Erfahrungsberichte - Nachhaltigkeitswissenschaft

Auf dieser Seite finden Sie Erfahrungsberichte von Studierenden und Ehemaligen zum Master Nachhaltigkeitswissenschaft an der Leuphana Graduate School.

Jonathan berichtet

12.01.22 Jonathan Szabo hat Lüneburg und die Leuphana ins Herz geschlossen. Deshalb hat er sich dazu entschieden, nach seinem Bachelor in Umweltwissenschaften an der Leuphana zu bleiben. Seit Oktober 2021 studiert er im Masterprogramm Nachhaltigkeitswissenschaft. Hier schätzt er die Möglichkeiten inter- und transdisziplinären Arbeitens und sucht vor allem Schnittstellen, um Nachhaltigkeit mit wirtschaftlichem Handeln zu verbinden.

Jonathan Szabo, Student des Masters Nachhaltigkeitswissenschaft ©Privat
"Deswegen gefällt mir das Studienprogramm, weil es naturwissenschaftliche und humanwissenschaftliche Aspekte kombiniert und verschiedene Fachrichtungen verknüpft. Eigentlich sollte die Nachhaltigkeitswissenschaft nicht als Disziplin neben anderen gesehen werden, da sie sich über alle Bereiche unseres Lebens erstreckt."

Warum haben Sie sich für das Studienprogramm Nachhaltigkeitswissenschaft an der Leuphana Graduate School entschieden?

Ich habe mich für dieses Studium entschieden, weil ich etwas verändern möchte. Die Welt, wie sie heute ist, sieht sich mit vielen Problemen konfrontiert und für die meisten davon sind wir Menschen selbst verantwortlich. Trotzdem glaube ich fest daran, dass wir diese Probleme auch lösen können und möchte dafür mein Grundwissen aus dem Bachelor erweitern. Das Thema Nachhaltigkeit ist ein riesiger und komplexer Begriff und es reicht eben nicht aus, nur an der Oberfläche zu kratzen und sich dann als nachhaltig zu bezeichnen. Deswegen gefällt mir das Studienprogramm, weil es naturwissenschaftliche und humanwissenschaftliche Aspekte kombiniert und verschiedene Fachrichtungen verknüpft. Eigentlich sollte die Nachhaltigkeitswissenschaft nicht als Disziplin neben anderen gesehen werden, da sie sich über alle Bereiche unseres Lebens erstreckt. Vor allem möchte ich mir aber die Frage beantworten, wie und an welcher Stelle ich in Zukunft am besten einen Beitrag dazu leisten kann, die Menschheit in Einklang mit dem Planeten und sich selbst zu bringen.

Was haben Sie studiert bevor Sie Ihren Master an der Leuphana Graduate School begonnen haben?

Ich habe meinen Bachelor in den Umweltwissenschaften ebenfalls an der Leuphana gemacht. Dieser Studiengang kombiniert genauso Bestandteile aus den Naturwissenschaften und den Human- und Sozialwissenschaften in Bezug auf verschiedene umweltrelevante Themen. Daher kannte ich die Universität schon und bin bereits mit einigen Themen aus dem Master vertraut. Das ist aber wirklich nicht notwendig, um den Master studieren zu können, hat mir aber insofern geholfen, als dass ich wusste, dass mir die Uni und der Studiengang gefallen werden.

Sie sind in Ihrem ersten Mastersemester. Wie haben Sie Ihren Studienstart und die Opening Days erlebt?

Auch wenn die Opening Days in Teilen nur digital stattfinden konnte, war es dennoch schön, die anderen Erstis kennenzulernen und zu hören, was sie so motiviert. Alles in allem war es ein guter Einstieg, um das Unileben hier kennenzulernen. Ich fand es besonders lustig, dass einer der ersten Programmpunkte ohne Tutor*in geplant war, sodass ich spontan eine Campusführung gegeben habe, wodurch ich direkt ein paar nette Menschen getroffen habe. Der Einstieg ins Studium selbst hat mich besonders motiviert, da wir endlich wieder in Präsenz studieren konnten. Außerdem ist die Einführung so angelegt, dass thematisch auch alle mitgenommen werden, die vorher vielleicht etwas anderes studiert haben.

