Kulturwissenschaften studieren
Der B.A. Kulturwissenschaften ist in das interdisziplinäre College Studienmodell mit Leuphana Semester und Komplementärstudium eingebettet und gibt Ihnen die Möglichkeit, Ihr individuelles Studienprofil zu entwickeln.
Studienaufbau: B.A. Kulturwissenschaften
Im Leuphana Semester setzen Sie sich ganz grundlegend mit Wissenschaft und Wissenschaftlichkeit auseinander. Dadurch schulen Sie Ihr kritisches Denkvermögen, um Vertrautes hinterfragen zu können; dadurch lernen Sie, die adäquate Herangehensweise für den systematischen Erkenntnisgewinn zu wählen und dadurch wissen Sie, den verantwortungsvollen Umgang mit wissenschaftlichen Erkenntnissen zu praktizieren. Gleichzeitig erhalten Sie eine Einführung in die Kulturwissenschaften. Das heißt, Sie befassen sich mit Themenfeldern sowie theoretischen und methodischen Referenzpunkten der Lüneburger Kulturwissenschaften. Die Auseinandersetzung mit Grundsätzen wissenschaftlicher Denk- und Arbeitsweisen im Allgemeinen sowie die Einführung in den Major im Konkreten bilden das Fundament für das interdisziplinäre Bachelor-Studium der Kulturwissenschaften.
Der Minor vertieft den Major Kulturwissenschaften oder ergänzt ihn um ein anderes Fachgebiet. Sie haben die Wahl.
Das Komplementärstudium gibt Ihnen Gelegenheit, Ihrem Wissensdrang individuell nachzugehen, indem Sie in ein ganz anderes Wissensgebiet eintauchen, wie etwa Wirtschaftspsychologie, Geschlechterverhältnisse und Raumstrukturen, Islamisches Recht oder Design Thinking. Indem Sie aus Ihrer eigenen Fachwissenschaft heraustreten und sich auf andere Fachaspekte einlassen, erwerben Sie Verständnis für die Verschiedenartigkeit von Wissenschaftskulturen sowie inter- und transdisziplinäre Kompetenzen.
Pflichtmodule
Im Major Kulturwissenschaften belegen Sie folgende Pflichtmodule:
Leuphana Semester
- Wissenschaft transformiert: verantwortliches Handeln. (fächerübergreifend)
- Wissenschaft problematisiert: kritisches Denken. (fächerübergreifend)
- Wissenschaft produziert: methodisches Wissen. (fächerübergreifend)
- Wissenschaft produziert: Methoden in den Kulturwissenschaften
- Kulturwissenschaften: Einführung in die Grundlagen
2. Semester
- Paradigmen der Kulturwissenschaften (Kernbereich)
- Methoden der Kulturwissenschaften (Kernbereich)
- Einführung in das gewählte Vertiefungsfach (Vertiefungsbereich)
- 1 Minor-Modul
- 1 Komplementär-Modul
3. Semester
- Wahl-Modul (Vertiefungsbereich)
- Wahl-Modul (Vertiefungsbereich)
- Wahl-Modul (Praxisbereich)
- Wahl-Modul (Praxisbereich)
- 1 Minor-Modul
- 1 Komplementär-Modul
4. Semester
- Wahl-Modul (Vertiefungsbereich)
- Wahl-Modul (Vertiefungsbereich)
- Handlungsfelder der Kulturwissenschaften (Praxisbereich)
- 2 Minor-Module
- 1 Komplementär-Modul
5. Semester
- Kontorversen der Kulturwissenschaften (Kernbereich)
- Wahl-Modul (Vertiefungsbereich)
- 2 Minor-Module
- 1 Komplementär-Modul
6. Semester
- Bachelor Arbeit
- Wahl-Modul (Vertiefungsbereich)
- 2 Komplementär-Module
Studienordnungen / fachspezifische Anlagen
- In der fachspezifischen Anlage zum Major Kulturwissenschaften finden Sie detaillierte Informationen zu den Studieninhalten der Major-Module.
