Viva con Agua – Entwicklungsarbeit selbst gestalten

Dreißig Teilnehmer*innen, vier Workshopleiterinnen und eine Mission – Wasser für alle, alle für Wasser. Wie aus einer Gruppe Fremder eine zusammengeschlossene Front gegen verschmutztes Wasser wurde.

Ein Bericht von Cara Deppe.

Donnerstagnachmittag, 15:30 Uhr, der Raum in Gebäude 12 ist prall gefüllt und die Workshopleiterinnen sind über die Vielzahl an Teilnehmern und Teilnehmerinnen erstaunt. Nie hätten sie damit gerechnet, dass über 30 Personen an ihrem Workshop „Viva con Agua“ teilnehmen.

Wasserprojekte – klingt einfach und ist doch so vielseitig

Da der Workshop auf der letzten Konferenzwoche ein voller Erfolg war, haben sich Daja, Vicky, Laura und Ines schon über eine erneute Teilnahme in diesem Jahr gefreut. Die vier “Viva con Agua”-Botschafterinnen sind von Beginn an mit Herzblut dabei und stellen zunächst die Organisation vor. Lauras öffnende Frage, was “Viva con Agua” ist, bricht die Stille und schnell kristallisiert sich heraus, dass die meisten Teilnehmer diese Organisation bereits kennen, und wenn es nur vom Hören ist.

„Viva con Agua ist ein gemeinnütziger Verein, der sich dafür einsetzt, dass alle Menschen weltweit Zugang zu sauberem Trinkwasser haben“, so Laura. Getreu dem Motto „Wasser für alle – alle für Wasser“ sollen die Workshopteilnehmer*innen in Kleingruppen ein eigenes Konzept für ein Wasserprojekt entwickeln. 

WASH

Bereits in der ersten Phase fangen die Köpfe der Teilnehmer*innen an zu rauchen. Auf welchen Bereich von WASH möchten sie ihren Fokus setzen? WASH steht für Trinkwasserversorgung, sanitäre Grundversorgung und Trinkwasserhygiene - setzt sich also zusammen aus WAsser, Sanitär und Hygiene. Schnell merken alle, dass sie sich nicht nur auf einen Aspekt konzentrieren können, da alles miteinander verknüpft ist. 

Daja erzählt, “dass rund zwei Milliarden Menschen zumindest zeitweilig verschmutztes Wasser trinken müssen oder überhaupt keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser oder sanitären Anlagen haben.” Sich also auf einen Bereich von WASH zu fokussieren, fällt den Gruppen nicht so leicht. Die nächsten 20 Minuten verbringen alle damit, eine grobe Grundidee zu entwerfen, um ein Wasserprojekt in einer von zwei fiktiven Regionen durchzuführen. 

 

 

Viva con Aqua Botschafterinnen während der Konferenzwoche ©Lisa-Marie Peemöller
Viva con Aqua Botschafterinnen während der Konferenzwoche

Hilfe zur Selbsthilfe

In der zweiten Phase müssen die Teilnehmer*innen eine Fundraising-Strategie entwickeln und diese in die Vision von Viva con Agua integrieren. Die Ideen werden immer weiter gesponnen und ein großes Netz an Fundraising-Strategien entwickelt. Hitzige Diskussionen fegen über die Gruppentische, schließlich will jede Gruppe das perfekte Projekt vorstellen.

Daja, Laura, Vicky und Ines stehen immer mit Rat und Tat zur Seite, doch da der Schwall an Ideen so groß ist, kommen sie kaum hinterher. Von Pfandbecher sammeln, über Festivals, Spendenläufe und Aktionstage ist an Ideen alles vertreten. Dabei liegt der Grundgedanke nicht nur auf Deutschland, denn auch in den Zielregionen können Feste dabei helfen, Barrieren zu brechen und Spendengelder oder Hilfe von Arbeitern zu generieren. Eine Idee, die fast jede Gruppe formuliert, ist die Ausbildung der Menschen vor Ort zu Brunnenbauern- und wartern. So können sie sich selbst helfen, falls einmal etwas kaputt gehen sollte oder ein weiterer Brunnen gebaut werden muss. Das Motto lautet „Hilfe zur Selbsthilfe“.

Zu guter Letzt liegt der Fokus auf der Durchführbarkeit der Wasserprojekte. Hierbei müssen die Gruppen auch Zwischenmenschlichkeit beweisen, da niemand in eine fremde Region reisen kann und einfach drauf los legt wie ein Diktator. Andere Länder, andere Sitten. Im Mittelpunkt steht die Kommunikation mit den Oberhäuptern vor Ort, denn jeder soll mit anpacken. 

Ende, aber leider nicht für die Wasserprobleme der Welt

Um 17:30 Uhr ist der Workshop dann auch schon zu Ende. Die Teilnehmer*innen hätten noch viel länger über ihre Ideen für Entwicklungsprojekte reden können. Die Vision: „Wasser für alle – alle für Wasser“ wird vermutlich noch lange in ihren Köpfen hängen bleiben.
 

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