Die Leuphana versteht sich als eine inter- und transdisziplinäre Universität. Auch die Ausrichtung Ihres Studienprogramms ist interdisziplinär. Wie nehmen Sie dies wahr?

Die Inter- und Transdisziplinarität ist an der Leuphana wirklich stark im Fokus. Zum einen ist das an der Gestaltung der verschiedenen Studienprogramme spürbar, zum anderen aber auch an den Studierenden selbst. Das Studienprogramm beinhaltet neben den verschiedenen Schwerpunkten, die gesetzt werden können, auch Module des Komplementärstudiums. Ich finde das besonders spannend, weil es die Möglichkeit bietet, Themen abseits des Kernstudiums und vor allem auch Studierende aus anderen Studiengängen kennenzulernen. Auch in der Nachhaltigkeitswissenschaft gibt es viele verschiedene fachliche Hintergründe, aus denen die Studierenden kommen. Was am Studienprogramm auch besonders ist, sind die transdisziplinären Forschungsprojekte im zweiten und dritten Semester. Ich glaube, dass diese viel Potential haben und bin gespannt, was uns da erwartet.

Sie haben im Master Nachhaltigkeit die Möglichkeit zwischen verschiedenen Modulen zu wählen und selbst Schwerpunkte zu setzen. Für welche Module haben Sie sich entschieden? Was kann man sich darunter vorstellen?

Da ich noch im ersten Semester bin, sind bei meinen gewählten Modulen noch einige der einführenden Seminare und Vorlesungen dabei. Dazu gehört der Einblick, was Nachhaltigkeitswissenschaft überhaupt beinhaltet, sowie einige chemische und naturwissenschaftliche Grundlagen. Im Komplementär belege ich ein Seminar was sich mit der Frage beschäftigt, wie wir aktiv Kohlenstoff aus der Atmosphäre zurückholen können, um dort vorindustrielle Konzentrationen zu erreichen. In Zukunft möchte ich meinen Schwerpunkt weiter in Richtung von Nachhaltigkeit in der Wirtschaft verschieben. Dazu gehört Nachhaltigkeitskommunikation und -management, aber vor allem interessiert mich auch das Thema von wirklich nachhaltigen Innovationen und Start-Ups, die Großes bewegen können.

Wie ist das Verhältnis der Studierenden untereinander und zu den Dozierenden?

Ich glaube es gibt wenige Studiengänge, wo Studierende und Dozierende so motiviert und engagiert sind. Ich bin sehr begeistert davon, wie die Dozierenden für ihre Sache brennen und das färbt natürlich auch auf uns Studierende ab. Insofern ist das Verhältnis bisher sehr locker und freundlich und gleichzeitig auch total bemüht und respektvoll. Noch mehr gilt das natürlich für die Studierenden untereinander. Wir hatten eine wirklich tolle Erstifahrt, es gibt normalerweise öfter Events von der Fachschaft und man kann schnell Freund*innen und Gleichgesinnte finden. Es ist wirklich erstaunlich, wie kurz wir im Verhältnis erst hier studieren und wie sehr mir viele schon ans Herz gewachsen sind. Generell ist die Uni nicht zu groß und auf dem Campus liegt alles nah beieinander, dadurch kennt man sich und sieht dort oft bekannte Gesichter.

Was beschäftigt Sie neben dem Studium?

Ich habe zwischen Bachelor- und Masterstudium ein Praktikum bei der Braungart EPEA gemacht, wo ich jetzt auch als Werkstudent während des Studiums arbeite. Wir beschäftigen uns damit, das Cradle to Cradle-Designkonzept weiter voranzubringen. Da ich in Vollzeit studiere und mit den Arbeitsstunden gut ausgelastet bin, bleibt leider nicht mehr viel Zeit, mich zusätzlich zu engagieren. Für diejenigen, die darauf Lust haben, gibt es aber genug Möglichkeiten und Initiativen, um das zu tun. Ich kann dabei nur empfehlen, die Augen offen zu halten und einfach offen auf die Menschen zuzugehen. Persönlich möchte ich, wenn es klappt, mit meiner Freundin dieses Jahr den nächsten Tanzkurs anfangen.

