Kulturwissenschaften: Master Medien und Digitale Kulturen
Geschichte - Philosophie - Ästhetik
Die Wirklichkeit „Digitaler Kulturen“ in ihren Dynamiken und Konsequenzen zu verstehen ist eine der dringendsten Aufgaben unserer Zeit. Seit mehr einem halben Jahrhundert haben digitale Medien ihre kulturerzeugende Kraft in allen Lebensbereichen entfaltet. Sie haben damit die Wahrnehmung der Vergangenheit, die ästhetischen Formen der Kommunikation, die Begriffe unseres Denkens und die Weisen unseres Zusammenlebens grundlegend verändert.
Im Master Medien und Digitale Kulturen erlernen Sie die Fähigkeit zur inhaltlich präzisen, historisch reflektierten sowie fachlich und methodisch geschulten Auseinandersetzung mit den komplexen Themen, die dadurch für die Gegenwart und Zukunft entstehen.
Auf einen Blick
- Abschlussgrad: Master of Arts (M.A.)
- Bewerbungsfrist: EU-Abschlüsse: 1. Juni / Nicht-EU-Abschlüsse: 1. Mai
- Highlights: Anwendung des Wissens klassischer geisteswissenschaftlicher Disziplinen auf digitale kulturelle Umbrüche; ein internationales Forschungsnetzwerk; Historische und philosophische, soziologische und ästhetische Methoden; Fachlich fundierte Untersuchung und damit tiefgreifende Neuinterpretation digitaler Kulturen, ihrer Ursprünge und Dynamiken
- Richtet sich an: Absolvent*innen aller geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächer, die sich für Geschichte, Philosophie, Kunst und Medien interessieren
- Typ: zulassungsbeschränkt, konsekutiv
- Studienplätze: 25
- Studienbeginn: 1. Oktober
- Studienumfang: 120 ECTS
- Regelstudienzeit: 4 Semester
- Unterrichtssprache: Deutsch und Englisch
- Semesterbeitrag: ca. 390 EUR
Master Medien und Digitale Kulturen - Das Programm
Inhalte
Das Studienprogramm Medien und Digitale Kulturen vermittelt geistes- und sozialwissenschaftliche Denk- und Analysemöglichkeiten, um digitale Kulturen intellektuell zu durchdringen und reflektiert in ihnen zu handeln. Dazu zählen historische und philosophische ebenso wie ästhetische und soziologische Fachkompetenzen.
Ausgehend davon qualifiziert das Masterprogramm dazu, systematisches, empirisch fundiertes und theoretisch avanciertes Wissen über Genese, Dynamiken und Konsequenzen digitaler Kulturen zu erarbeiten. Kulturwissenschaftliche Grundprobleme wie Sinn, Wissen, Technik, Subjekt, Macht usw. spielen eine wesentliche Rolle für Fragen wie etwa:
- Welche sind die entscheidenden Schauplätze der Entfaltung digitaler Kulturen?
- Welche neuen Kulturtechniken etablieren sie, und mit welchen Konsequenzen?
- Wie verhalten sich gegenwärtige Veränderungen zu anderen historischen Umbrüchen, etwa technologischer, sozialer oder ästhetischer Art?
- Wie verändern digitale Kulturen unsere Wahrnehmung von Vergangenheit und Zukunft und die wissenschaftliche Praxis?
- Welche Begriffe und Methoden erfordert die Erschließung digitaler Kulturen?
- Welche Rolle spielt das Wissen der kulturwissenschaftlichen Fächer in digitalen Kulturen?
In und mit digitalen Kulturen verändern sich soziale Strukturen und Prozesse des Zusammenseins und der Kommunikation, Verhältnisse von Organisation und Arbeit. Genauso betroffen sind aber auch ästhetische Erfahrungen und Gestaltungspraktiken sowie geschichtliche Grundbegriffe und philosophische und Konzepte.
Dem Masterprogramm liegt die Auffassung zugrunde, dass Interdisziplinarität nur aus der Kenntnis und Beherrschung disziplinärer Methoden und Epistemologien heraus möglich ist. Diese werden zugleich einer kritischen Erweiterung und Revision unterzogen, weil digitale Kulturen auch die Universität selbst verändern.
Der Master Medien und Digitale Kulturen ist in einen internationalen Forschungszusammenhang zu Digital Cultures eingebettet und der renommierten deutschsprachigen Tradition der Ersten Kulturwissenschaft sowie der German Media Theory verpflichtet.
Struktur
Der Master Medien und Digitale Kulturen umfasst Module in vier verschiedenen Bereichen: Kernbereich, Wahlbereich, kulturwissenschaftlicher Integrationsbereich und Komplementärstudium.
Die vier Kernmodule konzentrieren sich auf die folgenden an Fächergruppen orientierte Bereiche:
- Geschichte
- Philosophie
- Soziale Organisation
- Ästhetik
Die Besonderheit liegt hier darin, einem kulturellen Ordnungs- und Orientierungsschwund durch eine Ausrichtung auf historische, philosophische, ästhetische und soziale Grundfragen zu begegnen und die Erfahrungen und das Wissen der beteiligten Disziplinen für das Verständnis digitaler Kulturen fruchtbar zu machen.
