Studierende im Porträt: Johanna Engelhardt – Ein unverstellter Blick
20.01.2020 Nach einem intensiven Orientierungsjahr hat sich die 19-Jährige für ein Studium an der Leuphana entschieden. Hier sieht sie die größten Möglichkeiten, ihr Potential zu entfalten.
Johanna Engelhardt ist gerade 18 Jahre alt geworden, als sie von ihrem Zuhause auf Rügen nach Lüneburg zog. Sie hatte einen Platz für ein Freiwilliges Soziales Jahr bekommen und sollte für die nächsten zwölf Monate mit psychisch kranken Erwachsenen arbeiten. „Ich wollte gern wissen, ob der Beruf und damit auch mein Studienwunsch Soziale Arbeit das Richtige für mich ist“, sagt sie. Nach wenigen Monaten musste sich Johanna Engelhardt diese Frage mit ,Nein‘ beantworten. Viele Krankheitsbilder waren zu belastend für die junge Frau, diesen Beruf ein Leben lang auszuüben zu herausfordernd. „Ich habe mich nach dieser Erkenntnis für ein intensives Orientierungsjahr entschieden“, sagt die Studentin. Sie ging zu Studienberatungen, besuchte Bildungsmessen und absolvierte Praktika bei der Volkshochschule und in einer Waldorfschule. Mehr und mehr entdeckte sie ihr großes Interesse für Kultur und Bildung. Sie bewarb sich an mehreren Universitäten um einen Studienplatz und wurde überall angenommen. „Ich habe mich wegen des Studienmodells sehr bewusst für die Leuphana entschieden. Ich gehe in meinem Hauptfach einen geraden Weg, kann aber dank des Minors, Komplementärstudiums und Leuphana Semesters auch rechts und links schauen.“ Johanna Engelhardt studiert im ersten Semester den Major Kulturwissenschaften mit der Vertiefung Kommunikation und Organisation und hat im Minor das Studienfach Bildungswissenschaft gewählt.
Das Leuphana Semester bietet für alle Erstsemester-Studierenden den gemeinsamen Einstieg in die Wissenschaft. In den meist fächerübergreifenden Modulen erarbeiten sie sich die Grundlagen eines Studiums: Die Studierenden erfahren etwa wie sie von einer Beobachtung zur Hypothese gelangen, wie sie wissenschaftlich belastbare Daten erheben und wie aktuelle Ereignisse historisch in Zusammenhang gebracht werden. In Seminaren lernen die Erstsemester, wie sie eine wissenschaftliche Hausarbeit verfassen und ihre Ergebnisse gegenüber der Wissenschaftsgemeinde präsentieren.
„Wir werden ernst genommen“
Johanna Engelhardt beschäftigt sich im Modul „Forschungsmethoden der Kulturwissenschaften“ mit Besucher*innen-Forschung. Welche Menschen gehen wann und warum in welche kulturellen Einrichtungen? „Konkret möchten wir wissen, was Museen tun, um Migrant*innen als Gäste zu gewinnen“, berichtet die Studentin. Dazu sollen Interviews ausgewertet werden. „Ich fühle mich durch das Leuphana Semester sehr gut auf mein Studium vorbereitet. Schon in der Startwoche habe ich gemerkt: „Wir sind nicht nur die Neuen, wir werden ernst genommen“, sagt sie. Während der Startwoche arbeiten die Erstsemester-Studierenden gemeinsam an einem gesellschaftlich relevanten Thema. Zuletzt hieß die Überschrift „Sharing in a globalized World“. „Es waren internationale Expert*innen etwa zum Thema Klimawandel oder Wirtschaftsfragen zu Gast. Die Woche war herausfordernd, aber ich fand es auch gut und spannend“, urteilt Johanna Engelhardt.
Sie hat sich auch wegen der Nachhaltigkeit für die Leuphana entschieden. „Ich demonstriere bei ,Fridays for Future‘“, sagt Johanna Engelhardt. Im Modul „Wissenschaft trägt Verantwortung“ des Leuphana Semesters beschäftigt sie sich mit dem Thema „Nachhaltige Entwicklung mit Kindern und Jugendlichen“. „Wir planen einen Aktionstag basierend auf dem theoretischen Konzept ,Bildung für nachhaltige Entwicklung‘. Das schließt sich inhaltlich gut an meinen Minor an“, sagt die Studentin.
Außerdem engagiert sie sich bereits im ersten Semester in der Arbeitsgruppe zur Reform der Kulturwissenschaften initiiert vom Fakultätsrat. Gemeinsam diskutiert sie dort unter anderem mit Professor*innen über die Zukunft des Studiengangs. Zusätzlich ist Johanna Engelhardt Leuphana-Botschafterin, das heißt sie berichtet Studieninteressierten auf Messen von ihren Erfahrungen an der Leuphana. „Als ich auf der Suche war, haben mir die Gespräche mit Studierenden sehr geholfen. Jetzt kann ich anderen berichten, wie viele Möglichkeiten man an der Leuphana hat.“
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