Studio-Sendungen

Zum zweiten Mal findet die Konferenzwoche digital statt. Auch dieses Jahr machen wir aus der Not eine Tugend und transportieren die Inhalte der Konferenz aus unserem Studio direkt zu den Studierenden und allen anderen Interessierten. Die Pandemie kann uns nicht davon abhalten, Diskussionsräume zu eröffnen und intellektuelle Begegnungen zu ermöglichen. Es kommt an auf die innere Haltung, nicht auf den Aufenthaltsort.

Sondersendung

Was kann Europa für Frieden und Sicherheit tun?

Mit der Politologin Cathryn Clüver Ashbrook und Tobias Lenz, Leuphana-Professor für internationale Beziehungen

Freitag, 4. März 2022 | 10:30 Uhr bis 11:15 Uhr | Gastgeber ist Sascha Spoun

Aus aktuellem Anlass lädt Sascha Spoun die Universitätsgemeinschaft im Rahmen der Konferenzwoche morgen von 10:30 bis 11:15 Uhr zu einem Studiogespräch zur Lage in der Ukraine ein. Unter dem Titel „Was kann Europa für Frieden und Sicherheit tun?“ spricht der Präsident mit der international vernetzten Politologin und Journalistin Cathryn Clüver Ashbrook und Tobias Lenz, dem Leuphana-Professor für internationale Beziehungen.

Eröffnung

Auftakt zur Konferenzwoche 2022

Mit Ursula Schröder, Sascha Spoun u.v.a.

Dienstag, 1. März 2022 | 16:30 Uhr bis 17:30 Uhr | Moderiert von Cornelius Gesing

In einer Zeit der großen gesellschaftlichen Fragen zwischen Krieg, Pandemie und Klimawandel, suchen wir auf der Konferenzwoche 2022 gemeinsam Antworten und starten damit beim großen Auftakt. Unser Moderator Cornelius Gesing ist natürlich wieder mit dabei und begrüßt Studierende, Lehrende und Gäste aus Wissenschaft und Gesellschaft zur Eröffnung in unserem Konferenz-Studio. Den inhaltlichen Anfang macht Sascha Spoun, Präsident der Leuphana Universität. Schon zu Beginn des Leuphana-Semesters hat er die Studierenden dazu ermutigt, neugierig zu sein und sich aktiv in gesellschaftliche Diskurse einzubringen. Dazu gibt es in unserer ersten Diskussionsrunde dann gleich Gelegenheit. Als Gast konnten wir Ursula Schröder gewinnen, Wissenschaftliche Direktorin des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg. Sie ordnet für uns ein, was Russlands Krieg in der Ukraine für die Weltgemeinschaft bedeutet, und wir diskutieren darüber, ob ein neuer Gesellschaftsvertrag die Grundlage für einen echten dauerhaften Frieden sein kann. Im Anschluss daran werfen wir einen ersten Blick auf eine Video-Performance UP AND AWAY - NICHTS WIE WEG, die Studierende in den letzten Monaten in Zusammenarbeit mit Friedrich von Mansberg entworfen haben, dem Chefdramaturgen des Theaters Lüneburg. Das Werk feiert in Anschluss an die Eröffnung dann seine Premiere in voller Länge. Neben diesen großen Programmpunkten gibt es im Laufe der Sendung viele Praxistipps von Studierenden für Studierende, wie sich aus der Konferenzwoche das Maximum herausholen lässt, und an Live-Musik haben wir auch gedacht.

Finale

Abschluss der Konferenzwoche 2022

Mit Carolin Stüdemann, Annika Weiser, Daniel Lang, Steffi Hobuß & Sven Prien-Ribcke

Freitag, 4. März 2022 | 19 Uhr bis 20:30 Uhr | Moderiert von Cornelius Gesing

Vier vollgepackte Konferenztage liegen hinter uns! Natürlich beschließen wir die Konferenzwoche 2022 gebührend mit einem großen Finale. Dabei schalten wir aber keineswegs einen Gang runter, sondern gehen bis zuletzt dieser einen Frage auf den Grund: Wie können wir die Welt zum Besseren verändern? Mit Carolin Stüdemann von Viva con Agua reden wir deswegen über die Rolle, die NGOs in einem NEW DEAL spielen könnten. Oder sogar müssen? Weil Weltverbessern hungrig macht, stellen wir darüber hinaus eine interaktive Koch-Show auf die Beine. Cornelius stellt live seine kulinarischen Fähigkeiten unter Beweis. Vielleicht kommen dabei endlich die Dinkel-Nudeln zum Einsatz, die er uns im Teaser zur Konferenzwoche versprochen hat? Vor allem wollen wir mit euch aber den Abschluss der Konferenzwoche und des Leuphana-Semesters feiern. Dazu gehört selbstverständlich auch die Verleihung des Jury-Preises für herausragende Projektpräsentationen. Welche Gruppen dürfen wohl den Salzkristall 2022 mit nach Hause nehmen? Natürlich hoffen wir, dass am Ende alle etwas mitnehmen aus dieser Konferenzwoche 2022: wertvolle Erkenntnisse, neue Kontakte und Ideen, die die Welt verändern.

