Hinter den Kulissen des Social Startup Circus

Ein Erfahrungsbericht von Amelie Harm, Mitwirkende des Startups “hempy period”

Für viele Startups ist es schwer ein größeres Publikum zu erreichen. Das SCHub möchte genau diesen Schritt für vier Startups der Leuphana mit dem “Social Startup Circus” erleichtern. Doch wie laufen die Vorbereitungen für ein solches Event ab? Ein Blick hinter die Kulissen aus der Perspektive eines Startups lohnt sich.

©Amelie Harm
Ein Blick hinter die Kulissen des “Social Startup Circus” zeigt die Entwicklung des Videopitches des teilnehmenden Startups “hempy period”.


Die E-Mail erreichte uns Anfang Februar: „Dieses Jahr bietet das SCHub bis zu vier verschiedenen Gruppen die Möglichkeit, ihr innovatives soziales Projekt oder Startup im Rahmen der Konferenzwoche vorzustellen. Ihr werdet von professionellen Künstler:innen dabei begleitet, einen experimentellen Pitch zu erstellen, für den ihr Feedback von einer Jury aus Social Entrepreneurship Expert:innen erhaltet und einen Preis vom SCHub gewinnen könnt.“

Eine solche Chance wollten wir, Agnes, Chiara und ich, Amelie, uns nicht entgehen lassen und bewarben uns mit unserem Startup “hempy period” auf einen Platz im “Social Startup Circus”.

Die Startup-Idee von “hempy period” entstand 2021 im Rahmen des Seminars “Holy Shit – Ein Cradle to Cradle Unternehmen gründen” unter der Leitung von Professor Dr. Michael Braungart. Hinter “hempy period” steht die Überzeugung dreier Studentinnen der Leuphana, Menstruationsprodukte herzustellen, die nicht nur einen gesundheitsunbedenklichen Nutzen für Verbraucher:innen haben, sondern nach der Verwendung abgebaut und als wiedergewonnene Nährstoffe in den biologischen Kreislauf zurückgeführt werden können. Der sogenannte “Hempon” ist das erste geplante Produkt von “hempy period” und ist ein aus einem Hanffasergemisch gefertigter Tampon, welcher umhüllt von einer dünnen Schicht aus Hanfplastik in Multipacks aus recyceltem Papier mit integrierten Blumensamen verpackt wird. 

Ein SCHubs auf die Bühne

Die Möglichkeit, die eigene Idee im Rahmen des Pitch-Events vorzustellen, ist für Startups wie “hempy period” eine große Chance, um sich Feedback von einem Publikum aus Expert:innen und Studierenden einzuholen. Feedback ist dem Begründer der Lean-Startup-Methode Eric Ries zufolge für den unternehmerischen Prozess unabdingbar, da es den Gründer:innen ermöglicht, das eigene Vorgehen zu reflektieren und aus Fehlern rechtzeitig zu lernen. Das Social Change Hub, kurz SCHub, fördert diesen Lernprozess gezielt mit der Organisation zahlreicher Events, wie dem “Social Startup Circus” und unterstützt die Studierenden der Leuphana somit bei der Entwicklung unternehmerischer, nachhaltiger und emotionaler Kompetenzen.

Manege frei für hempy period

Mit der Zusage für die Teilnahme wurde den vier ausgewählten Startups nach dem Zufallsprinzip jeweils ein:e professionelle:r Künstler:in und somit eine Kunstform zugeteilt. So kamen wir zu Larissa Bertonasco. Für “hempy period” ging es mit ihr auf eine Reise ins Reich der Illustration. Sie ist eine freie Illustratorin für Magazine, Verlage und Werbung sowie Mitherausgeberin und Autorin des Zeichnerinnenmagazins “Spring”. Darüber hinaus setzt Larissa Bertonasco zahlreiche Veranstaltungen für Kinder über Studierende bis hin zu Erwachsenen um, in denen sie ihnen ihre Kunst näherbringt. 

Unsere Projektgruppe hatte die Möglichkeit in einem dreistündigen Coaching gemeinsam mit ihr ein Konzept für unseren experimentellen Pitch zu erarbeiten, der in Form eines Videos auf der Konferenzwoche gezeigt wurde. In einem hybriden Coaching diskutieren wir mit Larissa Bertonasco über die künstlerische Umsetzung unserer Präsentation.

Nach kurzer Reflexion entschieden wir uns dazu, die bisherige Videoidee zu verwerfen und begannen mithilfe ihres Feedbacks in neue Richtungen zu denken. Besonders ihre Anregungen bezüglich spezieller Ausschneidetechniken und verschiedener Schriftarten inspirierten uns, sodass wir uns schlussendlich dazu entschieden, Elemente aus Theater und Stop-Motion-Film miteinander zu kombinieren.  

Alles was zählt  

Beim Videodreh wurde schnell deutlich: Es ist leichter gesagt als getan. Doch die anfänglichen Startschwierigkeiten wurden schnell überwunden und mit ein wenig Improvisation begann mit einem provisorischen Stativ das Fotografieren und Filmen. Natürlich wackelte die Kamera gelegentlich und das Bild war nicht immer optimal ausgeleuchtet, aber ein professionell umgesetzter Videopitch war auch nicht das Ziel des “Social Startup Circus”. Vielmehr ging es bei dem Event des SCHubs darum, Abwechslung und Kreativität in die Vorstellung der eigenen Idee zu bringen, um zu lernen einen Kontrast zu herkömmlichen Startup Pitches zu schaffen. 

Denn am Ende ist nicht das Video, sondern die Erfahrungen auf dem Weg dorthin, alles was zählt.

 


Unsere Bloggerin Hanna hat den Startup Circus in der Konferenzwoche besucht und berichtet unter anderem über die Präsentation von Amelie.

Quellen:
Ries, E. (2011). The lean startup: How today's entrepreneurs use continuous innovation to create radically successful businesses.

Auf unserem Blog findet ihr weitere Beiträge zur Konferenzwoche 2022 oder folgt uns auf Instagram bei leuphana.college.