- In der Anlage 5 zum Leuphana Semester finden Sie detaillierte Informationen zu den Studieninhalten im ersten Semester.
- In der Anlage 8 zum Komplementärstudium finden Sie detaillierte Informationen zu den Studieninhalten der Komplementär-Module.
Minor-Kombinationsmöglichkeiten
Der Major Kulturwissenschaften kann in Kombination mit einem der folgenden Minor studiert werden:
Betriebswirtschaftslehre
für Managementkompetenzen
Bildungswissenschaft
für Zusatzqualifikationen in Bildung und Erziehung
Digital Business
für fachliche und technische Fähigkeiten in einem Wachstumssektor
Digitale Medien / Kulturinformatik
für ein reflexives und anwendungsbezogenes Verständnis des Computers in Kulturberufen
Nachhaltigkeitswissenschaften
für das Verstehen und Entwickeln zukunftsfähiger, langfristig wirksamer Lösungen
Philosophie
für einen historischen und systematischen Überblick über die Geschichte der Philosophie und den einschlägigen zeitgenössischen Debatten
Politikwissenschaft
für fachliche Kenntnisse, praktische Kompetenzen und ideenreiches Denken in (Kultur-)Politik und Verwaltung
Popular Music Studies
für Kenntnisse in der internationalen Popmusik-Forschung sowie die praktische Umsetzung und Evaluation eigener Vorhaben
Raumwissenschaften
für vertiefte Kenntnisse in den Bereichen Raumplanung und -bewirtschaftung sowie der Kultur- und Wirtschaftsgeographie
Rechtswissenschaften (Unternehmens- und Wirtschaftsrecht)
für juristische und betriebswirtschaftliche Fähigkeiten
Volkswirtschaftslehre
für ein grundlegendes Verständnis mikro- und makroökonomischer Prozesse
Wirtschaftspsychologie
für umfangreiches Wissen über menschliche Handlungsmotive und -prozesse
Studieninhalte: B.A. Kulturwissenschaften
Das Studium der Kulturwissenschaften gliedert sich in den Kulturwissenschaftlichen Kernbereich und das Vertiefungsfach.
Im Kernbereich erfolgt eine Orientierung über die wichtigsten historischen wie zeitgenössischen Paradigmen der Kulturwissenschaften und eine Einführung in die für die Kulturwissenschaften zentralen methodischen Zugänge. Zwei weitere Pflichtmodule beschäftigen sich mit den Zusammenhängen von Kultur, Recht und Gesellschaft sowie den Grundlagen der Kulturgeschichte des Wissens.
Der Kernbereich bietet Ihnen einen Überblick über die zentralen Fragestellungen, Paradigmen und theoretischen Konzepte der zeitgenössischen Kulturwissenschaften. Der Erwerb von wissenschaftlichen Methoden, ob sie aus den Geistes- oder den Sozialwissenschaften stammen ist gleichfalls ein unverzichtbares Element des Studiums, weshalb auch ein Pflichtmodul in diesem Bereich vorgesehen ist.
Zur Schärfung Ihres fachlichen Profils entscheiden Sie sich für ein Vertiefungsfach. Ergänzend dazu können Sie Wahlmodule im Bereich Wissensgeschichte belegen; dieser ist jedoch nicht als eigenständiges Vertiefungsfach wählbar.
Mit der Bachelor-Arbeit schließen Sie Ihr Studium ab. In der Abschlussarbeit zeigen Sie, dass Sie die erlernten Grundlagen und Methodenkenntnisse selbständig auf ein eigenes Thema anwenden und sich wissenschaftlich fundiert mit aktuellen Fragestellungen der Kulturwissenschaften auseinandersetzen können.
Mit dem Abschluss des Studiums der Kulturwissenschaften erwerben Sie den Bachelor of Arts (B.A.).
