Studierende im Porträt: Daniel Reineke – „Zwei für eins“
19.12.2019 Dem Juristen ist ein wichtiger Karrieresprung gelungen: Daniel Reineke ist nicht nur Fachanwalt für Vergaberecht, sondern hat auch seinen Master of Laws (LL.M.) in der Tasche. Mit dem berufsbegleitenden Studium an der Professional School konnte er beides erreichen.
Soll ein öffentliches Gebäude errichtet werden, sind gute Bauleute gefragt. Wird eine Schule mit einem neuen IT-System ausgestattet, braucht es Informatiker*innen. Schafft eine Stadt Elektrobusse an, sitzen Ingenieur*innen mit am Verhandlungstisch. Neben diesen Fachleuten kommen bei vielen größeren Beschaffungsvorhaben der öffentlichen Hand auch Fachanwält*innen für Vergaberecht zum Einsatz. Denn schon länger muss nicht mehr nur deutsches Haushaltsrecht bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen beachtet werden. Alle größeren öffentlichen Aufträge müssen mittlerweile nach den umfangreichen Regeln des Europäischen Vergaberechts vergeben werden. Daniel Reineke faszinierte dieses komplexe Gebiet der Rechtswissenschaft bereits im Studium an der Universität Hannover. Auch bei der Auswahl der Stationen im Referendariat setzte der Rechtsanwalt darauf einen Schwerpunkt. „Beim Vergaberecht geht es darum, hohe Summen an Steuergeldern möglichst wirtschaftlich einzusetzen“, erklärt der 32-Jährige. Laut Bundesministerium für Wirtschaft und Energie vergibt die öffentliche Hand jährlich Aufträge in dreistelliger Milliardenhöhe. Um etwa Bestechung oder Preisabsprachen zu verhindern, sind die Verfahren stark strukturiert und rechtlich kompliziert. Oft dauern sie monatelang.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Fachanwalt für Vergaberecht zu werden. Daniel Reineke entschied sich für das berufsbegleitende Studium „Competition and Regulation LL.M.“ an der Leuphana Professional School: „Der Fachausschuss für Vergaberecht der Rechtsanwaltskammer hat den Master of Laws als fachlichen Teil anerkannt. Jetzt bin ich nicht nur Fachanwalt, sondern habe zusätzlich einen internationalen Abschluss. Das sind zwei für eins.“ Der dreisemestrige Studiengang wird komplett in englischer Sprache durchgeführt. Das Vergaberecht der Europäischen Union ist Teil des Curriculums.
Studiengebühren übernahm der Arbeitgeber
Reineke ist bei einer mittelständischen Kanzlei in Hannover beschäftigt. Die Studiengebühren übernahm sein Arbeitgeber. „Er legt großen Wert auf Weiterbildung. Im Studium wird auch Beihilferecht gelehrt, was Teil des Kanzleiprofils ist“, erklärt Reineke. Das Beihilferecht regelt, ob der Staat Unternehmen etwa durch Zuschüsse, Schuldenerlasse, verbilligte Darlehen oder die Überlassung von Grundstücken begünstigen darf. Das Beihilferecht dient damit ebenfalls der Realisierung des Europäischen Binnenmarkts, ist im Unterschied zum Vergaberecht aber ausschließlich europarechtlich geregelt. Dank des internationalen Abschlusses kann Daniel Reineke sich daher auch eine Karriere im Ausland vorstellen: „Der Master of Laws ist gerade in Kanzleien im europäischen Ausland anerkannt.“
Der Weg zum Fachanwalt mit zusätzlichem Master-Abschluss war kein leichter: „40 bis 50 Stunden pro Woche in der Kanzlei arbeiten, dann noch 20 Stunden für die Uni büffeln. Selbstdisziplin gehört zu dem Studium schon dazu“, sagt Reineke. Doch die Betreuung durch die Studiengangskoordinator*innen und Dozent*innen seien hervorragend gewesen. „Der Anwalt Helge Heinrich gehört beispielsweise zu den wichtigsten Experten für Beihilferecht. Bei den Fachanwaltskursen hört man hingegen auch immer wieder von nicht so guten Dozent*innen“, sagt Reineke. Für den Anwalt war außerdem die Flexibilität entscheidend: Der Master „Competition and Regulation LL.M.“ wird als Fernstudium mit wenigen Präsenzphasen angeboten. Ab dem neuen Studienstart im März 2020 soll er sogar vollständig online stattfinden.
Bewerbungen für diesen Studienstart sind noch bis 31. Januar 2020 zum möglich.