Utopie-Studio

Neues von der Leuphana Utopie-Konferenz

    

Der Gegenwart aufs Dach steigen

Gespräche zu europäischen Grundrechten und der Neuen Ländlichkeit u.a. mit Maja Göpel

Dienstag, 1. März 2022 | 19 Uhr bis 20:15 Uhr | Moderiert von Cornelius Gesing

Das Utopie-Jahr beginnt mit einer Filmpremiere: Am 1. März um 19 Uhr zeigen wir im Utopie-Studio den filmischen Rückblick auf die Utopie-Konferenz im letzten Sommer. Der Film möchte DER ZUKUNFT AUFS DACH STEIGEN und spürt dem Momentum für gesellschaftliche Veränderungen nach. Er zeichnet ein Panorama lebenswerter Zukünfte und verdichtet inspirierende Stimmen aus der ganzen Republik - von Ex-Siemens-Chef Joe Kaeser, der Philosophin Eva von Redecker und dem Wissenschaftsjournalisten Eckhart von Hirschhausen bis hin zur Politikvisionärin Diana Kinnert, der Journalistin Ferda Ataman und dem Architekten Van Bo Le Mentzel. Die beiden Gastgeber:innen der Utopie-Konferenz Maja Göpel und Richard David Precht verknüpfen die Impulse zu einem Plädoyer für mehr visionären Wagemut.

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Darüber hinaus empfängt Maja Göpel im Studio den Juristen und Bürgerrechtler Bijan Moini, der mit der Initiative „JEDER MENSCH“ neue Grundrechte für Europa begründen möchte. Zudem werfen wir gemeinsam mit Juli Biemann von CoWorkLand und Andreas Willisch vom Thünen-Institut einen Blick auf die Karte der Neuen Ländlichkeit, die während des Utopie-Sommers entstanden ist.

Maja Göpel & Bijan Moini ©Jelka von Lange und Thomas Friedrich Schäfer
Maja Göpel begrüßt am 1. März 2022 um 19 Uhr den Juristen und Bürgerrechtler Bijan Moini im Utopie-Studio

Zukunftsstadt-Magazin

Ein Update aus dem Reallabor Lüneburg

   

Das Lüneburg von morgen

Gespräche zur Zukunft städtischen Zusammenlebens u.a. mit Marina Weisband

Mittwoch, 2. März 2022 | 19 Uhr bis 20:15 Uhr | Moderiert von Daniel Lang

17 Nachhaltigkeitsziele, 15 Experimente, 1 Leitbild: Lüneburg konkret verändern und weiter denken! Das Projekt Zukunftsstadt Lüneburg läuft seit 2015 und ist inzwischen fest etabliert. Das dazugehörige Zukunftsbüro bildet eine Schnittstelle zwischen Stadtverwaltung, Zivilgesellschaft und Universität. Hier wird die Stadt zum Reallabor, denn das Projekt lotet mit seinen Experimenten konkret aus, wie das städtische Zusammenleben in Zukunft aussehen könnte. Im Zukunftsstadt-Magazin wirft Daniel Lang zusammen mit seinen Gästen einen Blick auf den aktuellen Stand der Dinge. Unter anderem ist Marina Weisband zu Gast, Psychologin und Beteiligungspädagogin. Sie setzt sich ein für mehr gesellschaftliche Teilhabe und glaubt fest daran, dass Demokratie, Bildung und Digitalisierung Hand in Hand gehen. Wir sprechen mit ihr über Jugendpartizipation und wie sich ganz persönlich die Stadt der Zukunft vorstellt.

Debattenkulturen

Rhetorik – Performanz – Medialität

      

"I got 99 problems, but Fuckademia ain't one!"