Vertiefungsfächer: B.A. Kulturwissenschaften
Vertiefungsfächer: B.A. Kulturwissenschaften
Kulturorganisation und Gesellschaft
Studienprofil
Die Vertiefung Kulturorganisation und Gesellschaft lehrt und forscht zu den Strukturen und Prozessen, die Kunst und Kultur produzieren, kommunizieren und zu unterschiedlichen Rezeptionen führen. Im Mittelpunkt dieser soziologischen und ökonomischen Perspektiven stehen Modelle einer interdependenten Kulturproduktion, Kulturdistribution und Kulturrezeption.
Kultur ist das Ergebnis von Kooperationen, das Produkt der Kultur ist niemals das Produkt eines einzelnen Künstlers oder einer einzelnen Künstlerin. Kultur ist ein kollektiver Prozess: Soziale, politische und ökonomische Bedingungen gestalten ihn, und er gestaltet wiederum Märkte, Politik, kommunale und soziale Netzwerke und andere gesellschaftliche und wirtschaftliche Organisationsstrukturen.
Kulturorganisationen ist auf lokaler, nationaler und globaler Ebene zu finden. Ihr Publikum kann nach Klasse, Lebensstil oder demographischen Merkmalen differenziert werden. Kommunikation und Organisation gehen Hand in Hand. Die Analyse der Kulturkommunikation verlangt die Analyse der Kulturorganisation und vice versa.
Berufsfelder
- Tätigkeiten in Einrichtungen der Kultur- und Kreativwirtschaft sowie in der weiteren kulturell orientierten Wirtschaft
- Tätigkeiten im öffentlichen und gemeinnützigen kulturellen Sektor (Kulturdezernate, Stiftungen, Interessensverbände)
- Tätigkeiten im Management und in der Öffentlichkeitsarbeit in kulturellen Institutionen (Museen, Theater, Orchester, Verlage, Medien)
- Wissenschaftliche Tätigkeiten in Forschung und Lehre nach Weiterqualifikation im Master.
Kultur- und Sozialtheorie
Studienprofil
Nicht nur Kunst, Musik, Literatur oder Wissenschaft, sondern auch jede Form der Alltagspraxis ist als „Kultur“ historisch geworden und wird stets neu hergestellt. Kurz: Kultur beginnt mit der Art und Weise sich zu bewegen, zu denken, wahrzunehmen, aber auch wie sich komplexe Beziehungen zwischen Dingen, Menschen und der Umwelt (z.B. von Handy, User, und Minen zur Metallgewinnung) entspannen. Gerade Alltagskultur (von der Esskultur bis zum Mobilitätsverhalten), Populärkultur (von Pop bis zu Serien) und Medien (vom Buchdruck bis zur App), aber auch konkrete Aspekte wie Organisation, Interkulturalität, Urbanität, Arbeit, Migration, Formen der Gemeinschaft oder Geschlechterverhältnisse gehören daher zum Gegenstandsbereich der kulturwissenschaftlichen Forschung.
Das Vertiefungsfach Kultur- und Sozialtheorie zielt auf die Kompetenz, implizite Annahmen und Interessen zu erkennen – sowie aktiv selbst unterschiedliche Perspektiven einzunehmen. Dies gelingt durch die Verbindung soziologischer und philosophischer Konzepte der Kulturanalyse, der Untersuchung empirischer Gegenstände sowie Ansätzen der Kritik und Rhetorik.
