Hongkong: Eine Stadt ohne Freiheit

Ein Bericht von Ramona Schmidt

Von nachhaltigen Stadt-Utopien geht es am Mittwochnachmittag zu einer Stadt, in der die Freiheit des Einzelnen nicht selbstverständlich ist. Der Experte Benedict Rogers berichtet über die Probleme in Hongkong.

Hongkong – zwischen Überwachung und eingeschränkten Menschenrechten ©Pixabay
Hongkong – zwischen Überwachung und eingeschränkten Menschenrechten

„Hongkong unter Druck: Wie China einer Stadt die Freiheit nimmt“. Der Titel des Vortrags von Menschenrechtsaktivist Benedict Rogers könnte klarer kaum sein. Rogers ist Vorsitzender und Mitbegründer der Organisation „Hongkong Watch“, einer Organisation, die sich für Freiheit und Menschenrechte in China einsetzt. Außerdem ist er Journalist für verschiedene britische Verlage und Spezialist für gesellschaftliche und politische Fragen zu internationalen Beziehungen in Nordkorea und Indonesien. Wenn jemand wie Rogers so einen Titel wählt, dann steckt also Expertise hinter dieser klaren Aussage.

 

Moderne Stadt mit Menschenrechtsverletzungen 

„Hongkong war bis vor kurzem eine der offensten und freiesten Städte in Asien. Es wurde nun zu einer der am meisten verschlossenen und unterdrückten Orte, und das in einer sehr kurzen Zeitspanne“, erklärt Rogers.

Die "New York Times" berichtet von Kameras mit Gesichtserkennung-Softwares, die an jeder Ecke zu finden sind, bis hin zu einem ausgeklügelten Punktesystem per App. Ein kritischer Punkt ist auch die Meinungsfreiheit in den sozialen Medien. Rogers erklärt hierzu, dass in den meisten Teilen Chinas, anders als in Deutschland, die Nutzung von Instagram, Facebook und Co. stark eingeschränkt sei. In Hongkong, als große Stadt, die von vielen Tourist:innen aus dem Ausland besucht wird, sei die uneingeschränkte Nutzung noch weitestgehend möglich. Laut Rogers werde sich dies jedoch in Zukunft ändern. 

Rogers Erklärungen zu den Problemen in Hongkong werfen auch einen anderen Aspekt auf, der wichtig bei der Betrachtung von Städten ist. So repräsentieren Städte auch immer die Gesellschaft beziehungsweise die Politik, in der sie funktionieren. Hongkong ist hier keine Ausnahme. Das totalitäre Staatssystem hat, laut Rogers, einen direkten Einfluss auf den Aufbau der Gesellschaft und somit auch auf die Stadt. 

 

Was können Studierende tun?

In der anschließenden Fragerunde erklärt Rogers den Student:innen, wie man den Menschen in China und spezielle in Hongkong helfen könnte. Vor allem politische Statements und NGOs (also Nichtregierungsorganisationen) spielen dabei eine wichtige Rolle. Rogers verweist auf die Organisation, die er selbst mitgegründet hat: „Hongkong Watch“. 

Die spendenbasierte Organisation „Hongkong Watch“ hat ihren Hauptsitz in Großbritannien. Sie beschäftigt sich mit Politik, Wissenschaft und Medienberichte rund um internationale Debatten und Beziehungen zu und mit Hongkong. 

 

Mehr über die Organisation „Hongkong Watch“ findet man unter: Hong Kong Watch

Wenn ihr euch für Städte interessiert, die ein bisschen dichter vor der eigenen Haustür liegen, dann schaut doch in den Artikel über die Smart-Cities in Deutschland rein.