Chicken und „Songs for a new City” - die KoWo hat begonnen!

Ein Bericht von Tita Vollstedt

Das „We will start soon…”-Banner verschwimmt – willkommen zurück in „Leuphanien“, die diesjährige Konferenzwoche unter dem Motto „Alle Macht den Städten?“ beginnt.

Corny & Farina ©Marvin Sokolis / Leuphana
Die Moderator:innen Cornelius Gesing und Farina Pätz im Studio bei der Eröffnungsveranstaltung

Entspannte Zweisprachigkeit, 14 Shows in nur vier Tagen, die Ankündigung der Salzkristall-Verleihung, eine Rede von Sasha Spoun und vor allem ganz viel Input. 

Man könnte meinen eine ganz normale Konferenzwoche wäre eröffnet worden. Aber neben der Tatsache, dass „wir dieses Jahr Chicken haben“, wie die beiden Moderator:innen Cornelius Gesing und Farina Pätz geheimnisvoll versprechen, ist auch in der Konferenzwoche 2021 vieles anders.

 

„Hast du das Gefühl, in deinen Gedanken zu ersticken?“

Was in diesem Jahr von Beginn an deutlich wird, vielleicht noch ein wenig mehr als sonst: Es soll um euch gehen. Die Studierenden und vor allem alle „Erstis“, die seit einem Semester zuhause sitzen und sich ihr Student:innenleben mit Sicherheit anders vorgestellt haben. 

Unter dem Motto „Songs for a new City“ umrahmen fünf Kurzfilme von Studierenden die Einführungsveranstaltung und verarbeiten in Form von Musik, Tanz und Gesang die Themen, die uns alle derzeit betreffen: Einsamkeit. Das Gefühl, dass sich alles und zugleich nichts verändert. Der Druck der Gesellschaft. „Hast du das Gefühl, in deinen Gedanken zu ersticken?“, heißt es in einem der Videos. „Nichts kann ich greifen, alles ist so ungewiss.“ und „Sind wir eigentlich selbst schuld, wenn wir unglücklich sind?“, in einem anderen Video. 

 

„Eine Stärke, die es zu nutzen gilt“

Was alle Filme verbindet: Keiner von ihnen gibt eine Antwort auf das Motto der diesjährigen Konferenzwoche „Alle Macht den Städten?“! Was aber in der Rede des Präsidenten der Leuphana, Sasha Spoun, umso deutlicher wird, ist, dass uns die Unsicherheit alle zusammenhält: Seien es der  Zweifel, der auf Grund der Corona-Situation aus uns allen spricht, oder die Verunsicherung als Ersti im Leuphana-Semester. Das sei genau das, was uns  in dieser Konferenzwoche zusammenhält. Trotz oder vielleicht auch gerade wegen der Distanz und wegen des Online-Formats. Das sei „eine Stärke, die es zu nutzen gilt“. Denn genau das sei es, was auch das wissenschaftliche Arbeiten ausmache: Seine Zweifel zu äußern, sich mit diesen auseinanderzusetzen, zu debattieren, Lösungen zu finden und Grenzen zu überschreiten.

 

Hauptverantwortlich für die Transformation unserer Gesellschaft

Das Ziel der Konferenzwoche sei dabei vor allem, den Studierenden eine Bühne zu bieten, um sich und ihre Gedanken, Ideen, Sorgen und Träume zu präsentieren, wie auch Steffi Hobuß, die Direktorin des Colleges, betont. Besonders in einer Zeit der allgemeinen Unsicherheit, sei es hier von großer Bedeutung, sich mit der Zukunft unserer Städte auseinanderzusetzen. Es sei wichtig, sich bewusst zu werden, dass in den Städten über unserer aller Zukunft entschieden werde. Die Bürger:innen dieser Städte seien hauptverantwortlich für die Transformation unserer Gesellschaft. Sie entscheiden, was politisches Programm werde, sagt auch Politikwissenschaftlerin Ulrike Guéro. Die Politik habe definiert, dass heute „Smart City“ für eine hochtechnologisierte Stadt stehe. Das dies aber nur eine Behauptung sei und es darum gehe, diesen Begriff nachhaltiger zu belegen, betont sie in ihrer Rede. 

Gerade jetzt sei es wichtig, sich unserer Verantwortung bewusst zu werden, ein Teil der Demokratie zu sein, diese zu verteidigen und sich mit den großen Fragen einer verunsicherten Gesellschaft zu auseinanderzusetzen. Wo ginge dies besser, als in einer Uni und mit euch Studierenden, die in diesem Semester an den Herausforderungen und ihren eigenen Zweifeln gewachsen seien, fragt sich Sasha Spoun.  

 

„Ich weiß es ist schwer, doch ich geb nicht auf.“

Der letzte Kurzfilm endet mit den Worten „Ich weiß es ist schwer, doch ich geb' nicht auf.“ Egal, ob im Utopie-Studio, an Spezialitäten-Abenden, in Seminarplenen oder in den Keynotes: In den nächsten Tagen soll den Studierenden die Chance gegeben werden, sich mit der Frage rund um unsere Städte als Ort der Demokratie, der nachhaltigen Entwicklung und vor allem als Wohnraum von uns, den Bürger:innen auseinandersetzen, zu diskutieren, sich und seine:ihre Mitmenschen in Frage zu stellen. Vor allem aber solle der Spaß und das Gefühl von Gemeinschaft gerade in Zeiten wie diesen nicht zu kurz kommen, wie alle Redner:innen betonen. Was das von Cornelius und Farina erwähnte Huhn damit zu tun haben soll, erfahrt ihr wohl erst in einer der kommenden Veranstaltungen …