Aus kultursoziologischer Perspektive steht dabei das gesellschaftliche Zusammenleben im Mittelpunkt. Wie können soziale Akteure soziale Strukturen, deuten, beeinflussen oder verändern – und wie bringen soziale Strukturen gerade bestimmte Subjekte und Rollen hervor (den „Unternehmer seines Selbst“?, die „Mutter und Hausfrau“? den „underdog“?). Welche Entwicklungslinien ermöglichen erst bestimmte gesellschaftliche Rahmenbedingungen (die Ökonomisierung, Urbanisierung, Verrechtlichung, Vergesellschaftung, Kulturalisierung, Verwissenschaftlichung, aber auch Demokratisierung der Gesellschaft)? Wie entstehen quasi-objektive gesellschaftliche Sinnstrukturen (die über Sprachregelungen, Rituale und Symbole soziale Verhältnisse reproduzieren) und in welchem Verhältnis stehen sie zur Materialität der Gesellschaft (zum Beispiel zu Eigentumsverhältnissen und kulturellen Artefakten, zu Infrastrukturen und Technologien, zu Mobilitäten und Zirkulationen, oder zur Stadtentwicklung und zur Natur)?
Aus kulturphilosophischer Perspektive ist das Verhältnis von kritischem Denken und kultureller Praxis der Ausgangspunkt. Die Kulturphilosophie fragt nach den Entstehungsbedingungen der kulturellen Formen und entwickelt einen reflektierenden Zugang zu kulturellen Phänomene. In diesem Sinne ist Kulturphilosophie immer in Verbindung mit den kulturellen Gegenständen, die sie untersucht zu verstehen, sprich einer aktiven Arbeit an und mit Begriffen. Im Fokus steht die historische, sowie auf aktuelle Debatten der Philosophie eingehende Hinterfragung des Menschen im Verhältnis zu Natur und Kultur, die Kritik des Naturalismus, die Ausprägungen und Kritik von Macht als Teil von Kultur und die sich hier anschließende Unterwerfung unter kulturelle Imperative (z.B. der Begriff Leitkultur). Kulturphilosophie erfasst auf begrifflicher Ebene Phänomene wie die Entwicklung von Gesellschaftsformen und deren Strukturen, mediale Dimensionen von Kommunikation und Wahrnehmung, die Kultur- und Kreativitätsindustire, Ästhetik und die Produktion von Subjektivität.
Die Lektüre klassischer Texte und Positionen ist dabei hilfreich, um Argumentationsfiguren kennen- und identifizieren zu lernen, das historische Gewordensein aktueller Positionen zu verstehen und eigenes Wissen zu reflektieren.
Die Perspektiven der Kultur- und Sozialtheorie sind eingebettet in eine Reflexion und Anwendung von Zugängen der Kritik und Rhetorik. Das Erfassen von kulturellen Verhältnissen ist Ausgangspunkt von Gestaltung. Praktisch orientierte Textanalyse und Textkritik, Begriffsarbeit sowie Analyse und Praxis freier Rede sind mithin ein wichtiges ergänzendes Element des Vertiefungsfachs. Damit fördert Kultur- und Sozialtheorie komplexe Sachverhalte zu verstehen, zu kommunizieren und diese Kenntnis von Denkweisen aktiv in unterschiedliche kulturelle Felder einzubringen. Analytische und sprachliche Kompetenzen, interkulturelles Verstehen, Kritik und Handlungsfähigkeit werden gestärkt.
Die Erarbeitung und Anwendung kulturtheoretischer Ansätze befähigt zur konkreten und kritischen Analyse kultureller Zusammenhänge. Sowohl das Verstehen wie ein versierter Umgang mit komplexen kulturellen Sachverhalten bildet eine der Schlüsselkompetenzen des Vertiefungsfachs und sie lassen sich in vielfältigen Arbeits- und Produktionszusammenhängen einbringen. Knapp gesagt: man lernt kritisch zu denken, komplexe Verhältnisse zu erkennen, zu lesen und zu hinterfragen sowie mit Sprache und Text, Bild und Ton versiert und pointiert umgehen zu können. Die Kultur- und Sozialtheorie eignet sich als eigenständiger inhaltlicher Schwerpunkt ebenso wie als Meta-Kompetenz zur Kombination mit anderen Gegenständen wie Medien, Management, Kunstorganisation oder Bildung.