Neben den Kernmodulen können Studierende auf ein breites Angebot an themenorientierten Wahlfächern zugreifen, um den Fragen nach Medien und digitalen Kulturen an konkreten Phänomenen nachzugehen:
2. Semester (2 x 5 CP)
- Demokratie, Öffentlichkeit, Emanzipation (5 CP)
- Gender, Queerness, Körper (5 CP)
- Organization, Power, Economies (5 CP)
- Praxisfeld Künste, Museen, Archive (5 CP)
- Medien, Technik, Wissen (5 CP)
3. Semester (2 x 5 CP)
- Film, Sound, Text (5 CP)
- Kapitalismus, Konflikt, Disruption (5 CP)
- Migration, Zirkulation, Mobilität (5 CP)
- Organization, Aesthetics, Materiality (5 CP)
- Städte, Öffentliche Räume, Infrastrukturen (5 CP)
Die Studierenden belegen außerdem Module in zwei weiteren Bereichen. Der erste ist der kulturwissenschaftliche Integrationsbereich, in dem sie gemeinsam mit Kommiliton*innen aus anderen Masterprogrammen die Geschichte, Methoden und aktuellen Debatten der Kulturwissenschaften kennenlernen. Kern-, Wahl- und Integrationsbereich werden hier in ein funktional ausgewogenes Verhältnis gebracht. Die Studierenden können eigenständig thematische und methodische Schwerpunkte setzen und gezielt verfolgen, um dadurch einen disziplinär informierten und fachlich kompetenten Zugang zu interdisziplinärer kulturwissenschaftlicher Forschung zu finden.
Den zweiten Bereich bildet das Komplementärstudium, in dem die Studierenden Möglichkeiten zur Generalisierung und Spezifizierung des Studiums haben. Im Austausch mit Studierenden aller Masterprogramme können sie sowohl ihr Verständnis für andere Fachkulturen und Fragestellungen erweitern, als auch disziplinäre Vertiefungen (insbesondere im Hinblick auf einen wissenschaftlichen Berufsweg) vornehmen.
Zusammen bereiten die vier oben genannten Komponenten die Studierenden auf die forschungsbasierte Masterarbeit vor. Ein Masterforum dient als Kolloquium, in dem Studierende ihre eigene Forschungsarbeit präsentieren und diskutieren.
Hier finden Sie weitere Informationen zu den Studieninhalten des Masters Kulturwissenschaften: Medien und Digitale Kulturen.
Besonderheiten
Das Masterprogramm gründet auf den begrifflichen und methodischen Kompetenzen unterschiedlicher Fachtraditionen, um darauf eine informierte und differenzierte Interdisziplinarität zu begründen. Dadurch wird es den Studierenden möglich, eigene Themen, Gegenstände und Forschungsinteressen aus mehreren Perspektiven heraus zu verfolgen und den historischen, philosophischen, ästhetischen und sozialen Herausforderungen digitaler Kulturen kompetent zu begegnen.
Zu diesem Zweck vermittelt das Studienprogramm Methoden des quellenorientierten, historischen Arbeitens sowie ein Verständnis für medienhistorische Fragestellungen und Erklärungsweisen. Diese werden ergänzt um (organisations-)soziologische Theorien und Methoden zum Verhältnis von Technik, Arbeit und Organisation. Selbiges gilt für die maßgeblichen Linien des philosophischen Denkens, seiner Begriffe und deren Tragfähigkeit für die Durchdringung digitaler Kulturen. Zuletzt beschäftigen sich die Studierenden mit den ästhetischen Standards digitaler Kulturen und dem Wechselspiel zwischen Wahrnehmung und Technologie.
Der Master Medien und Digitale Kulturen ist Teil eines seit etwa 15 Jahren etablierten, übergreifenden Schwerpunktthemas der Leuphana Universität Lüneburg, das sich wiederum in einer entsprechenden Berufungspolitik und internationalen Forschungszusammenhängen abbildet. Studierende und Lehrende arbeiten dadurch gemeinsam in einem forschungsintensiven, interdisziplinären und international aufgestellten Umfeld.
Prüfungsordnung und fachspezifische Anlagen
Hier können die Rahmenprüfungsordnung und die fachspezifischen Anlagen (FSAn) eingesehen werden.
Aus der fachspezifischen Anlage wird das fachspezifische Curriculum ersichtlich. In ihr sind die zu erbringenden Module und deren Inhalt, die Veranstaltungsformen, die Art und Anzahl der Prüfungsleistungen detailliert und rechtsverbindlich geregelt.
Lehrende
Programmleitung
- Prof. Dr. Claus Pias
Hauptamtlich Lehrende im Kernbereich
Der Kernbereich des kulturwissenschaftlichen Studienprogramms Medien und Digitale Kulturen wird hauptsächlich getragen von: Prof. Dr. Claus Pias (Medientheorie und Mediengeschichte), Prof. Dr. Erich Hörl (Medienkultur und Medienphilosophie), Dr. Amber Harper (Medientheorie und Mediengeschichte), Dr. Christian Voller (Medienkultur und Medienphilosophie) sowie der Professur für Medienästhetik und Medientechnik (N.N.).
