Studierende im Porträt: Johanna Engelhardt – Ein unverstellter Blick

20.01.2020 Nach ei­nem in­ten­si­ven Ori­en­tie­rungs­jahr hat sich die 19-Jähri­ge für ein Stu­di­um an der Leu­pha­na ent­schie­den. Hier sieht sie die größten Möglich­kei­ten, ihr Po­ten­ti­al zu ent­fal­ten.

Studentin Johanna Engelhardt ©Leuphana/Patrizia Jäger
Studentin Johanna Engelhardt ©Patrizia Jäger
Studentin Johanna Engelhardt ©Leuphana/Patrizia Jäger

Jo­han­na En­gel­hardt ist ge­ra­de 18 Jah­re alt ge­wor­den, als sie von ih­rem Zu­hau­se auf Rügen nach Lüne­burg zog. Sie hat­te ei­nen Platz für ein Frei­wil­li­ges So­zia­les Jahr be­kom­men und soll­te für die nächs­ten zwölf Mo­na­te mit psy­chisch kran­ken Er­wach­se­nen ar­bei­ten. „Ich woll­te gern wis­sen, ob der Be­ruf und da­mit auch mein Stu­di­en­wunsch So­zia­le Ar­beit das Rich­ti­ge für mich ist“, sagt sie. Nach we­ni­gen Mo­na­ten muss­te sich Jo­han­na En­gel­hardt die­se Fra­ge mit ,Nein‘ be­ant­wor­ten. Vie­le Krank­heits­bil­der wa­ren zu be­las­tend für die jun­ge Frau, die­sen Be­ruf ein Le­ben lang aus­zuüben zu her­aus­for­dernd. „Ich habe mich nach die­ser Er­kennt­nis für ein in­ten­si­ves Ori­en­tie­rungs­jahr ent­schie­den“, sagt die Stu­den­tin. Sie ging zu Stu­di­en­be­ra­tun­gen, be­such­te Bil­dungs­mes­sen und ab­sol­vier­te Prak­ti­ka bei der Volks­hoch­schu­le und in ei­ner Wal­dorf­schu­le. Mehr und mehr ent­deck­te sie ihr großes In­ter­es­se für Kul­tur und Bil­dung. Sie be­warb sich an meh­re­ren Uni­ver­sitäten um ei­nen Stu­di­en­platz und wur­de übe­r­all an­ge­nom­men. „Ich habe mich we­gen des Stu­di­en­mo­dells sehr be­wusst für die Leu­pha­na ent­schie­den. Ich gehe in mei­nem Haupt­fach ei­nen ge­ra­den Weg, kann aber dank des Mi­nors, Kom­ple­mentärstu­di­ums und Leu­pha­na Se­mes­ters auch rechts und links schau­en.“ Jo­han­na En­gel­hardt stu­diert im ers­ten Se­mes­ter den Ma­jor Kul­tur­wis­sen­schaf­ten mit der Ver­tie­fung Kom­mu­ni­ka­ti­on und Or­ga­ni­sa­ti­on und hat im Mi­nor das Stu­di­en­fach Bil­dungs­wis­sen­schaft gewählt.

Das Leu­pha­na Se­mes­ter bie­tet für alle Erst­se­mes­ter-Stu­die­ren­den den ge­mein­sa­men Ein­stieg in die Wis­sen­schaft. In den meist fächerüberg­rei­fen­den Mo­du­len er­ar­bei­ten sie sich die Grund­la­gen ei­nes Stu­di­ums: Die Stu­die­ren­den er­fah­ren etwa wie sie von ei­ner Be­ob­ach­tung zur Hy­po­the­se ge­lan­gen, wie sie wis­sen­schaft­lich be­last­ba­re Da­ten er­he­ben und wie ak­tu­el­le Er­eig­nis­se his­to­risch in Zu­sam­men­hang ge­bracht wer­den. In Se­mi­na­ren ler­nen die Erst­se­mes­ter, wie sie eine wis­sen­schaft­li­che Haus­ar­beit ver­fas­sen und ihre Er­geb­nis­se ge­genüber der Wis­sen­schafts­ge­mein­de präsen­tie­ren. 

„Wir werden ernst genommen“

Jo­han­na En­gel­hardt beschäftigt sich im Mo­dul „For­schungs­me­tho­den der Kul­tur­wis­sen­schaf­ten“ mit Be­su­cher*in­nen-For­schung. Wel­che Men­schen ge­hen wann und war­um in wel­che kul­tu­rel­len Ein­rich­tun­gen? „Kon­kret möch­ten wir wis­sen, was Mu­se­en tun, um Mi­grant*in­nen als Gäste zu ge­win­nen“, be­rich­tet die Stu­den­tin. Dazu sol­len In­ter­views aus­ge­wer­tet wer­den. „Ich fühle mich durch das Leu­pha­na Se­mes­ter sehr gut auf mein Stu­di­um vor­be­rei­tet. Schon in der Start­wo­che habe ich ge­merkt: „Wir sind nicht nur die Neu­en, wir wer­den ernst ge­nom­men“, sagt sie. Während der Start­wo­che ar­bei­ten die Erst­se­mes­ter-Stu­die­ren­den ge­mein­sam an ei­nem ge­sell­schaft­lich re­le­van­ten The­ma. Zu­letzt hieß die Über­schrift „Sharing in a glo­ba­li­zed World“. „Es wa­ren in­ter­na­tio­na­le Ex­pert*in­nen etwa zum The­ma Kli­ma­wan­del oder Wirt­schafts­fra­gen zu Gast. Die Wo­che war her­aus­for­dernd, aber ich fand es auch gut und span­nend“, ur­teilt Jo­han­na En­gel­hardt. 
Sie hat sich auch we­gen der Nach­hal­tig­keit für die Leu­pha­na ent­schie­den. „Ich de­mons­trie­re bei ,Fri­days for Fu­ture‘“, sagt Jo­han­na En­gel­hardt. Im Mo­dul „Wis­sen­schaft trägt Ver­ant­wor­tung“ des Leu­pha­na Se­mes­ters beschäftigt sie sich mit dem The­ma „Nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung mit Kin­dern und Ju­gend­li­chen“. „Wir pla­nen ei­nen Ak­ti­ons­tag ba­sie­rend auf dem theo­re­ti­schen Kon­zept ,Bil­dung für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung‘. Das schließt sich in­halt­lich gut an mei­nen Mi­nor an“, sagt die Stu­den­tin.
 
Außer­dem en­ga­giert sie sich be­reits im ers­ten Se­mes­ter in der Ar­beits­grup­pe zur Re­form der Kul­tur­wis­sen­schaf­ten in­iti­iert vom Fa­kultäts­rat. Ge­mein­sam dis­ku­tiert sie dort un­ter an­de­rem mit Pro­fes­sor*in­nen über die Zu­kunft des Stu­di­en­gangs. Zusätz­lich ist Jo­han­na En­gel­hardt Leu­pha­na-Bot­schaf­te­rin, das heißt sie be­rich­tet Stu­di­en­in­ter­es­sier­ten auf Mes­sen von ih­ren Er­fah­run­gen an der Leu­pha­na. „Als ich auf der Su­che war, ha­ben mir die Gespräche mit Stu­die­ren­den sehr ge­hol­fen. Jetzt kann ich an­de­ren be­rich­ten, wie vie­le Möglich­kei­ten man an der Leu­pha­na hat.“