Berufsfelder
- Einrichtungen der Kultur- und Kreativwirtschaft
- öffentlicher Kultursektor
- Stiftungen und NGOs
- Organisations- und Kommunikationsarbeit
- traditionelle und neue Medien
- Management, Kommunikationsarbeit in kulturellen Institutionen (Verlage, Medien, Internet-Dienstleister, Werbeagenturen, Museen, Theater, Festivals etc.)
- Mitarbeit in Kulturverwaltungen und in der Kulturpolitik
- Wissenschaftliche Tätigkeiten in Forschung und Lehre nach Weiterqualifikation im Master
Kunst und visuelle Kultur
Studienprofil
Das Vertiefungsfach Kunst und visuelle Kultur vermittelt sowohl Grundlagen der Kunstgeschichte als auch der Soziologie künstlerischer Felder, ihrer Institutionen, Akteure und Praktiken. Neben der Behandlung historischer Kunst wie Renaissance, Manierismus, und Impressionismus, liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts - der Moderne und Postmoderne sowie zeitgenössischer Kunst.
Im Rahmen von Projekten – des Kunstraums der Universität, der Halle für Kunst, oder der an der Universität angesiedelten internationalen Künstlerförderung – können Erfahrungen im Austausch mit Künstlern und Kuratoren aus der zeitgenössischen Kunstwelt gewonnen werden.
Exkursionen ermöglichen eine Auseinandersetzung vor Originalen beziehungsweise eröffnen einen Zugang zu wichtigen Institutionen (Museen, Biennalen, Messen, Galerien), Ausstellungen und Akteuren des künstlerischen Feldes.
Neben der Kunst sind auch bestimmte Formen der visuellen Kultur Gegenstand der Vertiefung, wie etwa die Fotografie, die Werbung und Mode sowie Visualisierungen von Populär- und Subkulturen (Graffiti, Street Art, visuelle Codes der Jugendkulturen), und Formen von visuellen Repräsentationen, die in den Wissenschaften vorzufinden sind (Graphiken, Diagramme).
Berufsfelder
- Galerien, Kunsthallen und Kunstvereine
- Großausstellungen beziehungsweise Biennalen
- Museen
- Kunstmessen
- Auktionshäuser
- Unternehmen mit Kunstsammlungen
- Einrichtungen der Kultur- und Kreativwirtschaft und des öffentlichen kulturellen Sektors
- Stiftungen
- traditionelle und neue Medien
- Wissenschaftliche Tätigkeiten in Forschung und Lehre nach Weiterqualifikation im Master.
Literarische Kulturen
Studienprofil
Die Bezeichnung Literarische Kulturen betont den kulturwissenschaftlichen Charakter der im Fächerensemble der Lüneburger Kulturwissenschaften praktizierten Literaturwissenschaft. Auch sie widmet sich im Kernbereich – ganz wie die traditionell orientierten literaturwissenschaftlichen Studiengänge – zunächst und vor allem den literarischen Werken: ihrer Ästhetik, den Umständen ihrer Produktion im historischen Kontext, ihrer Überlieferungsgeschichte sowie den Lektüren, die sie hervorgerufen haben und bis heute hervorrufen.
Die Literarischen Kulturen reichen aber in doppelter Weise über das einzelne literarische Werk hinaus. Erstens in intrakultureller Sicht, indem unterschiedliche Produktions- und Rezeptionskulturen innerhalb einer Gesellschaft beleuchtet werden, ferner in interkultureller Sicht, indem die Prozesse des sich im globalen Maßstab vollziehenden kulturellen Austausches in Bezug auf die Literatur thematisiert werden.
Die kulturwissenschaftlich orientierte Literaturwissenschaft ist der Interdisziplinarität verpflichtet. Ihr Standbein hat sie zwar nach wie vor in den traditionellen Philologien und deren Theoriebildungen, jedoch sind ihre Fragestellungen in Forschung und Lehre transdisziplinär und genuin kulturwissenschaftlich ausgerichtet.