Wie gefällt Ihnen Lüneburg als Wohnort und wie verbringen Sie Ihre Freizeit hier? Nutzen Sie das Semesterticket? Was sollte jede*r in oder um Lüneburg mal gemacht haben?

Lüneburg ist eine wunderschöne Stadt, die trotz oder eben gerade wegen ihrer überschaubaren Größe, einiges zu bieten hat. Man kann durch die Altstadt spazieren und sich den Wasserturm oder andere der historischen Gebäude anschauen oder auch im Sommer die vielfältigen Möglichkeiten draußen zu sein nutzen. Da gibt es zum Beispiel das Naturschutzgebiet nahe der Universität, die Ilmenau, den Kreidebergsee, den Kurpark oder die Lüneburger Heide. Abends kann man die hervorragende Kneipenkultur Lüneburgs erkunden, wo für jede*n was dabei ist. Ich persönlich bin gerne viel draußen mit dem Fahrrad unterwegs. Kulturell kann man sich im Theater, im Kulturkino Scala, im Salon Hansen, Anna & Arthur, im Mosaique oder vielen anderen Location austoben. Und wenn das nicht reicht, kommt man mit dem Semesterticket kostenlos nach Hamburg und kann dort die Vorzüge einer Großstadt genießen.

Was jede*r mal gemacht haben sollte? Also Geschmäcker sind zwar verschieden, aber ein Muss ist wenigstens einmal bei Jim Curry und eine Mitternachtspizza im September zu essen, einen sommerlichen Abend auf der Stintbrücke zu verbringen und einmal in der Ilmenau zu schwimmen.

Wem würden Sie den Master Nachhaltigkeit an der Leuphana Graduate School empfehlen?

Das Wichtigste ist die eigene Motivation, denke ich. Wenn du den Willen hast, etwas in der Welt zu verändern, zu verstehen, was hinter den vielen Problemen steckt und wie wir dagegen kämpfen können, dann könnte das Studium hier definitiv etwas für dich sein. Dinge kritisch zu hinterfragen, auch innerhalb des Studiums, kann ebenfalls sehr hilfreich sein. Wenn du Teil einer sehr engagierten Community werden möchtest, dann kann ich dir Nachhaltigkeitswissenschaft auf jeden Fall empfehlen. Ob du nachher in die Wirtschaft, in die Lehre, in die Forschung oder in einen anderen Beruf, der mit Nachhaltigkeit verknüpft ist, einsteigen möchtest, ist dabei egal. Du kannst hier wertvolle Erfahrungen und wertvolles Wissen sammeln. Außerdem ist nicht allein das Studium wichtig, sondern auch die Kontakte, die hier geknüpft werden können. Die wunderschöne Stadt und das Leben hier kommen natürlich noch als kleiner Bonus oben drauf.

Interviewer: Jonas Kernein

Mira berichtet

14.05.20 Die Studentin der Nachhaltigkeitswissenschaft ist leidenschaftliche Sportlerin. Für ihren Einsatz im Umweltschutz und die sehr guten Leistungen im Studium wird sie mit dem Deutschlandstipendium gefördert.

Mira Pape, Studentin des Masters Nachhaltigkeitswissenschaft ©Leuphana
"Eines der Leitbilder der Universität ist die Handlungsorientierung. Das hat mich überzeugt. Mit dem Studium kann ich die Themen Sport und Nachhaltigkeit verbinden."

Wenn Mira Pape zum Sport geht, sieht sie nicht nur Tore, Bälle und ihr Team: Werden Tiere durch das Training gestört? Gibt es auf dem Vereinsgelände eine Pfandtonne? Ist der Rasen künstlich oder natürlich? Mira Pape interessiert der Nutzungskonflikt zwischen Sportler*innen und Natur. Nach der Schule absolvierte sie ein Freiwilliges Ökologisches Jahr beim Landessportbund Niedersachsen: „Nachhaltigkeit war schon zu Schulzeiten ein wichtiges Thema für mich.“ Eigentlich wollte sie Sport studieren, doch die Arbeit während des ökologischen Jahres brachte sie zum Bachelor Umweltwissenschaften.