Lesung und Gespräch mit Reyhan Şahin aka Lady Bitch Ray

Donnerstag, 3. März 2022 | 19 Uhr bis 20:15 Uhr | Moderiert von Omeima Garci

„Ich bin auf jeden Fall bereit für Dialog. Aber ich bin auch bereit für Streit.“ Reyhan Şahin aka Lady Bitch Ray mischt den feministischen Diskurs auf. Der „weißgespülte Salon-Feminismus“ klammere die Lebenswelten vieler Menschen aus, so die Buchautorin, Bildungsreferentin, Rapperin und promovierte Linguistin. Wenn weiße Mittelschicht-Frauen das muslimische Kopftuch anprangern, werde das der Komplexität des Themas nicht gerecht. Sie fordert, den Feminismus zu bereichern um die Stimmen aller Frauen und queerer Menschen.Şahins Biografie spricht für sich: Als strenggläubig sozialisierte Alevitin in Deutschland, als weibliche Rapperin und als Frau of Color in der Wissenschaft spürte sie Rassismus, Diskriminierung und Ausgrenzung am eigenen Leib und in verschiedenen Milieus. Rebellion beschreibt die Musikerin, Wissenschaftlerin und Autorin als Teil ihrer Identität und als Antwort auf Mehrfachdiskriminierungen: „Durch mein früh ausgeprägtes Selbstbewusstsein und meine Stärke tat ich automatisch emanzipierte und feministische Dinge, indem ich mich wehrte und selbstbestimmt meinen eigenen Weg ging.“ Die Künstlerin bricht bewusst Tabus und provoziert mit sexuell geladenen Texten. Im Buch „Yalla, Feminismus!“ entlarvt Reyhan Şahin sexistische und rassistische Strukturen - im Alltag, innerhalb muslimischer Communities, in der Hip-Hop-Szene und im Universitätsbetrieb. Letzterem wirft sie vor, „grundsätzlich patriarchalisch“ zu sein und kündigt an: „Ich werde mich diesen Strukturen niemals anpassen.“

Im Zentrum des Projekts "Debattenkulturen" steht die Frage: Was und wie darf, kann und muss an Universitäten diskutiert werden? Dabei geht es darum, das Bewusstsein zu stärken: erstens für die Darstellungsweisen von Inhalten und ihre (performative) Rolle für die Wissensgenerierung und zweitens für die sozialen, kulturellen und ökonomischen Bedingungen, die (universitäre) Debatten prägen. Vor diesem Hintergrund zielt das Projekt darauf, das Reflexions- und Debattiervermögen über die fachliche Fähigkeit hinaus nachhaltig zu fördern. Weitere Informationen zu dem Projekt "Debattenkulturen" findet ihr hier.

Lunch!Time

Das Konferenz-Magazin am Mittag

    

Disregarded: Structurally Weak but Rich in Experience

Zu Tisch mit dem Sturkturwandel-Experten Florian Ranft

Mittwoch, 2. März 2022 | 13 Uhr bis 13:45 Uhr | Moderiert von Cornelius Gesing

Cornelius lädt ein zum Konferenz-Magazin am Mittag. Zur ersten „Lunch! Time“ holt er Florian Ranft an den Tisch, der bei dem gemeinnützigen Thinktank "Das Progressive Zentrum" den Programmbereich Strukturwandel leitet. Gemeinsam loten sie aus, was ein NEW DEAL zu tun hat mit einem guten Leben für alle. Kleiner Spoiler: Es geht vor allem um Gerechtigkeit und Chancengleichheit. Florian Ranft wird eine neue Studie des Progressiven Zentrums vorstellen mit dem Titel "Die Übergangenen: Strukturschwach & erfahrungsstark". Hier könnt ihr schon einen Blick darauf werfen.
Neben den großen Themen der Welt widmen mir uns aber auch dem, was auf der Konferenzwoche selbst ansteht. Ihr bekommt zum Beispiel einen kleinen Vorgeschmack auf das Zukunftsstadt-Magazin am Abend. Wir sind uns außerdem ziemlich sicher, dass Cornelius seinen inneren Quizmaster channelt und was Entsprechendes vorbereitet hat.

    

Social Businesses and Their Public Energy

Zu Tisch mit der Social Entrepreneurin Henrike Schlottmann

Donnerstag, 3. März 2022 | 13 Uhr bis 13:45 Uhr | Moderiert von Cornelius Gesing

Ein neuer Tag, eine neue „Lunch! Time“ mit Cornelius aus unserem Konferenz-Studio. Dieses Mal setzt er sich mit Henrike Schlottmann an den Tisch. Sie ist Co-Geschäftsführerin von ProjectTogether und wurde bei den German Startup Awards zur Social Entrepreneurin 2021 gewählt. Aber was bedeutet soziales Unternehmertum eigentlich und was lässt sich damit wirklich verändern in der Welt? Wir gehen der Sache auf den Grund und räumen mit dem Mythos auf, dass komplexen Problemen mit einfachen Lösungen beizukommen ist. Drumherum gibts selbstredend Updates aus dem Konferenzalltag und wir runden das Ganze ab mit einem Live-DJ.