Themen, die sinnvoll nur im Fächerverbund bearbeitet werden können, haben deshalb für sie eine besondere Relevanz. Zu solchen Querschnittsthemen gehören: Interkulturalität, Medialität und Intermedialität, kulturelles Gedächtnis, Übersetzen sowie Geschlechter- und Gewaltverhältnisse.
Berufsfelder
- Buchverlage mit entsprechender Ausrichtung (Lektorat)
- Zeitungen und Zeitschriften
- Hörfunk- oder Fernsehsender (Redaktion, Kritik, Moderation)
- Literaturmuseen
- Literaturhäuser (Konzeption, Durchführung von Ausstellungen und Literaturveranstaltungen)
- Literaturevents, -messen und -festivals (Organisation)
- In Kombination mit anderen Schwerpunkten und Nebenfächern ergibt sich eine große Zahl weiterer Möglichkeiten
- Wissenschaftliche Tätigkeiten in Forschung und Lehre nach Weiterqualifikation im Master
Medienkulturwissenschaft
Studienprofil
Im Vertiefungsfach Medienkulturwissenschaft erwerben Sie die analytischen, theoretischen, praktischen und intellektuellen Kompetenzen, um die technischen und medialen Dimensionen von Kultur zu erforschen und deren grundsätzlichen Stellenwert für Kultur zu verstehen.
Die unterrichteten Methoden und Ansätze ermöglichen dabei ein kritisches Verständnis von Kultur als Technik, worauf der Begriff der Kulturtechnik paradigmatisch verweist. Für einen kulturtechnischen Zugriff auf Kultur bedarf es zunächst einer insgesamt veränderten Wahrnehmung von Kulturgeschichte als Mediengeschichte, als Geschichte kultureller Produktion und der diversen sie ausmachenden Operationsweisen, schließlich als Geschichte der Möglichkeitsbedingungen unseres Wissens.
Ins Zentrum der Betrachtung rücken so die mannigfaltigen Erscheinungen von Kultur. Die Fokussierung entsprechender Zäsuren in der Geschichte eröffnet dabei auch eine neue Perspektive auf die Evolution von Technik und ihren Einfluss auf die Organisation und Verflechtung von Medien und kulturellen Praktiken.
Einerseits machen Medienumbrüche die technische Infrastruktur einer Kultur wie Buchdruckmaschinen, Kinematographen, Kameras, Institutionen, Labore, Kommunikationsnetzwerke, Computer und sensorische Umwelten überhaupt erst sichtbar. Andererseits treten durch sie Kultur- und Medienpraktiken wie das Schreiben, das Projizieren, das Überwachen, das Regeln, das Gestalten, das Programmieren, das Simulieren oder das Spielen allererst deutlich hervor.
Das Vertiefungsfach befasst sich insbesondere mit den macht- und wissensgeschichtlich relevanten Praktiken, Techniken und Diskursen, Kräften und Institutionen, die sich aus dem digitalen Medienumbruch ergeben, wobei zu deren Kontextualisierung historisch weit aus- und zurückgegriffen wird.
Im Vertiefungsfach sollen Sie insbesondere zur Beschäftigung mit weiterführenden Ansätzen angeregt werden, die sich mit der Verschränkung von Medien, Technologien, Kultur und Techniken befassen.
Berufsfelder
Potentielle Berufsfelder finden sich vor allem im Bereich der Kultur- und Kreativwirtschaft: So qualifiziert Sie das Studium des Vertiefungsfachs insbesondere für Tätigkeiten in Presse-, Marketing- und PR-Abteilungen von Unternehmen. Darüber hinaus können Sie auch als Journalistin oder Journalist für Digital- und Printmedien arbeiten.
Das Vertiefungsfach Medienkulturwissenschaft eignet sich darüber hinaus als Grundlage für eine Karriere in der medien- und kulturwissenschaftlichen Forschung sowie in der Entwicklung und Gestaltung von digitalen und sozialen Medienumgebungen.