Im Integrations- und im Wahlpflichtbereich unterrichten alle Dozent*innen der Kulturwissenschaftlichen Fakultät.
Internationaler Forschungszusammenhang
- Institut für Kultur und Ästhetik Digitaler Medien (ICAM)
- Centre for Digital Cultures (CDC)
- DFG-Graduiertenkolleg „Kulturen der Kritik“
- Summer Academy on Media and Humanities (zusammen mit der Stanford University)
- European Summer Academy (zusammen mit Copenhagen Business School und der Hochschule St. Gallen)
Auslandsstudium
Im Rahmen von Erasmus+ oder auch als Free Mover können Sie einen Auslandsaufenthalt planen. Wir empfehlen Ihnen, es im 3. Fachsemester ins Studium zu integrieren. Weitere Informationen zu den Partneruniversitäten finden Sie auf den Seiten des International Center.
Berufliche Perspektiven
Das Studium ist kein medienpraktischer, sondern ein wissenschaftlicher Studiengang, der zu akademischen Karrierewegen qualifiziert. Seine Ausrichtung an geisteswissenschaftlichen Fachkulturen begünstigt in besonderem Maße die weitere wissenschaftlichen Qualifikation (Promotion).
Zugleich erlauben die unterschiedlichen Wahlmöglichkeiten auch den Kompetenzerwerb für Berufsfelder mit kreativem und reflexivem Denkanspruch, z.B. im Bereich des Journalismus und der Öffentlichkeitsarbeit, der Medien- und Kommunikationsberatung, in Kulturinstitutionen wie Museen, Kunst- und Ausstellungshallen, internationalen Kulturinstituten, Bibliotheken oder Archiven, im Bereich der Kulturpolitik, in NGOs, Stiftungen, sowie in Medienunternehmen.
Die Leuphana Graduate School ermöglicht Absolvent*innen des Programms einen reibungslosen Übergang in die Promotion, um eine Karriere in der Wissenschaft zu verfolgen.
Qualifizierte Bachelorabsolvent*innen haben mit dem Doctoral Track die Möglichkeit, bereits ab dem ersten Semester ihres Masterstudiums die Zulassung zur Promotion zu erhalten, sich für das Promotionsstudium einzuschreiben und Teil der Scientific Community zu werden. Die Studierenden werden in ein thematisches Promotionskolleg eingebunden, das ihrem Forschungsgegenstand entspricht. Dadurch können sie Master und Promotion bereits aufeinander aufbauend planen.
Doctoral Track
Als Studierende unseres Masterprogramms haben Sie die Möglichkeit, über den Doctoral Track frühzeitig in die Promotion einzusteigen. Damit werden Sie Teil der Scientific Community unserer Promotionskollegs und haben so die einmalige Chance, Master- und Promotionszeit verzahnt zu gestalten und mit dem Doktortitel im Blick, den Masterabschluss en-route zu erwerben.
Bewerbung und Voraussetzungen
Sämtliche Informationen rund um die Zugangsvoraussetzungen, die Bewerbung und das Auswahlverfahren finden Sie auf unserer Seite “Bewerbung und Voraussetzungen”.
Im Auswahlverfahren für den Master Kulturwissenschaften: Medien und Digitale Kulturen finden Auswahlinterviews zwischen dem 16. und 18.6.2025 statt. Die Interviews sollen einen persönlichen Eindruck von Ihren Interessen und Ihrer Motivation sowie Ihrer Eignung für den Master Medien und Digitale Kulturen geben. Darüber hinaus bietet das Auswahlgespräch die Möglichkeit, bis zu 18 zusätzliche Punkte im Auswahlverfahren zu erreichen und damit Ihre Aussichten auf einen Studienplatz in Lüneburg zu verbessern. Die 15-minütigen Interviews werden online durchgeführt. Die Einladungen zu den Auswahlgesprächen erfolgen ca. eine Woche vor den Interviews per Email. Eine Vorbereitung ist nicht notwendig.
Weiterführende Links
Internationale Studierende
Das Studienprogramm passt zu Ihnen? Dann finden Sie weitere Informationen für internationale Studieninteressierte zu aufenthaltsrechtlichen und sozialen Belangen, wie zum Beispiel Visum, Aufenthaltstitel, Krankenversicherung oder die Wohnungssuche, auf den folgenden Seiten. Bitte beachten Sie, dass sich die Informationen für Austauschstudierende und internationale Regelstudierende leicht unterscheiden.
Kontakt und Beratung
Erste Anlaufstelle
Das Infoportal ist Ihre Anlaufstelle für
- allgemeine Informationen zum Bewerbungsprozedere
- erste Fragen zum Studienangebot der Leuphana
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Tel.: +49.4131.677-2277
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Freitag 9:00 - 12 Uhr
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Für einen individuellen Beratungstermin mit der Master Studienberatung, nutzen Sie bitte das Terminbuchungstool auf unserer Website.