Als Frau an der Spitze? 5 Tipps, wie es dir gelingt!

Frauen schaffen es auf der Karriereleiter deutlich seltener ganz nach oben als ihre männlichen Kollegen. Was braucht eine Frau, um bis nach oben zu kommen ohne als „bossy“ oder „herrisch“ degradiert zu werden? Wie geht sie mit Hindernissen und Rückschlägen um?

Ein Listicle von Luisa Martens.

Autorin Marie-Luise Braun liest ihr Portrait von Geschäftsführerin Julia Kümper. ©Lia Springer
Autorin Marie-Luise Braun liest ihr Portrait von Geschäftsführerin Julia Kümper.

Debatten um aktuelle Bewegungen wie #MeToo oder „Time’s Up“, die sich gegen geschlechterspezifische Gewalt und unter anderem für Sicherheit und Gerechtigkeit am Arbeitsplatz einsetzen, haben die Journalistin Marie-Luise Braun dazu bewegt, ein Buch unter dem Titel „Spitzenkräfte – Portraits von Frauen in Führungspositionen“ zu schreiben. Obwohl das Buch erst in diesem Jahr veröffentlicht wird, stellt sie das darin enthaltene Portrait der Geschäftsführerin und Mutter Julia Kümper vor – einer Frau, die andere Frauen ermutigt, verschiedene Tipps zu beherzigen, wenn sie in Führungspositionen arbeiten oder den Wunsch haben, dies zu tun. 

Auf Basis der Lesung und der anschließenden Diskussion mit Marie-Luise Braun, Julia Kümper und Anja Thiem, Referentin des Leuphana-Gleichstellungsbüros, haben wir dir fünf Tipps für den Weg nach oben zusammengestellt.

Tipp 1: Sei keine Cholerikerin!

Teamfähigkeit, Fairness und Empathie – Attribute, die man intuitiv guten Führungspersonen zuschreibt. Julia Kümper fügt etwas Wichtiges hinzu, indem sie die von der Autorin getätigte Aussage „Wer gestalten will, braucht eine Führungsposition“ umdreht: „Wer eine gute Führungsperson ist, ermöglicht allen anderen zu gestalten“. Als gute Führungsperson öffne man Handlungsspielräume und befähige Menschen, die auf einen angewiesen sind, dazu, aktiv zu gestalten. Die Mit-Geschäftsführerin der VentureVilla ist der Meinung, das könne jeder, außer man sei eine Cholerikerin. „Einen cholerischen Menschen als Führungsperson finde ich unerträglich“, so die Geschäftsführerin. Trotzdem müsse man ein paar Eigenschaften lernen, unter anderem kritisches Hinterfragen, Reflektieren oder Demut zu zeigen.

Tipp 2: Mix aus „Learning by doing“ und „So werden sie Führungskraft von morgen“

Wie du dich für eine Führungsposition rüstest? Bevorzugt auf zwei Arten. Julia Kümper gibt zu, dass sie sich manchmal gewünscht hätte, ein Seminar besucht zu haben, dass sie auf die Führungsposition vorbereitet oder ihr dabei unter die Arme gegriffen hätte. Die Unternehmerin stellt sich oft die Frage: „Ist das richtig was ich tue, vor allem auf psychologischer Ebene?“, denn als Führungskraft befinde man sich auf einer Beziehungsebene, auf der man viel Leid zufügen könne. Ein entsprechender Kurs hätte ihr zu mehr Handlungssicherheit verhelfen können. Das meiste habe sie sich jedoch selbst beigebracht, indem sie autodidaktisch gehandelt und sich viel von anderen abgeschaut habe. Vorbilder spielen dabei eine entscheidende Rolle. Jeder Mensch hat Vorbilder, auch Frauen in Führungspositionen. Dein Vorbild? Am besten der schlimmste Chef den du je hattest. Julia Kümper schlägt vor: „Aus schlechten Vorbildern ableiten, wie man es nicht machen möchte.“

Tipp 3: Finde einen Weg, Beruf und Familie zu vereinbaren 

Die Frage „Und wer kümmert sich um das Kind zuhause?“ hängt dir zu den Ohren raus? Du bist es leid, dir anhören zu müssen, eine Vaterbindung sei eine weniger enge Verbindung zum Kind als die zur Mutter? Besonders Mütter (oder solche die es werden wollen) haben es in Führungspositionen nicht leicht! Um Berufsleben und Familie unter einen Hut zu bekommen, rät die frischgebackene Mutter, "ergebnisoffen" an die Sache heranzugehen. Außerdem sei es wichtig, die zur Verfügung gestellten Angebote des Unternehmens zur Kinderbetreuung zu nutzen, so Anja Thiem.

Tipp 4: Tiefschläge befreien

„Es gibt nicht den einzigen goldenen Weg in die Führungsposition“, erklärt Marie-Luise Braun und verweist auf die verschiedenen Portraits und die damit einhergehenden, individuellen Wege an die Spitze, die ihr Buch beinhalten wird. Jeder einzelne Weg ist geprägt von Rückschlägen und Hindernissen, auch der von Julia Kümper. „Tiefschläge haben etwas Befreiendes. In dem Moment, in dem sie stattfinden, sind sie totaler Rotz“, sagt die Geschäftsführerin. Sie können aber dabei helfen, dir klar zu werden, wie du eine Situation durchgestanden und was du daraus gelernt hast. Sei dir bewusst, dass auch du das Recht hast zu scheitern, genauso wie männliche Führungskräfte.

Tipp 5: Raus aus toxischen Umfeldern

Du hast innovative Ideen und siehst die Perspektive, eine Führungsposition an deinem Arbeitsplatz zu übernehmen, fühlst dich aber behindert durch alte, konservative Sichtweisen? Du sehnst dich nach einem Strukturwandel, der aber nicht zugelassen wird? Zieh weiter. Doch vorher: „Nutze die Zeit im toxischen Umfeld“, empfiehlt Julia Kümper. Frag dich, was es ist, was dir dort gefällt und warum es dir so schwer fällt, zu gehen. Überleg dir, wo du die Art von Menschen findest, die du suchst. Gestehe dir ein, dass der aktuelle Zustand nicht der Art und Weise entspricht, wie du arbeiten möchtest. Die Geschäftsführerin gibt zu, dass dies viel Wissensaneignung und Ausbrechen aus dem bestehenden Wissen erfordert. Marie-Luise Braun bekräftigt: „Du tust dir etwas Gutes, indem du einen Schritt woandershin wagst, denn manchmal ist der Schritt zur Seite, der Schritt nach vorne.“

 

Verfolgst du das Ziel, in eine Führungsposition zu wechseln?

Brauchst du Unterstützung bei der Ausführung deiner Position?

Weißt du nicht, wie du Familie und Beruf vereinbaren sollst?

Möchtest du dich mit Gleichgesinnten austauschen?

 

Die Leuphana hilft dir bei allen Fragen rund um das Thema „Frauen in Führungspositionen“:

Career Service

Das Gleichstellungsbüro

Eltern im Studium (EliStu)

Zertifikatskurs "Gestärkt in Führung gehen"

Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wurde in diesem Blogbeitrag die männliche Sprachform bei personenbezogenen Substantiven und Pronomen verwendet. Diese ist als geschlechtsneutral zu betrachten und dient lediglich einer sprachlichen Vereinfachung. Mir ist wichtig zu betonen, dass ich damit auf keinen Fall eine Benachteiligung des weiblichen Geschlechts ausdrücken möchte.

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