    

Is the Future of Foreign Policy Feminist?

Zu Tisch mit der Aktivistin Kristina Lunz

Freitag, 4. März 2022 |13 Uhr bis 13:45 Uhr | Moderiert von Cornelius Gesing

Zum letzten Mal lädt Cornelius ein zur „Lunch!Time“ ins Konferenz-Studio. Kristina Lunz vom Centre for Feminist Foreign Policy nimmt Platz an seinem Tisch. Zusammen fragen sich die beiden: Ist die Zukunft der Außenpolitik feministisch? Dabei geht es nicht um eine Politik von Frauen nur für Frauen. Feministische Außenpolitik will Ungleichheiten beseitigen und zwar in jeder Gestalt, um echten Frieden zu schaffen. Patriarchales Dominanzgehabe führt schließlich oft genug nur zu einem „Frieden“, der auf Angst und Unterdrückung basiert. Zum Abschluss der letzten Lunch!Time feiern wir schließlich die Premiere der Video-Performance UP AND AWAY - NICHTS WIE WEG. Die Performance haben Studierenden in ihrem Projektseminar gemeinsam mit dem Chefdramaturgen des Theaters Lüneburg Friedrich von Mansberg auf die Beine gestellt.

Studio-Talks

Gespräche über morgen

    

"Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näher kommen"

Lesung und Gespräch mit Navid Kermani

ENTFÄLLT AUS GESUNDHEITLICHEN GRÜNDEN

Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näher kommen - so lautet nicht nur der der Titel von Navid Kermanis neuem Buch, sondern auch seine Aufforderung an alle Menschen auf der Welt. In der Erzählung nähern sich ein Vater und seine zwölfjährige Tochter den großen Fragen – nach Liebe, Tod, Unendlichkeit. Welche Rolle spielt die Religion? Die kritische Tochter fordert den gläubigen Vater heraus. Dieser erscheint nicht als allwissender Prediger, sondern nimmt die Skepsis seiner Tochter ernst. Es entsteht ein Gespräch auf Augenhöhe voller Fragen und Zweifel. Navid Kermanis neues Buch bietet einen sehr persönlichen Zugang zum Islam, zur Religion allgemein und zu den großen Themen, die uns Menschen bewegen. Dabei vernetzt Kermani die Weltreligionen miteinander, beleuchtet selbstkritisch eigene Zweifel und Ratlosigkeit. Sein Werk ist weit mehr als eine Annäherung an ein zeitgemäßes Islamverständnis; es regt an zum Dialog, zum Fragen stellen und Aushalten von Ambivalenzen. Ein respektvolles Miteinander in Freiheit erfordert laut Kermani, „dass du über den eigenen, nun einmal beschränkten Horizont deiner eigenen Welt hinauszublicken lernst.“ Wie das ganz konkret gelingen kann, darüber sprechen wir mit ihm in unserem Studio-Talk.

    

Wissenschaft trägt Verantwortung: Was lernen wir aus der Pandemie für den Klimaschutz?

Gespräch mit Stefan Rahmstorf und Katharina Fegebank

Donnerstag, 3. März 2022 | 16:30 Uhr bis 17:30 Uhr | Moderiert von Annika Weiser & Cornelius Gesing

„Die Corona-Krise zeigt deutlich, was passiert, wenn man die Wissenschaft ignoriert – daher hoffe ich auf eine Wirkung für die Klimapolitik.“ Der Klimaforscher Stefan Rahmstorf betont den Wert der Wissenschaft in Krisenzeiten. Nach zwei Jahren Pandemie vertraut die Mehrheit der Menschen der Forschung, versorgt sich mit fundierten Fakten. – Ist das eine echte Chance für den Klimaschutz? Seit rund 50 Jahren spricht die Forschung vom menschengemachten Klimawandel. Längst gibt es dafür wissenschaftliche Belege. Warum schiebt die Politik die nötigen Maßnahmen auf? Die Klimakrise verläuft langsamer als die Pandemie; ihre Folgen sind gravierend, jedoch später spürbar. Klimaschutz kostet Kraft und Wählerstimmen, ist daher „jahrzehntelang verschleppt worden.“ Selbst ernannte „Klimaskeptiker“ gießen Öl ins Feuer: Sie stellen Fakten wie den menschengemachten Klimawandel infrage; verbreiten Fake News und unterstellen der Wissenschaft mangelnde Neutralität. Klimaschutzmaßnahmen verzögern sich dadurch, mit fatalen Folgen, so Rahmstorf: „Das wird uns alle am Ende teuer zu stehen kommen. Vor allem unsere Kinder.“ Was erwarten wir als Gesellschaft von der Wissenschaft? Der Klima- und Meeresforscher Rahmstorf verdeutlicht, dass die Wissenschaft Informationen liefert, die Politik aber Entscheidungen treffe: „Die normativen Entscheidungen (…), das sind demokratisch legitimierte Beschlüsse.“ Was sagt die Politik? „Ich habe gelernt, dass Wissenschaftler:innen oftmals dem politischen Diskurs um Meilen oder Jahre voraus sind“, so die Grünen-Politikerin Katharina Fegebank. Sie nutze die Wissenschaft als Grundlage für verantwortungsvolle Politik: „Ohne die wissenschaftsbasierten Fakten ist ein effektiver Kampf gegen die Erderwärmung nicht möglich.“

