Risiken und Potenziale von Handelsabkommen: Das EU-Mercosur-Abkommen

Keynote und Diskussion mit Detlef Nolte
Mittwoch, 26. Februar 2020 | 18:00-20:00 Uhr | C 40.704

In den letzten Jahren gingen tausende Menschen auf die Straße um gegen Freihandelsabkommen wie TTIP und CETA zu protestieren. Aber warum versuchten diese Menschen diese Abkommen zu verhindern? Und was sind die Beweggründe der Menschen, die diese Abkommen auf den Weg gebracht haben? Was sind die echten Motivationen und Potenziale dieser Freihandelsabkommen? In dieser Veranstaltung sollen diese Fragen am Beispiel des EU-Mercosur Abkommens beleuchtet werden.

Aktuell steht die EU mit der Mercosur-Region (einer Gruppe lateinamerikanischer Staaten) in Verhandlungen über ein neues Handelsabkommen. Während manche das Abkommen als Chance für die EU sehen, „positiv” Einfluss auf die Region und seine politischen Entscheidungen zu nehmen, sehen seine Gegner_innen nicht nur weitere Abholzung des Regenwaldes und Erhöhung von billigen Fleischimporten als negative Konsequenzen. Kritike_innen befürchten auch eine steigende Abhängigkeit der Mercosur Region von der EU durch den Fokus auf den Export von Agrargütern statt der Diversifizierung der örtlichen Wirtschaft.

Politikwissenschaftler und Lateinamerikaexperte Prof. Dr. Detlef Nolte wird eine Einführung in das EU-Mercosur-Abkommen geben und erklären, warum er das Abkommen befürwortet. Dabei wird er auf die geoökonomischen und geopolitischen Interessen der EU am Abkommen mit dem Mercosur eingehen. Zudem wird er die Frage erörtern, inwieweit Europa als normative Macht Einfluss auf die Region nimmt. Nicht zuletzt sollen die unterschiedlichen Interessenlagen im Mercosur und die politisch-wirtschaftliche Situation in Lateinamerika im Vordergrund stehen. 

Im Anschluss an Prof. Noltes Vortrag steigen wir gemeinsam in eine Diskussion ein.

While the keynote speech will be held in German, questions or comments are also welcome in English or Spanish and can be answered in those languages as well.