Vor vier Jahren begann sie ihr Studium an der Leuphana, mittlerweile studiert sie im Master Nachhaltigkeitswissenschaften. „Eines der Leitbilder der Universität ist die Handlungsorientierung. Das hat mich überzeugt. Mit dem Studium kann ich die Themen Sport und Nachhaltigkeit verbinden“, erklärt die 23-Jährige. In einem Kurs zu Geoinformationssystemen hat sie beispielsweise Sportstätten in sozialschwachen Stadtteilen kartiert. Waren die öffentlichen Bolzplätze für Kinder überhaupt noch zu erreichen? Nachhaltigkeit steht für Mira Pape nicht nur für Umweltschutz, sondern auch für gesellschaftliches Engagement. Die Stipendiatin ist sowohl im Vorstand der Sportjugend Lüneburg als auch der Sportjugend Niedersachsen. Gemeinsam werden beispielsweise Sportangebote für benachteiligte Kinder entwickelt. Aber Mira Pape zeigt lokalen Sportvereinen auch, wie sie etwa beim Land einen Förderantrag stellen, um eine ungenutzte Grünfläche in eine Streuobstwiese zu verwandeln. Politisch engagiert sie sich bei den Grünen und diskutiert mit Sportvereinen beispielsweise die Vor- und Nachteile von Kunstrasen. Bei seiner Nutzung wird zwar einerseits Mikroplastik in die Umwelt eingetragen, dafür muss aber nicht bewässert werden.
 
Mit 16 Jahren machte die Niedersächsin ihren Übungsleiter*innenschein für Fitness und Tanz, unterrichte Kinder und kam später über ihren Ehemann zum Touch-Rugby. Anders als der Name vermuten lässt, ist die Sportart kontaktärmer als das bekanntere Rugby und wird in gemischten Mannschaften gespielt. Mira Pape ist Mitglied der deutschen Nationalmannschaft. In Zeiten der Corona-Pandemie sind viele ihrer Aktivitäten nicht möglich. Dennoch blickt die Stipendiatin optimistisch in die Zukunft. Mira Pape ist Nachhaltigkeitsbeauftragte des Hochschulsports. Dort koordiniert sie die Nachhaltigkeitmaßnahmen und hat sich beispielsweise dafür eingesetzt, dass der Hochschulsport als Einsatzstelle für das Freiwillige Ökologische Jahr im Sport anerkannt wurde. Jetzt steht ein neues Projekt an: Cardio-Geräte sollen ihre Benutzer*innen nicht nur fitter machen, sondern auch zur Stromerzeugung genutzt werden. „Durch die körperliche Anstrengung können die Menschen erleben, welchen Wert unsere Ressourcen haben“, erklärt sie. Nach der Corona-Pandemie möchte sie mit diesem Projekt über die Grenzen der Universität hinausgehen und es an größere Sportvereine und -verbände weitergeben.
 
Für ein Jahr lang wird sie dank des Deutschlandstipendiums nun regelmäßig mit 300 Euro im Monat gefördert. Die eine Hälfte des Geldes kommt vom einem privaten Mentor, die andere Hälfte übernimmt der Bund. „Ich bin meinem Förderer sehr dankbar, dass er den akademischen Nachwuchs so unterstützt“, sagt Mira Pape. Das Deutschlandstipendium wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung koordiniert. Das Geld steckt Mira Pape in ihre Fortbildung. Gerade in Corona-Zeiten hat sie Zeit für Online-Kurse zu Persönlichkeitsentwicklung. Außerdem möchte die Studentin in nachhaltiges Sport-Equipment investieren. Daneben arbeitet sie weiter an ihrer Webseite und teilt ihre aktuellen Aktivitäten: „Damit möchte ich andere gern motivieren und mein Netzwerk ausbauen“, sagt Mira Pape. Wenn sie ihren Master in der Tasche hat, will sie fortführen, womit sie im Studium begonnen hat: „Ich kann mir vorstellen in einem großen Sportunternehmen zu arbeiten, beim Landessportbund oder auch selbstständig als Beraterin tätig zu sein.“

Autorin: Dr. Marietta Hülsmann

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