Musik und auditive Kultur
Studienprofil
Die Vertiefung Musik und auditive Kultur vermittelt Grundlagen sowie Einzelaspekte einer medien- und kulturwissenschaftlich erweiterten Musikwissenschaft. Insbesondere die kulturelle Aneignung der elektronischen und digitalen Medien sowie interkulturelle Fragen bilden den Hintergrund der erweiterten Sicht auf aktuelle auditive Prozesse und Phänomene.
Grundlagen medienbezogener Gestaltung werden in den Modulen Musiktheorie und Auditive Gestaltung thematisiert, ergänzt um eine historische Perspektive auf Gattungen und Stile im Modul Musikgeschichte. Gegenstand sind dabei Stile der ernsten Musik ebenso wie die Entwicklungslinien populärer Musik.
Eine Reihe weiterer Module erlaubt eine individuelle Schwerpunktbildung, sowohl im Bereich theoretischer Diskurse (Musikästhetik, Musik und auditive Kultur, Musikkulturen der Gegenwart) als auch in ökonomischen und gestalterischen Praxisfeldern (Studiopraxis, Musikwirtschaft).
Damit können Sie sich unter dem Dach einer kulturwissenschaftlichen Orientierung eine breite Palette theoretischer, gestalterischer und wirtschaftlicher Aspekte auditiver Kultur erschließen.
Berufsfelder
- Management in Musikverlagen, Labels, Webagenturen, Mobile und Internet-Dienstleister
- Veranstaltungsmanagement, -beratung und -betreuung in klassischer, zeitgenössischer und populärer Musik
- Musikmarketing
- Medien- und Musikjournalismus im TV, Hörfunk und Printbereich
- Selbständige Tätigkeiten im Bereich Audioproduktion und -vermittlung (Hörbücher, Webradio)
- Wissenschaftliche Berufe nach Weiterqualifikation im Master
Auf einen Blick
- Abschluss: Bachelor of Arts (B.A.)
- Zulassungsbeschränkung: ja
- Bewerbungsfrist: Mitte Mai bis 15. Juli
- Regelstudienzeit: 6 Semester
- Beginn: Anfang Oktober
- Studienplätze: 175
- Lehr- und Prüfungssprache: Deutsch
- Auslandssemster: möglich
Flyer B.A. Kulturwissenschaften
Warum Kulturwissenschaften studieren?
Die Vielfältigkeit und Selbstbestimmtheit im Studium am Leuphana College haben Louisa begeistert. Den kulturwissenschaftlichen Grundsatz, scheinbare Wahrheiten zu hinterfragen, schätzt sie ebenfalls. Mehr erfahren
Vielfalt im B.A. Kulturwissenschaften
Während seines Kulturwissenschaften Studiums hat Theo die vielfältigen akademischen und praktischen Angebote am Leuphana College intensiv genutzt. Er hat den Kulturverein „Zum Kollektiv“ gegründet. Mehr erfahren
Informationsangebote für Studieninteressierte
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Bewerbung und Zulassung
Das College der Leuphana Universität Lüneburg nimmt Studienanfänger*innen jeweils zum Wintersemester auf. Die Online-Bewerbung ist ab Mitte Mai möglich. Informieren Sie sich vorab über die Zugangsvoraussetzungen sowie das besondere Zulassungsverfahren am Leuphana College. Jetzt informieren
Für die Vergabe der Studienplätze führt die Universität ein eigenes Zulassungs- und Auswahlverfahren durch. Dabei werden neben der Abschlussnote auch besondere Fähigkeiten, Erfahrungen und außerschulische Leistungen der Bewerber*innen wie beispielsweise Schulsprechertätigkeiten, Auslandsaufenthalte oder ehrenamtliche Beschäftigungen berücksichtigt.
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- Prof. Dr. Serhat Karakayali
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