    

Werte im Wanken? Migration und Menschenwürde in Europa

Gespräch mit Mattea Weihe und Gerald Knaus

Freitag, 4. März 2022 | 16:30 Uhr bis 17:30 Uhr | Moderiert von Omeima Garci & Cornelius Gesing

„Solange Europa Menschen zur Abschreckung ertrinken lässt, werden wir nicht tatenlos zusehen.“ Mattea Weihe, Seenotretterin bei Sea-Watch, kritisiert die europäische Politik der Abschottung scharf. In der Flüchtlingsfrage wirkt Europa wie gelähmt. Die Spaltung innerhalb der EU hemmt die Staaten, die bereit wären, Menschen aufzunehmen. „Wir dürfen bei Menschenrechten keine Kompromisse machen“, stellt Weihe klar. Sie fordert staatliche Seenotrettungen und Solidarität mit Schutzsuchenden. Verrät die „Festung Europa“ ihre demokratischen Werte?Gerald Knaus setzt auf pragmatische Lösungen und wirbt für „Humanität und Kontrolle“: Irreguläre Migration müsse verhindert werden, jedoch ohne Menschenrechte zu verletzen. Der Migrationsforscher und Politikberater hat den „Türkei-Deal“ mitentwickelt und plädiert für weitere, ähnliche Abkommen. „Es gibt kein Recht auf Migration in die EU, wohl aber eines auf faire Asylverfahren“, so Knaus. Die Praxis der so genannten „Pushbacks“ verurteilt der Forscher: Die Rechte Geflüchteter werden gegenwärtig an den EU-Außengrenzen massiv missachtet. Wie gestalten wir eine humane Einwanderungspolitik? Ein Gespräch zwischen Idealismus, Pragmatismus und politischer Realität.

 

Video-Performance

UP AND AWAY - NICHTS WIE WEG

Erarbeitet von Studierenden für die Konferenzwoche 2022

Dienstag, 1. März 2022 | 18 Uhr bis 18:30 Uhr

Für die Eröffnung der Konferenzwoche haben Studierende in einem Projektseminar unter der Leitung von Friedrich von Mansberg, Chefdramaturg am Theater Lüneburg, eine Performance entwickelt. Zur Uraufführung sind alle herzlich eingeladen, die Theater als Form des Austauschs und der Begegnung betrachten. Inhaltlich geht es um Themen wie Macht und Widerstand, Angst und Hoffnung, Utopien und Zukunftsskepsis. Wie kann ein neues Miteinander aussehen, auf persönlicher wie auf gesellschaftlicher Ebene? Wie blicken wir in die Zukunft und was kann Theater in dieser Hinsicht für einen Beitrag leisten?

Moderation

     

Omeima Garci

Ein Portraitfoto von Omeima Garci ©Omeima Garci
Omeima Garci ist Stipendiatin der Rosa-Luxemburg-Stiftung und studiert Politikwissenschaft. Als Journalistin ist sie bei der teenageinternetwork conference (Tincon) aktiv und betreibt mit ihrer Kollegin Tess Kadiri den Podcast „Gastgedanken“ für funky, die Jugendredaktion der Funkemediengruppe. Als politische Aktivistin ist sie Teil der Theatergruppe VTUU (viel Theater um Uns), die sich für politische Aufklärung und inklusive Erinnerungsarbeit einsetzt. Zudem arbeitet Omeima im Jugendbeirat der Körber-Stiftung sowie im Utopie-Konferenz-Team.

     

Cornelius Gesing

Ein Portraitfoto von Cornelius Gesing ©1 enUS(Public Domain)
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