Nachhaltige Museen – wie geht das?
Ein Beitrag von Nour Saadouni
Angesichts einer sich verändernden Welt wird die Frage der Nachhaltigkeit in allen Gesellschaftsbereichen gestellt - auch in Museen. Museen erfüllen eine für die Gesamtheit relevante Funktion, indem gesellschaftlich bedeutsame Themen darin behandelt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Aber wie können Museen das Thema Nachhaltigkeit ansprechen und umsetzen?

Museen werden grün
In dem Seminar “Museen und Nachhaltigkeit - State of the Art” haben verschiedene Projektgruppen ihre Forschungsergebnisse zum Thema „Museen und Nachhaltigkeit“ vorgestellt. Eine der Gruppen hat sich mit der Frage beschäftigt, ob Museumsarchitektur nachhaltig sein kann, inwiefern man das Verwirklichen kann und wo die Grenzen des Machbaren liegen. Dafür hat sich die Gruppe mit verschiedenen Museen in Verbindung gesetzt und versucht, diese Frage zu beantworten. Das Ergebnis: Nachhaltige Museumsarchitektur scheint theoretisch umsetzbar zu sein. Allerdings gibt es seitens der Museen viele Grenzen – insbesondere finanzielle.
Ein gutes Beispiel für eine grüne Wende ist das Museum für Hamburgische Geschichte. Es ist eines der ältesten Museen Hamburgs und gilt als einer der wichtigsten, fortschrittlichsten Gedächtnisorte der Hamburger Geschichte. Momentan arbeitet die im Seminar anwesende Expertin Kerstin Petermann für das Museum für Hamburgische Geschichte. Dieses Museum hat sich entschlossen, die Ausstellungsbereiche zu erneuern, um neue Perspektiven auf die Stadtgeschichte zu gewähren, das ganze Haus zu sanieren, neue Themen aufzugreifen und auch Bildung für nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen.
Wie soll das funktionieren?
Die Seminarleiterin wirft eine Frage in die Runde: Ist den Museen das Notwendigkeit von Nachhaltigkeit klar? Sind die Museen bereit, sich der baulichen Herausforderungen zu stellen? Ja, das seien sie und der Wille sei da, sogar die Politik spricht davon, meint Kerstin Petermann. Ein Architekturbüro wurde demnach bereits beauftragt, um die nachhaltige Sanierung am Gebäude des Museums für Hamburgische Geschichte zu veranlassen. Viele Museen hätten an verschiedenen Kulturprojekten teilgenommen und sich über das Sparen von Ressourcen informiert, so Kerstin Petermann. Die Kuratorinnen äußern viele Probleme, die ihnen die Umsetzung nachhaltiger Ambitionen erschweren.
Kerstin Petermann zufolge ist das Museum für Hamburgische Kunst ein historisches Gebäude. Das wiederum bedeutet, dass seine nachhaltige Sanierung durch den hinzukommenden Denkmalschutz herausfordernd wird. Wie genau die Umsetzung stattfinden soll, steht daher noch zur Debatte – dass sie stattfinden soll, ist aber entschieden.
Auf unserem Blog findet ihr weitere Beiträge zur Konferenzwoche 2022 oder folgt uns auf Instagram bei leuphana.college.