Studierende im Porträt: Ingmar Janke – Jeden Tag eine Stunde Sport

20.01.2020 Der ehemalige Profibasketballer studiert an der Leuphana Professional School berufsbegleitend den Master of Public Health. Er möchte Menschen in Bewegung bringen.

Ingmar Janke ©Copyright (c) 1998 Hewlett-Packard Company
Ingmar Janke ©Copyright (c) 1998 Hewlett-Packard Company
Ingmar Janke ©Copyright (c) 1998 Hewlett-Packard Company

Es ist eine Binsenweisheit, dass man Gesundheit nicht kaufen kann. Dennoch muss Ingmar Janke seine Klient*innen immer wieder überzeugen, Körper und Geist nicht zu vernachlässigen. Der Gesundheitswissenschaftler arbeitet mit Langzeitarbeitslosen. „Armut macht krank. Viele Betroffene sind übergewichtig oder haben psychische Probleme. Für sie ist es schwierig, wieder Arbeit zu finden“, sagt er. Ingmar Janke arbeitet bei einem freien sozialen Träger. Mit seiner Hilfe sollen Menschen wieder in Lohn und Brot kommen. „Jeder Mensch kann etwas tun, damit es ihm besser geht – auch Menschen mit chronischen Leiden. Schaffe ich wegen meiner Rückenprobleme nicht zehn Rumpfbeugen, so können fünf aber durchaus gesundheitsförderlich sein. Viele Klient*innen schaffen dann von Mal zu Mal mehr “, erklärt der 38-Jährige.

Ingmar Janke hat sich mit unterschiedlichen beruflichen Schritten großes Wissen über Gesundheit und Bewegung angeeignet. „Ich habe in der Basketball-Bundesliga für Leverkusen und Frankfurt gespielt. Nach meiner Profi-Karriere bin ich Physiotherapeut geworden. Später habe ich Angewandte Gesundheitswissenschaften studiert und mit dem Bachelor of Science abgeschlossen“, berichtet der pädagogische Mitarbeiter. Er möchte Gesundheitskompetenz vermitteln: „Unsere Inaktivität ist ein großes Problem.“ Um noch mehr über Prävention und Gesundheitsförderung zu erfahren, hat sich Janke für ein Studium an der Leuphana Professional School entschieden. „Ich bin jetzt im zweiten Semester des Master-Programms ,Public Health‘ und konnte schon viel von dem Gelernten anwenden.“

Der berufsbegleitende Studiengang vermittelt Kompetenzen im betrieblichen Gesundheitsmanagement oder im Schwerpunkt Bildung/Erziehung. Er richtet sich an Fach- und Führungskräfte aus dem Gesundheitswesen. Die Leuphana Professional School reagiert mit diesem Angebot auf die Herausforderungen einer älter werdenden Gesellschaft, den Anstieg chronischer Krankheiten und zunehmende Belastungen in der Arbeitswelt. Das Studium qualifiziert für Aufgaben im betrieblichen Gesundheitsmanagement, in der Gesundheitsforschung und in der Gesundheitsförderung. Insbesondere die psychologischen Hintergründe und Techniken in der Kommunikation sind für Janke interessant: „Ich verstehe jetzt besser, wo ich die Klienten abholen kann, um sie zu motivieren etwas für ihre Gesundheit zu tun.“

Sie sehen, was sie leisten können

Mit seinem Abschluss möchte Janke verstärkt in der Gesundheitsförderung und Prävention arbeiten, vielleicht bei einer Gesundheitskasse, in der Wissenschaft oder einer Hochschule: „Ich habe eine Kiste voller Werkzeug, das möchte ich jetzt anwenden.“ Der zeitliche Mehraufwand des Studiums belastet ihn wenig, obwohl Janke neben seiner Haupttätigkeit weiterhin nebenberuflich als Physiotherapeut arbeitet: „Neben der Theorie brauche ich noch die körperliche Arbeit.“ Deswegen treibt er mit seinen Klient*innen in der sozialen Einrichtung jeden Morgen eine Stunde Sport. „Viele schaffen es kaum, zehn Stunden in der Woche zu arbeiten. Beim Sport sehen sie, was sie alles leisten können.“, erklärt Janke.

Janke wird voraussichtlich im kommenden Jahr seine Masterarbeit schreiben. Bereits für den Bachelor hat er eine aufwändige Studie verfasst. Er befragte 1000 Physiotherapeut*innen zu ihrer Arbeitszufriedenheit. „Vielen ist es aufgrund der körperlichen Belastung kaum möglich, diesen Beruf in Vollzeit bis zur Rente auszuführen. Irgendwann sind die Hände kaputt“, berichtet Ingmar Janke. Als persönlichen Erfolg sieht er, dass seine Ergebnisse aus der Bachelorarbeit in einer Fachzeitschrift veröffentlicht worden sind. In seiner Masterarbeit möchte er sich mit dem Sinn von Agilität in Betrieben beschäftigen. Der belgische Unternehmensberater Frédérick Laloux entwickelt dazu vor wenigen Jahren ein vielschichtiges Konzept zur Neu-Organisation in Unternehmen. Die persönlichen Bedürfnisse der Mitarbeitenden sollen ernster genommen werden, um für mehr Zufriedenheit und Gesundheit zu sorgen. Seine Botschaft ist klar: „Der beste Zeitpunkt etwas für seine Gesundheit zu tun, war gestern.“

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- Master of Public Health