Studierende im Porträt: Lukas Mönter - Der Interessensvertreter

21.12.2020 Der Berliner studiert im Major LL.B. Rechtswissenschaften (Unternehmens- und Wirtschaftsrecht) und im Minor Politikwissenschaften. Wie ihn diese Kombination auf seinen Wunschberuf vorbereitet.

„Seit ich an der Leuphana studiere, wird Nachhaltigkeit für mich immer wichtiger. Ich habe jetzt gemeinsam mit meiner Familie in der Uckermark einen kleinen ökologischen Landwirtschaftsbetrieb aufgebaut“ ©Leuphana/Marvin Sokolis
„Seit ich an der Leuphana studiere, wird Nachhaltigkeit für mich immer wichtiger. Ich habe jetzt gemeinsam mit meiner Familie in der Uckermark einen kleinen ökologischen Landwirtschaftsbetrieb aufgebaut“

Als Lukas Mönter die dicken Gesetzesbücher zum Straf- und Öffentlichen Recht nach einem langen Uni-Tag in seine Tasche packte, wurde ihm klar: So hatte er sich Studieren nicht vorgestellt. „Ich merkte, dass der Beruf des klassischen Volljuristen nicht das Richtige für mich ist. Vielmehr als die bloße Arbeit am Gesetz interessiert mich, was hinter dem Gesetzestext steht“, erklärt der 23-Jährige. Damals studierte er noch in Berlin. Seitdem arbeitet er nebenbei im Büro seines Vaters: „Er ist Bauingenieur und in der Immobilienwirtschaft tätig. Da lernt man viel übers Unternehmertum.“ Wirtschafts- und Zivilrecht blieben deshalb für Lukas Mönter weiter spannend. 

Und er hat noch ein zweites Steckenpferd - die Politik: „Mich interessieren demokratische Prozesse. Deswegen war ich auf der Suche nach einem Praktikum bei einer Partei.“ Kurz vor der Bundestagswahl 2017 klappte es im Konrad-Adenauer-Haus. Lukas Mönter war für ein paar Monate Teil des CDU-Wahlkampf-Teams geführt vom damaligen Generalsekretär Peter Tauber. Der Student erlebte, wie Kampagnen geplant werden und war zum Ende des Praktikums Gast auf der CDU-Wahlparty. „Ich bin damals Hals über Kopf in die Berliner Politikblase eingetaucht“, erinnert sich Lukas Mönter. Und blieb erst einmal dort: Er arbeitete bei der Mittelstands- und Wirtschaftsunion von CDU/CSU und kümmerte sich in der Berliner Bundesgeschäftsstelle unter anderem ums Eventmanagement. 

Mit seinem Studium war er aber immer noch unglücklich: „Durch die Praxiserfahrung fühlte ich mich bestärkt, nach einem anderen Fach zu schauen.“ Hinter der Politik interessierte ihn die Theorie. Gleichzeitig wollte er Jura nicht ganz aufgeben. Lukas Mönter suchte und stieß auf die Leuphana: „Durch das Studienmodell kann ich Rechts- und Politikwissenschaften miteinander kombinieren und schließe mit dem Bachelor of Law ab. Dieser Grad hat internationales Gewicht“, sagt Lukas Mönter. Das Studium der Rechtswissenschaften (Unternehmens- und Wirtschaftsrecht) an der Leuphana bereitet darauf vor, sich in Unternehmen, Verbänden oder der Politik mit juristischen Fragestellungen auseinander zu setzen. Studierende lernen, rechtliche Lösungswege für konkrete Fälle zu entwickeln und dabei interdisziplinäre und internationale Denkansätze zu integrieren. Mittlerweile ist Lukas Mönter im fünften Semester und kann sich dank vieler englischsprachiger Module auch eine Karriere im Ausland vorstellen: „Die Leuphana war die richtige Wahl. Interdisziplinarität wird auch in der Arbeitswelt immer wichtiger. 

Sein angestrebter Beruf verlangt es, breit aufgestellt zu sein: Lukas Mönter möchte gern Interessenvertreter werden. „Dieses Berufsfeld ist in Deutschland leider oft negativ besetzt. Dabei vertreten diese Menschen nur die vielen Anliegen, die es in einer pluralistischen Gesellschaft wie unserer gibt. Jemand muss sie repräsentieren. Sonst finden sie nicht den Weg in die Politik“, erklärt der Student. 

Im Rahmen des Komplementär-Moduls „Basisprogramm Praxisphase“ konnte er seine Erfahrungen bei einem Wirtschafts- und Interessenverband ausbauen. Lukas Mönter war beim Zentralverband des Deutschen Baugewerbes, welcher inhabergeführte, mittelständische Unternehmen vertritt. „Ich finde gerade die Schnittstelle zwischen Politik und Wirtschaft unfassbar spannend. Meine Kombination aus Major und Minor vermittelt mir das Wissen, um später in diesem Bereich arbeiten zu können“, sagt Lukas Mönter. 

Die Politikwissenschaft hilft ihm die demokratischen Abläufe besser zu verstehen: „Die größte Berufsgruppe unter Bundestagsabgeordneten sind Volljurist*innen. Deren Hauptaufgabe besteht darin, Gesetze zu formulieren. Neben dem rechtlichen Verständnis ist die theoretische Ebene der Politik aber genauso wichtig“, erklärt der Student. Für seinen Berufswunsch Lobbyist muss er auch den Aufbau des Parlaments gut kennen: „Man sollte wissen, welche Ebene im politischen Prozess angesteuert werden muss, damit ein Thema überhaupt auf die Agenda kommt.“

Wo sich Lukas Mönter inhaltlich einbringen möchte, weiß er noch nicht sicher: „Seit ich an der Leuphana studiere, wird Nachhaltigkeit für mich immer wichtiger. Ich habe jetzt gemeinsam mit meiner Familie in der Uckermark einen kleinen ökologischen Landwirtschaftsbetrieb aufgebaut“, berichtet er. Auf den rund 15 Hektar Ackerland stand bisher Mais, jetzt baut der Familienbetrieb alte Getreidesorten an. Auf weiteren Flächen werden Blühstreifen gepflanzt. Um diese besonders insektenfreundlich zu gestalten wurde das Unternehmen BeesPlace gegründet. Hierfür waren seine wirtschaftsrechtlichen Kenntnisse sehr hilfreich.