Dabei lägen gerade in der Innenstadt Kommunikationsräume, in denen Menschen aufeinandertreffen, die genutzt werden sollten. Zudem solle der Handel wieder erlebbarer gestaltet werden, die Stadt Lüneburg solle somit zum Kommunikations- und Erlebnisort werden. Jan Orthey schließt sich an: „Die Idee ist Buy Local.” Für die Stadt Lüneburg sei es wichtig, dass es dort viele lokale und regionale Geschäfte gibt und diese sollen auch weiterhin unterstützt werden. „Jeder Euro, der vor Ort umgesetzt wird, bleibt im lokalen Wirtschaftskreislauf.” Das ist laut Orthey ein enormer Vorteil des Unterstützens der lokalen Wirtschaften gegenüber von zum Beispiel Amazon. So hätten Lüneburger selbst in der Hand, wie ihre Zukunft aussieht.
„Es ist wichtig, dass wir genau in diesen Zeiten zusammenhalten.”
Mit diesem Satz beendet Daniel Lang wieder einmal ein spannendes Zukunftsstadt-Magazin. Durch die Sendung ist deutlich geworden, wie viel jeder einzelne bewegen und in der Zukunft mitgestalten kann. Und vor allem wird deutlich, dass es ein Themenfeld ist, das uns alle etwas angeht.
Bei Interesse findet ihr weitere Informationen zu diesen und weiteren spannenden Experimenten und zu dem Projekt Zukunftsstadt Lüneburg 2030 unter folgenden Links:
Zukunftsstadt Lüneburg 2030: https://www.lueneburg2030.de
Kinder- und Jugendkonferenz: https://www.hansestadtlueneburg.de/Home-Hansestadt-Lueneburg/themenseiten/veranstaltungskalender/tabid11499.aspx
Artikel zu Experiment Lieblingsplatz: https://www.leuphana.de/college/studienstart/konferenzwoche/blog-2022/pool-biergarten-unispaeti.html
Weitere Experimente: https://www.lueneburg2030.de/experimente/
Auf unserem Blog findet ihr weitere Beiträge zur Konferenzwoche 2022 oder folgt uns auf Instagram bei leuphana.college.